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Gewichtsabnahme mit Pflanzenkraft ohne Jojoeffekt

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Inhaltsstoffe von Kräutern regen die Verdauung an, beschleunigen die Fettverbrennung, regulieren den Appetit, entsäuern und entwässern.

Salbei

Gärtnerin mit Salbeitopf © farbkombinat fotolia

Wer träumt nicht davon, durch ganz normales Essen sein Gewicht halten und sogar Übergewicht reduzieren zu können. Eigentlich ist es ganz einfach, wenn man sich ein wenig mit unseren Nahrungsmitteln beschäftigt. So viel wie möglich das zubereiten und essen, was in den Gemüseabteilungen der Supermärkte oder besser noch frischer auf den Stadtteilmärkten oder Hofläden angeboten wird.

Eine ganz besondere Rolle spielen in unserer Küche die Kräuter. Alle grünen Kräuter, auch die von der Küchenfensterbank, sind die beste Quelle für Mineralstoffe, Vitamine und Chlorophyll. Sie regen den Stoffwechsel an, erleichtern die Verdauung und fördern das Entwässern.

Diese „grüne Kost“ bringt schon nach kurzer Zeit mehr Energie, und in der Folge fällt die nötige körperliche Bewegung leichter. Ergänzen Sie ihre Ernährung mit grünen Smoothies, Salaten und Dipps, die reichlich Kräuter enthalten. Das Abnehmen fällt dann leichter und wird zu einem kulinarischen Abenteuer. Auch eine Kräuterteekur lässt sich mühelos in den normalen Alltag integrieren.

Allroundtalent Bitterstoffe nicht nur zur Verdauung

Favoriten beim Abnehmen, Fasten und Reinigen des Körpers sind die Bitterstoffe. Sie stecken in Salaten wie Endivien, Chicoree oder Radicchio, auch in Artischocken.

Bitterstoffe beschleunigen die Fettverbrennung

Bitterstoffe regen den gesamten Stoffwechsel an. Dazu gehören u.a. Löwenzahn, Schafgarbe, Engelwurz oder Beifuss und im Küchengarten Petersilie. Wer es noch bitterer mag, greift zu Wermut, Enzian oder Tausendgüldenkraut. Die kräftigsten aber finden sich in den vielen Kräutern, die jetzt im Frühjahr frisch aus der Erde sprießen.

Übrigens: gerade in und nach den Wechseljahren, wenn der Stoffwechsel träger wird, sind Bitterstoffe unverzichtbar!

Bitterstoffe verbessern die Verdauung

Die Verdauung beginnt im Mund, deswegen gehört auch gründliches Kauen zum Abnehmen. Bitterstoffe steigern die Produktion aller Verdauungssäfte und damit die Verdauungskraft. So sorgen sie für saubere Schleimhäute im Darm und eine effektive Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen aus der Nahrung. Stoffwechselendprodukte, Schlackenstoffe, Giftstoffe oder Rückstände von Umweltgiften und Medikamenten werden leichter und schneller ausgeschieden.

Übrigens: wenn Sie im Urlaub Verdauungsproblemen mit Bitterstoffen vorbeugen wollen, fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Fertigpräparaten.

Bitterstoffe regulieren den Appetit

Bitterstoffe wirken wie ein natürlicher Appetitzügler. Sie sorgen dafür, dass wir nicht mehr essen, als wir verdauen können, und regulieren obendrein den Heißhunger auf Süßes. Wer regelmäßig Bitterstoffe zu sich nimmt, sensibilisiert sein Geschmacksempfinden und spürt bald wieder, was und wie viel ihm guttut.

Bitterstoffe entsäuern

Kräuter bringen die unterschiedlichsten basischen Verbindungen in den Körper, die den Überschuss an Säuren aus einer einseitigen Ernährung neutralisieren. So sorgen sie für einen Ausgleich von Säuren und Basen im Körper. Die Folge davon sind Initiative, Schwung, Vitalität und Gesundheit.

Bitterstoffe stärken die Abwehrkräfte

Bitterstoffe sorgen für eine gesunde Darmflora, aktivieren und stärken so das Immunsystem. Eine gut funktionierende Darmschleimhaut ist die Basis eines gut funktionierenden Abwehrsystems.

Bitterstoffe als Jungbrunnen

Bitterstoffe wirken auch auf Herz und Kreislauf. Sie steigern die Durchblutung der inneren Organe und verbessern deren Tonus und Funktion. Und sie halten die Blutgefäße flexibel. Auch das Gehirn profitiert davon und die Nerven bekommen neue Stärkung. Einen zusätzlichen Vitaminschub können Sie sich jederzeit als essbare Wildpflanzen aus der Natur holen.

Vorsicht mit Bitterstoffen

Bitterstoffe nicht anwenden bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, chronischen Leberfunktionsstörungen und Darmverschluss.

Einige Beispiele für Bitterstoffe

Löwenzahn – allerfeinste Bitterstoffe

Löwenzahn

Löwenzahn

Jetzt im Frühjahr gehören die jungen, gezackten Blätter des Löwenzahns zu den ersten Pflanzen, die sich aus der kalten Erde wagen. Ihre schmackhaften Bitterstoffe sollten bei keiner Schlankheits-, Blutreinigungs- oder Fastenkur fehlen. Sie aktivieren den gesamten Stoffwechsel, regen die Leber an, unterstützen ihre Entgiftungsfunktion, beleben die Galle und aktivieren die Tätigkeit der Nieren.

Tee aus Löwenzahnblättern, – blüten oder –wurzeln

Dieser Tee weckt die Lebensgeister. Ein einziges großes Blatt vom Löwenzahn genügt für 1 Becher Löwenzahntee (wer mehr nehmen möchte kann es natürlich gerne tun). Übergießen Sie es mit 250 ml heißem Wasser und lassen 5 Minuten ziehen. Trinken Sie etwa 4 Becher davon über den Tag verteilt. Kauen Sie außerdem Löwenzahnblütenstängel (keine Angst, der Milchsaft ist nicht giftig) und mischen Löwenzahnblätter in Salat und Gemüse. So eine einfache und effektive Stoffwechsel- und Entschlackungskur können Sie bedenkenlos 4-6 Wochen lang durchführen.

Schafgarbe – eine Powerpflanze nicht nur im Frühling

Die Schafgarbe bringt die Wärme in den Körper. Sie enthält viele Mineralien, die dem Basenhaushalt guttun, aktiviert den Stoffwechsel und reinigt alle Organe. Auch sie regt die Nieren an und hilft, die Schlackenstoffe sauber auszuscheiden. Sammeln Sie jetzt im Frühjahr die kleinen grünen Blättchen, die am Boden wachsen. Sie sind so fein ziseliert, dass sie auch „Augenbraue der Venus“ genannt werden. Verwenden Sie sie täglich zu Salaten, Smoothies und leichten Aufstrichen.

Tee mit Schafgarbenblättchen

Dieser Tee wärmt und reinigt. Als Begleitung bei einer Entschlackungskur können Sie wunderbar die dünnen, „blonden“ Tees trinken. Dazu übergießen Sie frisches (1 EL) oder getrocknetes (1 TL) Schafgarbenkraut mit 1 Liter kochendem Wasser und lassen zugedeckt 5–10 Minuten ziehen. Trinken Sie davon mindestens 1 Liter pro Tag. Der Tee durchwärmt außerdem wohlig bei Verspannungen, Stress und Kälte.

Petersilie – mehr als Würze

Kräuter mit Petersilie

Kräuter mit Petersilie

Petersilie ist eine wertvolle Heilpflanze – das wird leider zu oft vergessen. Sie regt die Entwässerung des Körpers über die Niere an. Außerdem fördert sie die Schweißbildung und sorgt dafür, dass auf diesem Wege die Gifte aus dem Körper transportiert werden.

Wenn Sie beim Abnehmen einen schlechten Geschmack im Mund haben, dann kauen Sie gründlich auf einem Petersilienblatt herum. Schon im Mund wird die Vielzahl an Mineralien (Kalium, Calcium, Magnesium, Mangan, Eisen, Phosphor, Zink, Kupfer, Selen) und Vitaminen (C und Carotinoide, Vitamin E, B-Vitamine und Folsäure) über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Ein Teelöffel voll Petersilie deckt den Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen an Mangan. Das Spurenelement Mangan ist wichtig für die Entgiftungsarbeit der Leber und eine positive Stimmung.

Pflanzen als Appetitzügler

Die Pflege eines gesunden Hungers“ propagierte der Arzt Dr. Erich Rauch in den 80er Jahren. „Man esse nur so wenig, dass der Magen nie besonders voll wird und einige Zeit vor der nächsten Mahlzeit ein kräftiger, gesunder Appetit eintritt.“ So hat der Körper genügend Zeit und Raum, die Verdauungswege zu reinigen und sie optimal auf Nahrungsaufnahme vorzubereiten. Das Sättigungsgefühl tritt sehr viel schneller ein.

Heißhungerattacken lassen sich durch Kauen von Kräutern oder Trinken von Kräutertees nicht nur besänftigen, sondern oft ganz beseitigen.

  • Ein solches Kraut ist zum Beispiel der Salbei. Schon der Duft eines zwischen den Fingern zerriebenen Blattes vermindert die Gelüste und hilft genauso gut wie eine Tasse Tee. Salbei wirkt langfristig und erfrischt nebenbei den Atem. Er dämpft auch dann den Appetit, wenn er in Gemüse- Fleisch- oder Fischgerichten mitgekocht oder gebraten wird.

    Salbei

    Salbei

  • Ähnlich hilft die Pfefferminze. Sie regt die Tätigkeit der Galle an und fördert die Verdauung. Allein der Geruch des ätherischen Öls soll das Hungergefühl reduzieren und die Aufnahme der täglichen Kalorienmenge senken.
  • Auch Rosmarin kurbelt den Stoffwechsel an, unterdrückt den Appetit und fördert die Fettverbrennung. Gleichzeitig stärkt er den Kreislauf.
  • Durch ihren hohen Gehalt an Senfölen und Vitamin C nehmen Kapuzinerkresse, Brunnenkresse und Gartenkresse den Hunger und beschleunigen die Fettverbrennung stark.
  • Der Duft von Vanille hemmt die Lust auf Süßigkeiten. An einer Vanilleschote zu riechen, fördert schon die Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin, das u.a. den Appetit vergessen lässt. Außerdem soll es als Aphrodisiakum wirken.
  • Ingwer, Chili und andere scharfe Gewürze regen ebenfalls Verdauung und Stoffwechsel an. Und wenn das Essen scharf ist, essen viele Menschen weniger.
  • Auch Grüner Tee dämpft auftretende Hungergefühle. Wer Grünen Tee trinkt, mag nicht mehr so viel Süßes essen. In wissenschaftlichen Studien konnte die Wirksamkeit der Catechine im Grüntee gut belegt werden. Sie reduzieren die Aufnahme von Nahrungsfetten, kurbeln den Stoffwechsel sanft und nachhaltig an, erhöhen den Grundumsatz, senken Cholesterin und hemmen Enzyme, die für die Fetteinlagerung verantwortlich sind. Drei bis fünf Tassen pro Tag für etwa vier Wochen lang getrunken sind eine angemessene Dosis, um messbare und sichtbare Abnehmerfolge zu erzielen.

Übrigens: Echte Teefans lassen den Zucker weg…

Quellstoffe gegen den Hunger und für den Darm

Quellstoffe füllen Magen und Darm und beruhigen so das Hungergefühl. Unsere Verdauungsenzyme können die Verbindungen nicht abbauen. Sie bleiben „energieneutral“. Typische Schleimstoffe sind in Leinsamen und Flohsamen enthalten. Sie quellen mit Wasser stark auf und regen außerdem den Stuhlgang an. Geben Sie mehrmals täglich 1 TL Floh- oder Leinsamen in 200 ml Wasser, rühren gut um und trinken es möglichst schnell aus. So können die Samen in Magen und Darm aufquellen (und nicht schon im Glas).

Auch andere pflanzliche Faserstoffe gehören in diese Ballaststoff-Kategorie (Guar-, Apfel-, Grapefruit- und Citrusfasern).

Übrigens: diese pflanzlichen Faserstoffe schützen auch vor Krebs!

Entwässern gehört zum Abnehmen

Brennnesseln, Goldrute, Ackerschachtelhalm, Birkenblätter, Grüner Hafer und Löwenzahn gehören zu den Pflanzen, die die Nieren anregen und Wassereinlagerungen ausschwemmen. Bringen Sie jetzt im Frühling einige Prachtexemplare von einem Spaziergang mit nach Hause und verarbeiten Sie sie ganz frisch. Dann sind sie besonders kräftig.

Brennnesseln entwässern und bringen Energie

Brennnessel

Brennnessel

Sie enthalten Mineralsalze (Eisen, Calcium, Kalium (verantwortlich für die entwässernde Wirkung), Magnesium, Mangan, Kieselsäure, Phosphor, Chrom, Kobalt), Vitamin C (30-mal soviel wie in Kopfsalat), Vitamin E (das „Verjüngungsvitamin“), die Vitamine des B-Komplexes (für die Nerven), Vitamin K (für gesunde Knochen und die Blutgerinnung) und Karotinoide („Schönheitsvitamine“ für Haut und Haare). Außerdem stecken in der Pflanze biogene Amine und Neurotransmitter und ganz viel grünes Chlorophyll. Dies regeneriert das Blut und stärkt den ganzen Organismus. Trinken Sie mindestens 1 Liter Brennnesseltee täglich, geben Sie sie in grüne Smoothies, in Gemüse und Suppen.

Birkenblätter – ideal als Begleitung zum Abnehmen

Alles, was im Körper ins Stocken geraten ist – durch zu wenig Bewegung, zuviel und falsches Essen und daraus folgender Übersäuerung –  kommt durch diesen „Nierenbaum“ wieder in Fluss und wird über die Nieren ausgeschieden. Birkenblätter sind das sanfteste Durchspülungsmittel für die Niere, das wir kennen. Trinken Sie mindestens 1 Liter Birkenblättertee pro Tag, gerne auch 2 oder 3 Liter. Sie können Birkenblätter in der Apotheke kaufen oder sie schon an den ersten Frühlingstagen ernten.

Vogelmiere – Ballast abwerfen

Vogelmiere

Vogelmiere

Diese kleine unscheinbare Pflanze wird häufig als Unkraut beschimpft. Dabei ist sie von unschätzbarem Wert: sie reinigt den Körper, entschlackt die Lymphe, regt die Nierentätigkeit an, löst den zähen Schleim und hilft beim Abnehmen.

Vogelmierenwasser ist ein altes Hausrezept bei Übergewicht:

2 Handvoll frische Vogelmiere in 1 Liter Wasser geben und aufkochen. Auf die halbe Menge der Flüssigkeit einkochen lassen. 2 Tassen täglich trinken. Das hilft auch bei Verstopfung.

Homöopathische Mittel

Homöopathische Mittel werden individuell verordnet. Fragen Sie dazu einen erfahrenen Therapeuten. Beispiele für homöopathische Mittel sind:

  • Blasentang (Fucus vesicolosus D1), enthält Jod, aktiviert die Schilddrüse und treibt den Grundumsatz in die Höhe. Es darf nicht zum Abnehmen genommen werden, wenn eine Schilddrüsenüberfunktion besteht.
  • Topinambur (Helianthus tuberosus D1) soll das Sättigungsgefühl verstärken.
  • Madarstrauch (Madar D4) reduziert den Appetit und Heißhungerattacken

Über die Autorin

U.StumpfUrsula Stumpf ist Apothekerin, Heilpraktikerin, PhytoKinesiologin, seit 1998 hat sie eine eigene Kräuterschule in Karlsruhe. Sie organisiert Kräuterspaziergänge, Jahreskreisfeste, Vorträge zur Pflanzenheilkunde in allen Aspekten.
Sie ist Autorin mehrerer Bücher über die Heilkraft der Pflanzen.
Über 20 Jahre arbeitete sie in eigener Naturheilpraxis mit den Schwerpunkten Kinesiologie und Phytotherapie. Sie kombiniert beide Bereiche zur „PhytoKinesiologie“ und macht so das Heilpflanzenwissen und die Kommunikation zwischen Mensch und Pflanze leicht zugänglich. Die Verbindung zwischen Mensch, Pflanze und Natur bei jeder Begegnung neu zu knüpfen und zu vertiefen – das ist ihr wichtigstes Anliegen.

In diesem Webmagazin hat Frau Stumpf bereits einen anregenden Artikel über die „Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräuter im Jahreszyklus“ geschrieben. Das Buch animiert dazu, sich intensiver mit unseren Pflanzen zu beschäftigen. Die Beschäftigung mit den Pflanzengöttinnen lässt auch unsere „Un-Kräuter“ in einem ganz neuen Licht erscheinen.Stumpf Pflanzengöttinnen

Kontakt

Kräuterweisheiten
Fuchsbau 27
76228 Karlsruhe
0721/476 396 52
e-mail: vierjahreszeiten@kraeuterweisheiten.de

www.kraeuterweisheiten.de  Hier finden Sie immer wieder aktuelle Termine für Kräuterwanderungen und Vorträge

www.unkrautkonferenz.de

Buchempfehlung von der Redaktion

Unsere Heilkräuter – Bestimmen und anwenden

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  • Praktisch: viele Tipps für Gesundheit, Küche und Garten
  • Leicht gemerkt: die Pflanzennamen erzählen Geschichten
  • Nützliches Extra: ausführliches Register für schnelle Hilfe

Ich besitze bereits die ältere Auflage und freue mich über diesen handlichen Begleiter auf meinen Spaziergängen und Wanderungen. Zum entspannten Weiterlernen hole ich mir dann zu Hause gerne noch die „Pflanzengöttinnen“ aus dem Regal.

Und welche Kräuter wenden Sie daheim zum Gewichthalten oder Gewichtverlieren an? Schreiben Sie doch einen Kommentar mit Ihren Erfahrungen.

 


Granatapfelsaft und Granatapfelsamen Heilmittel für Frauen

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Während der Granatapfelsaft durch seine antioxidativen Eigenschaften für Gesundheit sorgt, hilft der Extrakt aus Granatapfelsamen mit seinen Pflanzenhormonen bei Wechseljahresbeschwerden und gilt als zusätzlicher Krebsschutz.

Granatapfel2Granatapfel (Punica granatum) gilt als älteste Heilfrucht der Menschheit. Die aus den Mythen vieler alter Kulturvölker bekannte Frucht – altdeutsch auch als Paradiesapfel bekannt – soll schon im Garten Eden beheimatet gewesen sein. Im Orient gilt die „Frucht des Paradieses“ noch heute als Symbol der Unsterblichkeit und Fruchtbarkeit. Im Mittelalter schmückte er zahlreiche europäische Ärztewappen und stellte ein zentrales Symbol des Christentums dar.

Heute gilt in den USA sein aromatischer Saft als Gesundheitssaft des Jahrzehntes. Er wird seit Jahrhunderten als Nahrungs- und Genussmittel verwendet. Seine gesundheitsfördernden Eigenschaften sind dabei in vielen Kulturen bekannt und werden auch extensiv genutzt. Zu kaum einer anderen Pflanze wurden in den letzten Jahren mehr ernährungswissenschaftliche Studien durchgeführt als zum Granatapfel.

Einige klinische Studien bestätigen die positiven Effekte der antioxidativen, entzündungshemmenden, antisklerotischen und antikanzerogenen Eigenschaften der Granatapfelinhaltsstoffe.

Power in Schale, Fruchtfleisch, Früchten, Kernen

Der Granatapfel besteht aus Schale, Fruchtfleisch, Früchten und Kernen.

Schale

Die Schale ist sehr ledrig, sie wurde als Anti-Parasitenmittel genutzt und sollte nicht in großen Mengen regelmäßig verzehrt werden.

Fruchtfleisch

Im Fruchtfleisch und den Früchten liegen neben Vitaminen und Mineralstoffen wichtige sekundäre Pflanzenstoffe vor, wobei besonders der hohe Gehalt an Polyphenolen von Bedeutung ist. Dazu zählen:

  • Phenolcarbonsäuren
  • Ellagitannine und
  • Flavonoide.
Saft

GranatäpfelIn der Frucht und im Saft liegen die Polyphenole überwiegend an Zuckermoleküle gebunden vor. Um im Darm resorbiert zu werden und ihre Wirkung zu entfalten, müssen diese Zuckerbindungen gespalten und die großen Moleküle zu kleineren abgebaut werden.

Dickdarmflora wichtig

Hierbei kommt es vor allem auf Fermentationsprozesse durch die Dickdarmflora an. Die Zusammensetzung der Dickdarmflora ist bei jedem Menschen anders. Deshalb ist es individuell unterschiedlich, wie viele Wirkstoffe letztlich aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden können. So kann also nicht jeder gleichgut von den gesundheitsfördernden Wirkungen des Granatapfelsafts profitieren.

Samen

Schließlich gibt es noch die Kerne, die unverdaulich sind, aber aus denen ein besonders wertvolles Öl hergestellt wird, das mehrfach ungesättigte Fettsäuren und hormonähnliche Substanzen enthält, die sich positiv auf die Haut und den Hormonstoffwechsel auswirken können.

Diese Gesundheitskräfte haben die verschiedenen Granatapfelteile

Saft: mit oder ohne Schale

Für die Gesundheit kommt es natürlich darauf an, in welcher Form man den Granatapfel zu sich nimmt.

Ein Schuss granatapfelhaltiger Grenadine-Sirup verfeinert zwar das Getränk, hat aber keinerlei Gesundheitswert. Manche ausgepressten Säfte schmecken sehr gut und begeistern Gourmets, aber enthalten kaum mehr Wirkstoffe (Polyphenole).

Das andere Extrem sind sehr bittere Säfte, weil die Polyphenole überwiegend aus der Schale stammen. Und davon sollte man ja nicht zu viel verzehren.

Hohe antioxidative Kraft

Der Saft gilt als anti-entzündlich und anti-cancerogen. Granatapfelsaft übertrifft die bisher potentesten Antioxidantien aus Rotwein, Blaubeer-, Acai- und Cranberrysaft bei weitem. Er hat die 3-4-fache antioxidative Kraft von Rotwein oder Grüntee. Ein deutsches Granatapfel-Elixier mit fermentierten Granatapfel-Polyphenolen erreicht sogar die etwa 75-fache Stärke.

Wertvoller Samen, reich an Phytoöstrogen

GranatapfelpuhlenBesonders die Samen gelten als reich an aktiven Pflanzenhormonen (Phytoöstrogenen) und werden vor allem bei Wechseljahresbeschwerden gerne eingesetzt. Die Symptome der Wechseljahre hängen mit der nachlassenden Hormonproduktion in den Eierstöcken zusammen. Da liegt es nahe, den Verlust durch Pflanzenhormone auszugleichen.

Frauen im Fernen Osten weisen weniger Symptome in den Wechseljahren als die westlichen Frauen auf. Das hängt wahrscheinlich mit dem dortigen Lebensstil und der Ernährung zusammenhängen, denn dort nehmen die Frauen mehr natürliche Phytoöstrogene auf als bei uns.

Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind keine Östrogene im chemischen Sinn, sondern besitzen lediglich strukturelle Ähnlichkeit mit diesen. Diese Ähnlichkeit ermöglicht eine Bindung an Östrogenrezeptoren, wodurch eine östrogene oder auch antiöstrogene Wirkung erzielt werden kann. Da die Körperzellen eine unterschiedliche Anzahl und verschiedene Arten von Östrogenrezeptoren (Andockstellen) haben, können auch Pflanzenhormone unterschiedliche Wirkungen haben, je nach ihrer Molekülstruktur.

Phytoöstrogene unterstützen auf vielfältige, positive Weise den menschlichen Stoffwechsel und sind dem körpereigenen Hormon Östrogen sehr ähnlich. Der Vorteil von Phytoöstrogenen aus dem Granatapfel ist klar erkennbar: sie täuschen die Hypophyse nicht und greifen auch nicht – wie künstliche Hormone – in den Regelkreislauf Hypophyse-Ovar ein. Die Komposition dieser Pflanzenhormone in Granatapfelsamenöl reduziert Wechseljahresbeschwerden ohne ungünstige Wirkungen auf die Brust und die Gebärmutter zu haben (s.u.).

Granatapfelsamenöl „delima®“ bei Wechseljahresbeschwerden

Leider lassen sich die Granatapfelsamen nicht einfach aus der Frucht lösen und nur selten richtig kauen. Auch wenn Sie jeden Tag einen Granatapfel essen würden, bekämen Sie zu wenig Öl aus den Samen, um damit Ihre Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Granatapfelsamenöl muss richtig professionell hergestellt und verarbeitet werden. Granatapfelsamenöl delima® gibt es als Kapseln zum Schlucken und als Scheidenzäpfchen.

Kapseln bei Hitzewallungen und Co

In Form von Kapseln kann das Granatapfelsamenöl als diätetisches Lebensmittel eingenommen werden zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden, insbesondere von Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen. Das Öl in den delima® Kapseln wird auf schonende Weise aus den Kernen der reifen Frucht gewonnen. Kalt gepresst ergeben 500 kg Früchte etwa 1 kg Öl.

Scheidenzäpfchen bei trockener Scheide

delima_feminin_doppelpack_croppedAuch bei Scheidentrockenheit, die vermehrt in und nach den Wechseljahren auftritt, kann das Granatapfelsamenöl helfen. Es wird dann in Form von Scheidenzäpfchen unkompliziert und ohne Nebenwirkungen angewendet. Im Beipackzettel wird es zwar als Gleitmittel mit einer Wirksamkeitsdauer von einer Stunde empfohlen. Jedoch haben strukturierte Anwendungsberichte, die zu den Scheidenzäpfchen gesammelt wurden, gezeigt, dass gute Ergebnisse u.a. bei Dyspareunie, der trockenen Scheide und Wechseljahresbeschwerden erzielt werden können. Dazu müssen die Zäpfchen kurmäßig über einige Wochen täglich eingeführt werden.

Studie mit Granatapfelsamenöl bei Wechseljahresbeschwerden

An der Universitätsfrauenklinik der Medizinischen Universität Wien wurde eine Studie zur Wirkung von Granatapfelsamenöl durchgeführt. Getestet wurde das Produkt delima®. Ziel der Studie war die wissenschaftliche Überprüfung der potenziellen Wirkung der Phytoöstrogene im Granatapfelsamenöl auf Wechseljahresbeschwerden. Primäres Ziel war die Analyse der Wirkung von delima® auf die Reduktion der Zahl der Hitzewallungen pro Tag. Auch der Einfluss auf die Lebensqualität wurde erfasst.

In der prospektiven, randomisierten, placebo-kontrollierten klinischen Doppelblindstudie, wurden 81 postmenopausale Frauen mit Wechselbeschwerden statistisch untersucht. Die Studienteilnehmerinnen nahmen pro Tag 2 Kapseln delima® bzw. Placebo über 12 Wochen.

Nach zwölfwöchiger Behandlung mit Granatapfelsamenöl nahm die Häufigkeit der Hitzewallungen signifikant ab, um 38,7% in der Verumgruppe (P=0,001) und um 25,6% in der Placebogruppe (P=0,01). In der Verumgruppe wurde nach 24 Wochen eine Reduktion der Zahl der Wallungen pro Tag von 60 Prozent dokumentiert, was zeigt, dass die Wirksamkeit des Präparats nachhaltig ist.

Reduktion Hitzewallungen alle Patientinnen

Während des zwölfwöchigen Beobachtungszeitraums zeigte die Gesamtbewertung aller Symptome eine deutliche Verringerung, sowohl in der Verumgruppe (von 16,0 auf 9,0) wie auch in der Placebogruppe (von 18,0 auf 14,5) und waren marginal signifikant (P=0,08). Nach 12 Wochen hatten sich die urogenitalen und mentalen Beschwerden in der Verumgruppe um 50% verringert, verglichen mit 25% in der Placebogruppe. Die vegetativ-somatischen Symptome gingen während der Granatapfelsamenöleinnahme signifikant zurückging (P=0,03). Besonders Schlafstörungen stellen eine häufige Beschwerde während der Menopause dar. In der Studie verringerte das Granatapfelsamenöl die Beschwerden hinsichtlich der Schlafstörungen signifikant (P=0,02).

Reduktion Schlafstörungen postmenopausale Patientinnen

Die Ergebnisse der Studie belegten einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Granatapfelsamenöl in Form von delima® Kapseln und der Verringerung der Wechseljahresbeschwerden. Weiterhin wurde belegt, dass delima® Kapseln keine Nebenwirkungen haben und somit eine sichere und wirksame Behandlungsmethode bei Wechseljahresbeschwerden sind.

Granatapfelsamenöl als Krebsschutz

Besondere Fettsäuren

Das Granatapfelsamenöl ist ein wertvolles, fettes Öl mit mehr als 80 % konjugierten Fettsäuren. Die wichtigste davon ist mit über 60 % die Punicinsäure, eine konjugierte Linolensäure mit cis-9, trans-11, cis-13 C18:3n5Konfiguration. Punicinsäure hindert ähnlich wie das Antikrebsmedikament Tamoxifen andere Östrogene daran, sich an Rezeptoren zu binden. Ein Isomer der Punicinsäure, alpha-Eleostearinsäure, hemmte östrogensensitive Brustkrebszellen besonders stark am Wachstum.

Phytosterole

Phytosterole sind eine Gruppe von in Pflanzen vorkommenden chemischen Verbindungen aus der Klasse der Sterine. In den letzten Jahren ist das Interesse an Phytosterolen größer geworden, denn es gibt Hinweise dafür, dass sie eine wichtige Rolle bei der Prävention von immer mehr Krankheiten, auch von hormonell bedingten Krebserkrankungen, spielen. Epidemiologische Daten belegen, dass eine phytosterolreiche Ernährung vor Brustkrebs, Prostata- oder Dickdarmkrebs sowie vor kardiovaskulären Krankheiten schützt.

Das Granatapfelsamenöl enthält eine Reihe von Phytosterolen mit synergistischer Wirkung auf Stoffwechselprozesse, an denen Östrogen beteiligt ist.

Chemo-präventive Wirkung bei Brustkrebs

Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Granatapfelsamenöl nicht nur östrogenähnlich wirkt, sondern dass es auch das Enzym Aromatase, das Östrogen aus Androgen bildet, hemmen kann. Studien kamen zu dem Ergebnis, dass das Granatapfelsamenöl eine 90-prozentige Hemmung der östrogenabhängigen Zelllinien-Proliferation bewirkt. Diese Ergebnisse sind eine gute Basis für weitere klinische Tests, um die chemo-präventive Wirkung von Granatapfelextrakten bei Brustkrebs zu untersuchen.

Die antikanzerogene und chemopräventive Wirkung verschiedener Granatapfelfraktionen auf östrogensensitive Brustkrebszelllinien wurde auch im Enzymtest nachgewiesen. Die Ergebnisse belegen sowohl für die chromatographisch gereinigten Polyphenole als auch für das Granatapfelsamenöl ein erhöhtes präventives Potenzial bei Brustkrebs.

Übrigens gibt es neue Studien, die nahe legen, dass auch Prostatakrebszellen durch die Inhaltsstoffe der Granatapfelsamen gehemmt werden können.

Fazit

Die pharmakologische Wirkung aller Granatapfelkomponenten deutet auf eine große Bandbreite von Anwendungsmöglichkeiten hin. Dazu gehören bspw. die Behandlung und Vorbeugung hormonbedingter Krebsarten. Aber auch andere Erkrankungen können verhütet werden, bei denen chronische Entzündungen eine wesentliche Rolle spielen.

delima_kapseln_detail_croppedIn mehreren Studien wird den Granatapfel-Inhaltsstoffen eine gesundheitsfördernde und krankheitspräventive Wirkung zugesprochen. Sie können dabei helfen, gesund zu bleiben oder den Krankheitsverlauf zu verzögern. Sie können Standard-Therapien ergänzen und möglicherweise deren Wirkungs-/ Nebenwirkungsprofil verbessern.

In diesem Artikel sollte besonders das Granatapfelsamenöl vorgestellt werden. Es normalisiert den Fettstoffwechsel bei Fettleibigkeit und Hyperlipidämie. Das Risiko für Diabetes vom Typ 2 kann möglicherweise reduziert werden.

Für Frauen ist wichtig, dass sich Granatapfelsamenöl, u.a. wegen seiner Phytoöstrogene, bei Wechseljahresbeschwerden bewährt hat. In einer Studie mit delima® Kapseln (Fa. Pekana) wurde die Wirksamkeit kontrolliert. Im Gegensatz zu einigen Nahrungsergänzungen mit anderen Phytoöstrogenen ist kein ungünstiger Effekt auf die Brust zu erwarten. Im Gegenteil, bei Brustkrebspatientinnen kann die Tamoxifenwirkung verstärkt werden.

Haben Sie Erfahrungen mit Granatapfelsamenöl? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.

Wenn schon Vaterschaftstest dann aber richtig

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Hier erfahren Sie, wie ein wissenschaftlich fundierter Vaterschaftstest funktioniert, was Sie vorbereiten und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Father Sitting With Children As They Eat BreakfastEinige Frauen und auch Männer kommen im Laufe ihres Lebens in die Situation, dass sie nicht genau wissen, ob das eigene Kind entweder vom Partner oder im Falle des Mannes von einem selbst stammt. Nach einigen Studien sollen 10% aller Schwangeren nicht sicher sein, wer der Kindsvater ist. Geht eine Beziehung in die Brüche oder ist ein Seitensprung von Seiten der Frau bekannt und kurz darauf wird eine Schwangerschaft festgestellt, so sehen sich vor allem die Männer einer ungewissen Vaterschaft ausgesetzt. Aber auch Kinder, inzwischen erwachsen, hegen gelegentlich Zweifel, wer ihr eigentlicher Vater ist. Dann ist ein Vaterschaftstest der richtige Weg, um die eindeutige Vaterschaft zu klären.

So funktioniert ein klassischer Vaterschaftstest

Ein klassischer Vaterschaftstest, der zur Klärung einer eindeutigen Vaterschaft herangezogen wird und der heutzutage unkompliziert bei Anbietern wie Vaterschaftstests.de gemacht werden kann, beruht auf einem recht komplexen und wissenschaftlichen Verfahren.

Von den beiden infrage kommenden Personen (Vater und Kind) werden Zellen benötigt. Diese kann man durch einen Abstrich von der Mundschleimhaut oder durch eine Blutprobe gewinnen. Die Proben werden in ein auf die Untersuchung spezialisiertes Labor eingeschickt. Zur Erstellung der Testergebnisse muss dem Labor eine schriftliche Einverständniserklärung der Betroffenen vorliegen.

A42934274_photo_jpg_xs_clipdealer.deAus den Zellen der beiden Personen werden dann Chromosomen untersucht. Diese Chromosomen enthalten in ihren Genen Erbinformationen, die von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sind. Bestimmte DNA-Abschnitte werden durch eine Polymerase-Kettenreaktion nach übereinstimmenden Merkmalen hin untersucht. Anders formuliert: Jeder Mensch besteht zu 50% aus dem Erbgut des Vaters, demnach muss die Hälfte des Genmaterials des Kindes mit dem des Vaters übereinstimmen. Nur dann ist eine Verwandtschaft bzw. Elternschaft des Vaters hundertprozentig erwiesen.

Vor dem Test bestimmte Fragen klären

Unabhängig davon, warum man in die Situation kommt, einen Vaterschaftstest machen zu müssen, sollten die Betroffenen vorab einige Punkte klären, bzw. sich über einige Sachen Gedanken machen.

Will ich den Vaterschaftstest heimlich machen?

Zum einen steht die Frage im Raum, ob man einen Vaterschaftstest auch heimlich machen kann. Viele wollen innerhalb ihrer Familie keine Unruhe stiften, weil sie sich nicht ganz sicher sind, ob es sich um das leibliche oder ein Kuckuckskind handelt.

Heimlichkeit ist in einem solchen Fall jedoch fehl am Platz, denn vor Gericht haben heimlich durchgeführte Tests eh keine Relevanz. Der deutsche Gesetzgeber sieht vor, dass für die Prüfung der Probennahme eine schriftliche Einverständniserklärung der beteiligten Personen vorliegt. Wer dagegen verstößt, muss im schlimmsten Fall sogar mit einer Geldstrafe rechnen. Seriöse Unternehmen und Labore fordern von ihren Kunden in der Regel immer eine Einverständnisbescheinigung.

viel GeldNeben dem gesetzlichen Verbot heimlich durchgeführter Tests muss zu bedenken gegeben werden, dass es sicherlich immer noch Labore in Deutschland (mit Sicherheit im Ausland) gibt, die trotzdem eine Probenuntersuchung vornehmen. Für einen heimlichen Test kommt man sehr viel schwerer bis gar nicht an die geforderten Blut- oder Mundschleimproben.

Deshalb müssten forensische Sonderproben, wie Zahnbürste, Zigarettenstummel, Kaugummi, Trinkglas, Haare mit Haarwurzeln, entnommen und eingereicht werden. Allerdings ist die Entnahme von DNA, d.h. verwertbarem Untersuchungsmaterial, sehr viel aufwendiger. Ganz sicher muss man daher mit einem Aufpreis zum Normalpreis rechnen. Heimliche Tests sind demnach nicht nur verboten, sondern auch teurer.

Soll der Vaterschaftstest gerichtliche Relevanz haben?

Zudem ist es wichtig, dass sich Personen, die einen Vaterschaftstest machen wollen, vorab ganz genau überlegen, ob der Test nur im privaten Umfeld Gewissheit schaffen soll, oder ob er vor Gericht – beispielsweise bei Unterhaltsforderungen – verwendet werden soll.

Für den privaten Zweck wird meist ein Test im Internet bestellt. Will man zusätzlich ein beglaubigtes Gutachten vorliegen haben, müssen die Proben vor einem objektiven Zeugen (Arzt, Labor, Jugendamt) entnommen werden. Diese Proben werden dann an ein entsprechendes Labor geschickt.

Kosten eines Vaterschaftstests

Die Kosten für einen Vaterschaftstest lassen sich nicht pauschal benennen, sondern variieren je nach Situation. Erst wenn das Gutachten im Voraus bezahlt wurde, erfolgt die Auswertung der Proben und die Erstellung des Gutachtens. Natürlich ist gerade Auswertung und Erstellung mit einem erhöhten Zeitaufwand verbunden, den man einplanen sollte. Die Kosten für einen privaten Test können durchaus zwischen 200 € bis 700 € liegen, je nachdem welche Standards auch das Labor pflegt.

Bei gerichtlich anerkannten Tests sind die Auflagen hinsichtlich des Vaterschaftstests noch etwas strenger. Zu den reinen Kosten des DNA-Tests müssen bei gerichtlich bestellten bzw. gerichtsverwertbaren Vaterschaftstests zudem Kosten für Zeugen und Sachverständige eingeplant werden. Die Kosten sind dabei im Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz aufgelistet.

Die Eindeutigkeit des Testergebnisses ist gewährleistet

A11206064_photo_jpg_xs_clipdealer.deWer einen Vaterschaftstest macht, wird nie ein eventuelles Ergebnis erhalten oder ein „vielleicht“ hören, sondern immer mit einer absoluten Gewissheit konfrontiert. Das heißt, den Auftraggebern eines Vaterschaftstests wird stets eine verlässliche und vor allem auch eindeutige Aussage bezüglich des untersuchten Verwandtschaftsverhältnisses übermittelt. Bei der Aussage „Vaterschaft praktisch erwiesen“ handelt es sich eindeutig um eine vorhandene Vaterschaft zwischen dem männlichen Auftraggeber und dem Kind – und zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 99,9 Prozent.

Kann eine Vaterschaft nicht nachgewiesen und bestätigt werden, steht in dem Gutachten „Vaterschaft ausgeschlossen“. Bei solch einem Ergebnis wird häufig noch eine Zweitprobe kostenlos analysiert, so dass der Ausschluss der Vaterschaft zu 100 Prozent sicher ist.

Wenn sich der Verdacht bestätigt

Wird ein vermeintlicher Vater durch den Test damit konfrontiert, dass er nicht der leibliche Vater des Kindes ist, kann dies zu einer starken Familienkrise führen, die im schlimmsten Fall sogar eine Trennung und den Rückzug aus dem bestehenden Familienkonstrukt bedeuten kann. Doch dies muss nicht immer zwangsläufig der Fall sein. Viele betroffene Männer gehen mit dieser Situation recht gut und besonnen um, und ziehen das Kind weiterhin groß, als wenn es das leibliche Kind wäre.

Für Erwachsene, die Zweifel daran haben, wer nun eigentlich ihr leiblicher Vater ist, kann die Sicherheit durch einen Vaterschaftstest endlich zur Entspannung und Normalisierung der Vater-Mutter-Kind-Beziehungen beitragen.

Die Bilder sind von Clipdealer und sind Lizenzfrei.

Haben auch Sie mal an einen Vaterschaftstest gedacht oder ihn sogar durchführen lassen, dann berichten Sie doch über Ihre Erfahrungen und schreiben sie einen Kommentar!

Eine gesunde Darmfunktion – aber natürlich!

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Wenn Ihr Darm gesund ist, fühlen Sie sich wohl und geistig fit. Eine Ernährung, reich an Polyphenolen und polyphenolreichen Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen Ihre Gesundheit.

Toilet paper on a toilet, close-up

© Africa Studio – fotolia

Verstopfung, Reizdarm, Bauchkrämpfe, Blähungen, Entzündungen im Darm, Durchfallerkrankungen – nicht für jeden von uns läuft das tägliche „Geschäft“ reibungslos ab. Darunter kann nicht nur die Lebensqualität sondern die gesamte Gesundheit leiden. Unser Darm führt häufig ein Schattendasein – und wird in seiner Bedeutung gewaltig unterschätzt. Vielen Menschen ist nicht bewusst ist, dass dieses fleißige Organ neben der Verdauung noch eine Reihe weiterer wichtiger Aufgaben übernimmt.

So ist der Darm unser wichtigstes Immunorgan – hier sitzen etwa zwei Drittel der Abwehrzellen. Chronische oder wiederkehrende Infekte, Abwehrschwächen, Entzündungen und Allergien nehmen häufig hier ihren Anfang.

Für die Gesunderhaltung des Darmes sind die dort angesiedelten »guten« Bakterien von immens wichtiger Bedeutung. Sie sorgen dafür, dass die Verdauung optimal funktioniert, schützen die Schleimhäute, wirken Entzündungen entgegen und unterstützen die Immunfunktion. Die fleißigen Darmbewohner und ihre Aufgaben kann man durch die Zufuhr von probiotischen Keimen und mit Hilfe der richtigen Ernährung sinnvoll unterstützen. Davon profitiert nicht nur der Darm sondern der ganze Mensch.

Warum Darmprobleme in der heutigen Zeit so weit verbreitet sind

  • Schweres und zu schnelles Essen,
  • Fast food,
  • eine zu geringe Ballaststoffzufuhr,
  • Medikamente,
  • Genussmittel,
  • Nahrungsmittelzusätze (z. B. Geschmacksverstärker etc.) und
  • Stress – das sind die häufigsten Ursachen für Darmbeschwerden.
  • Dazu kommt noch der weit verbreitete Bewegungsmangel.

All diese Faktoren setzen vor allem der empfindlichen Darmflora zu.

  • Problematisch ist auch die Anwendung von Antibiotika, denn diese wirken nicht nur gegen die krankmachenden Keime sondern „fegen“ auch den wertvollen Bakterienrasen im Darm weg.

Blähungen, Darmträgkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind daher weitverbreitete Beschwerden, die unseren modernen Lebensstil widerspiegeln und – auf lange Sicht – die Gesundheit insgesamt nachhaltig beeinträchtigen können.

Enger Zusammenhang zwischen dem Darm und dem psychischen Wohlbefinden

fotolia

© contrastwerkstatt – fotolia

Unser gesamter Verdauungstrakt ist von Nervenzellen überzogen: Die hier sitzenden 100 Millionen(!) Nervenzellen bilden unser „zweites Gehirn“. Dabei stimmen nicht nur die Zelltypen, sondern auch die gebildeten Botenstoffe (z. B. Serotonin und Adrenalin) mit jenen des Kopfhirns überein. Allein die Produktion von Serotonin, ein Botenstoff der u. a. für die Psyche, das Wohlbefinden und die Schmerzentstehung wichtig ist, findet zum größten Teil im Darm statt. Die Nervenzellen im Bauchraum nehmen Informationen auf, verarbeiten diese und geben sie weiter.

Dabei arbeitet das Bauchhirn weitgehend selbständig: es sendet weitaus mehr Signale zum Kopfhirn, als es von dort empfängt. 90% des Informationsaustausches verlaufen vom Bauch zum Gehirn und werden dort ausgewertet und gespeichert. Umgekehrt sind es nur 10%. Daher ist es verständlich wenn belastende Ereignisse unsere Verdauung beeinträchtigen können und sich Befindlichkeitsstörungen (z.B. Bauchschmerzen, Völlegefühl) einstellen.

Auch der Reizdarm wird mit einer Störung des Bauchhirns in Verbindung gebracht. Hierbei spielt vermutlich der Botenstoff Serotonin, der u.a. für die Glücksgefühle aber auch für die Schmerzweiterleitung von Bedeutung ist, eine wichtige Rolle. Man vermutet eine Überaktivierung der entsprechenden Schaltstellen im Bauchraum, gepaart mit einer dadurch bedingten erhöhten Schmerzempfindlichkeit bei den Betroffenen.

Damit wird deutlich, dass psychische Belastungen unsere Darmgesundheit einschränken können und – umgekehrt – ein gesunder Darm auch für unsere Stimmung und die Psyche von Bedeutung ist.

Was Probiotika leisten können

Bei den probiotischen Keimen („pro bios“ = für das Leben) handelt es sich um lebende Bakterien, z. B. diverse Laktobazillen oder Bifidobakterien oder auch den Keim E. Coli Nissle 1917, die von außen zugeführt werden und sich im Darm ansiedeln können. Dort unterstützen sie die ansässige Darmflora bei ihren vielfältigen Aufgaben und fördern damit die Verdauung, die gesunde Abwehr. Sie helfen dabei, die Darmschleimhaut vor krankmachenden Veränderungen zu schützen und Entzündungen entgegenzuwirken.

Allerdings ist es sehr wichtig, dass die Probiotika die obere Verdauungspassage (z. B. den Magen mit der aggressiven Magensäure) unbeschadet überstehen und „heil“ im Darm ankommen. Das ist z. B. bei dem Großteil der im Kühlregal von Supermärkten angebotenen Milchprodukte (z. B. Joghurts) nicht der Fall. Diese sind zudem häufig mit reichlich Zucker angereichert, was die „guten“ Darmbakterien gar nicht mögen. Ein gutes Nahrungsmittel mit Milchsäure und heilenden Bakterien ist Ihnen in diesem Webmagazin schon vorgestellt worden: der Kanne Bio Brottrunk®.

Für alle, die es einfacher wollen, ist es empfehlenswert, auf bewährte probiotische Mischungen aus der Apotheke zu setzen. Hier eine kleine Auswahl, die Sie mit Ihrem Therapeuten besprechen sollten:
Probiotik® – Produkte (www.nutrimmun.de),
Mutaflor® (www.ardeypharm.de,)
3-SymBiose® plus (www.hypo-a.de)
Pro-Symbioflor®, Symbioflor® 1 und 2 (www.Symbiopharm.de).

Wann die Einnahme von Probiotika sinnvoll ist

Die Anwendung solcher Präparate kann bei einer Reihe von Beschwerden hilfreich sein.

So können sie beispielsweise bei allgemeiner Abwehrschwäche, häufigen Infektionen oder auch bei Allergien kurmäßig (über einen Zeitraum von 4 bis 6 Monaten) angewendet werden.

Probiotika können auch für Personen sinnvoll sein, die sich vor Reisedurchfall schützen möchten. Hier ist es ratsam ein solches Präparat etwa ein bis zwei Wochen vor dem Reiseantritt anzuwenden und dieses auch während des Urlaubs weiter einzunehmen.

Auch Frauen, die häufig an Scheidenentzündungen und Blasenentzündungen leiden, kann man Probiotika empfehlen. Auch bei Frauen mit Endometriose ist der Darm oft so gestört, dass er mitbehandelt werden muss.

Zur Anwendung bei Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis) liegen gute Daten vor.

Unbedingt ratsam ist die Zufuhr der probiotischen Keime auch in Zusammenhang mit einer Antibiotikatherapie. Hier rate ich jedoch, erst nach der Therapie probiotische Bakterien zuzuführen. Einzige Ausnahme sind Patienten, die unter Antibiotika zu starken Durchfällen neigen. Dort macht die gleichzeitige Anwendung der Probiotika zusammen mit dem Antibiotikum Sinn.

Gute Ergebnisse aus verschiedenen medizinischen Studien liegen auch zur Anwendung von probiotischen Keimen bei Verstopfung vor, beim Reizdarmsyndrom oder entzündlichen Darmerkrankungen. Die Verträglichkeit ist im Allgemeinen gut – lediglich bei entzündlichen Darmerkrankungen sollte, am besten in Absprache mit dem behandelnden Arzt, eine einschleichende Dosierung in Betracht gezogen werden, da die Betroffenen empfindlich reagieren können.

Unterstützung der Verdauung mit der Ernährung – worauf es ankommt

Eine vitalstoffreiche Kost mit vielen Ballaststoffen ist jedem anzuraten, wobei die Faserstoffe nicht von allen Menschen gleich gut vertragen werden und somit die persönliche Verträglichkeit berücksichtigt werden sollte. So verträgt beispielsweise nicht Jeder uneingeschränkt Rohkost.

Die Polyphenole

BeerenZu den darmgesunden, sekundären Pflanzeninhaltsstoffen gehört in erster Linie die interessante Gruppe der Polyphenole. Das sind in Obst, Gemüse, Gewürzen und Kräutern vorkommende Stoffe, die viele gesundheitsfördernde Eigenschaften entfalten können. Reich an Polyphenolen sind z. B. Beerenfrüchte (vor allem die Acaibeere und die Gojibeere, aber auch die heimischen Himbeeren und Brombeeren), der Granatapfel, Traubenkerne (mit dem Inhaltsstoff OPC) sowie Gewürzpflanzen, wie Ingwer (Gingerole) und die Gelbwurz (Kurkumine).

Polyphenole als natürliches Antibiotikum

Diese speziellen sekundären Pflanzeninhaltsstoffe wirken verdauungsfördernd und tragen zum Schutz des Darms vor „fremden“ (schlechten) Bakterien und Pilzen bei. Polyphenole werden von den Pflanzen als „hauseigene Antibiotika“ gebildet. Damit halten sich die Gewächse Bakterien, Viren und Pilze vom Leib.

Ein solches interessantes Polyphenol ist z. B. das Resveratrol, welches unter den Schalen der Weintrauben steckt. Der Rebstock stellt vor allem dann viel von diesem natürlichen „Antibiotikum“ her, wenn er viel Feuchtigkeit ertragen muss und im feuchtwarmem Klima der Befall mit Bakterien, Viren und Pilzen droht.

Polyphenole als Schutz vor Krebs

Nicht minder interessant sind die Hinweise auf eine mögliche krebshemmende Wirkung dieser Gruppe, die derzeit in der ernährungsphysiologischen Forschung näher untersucht wird. Einige Vertreter der Polyphenole können auch zum Schutz des Magens vor Helicobacter pylori beitragen. Dieses Bakterium ist an Magenschleimhautentzündungen und der Entstehung von Magenkrebs mitbeteiligt.

Polyphenole als Schutz vor Entzündungen

Weiterhin üben Polyphenole aber auch eine antientzündliche Wirkung aus. Das ist bedeutsam, weil entzündliche Prozesse u. a. die Entstehung von Darmkrebs begünstigen können.

Polyphenole wirken am Besten im „Team“. Es ist daher sinnvoll sich regelmäßig und möglichst reichlich mit den verschiedensten, polyphenolreichen Früchten und Gewürzpflanzen zu versorgen. Wem die Beschaffung zu mühsam ist, der kann auch auf Präparate ausweichen, die aus den verschiedensten polyphenolreichen Pflanzensorten zusammengesetzt sind (z. B. plantazym® Aktivkomplex, auf Polyphenole standardisiert)

Verdauungsfördernde Gewürzpolyphenole

Einige asiatische Pflanzen sind inzwischen auch bei uns wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe sehr beliebt.

Gelbwurz enthält Kurkumin

Gelbwurz mit KurkuminZu dem in der Gelbwurz (Kurkuma) vorherrschenden Polyphenol – dem Kurkumin – gibt es inzwischen weit mehr als 2500 veröffentlichte wissenschaftliche Studien. Das signalisiert das große Interesse seitens der Forschung an diesem bioaktiven Pflanzeninhaltsstoff. In Indien wird Kurkuma in der traditionellen Volksheilkunde seit mehr als 4000 Jahren u. a. bei Verdauungsproblemen, entzündlichen Prozessen jeglicher Art (z. B. auch bei entzündlichen Hauterkrankungen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum und Entzündungen im Verdauungstrakt) und zur Stärkung der Abwehrkraft angewendet.

Kurkumin sollte allerdings nicht als Einzelsubstanz angewendet werden, denn die optimale Wirkung ist von der Anwesenheit anderer Polyphenole abhängig. So besteht beispielsweise eine enge Abhängigkeit zwischen Kurkumin und dem bereits oben erwähnten Resveratrol. In der praktischen Anwendung sollten beide daher unbedingt kombiniert werden (z. B. in plantazym®, s.o.)

Ingwer enthält Gingerole

IngwerwurzelAuch der Ingwer selbst kann mit einer langen Tradition im Heilwesen aufwarten. Bei den alten Griechen und Römern fand der Ingwer in der Medizin u. a. bei Magen- und Verdauungsbeschwerden Anwendung. Ingwer regt die Wärmerezeptoren an und steigert somit das Wärmeempfinden. Die Gewürzpflanze enthält Scharfstoffe (vor allem Polyphenole), welche  die Produktion von Verdauungssäften anregen und hilfreich sind gegen Übelkeit und Erbrechen. In asiatischen Ländern wird die Ingwerwurzel auch heute noch bei Erkältungskrankheiten und Rheuma eingesetzt. Die entzündungshemmende Wirkung der Gewürzpflanze wurde in Humanstudien u. a. bei Gelenkbeschwerden belegt.

So sieht eine darmfreundliche Lebensweise aus

  • Damit die Verdauung gut funktioniert ist es wichtig, sich regelmäßig und ausreichend zu bewegen. Zu viel Sitzen begünstigt die Darmträgheit.
  • Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Wenn nicht genügend getrunken wird, kann dies ebenfalls zur Verstopfung bzw. einem harten Stuhlgang beitragen.
  • Auch kann es sinnvoll sein, hin und wieder eine Fastenkur durchzuführen, die der Entgiftung (vor allem des Darms) gilt.
  • Wichtig ist es zudem, nicht immer gleich bei einer Schniefnase oder Ohrenschmerzen zum Antibiotikum zu greifen. Wissenschaftler warnen vor den unaufhaltsamen Bakterienresistenzen durch leichtfertige Anwendungen dieser Arzneimittel, bzw. unsachgemäßem Gebrauch (z. B. zu frühes Absetzen).
  • Und schließlich sollte man versuchen, Stress zu vermeiden und den sensiblen Darmbakterien nicht durch Hektik und Zeitnot den Garaus zu machen.

Und denken Sie daran: Dickdarmzeit ist morgens: Erziehen Sie Ihren Darm, stehen Sie frühzeitig auf und gönnen Sie sich ausreichend Zeit für den Toilettengang.

Über die Autorin

FotoOkt2013Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll ist als ernährungsmedizinische Expertin im In- und Ausland seit Jahren bekannt. Seit mehr als 20 Jahren ist sie auf Kongressen und Fortbildungen in der Weiterbildung von Therapeuten aktiv. Sie ist Professorin an der Universität in Braunschweig (Fachbereich Lebensmittelchemie). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Vitalstoffmedizin, Ernährung, Zivilisations – und umweltbedingte Erkrankungen. Mit mehr als 250 Fachartikeln und inzwischen 15 Büchern hat sie sich in der Fachwelt längst einen Namen gemacht und ihr Expertenrat ist auch in TV-Sendungen und im Hörfunk gefragt.

Kontakt
Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll
Gartenweg 20
67157 Wachenheim
Telefon: +49 (0)6322 92280
Fax: +49 (0)6322 620125
mail@prof.drmdoell.de
http://www.prof.drmdoell.de/

Buchempfehlung von der Redaktion

Darmgesund

Döll darm gesimd Darmbeschwerden wie z. B. Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen oder Reizungen, Entzündungen und Nahrungsmittelallergien sind weit verbreitet. In diesem Buch „Darmgesund“ von Prof. Dr. Michaela Döll erfahren Sie auf allgemeinverständliche Art und Weise, welche Funktion unser Verdauungsystem – insbesondere der Darm und seine Darmbakterien haben, und was dieses Organ und seine sensiblen Bewohner schädigen kann. U. a. werden auch die Zusammenhänge zum Immunsystem und der Psyche umfassend erläutert. Es werden Therapieansätze bei einer Vielzahl von Erkrankungen aufgezeigt, wie z. B. Allergien, Neurodermitis, Reizdarm, entzündliche Darmerkrankungen, die mit einer Fehlfunktion des Darmes zu tun haben, und Empfehlungen dazu ausgesprochen. Mit Hilfe von Checklisten können Sie herausfinden, ob Sie an bestimmten Unverträglichkeiten leiden und wie sie die beheben können. Schließlich zeigt die Autorin auch auf, wie Sie durch Prä- und Probiotika Ihr Darmkrebsrisiko verringern können.Ein hilfreiches Buch für Jeden, der seine Gesundheit von Grund auf stärken möchte.

Und was tun Sie für Ihren Darm? Haben Sie Erfahrungen und Tipps, dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

Superfoods – Geschenke der Natur

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Superfoods sind vorwiegend pflanzliche Lebensmittel mit Stoffen, die vorbeugend und/oder heilend bei Krankheiten wirken können und unser Immunsystem stabilisieren.

Gemüse für Suppe

Gemüse für Suppe © Barbara Rias-Bucher

Der Hype um Superfoods lässt vermuten, dass es sich nur um gewieftes Marketing der Gesundheitsindustrie handelt, die uns wieder mal das Geld aus der Tasche ziehen will. Teilweise trifft das sicher zu, vor allem, wenn uns neben Nahrungsergänzungsmitteln noch ein ganzer Haufen exotischer Produkte angepriesen wird, die vom Waschbrettbauch bis zum faltenlosen Seniorenstand alles garantieren soll, was unserem Wohlbefinden dient. Doch eben nur teilweise: Die erstaunliche Wirkung von Superfoods ist belegt, und sie gilt selbstverständlich auch für heimische Gewächse. Schließlich sind Pflanzen aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe, plant chemicals in moderner Terminologie, seit vielen Generationen höchst potente Mittel für Prävention und Heilung.

Inhaltsstoffe und Wirkungen von Superfoods

In erster Linie stabilisieren Superfoods unser Immunsystem ganz ohne Pillen, Pülverchen und teure Nahrungsergänzungsmittel. In meinem Buch „Heimische Superfoods“ nenne ich Ihnen viele Beispiele. Hier einige davon:

  • Blaurote Farbstoffe, die so genannten Anthozyane, in Kirschen und Weintrauben, schwarzen Johannisbeeren und roten Beten, Auberginen und Holunderbeeren. Sie mindern die Bioverfügbarkeit von krebserregenden Stoffen in unserem Essen, so dass diese Schadstoffe gar nicht erst in unseren Stoffwechsel gelangen. Anthocyane hemmen vermutlich auch das Wachstum kanzerogener Dickdarmzellen.
  • Phytoöstrogene sind in der Struktur den vom Körper gebildeten Östrogenen sehr ähnlich. Sie finden sich in Soja, Vollkorn und Ölsaaten und sollen das Prostata- und Brustkrebsrisiko verringern. Überall, wo reichlich Sojaprodukte wie zum Beispiel Tofu gegessen werden, ist die Sterblichkeitsrate an diesen hormonbezogenen Krebsarten deutlich geringer. Zudem bewirken Phytoöstrogene offenbar eine Erhöhung der Knochendichte.
  • Carotinoide in rotem und gelbem Gemüse und Obst schützen unsere Zellen und wirken so auch als Anti-Aging-Substanzen.

    Artischocke

    Artischocke © Barbara Rias-Bucher

  • Grünes Gemüse enthält Chlorophyll, das nach amerikanischen Forschungen ein hochwirksames Fitness-Mittel ist. Denn das Pflanzengrün erhöht die Anzahl der roten Blutkörperchen und versorgt unser Blut mit Sauerstoff.
  • Allicin in Zwiebeln und Knoblauch senkt den Blutdruck,
  • Bitterstoffe in Artischocken regen die Gallenblase an.
  • Pektin in Äpfeln, Quitten und Beeren pflegt die Darmflora. Da etwa 80 Prozent unseres Immunsystems im Darm angesiedelt ist, spielt die Darmgesundheit eine entscheidende Rolle für Wohlbefinden, Krankheitsprävention und gutes Altern.

Zu den Bio-Aktivstoffen zählen auch Vitamine.

Superfoods liefern Ihnen auch wichtige Mineralstoffe für gute Nerven, hochwertige Fette mit bestimmten Fettsäuren und Fruchtsäuren als Fatburner. Bei Superfoods kommt es eben auf die natürliche Kombination aller Inhaltsstoffe an und zwar ganz nach dem Prinzip voll-wertig.

Heimisch statt Exotisch

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Zwetschgen © Barbara Rias-Bucher

Beim Trendthema Superfoods geht es (noch) vorwiegend um Exotisches wie Açai- und Goji-Beeren, Chia-Samen und Camu-Camu-Früchte, Matcha-Tee, Kakao oder Algen. In ihren Herkunftsländern gehören diese Lebensmittel seit langem zum alltäglichen Speiseplan der Menschen.

Und genau deshalb sollten auch wir unsere Superfoods nicht von weither holen, sondern aus unseren heimischen Lebensmitteln wählen. An Äpfel, Zwetschgen und Tomaten, Heidelbeeren und Kirschen, Möhren und Mais, Spinat und Brokkoli – um nur einige Superfoods zu nennen – sind wir seit unserer Kindheit gewohnt. Weil wir sie regelmäßig essen, entfalten sie auch ihren Nutzen: Die physiologische Wirkung der meisten Bio-Aktivstoffe hält nämlich nur kurze Zeit vor, dann braucht der Körper Nachschub.

Bio ist am besten

Gemüse, Obst und Kräuter aus biologischem Anbau enthalten viel mehr dieser sekundären Pflanzenstoffe als konventionell Angebautes. Pflanzen bilden Bioaktiv-Stoffe ja, um sich selbst gegen Fressfeinde und schädliche Umwelteinflüsse, wie Infektionen oder UV-Licht, zu schützen. Schirmt man sie zum Beispiel durch Pestizide gegen Schädlinge ab, bilden sie selbstverständlich auch weniger Schutzstoffe. Ganz davon abgesehen, dass man bei uns in über 90% der Früchte und Gemüse Pestizid-Rückstände nachweisen kann, die sich in unseren Körpern anhäufen.

Heimische Produkte nützen der Umwelt

Mit dem Kauf heimischer Produkte unterstützen wir regionale Landwirte, Gemüse- und Obstproduzenten, die sich um gute Qualität und wirklich vollwertige Lebensmittel bemühen.

Löwenzahn 2

Löwenzahn © Ingrid Gerhard

Einige unserer Superfoods können wir sogar selbst ziehen: Gerstengras, Pflücksalat und Erdmandeln wachsen im Blumentopf, Knoblauch im Balkonkasten, Gänseblümchen und Löwenzahn können Sie beim Spaziergang sammeln.

Brennnesseln, die im Frühling zum ersten Grün gehören, das unsere Vitalstoffspeicher wieder auffüllt, lassen Naturgärtnerinnen im Garten wachsen. Denn

  • erstens brauchen Insekten die Blätter zum Überleben: Die Raupen von Schmetterlingen wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs zum Beispiel ernähren sich ausschließlich von Brennnesselblättern.
  • zweitens können wir sie rund ums Jahr ernten: Schneidet man sie wie Kräuter regelmäßig, wachsen ständig neue zarte Blätter nach.

Hinzu kommt, dass wir viele Bio-Aktivstoffe in Gemüse, Obst und Kräutern umso besser verwerten können, je frischer die Lebensmittel sind – ein wichtiges Argument fürs Kochen und Essen nach Saison und aus der Region. Was bei uns wächst, gelangt rasch zum Verbraucher und muss nicht unreif geerntet oder zur Konservierung getrocknet werden.

Superfoods müssen nicht roh verzehrt werden

Gebackener Topinambur

Gebackener Topinambur © Barbara Rias-Bucher

Gewiss gehen beim Garen einige Inhaltsstoffe verloren: Vitamin C zum Beispiel wird durch Hitze zerstört. Doch Superfoods behalten ihre positive Wirkung auch beim Kochen, Dünsten und Schmoren.

  • Erstens lösen sich Bio-Aktivstoffe dabei zwar, doch wir „essen“ sie dann eben mit Bratfett, Schmorsud oder Suppe.
  • Zweitens bekommen wir mit abwechslungsreicher Mischkost genügend Bio-Aktivstoffe, sodass ein paar Verluste – die übrigens ja schon beim notwendigen Putzen, Waschen und Zerkleinern entstehen – nicht groß ins Gewicht fallen.
  • Drittens schmecken manche Pflanzen gegart einfach besser: Wildkräuter aus dem Wok mit ein paar Reisnüdelchen und einem Schuss Sojasauce sind ein richtiger Hit, während sie mich roh als Salat nicht so sehr begeistern. Für die Wirkung von Superfoods ist ja entscheidend, dass man sie möglichst regelmäßig ist. Und das tut man nur, wenn sie auch gut zubereitet sind.
  • Viertens gibt es Superfoods, die man garen muss, weil sie roh unverträglich oder gesundheitsschädlich sind: Gartenbohnen, Holunder, Kartoffeln oder Getreide gehören dazu.
  • Fünftens vertragen Allergiker Gegartes oft besser als Rohes.
  • Sechstens können wir bestimmte Bio-Aktivstoffe aus Gegartem leichter verwerten: Etwa Lycopin in Tomaten oder β-Carotin in Möhren. Lycopin ist in Tomatensuppe oder Sauce generell wirksamer, während bei β-Carotin gewissermaßen die Ausbeute höher ist, weil wir stabile Pflanzenzellen in gegartem Gemüse beim Kauen gründlicher zerkleinern.

Fazit

Superfoods sind vorwiegend pflanzliche Lebensmittel, die zahlreiche Bio-Aktivstoffe enthalten. Diese plant chemicals greifen positiv in den Stoffwechsel ein und stärken unser Abwehrsystem. Besonders wirksam sind heimische Superfoods, also Obst und Gemüse, Kräuter und Salatpflanzen, die bei uns wachsen: Erstens weil wir sie regelmäßig essen, dem Körper also ständig Nachschub an Bio-Aktivstoffen liefern. Zweitens, weil wir Bio-Aktivstoffe in Gemüse, Salat, Obst und Kräutern umso besser nutzen, je frischer und je ausgereifter die Lebensmittel sind. Ernährung mit heimischen Superfoods ist eine von Experten empfohlene gesunde Mischkost, jedoch NICHT ZWINGEND vegan, laktose- oder glutenfrei.

Mein Buch für die tägliche Praxis

Heimische Superfoods

RZ_Rias-Bucher_Superfoods.inddHeimische Superfoods“ ist ein Buch für jeden Tag mit über 90 Kochrezepten. Dabei habe ich mich an meinen eigenen Vorlieben und Erfahrungen orientiert: Seit über 30 Jahren ernähre ich mich vorwiegend vegetarisch, so weit als möglich regional und immer vollwertig.

Das heißt, ich ergänze meinen Speisezettel nur dann mit Fleisch oder Fisch, wenn mein Körper mir signalisiert, dass ein Mangel besteht – sei es, dass die Haut Probleme macht, dass der Antrieb fehlt oder die Lust auf etwas vom Tier eben besonders stark ist.

Das heißt auch, dass ich mich vorwiegend selbst mit Gemüse, Salat, Obst und Kräutern versorge und bei Biobauern, in Hofläden und beim Gärtner zukaufe, wenn meine eigenen Vorräte nicht reichen, wenn ich Eier oder Milchprodukte brauche.

Und es heißt, dass ich seit Jahrzehnten keine Fertiggerichte, kein Convenience-Food oder Fast-Food esse.

Nach diesen Grundsätzen sind die Rezepte in meinem Buch zusammengestellt. Dennoch finden Sie auch ein paar „Exoten“ wie Kurkuma, Muskat, Agavensirup oder Sesam – einfach, weil ich diese Zutaten gerne mag und weil ich finde, dass es bei einer guten, gesunden und vollwertigen Ernährung keine Einschränkungen geben sollte.

Deshalb ist mein Buch über die heimischen Superfoods auch kein Vegan-Ratgeber: Vegane Ernährung habe ich selbst getestet und auf Dauer nicht vertragen. Bei Kindern und Jugendlichen warnen Mediziner sogar ausdrücklich vor einer Kost ganz ohne tierische Lebensmittel, weil dadurch eine Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen droht.

Über die Autorin

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© Barbara Rias-Bucher

Dr. phil. Barbara Rias-Bucher arbeitete nach ihrer Promotion zunächst als leitende Redakteurin im Bereich Ratgeberbücher und war dann Chefredakteurin im Zeitschriftenbereich. Seit über 20 Jahren ist sie Autorin für renommierte Verlage und hat mittlerweile über 100 Bücher zu Kochen und Ernährung mit einer Gesamtauflage von mehr als 4 Millionen veröffentlicht. Ihr Fachgebiet ist die vollwertige und vegetarische Ernährung; auf dem eigenen Bauernhof beschäftigt sie sich mit ökologischem Pflanzenbau, nachhaltigem Wirtschaften und Selbstversorgung. Daneben hat sich die studierte Historikerin auf regionale kulinarische Traditionen und auf die internationale Kultur des Essens spezialisiert.

Kontakt

Dr. Barbara Rias-Bucher
E-Mail: brb@foodyfoodplayer.de
Internetforum Mankau Verlag: www.mankau-verlag.de/forum/

Und welche Superfoods tun Ihnen gut? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

Jeder kann ohne Medizin gesund werden, durch richtiges Essen

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Liebevoll mit sich und seinem Körper umgehen bedeutet auch, sich über qualitativ hochwertige Nahrungsmittel zu informieren und dann das zu wählen, was einem wirklich gut tut.

Auswahl © ingridge

Auswahl © ingridge

Es hat seine Zeit gebraucht, bis ich zu der Erkenntnis kam, dass ich selber für meine Heilung verantwortlich bin. Und es hat einiges an Symptomen gebraucht, bis ich herausfand, was meinem Körper und meiner Psyche fehlte.

Die richtigen Nahrungsmittel zu finden, das ist eine individuelle Reise. Zentral ist dabei das Wissen darüber, was man seinem Körper wie einverleibt. Dabei rückt die Frage nach bio oder nicht, nach vegan oder nicht, zunächst in den Hintergrund.

Zunächst zählt es, sich selbst zu kennen, und die Nahrungsmittel dementsprechend auszuwählen.

Das fängt beim Frühstück an

Haferbrei © Wallner

Haferbrei © Wallner

Da ich ein grundsätzlich nervöser Mensch bin, ist selbstgemachter Haferbrei mit frischem Apfel und Zimt zum Frühstück wohltuender als ein mit künstlichen Zusatzstoffen versetztes Industriebrötchen aus Weizen mit Butter und Käse.

Dass ich ein Käsebrötchen nicht so gut vertrage, liegt unter anderem an den künstlichen Zusatzstoffen in Brötchen und Käse, die Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel haben, am Kasein, das weder Gehirn noch Nerven (noch menschliche Knochen) stärkt, und am Weizen, der entzündungsfördernd wirken kann.

Die B-Vitamine im Hafer dagegen sind gut für Nerven und Schleimhaut. Die natürlichen Vitamine aus dem Apfel stärken das Immunsystem. Der Zimt reguliert den Blutdruck. Und etwas Warmes umsorgt auch das Gemüt.

Meine Haltung entscheidet, ob ein Nahrungsmittel richtig für mich ist

Zur physiologischen Wirkung zählt meine Haltung. Diese entscheidet darüber, ob ein Nahrungsmittel das Falsche oder das Richtige ist: Esse ich, weil ich schnell den Magen voll bekommen möchte? Dann ist ein Käsebrötchen schnell zur Hand. Oder esse ich entspannt und genussvoll, weil ich weiß, ich stärke damit meinen Körper?

Die Haltung zu mir selbst und die Einstellung zu meiner Nahrung hat eine sich gegenseitig speisende Wirkung.

Pizzawald © Wallner

Pizzawald © Wallner

Wer deprimiert ist, scheint an einem Teller Pasta oder an einer Tafel Schokolade nicht vorbeizukommen. Doch gerade in solchen Situationen habe ich auf meiner Reise durch die nervösen Symptome gelernt, „Stopp!“ zu sagen und die Bremse zu ziehen; denn leere Kalorien ziehen in einem depressiven Moment noch mehr runter. Bereite ich mir stattdessen in Ruhe etwas Gutes zu, kann ich mich aus eigener Kraft nachhaltig stärken.

Um in diesem Moment die richtige Entscheidung zu treffen, muss ich mir natürlich über meine Handgriffe bewusst sein und darf nicht automatisch den Kühlschrank oder die Vorratsschublade öffnen (genauso wie ich sie auch nicht automatisch befüllen sollte); und ich muss meinen Körper kennen, gerade als Frau.

Wie liebevoll wir zu uns und unserem Körper stehen – das hat nachhaltigen Einfluss auf unsere Kindeskinder. Mit der Ernährung werden Verhaltensmuster erlernt, die Körper und Denken zutiefst prägen. Deshalb ist es gut, so früh wie möglich auf den eigenen Körper zu hören, anstatt sich anzupassen.

Der Leistungsdruck beginnt in der Schule

Gerade Frauen haben in einer Leistungsgesellschaft kaum die Chance, um ihren Körper richtig kennen oder gar lieben zu lernen. Das fängt in den meisten Fällen schon im Sportunterricht in der Schule an. Ohne als Schüler beigebracht zu bekommen, wie ein Körper funktioniert, muss man Turnübungen und Ballsportarten beherrschen. Die Schüler werden für die Funktionsweise ihres Körpers benotet, dessen man sich gar nicht richtig bewusst ist. Der Körper soll auch bei den verschiedensten Schwimmarten einfach funktionieren. Tut er das nicht, sind schlechte Noten die Folge – oder es wird auf die Besten im Fach verwiesen: „Wenn die es können, musst Du es auch!“

Da ist auch die Menstruation kein Grund, um dem Schwimmunterricht fernzubleiben. Zu dieser Aussage hat sich meine damalige Sportlehrerin mit dem Hinweis auf die Existenz von Tampons verstiegen. Dass jedoch nicht alle Körper junger Pubertierender einen Tampon aufnehmen können oder wollen, wird nicht einmal im Schwimmunterricht unserer Leistungsgesellschaft gesehen; wobei doch gerade dort der so individuelle Körper im Vordergrund stehen sollte.

Dabei ist die Aussage meiner damaligen Sportlehrerin Symptom einer Zeit, in der Frauen funktionieren müssen. Sie wollte uns damit zwar auch von der Sichtweise wegbringen, die weibliche Blutung als Krankheit zu betrachten – das ist natürlich lobenswert. Aber es macht die Tatsache nicht wett, dass damit ein gewisser Gruppenzwang einhergeht. Welche Pubertierende traut sich schon zu sagen: „Ähm, ein Tampon ist mir zu groß.“ Wenn sie das in diesem Alter überhaupt schon herausgefunden hat.

Gerade weil die Frau funktionieren soll, braucht sie ein starkes Immunsystem und starke Nerven. Jedoch nicht, damit sie Tampons tragen kann, sondern um die Stärke zu entwickeln, zu sich und ihrem individuellen Körper zu stehen.

Bei PMS läuft etwas falsch

Gerade für die Frau ist es wichtig, ihren Körper zu kennen, vor allem, wenn es um „ihre Tage“ geht.

Fisch © ingridge

Fisch © ingridge

Das prämenstruelle Syndrom, starke Krämpfe, Kopfschmerzen oder nervliche Schwäche während der Monatsblutung zeigen an, wenn etwas falsch läuft. Dabei kann die richtige Nahrung viel bewirken. Dafür müssen wir jedoch erst einmal erkennen, in welche Art von  Nahrungsmittelkreislauf wir eingebunden sind:

Muttermilch gesund oder doch nicht?

Durch die Muttermilch spiegelt sich dieser komplette Kreislauf. Die Diskussion um die Frage, ob Muttermilch gesund ist oder nicht, zeigt, wie drängend die Notwendigkeit zur Veränderung ist. Nicht immer kürzer werdende Stillzeiten oder industriell hergestellte Milchersatzprodukte sind dabei die Lösung, sondern ein Umdenken in der Wahl der Lebensmittel. Dabei gilt: je ursprünglicher und natürlicher, desto gesünder die Muttermilch. Die Frau steht mit ihrer Rolle als Mutter am Ursprung des gesamten Kreislaufes, an dem sie die richtigen Nahrungsmittel für sich, ihre Kinder und ihre Familie wählen kann.

In weibliche Rolle hineinwachsen

Doch wie sieht die Rolle der Frau aus? Oder was bedeutet Weiblichkeit? Das sind Fragen, die wir bedenken müssen. In der Antike gab es Einweihungsrituale und symbolische Feste, die dafür sorgten, dass sich die Heranwachsende ihrer Rolle bewusst wurde. Die Einweihung bezog sich auf die Ernährung der ganzen Familie, auf den Umgang mit dem eigenen Körper und auf das Eheleben. Heute mutet das mystisch für uns an, weil diese Rituale irgendwann verloren gingen.

Diese Ursprünge der Weiblichkeit beziehen die natürliche Funktion des Körpers ganz selbstverständlich mit ein. Ein Rest dieser Rituale bestand oder besteht mit der alten Vorstellung, die Frau gehöre hinter den Herd. Doch die Rolle der Frau bedeutet viel mehr, nämlich die Grundlage des Lebens und die Verbindung zur Natur.

  • Das moderne Bild der Frau erlaubt Konservendosen und Schnelllebigkeit.
  • Ein weiblicheres Bild der Frau als Samenhüterin hingegen erlaubt nachhaltiges Denken und Handeln.

Wissen und Gefühle mit der Erde verbinden

Kraut © Wallner

Kraut © Wallner

Deshalb möchte ich vorschlagen, die biblische Aussage, wir sollten uns die Erde untertan machen und über sie und die Tiere herrschen, liebevoller umzusetzen. Die Herrschaft können wir als mentale Souveränität deuten, in die wir unsere Gefühle integrieren. Die Gefühle verbinden uns nämlich mit der Erde.

Genau das ist in Initiativen, die regionale Kleinbauern unterstützen, oder in Strömungen, wie dem Urban Gardening, zu beobachten. Immer mehr Menschen erkennen, dass etwas falsch läuft, und entwickeln einen Bezug zur Erde. Sie bauen ihre Kräuter und einen Teil ihres Gemüses wieder selbst an, sogar auf den kleinsten Flächen in den Städten. Auf Balkons und Terrassen werden Tomaten und Zucchinis gezogen. Und in kaum einer Küche fehlen die Blumentörpfe mit Kräutern.

Natürliche BIO-logie für qualitativ hochwertige Nahrungsmittel

Schnecke © Wallner

Schnecke © Wallner

Wenn wir unseren Kindern von klein auf ganz selbstverständlich zeigen, wie Gemüse wächst und wie es am besten gedeiht, gehören Schnecken, Bienen und andere Insekten zum Leben dazu und sind kein Grund, um Ekel oder gar Angst zu entwickeln. Wenn unsere Kinder von Anfang an sehen, dass die natürliche Biologie zwischen Erde, Tieren und Pflanzen qualitative Nahrungsmittel hervorbringt, ist bio kein Label mehr, sondern eine Haltung dem Leben und der Gesundheit gegenüber – eben das logisch Richtige: Ein Kreislauf, in den sich der Mensch liebevoll und nachhaltig einbringt. Ein Kreislauf, in dem der Mensch eine Souveränität entwickelt, die dafür sorgt, dass auch unsere Kindeskinder eine Chance auf gesundes Leben auf und mit der Erde haben.

Auf diese Weise kann die Erkenntnis, dass ich gar nicht krank bin, sondern oft einfach nur das Falsche gegessen habe, nachhaltig positiven Einfluss auf das Leben nehmen.

Über die Autorin

PortraitSabrina Wallner ist Autorin und Lektorin. Sie schreibt über Wahrnehmung, kreatives Denken, Medien, Ernährung, Hypersensibilität und Synästhesie. 1983 geboren, ist sie ein Kind des analogen Zeitalters. Umso mehr liebt sie digitale Oberflächen – jedoch mit äußerst kritischem Blick. An die digitale Welt wurde sie durch eine Tätigkeit in einer Werbeagentur herangeführt. Die Leidenschaft zum geschriebenen Wort entwickelte sie mit ihrem Studium der romanischen Philologie an der Universität Konstanz. Seit 2012 arbeitet sie als freie Lektorin.

Kontakt

kontakt@sabrina-wallner.de

www.sabrina-wallner.de

Buchempfehlung

Du bist nicht krank, du isst das Falsche! Die großen Ernährungslügen.

Wallner du bist nicht krankSchon als Kind hatte ich nach dem Essen immer ein Zwicken im Bauch. Mit den Jahren kamen weitere Symptome hinzu. Weil mir kein Arzt helfen konnte, musste ich mir selbst helfen. Ich erkannte nach Recherchen, dass meine Symptome irgendwie mit Histamin zusammenhängen. So stellte ich meine Ernährung um, und die Symptome schwanden nach und nach – jedoch nicht alle.

Erst nachdem ich keine Milchprodukte und schließlich auch kein Fleisch mehr aß, war ich wieder komplett symptomfrei. Noch dazu stellte sich eine Klarheit im Kopf ein und eine Energie, die völlig neu für mich waren. Ich erkannte dadurch, dass im Körper Kräfte schlummern, die durch die richtigen Nahrungsmittel erschlossen werden können. Das gelingt jedoch nur, wenn man die Lügen der Nahrungsmittelindustrie erkennt.

Basierend auf diesem Umdenken plädiere ich mit meinem Buch für ein selbstbewusstes Auswählen wirklich gesunder Nahrungsmittel. Tipps und Rezepte für eine ursprüngliche und pflanzliche Ernährung gibt es in meinem Blog.

Auf meinem Weg habe ich eines gelernt und möchte das an meine Leser weitergeben: Man darf sich nicht irritieren lassen, weder von der Meinung, Histaminempfindlichkeit existiere nicht, noch davon, man mache sich durch pflanzliche Ernährung das Leben schwer. Wenn Du Dich für eine neue Ernährungsform interessierst, lasse Dich nicht von Deinem Weg abbringen! Reflektiere verschiedene Meinungen, gehe verantwortungsbewusst mit Deinem Körper um – und Du wirst Dir eine neue Sensibilität erschließen, die das Leben so genussvoll macht.

Haben auch Sie Ihre richtige Ernährung gefunden? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

Säuglingen und Kleinkindern mit Naturheilkunde helfen

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Kleine Kinder stecken voller Lebenskraft. Bei leichten Beschwerden und Krankheiten können sie mit natürlichen Heilmitteln rasch wieder Gesundheit erlangen.

Lebenskraft © ingridger

Lebenskraft © ingridger

Kennen Sie als Mutter, Grossmutter, Freundin das schöne Gefühl, ein Baby im Arm zu halten? Wie zart und glatt ist seine Haut. Wie klein und zerbrechlich wirkt es. Noch rein und unverdorben ist das kleine Kind. Volle Lebenskraft steckt in ihm!

Da gibt es doch nichts Schöneres, als bei Beschwerden, Krankheit oder einer Verletzung das Baby mit feinen und sanften Heilmethoden zu behandeln. Sie können ihm mit natürlichen Heilmitteln helfen, sein Gleichgewicht und seine Gesundheit wiederzufinden. Solche feinen und natürlichen Heilmethoden/-mittel sind unter anderem Heilpflanzen, Heilsteine, die Homöopathie, die Bach-Blütentherapie, die „Schüßler-Salze“, Massage, Wickel, Kompressen, Wassertherapie und die Diätetik.

Wie es zum Buch „Naturheilkunde für Säuglinge und Kleinkinder“ kam

Eigentlich gehört Bücherschreiben nicht zu meinen bevorzugten Leidenschaften. Aber als meine Tochter, welche damals in Kanada lebte und einen extrem schwierigen Schwangerschaftsanfang hatte, und ich nur hilflos von zu Hause aus „zuschauen“ konnte, erwachte in mir der Wunsch, ihr mein Wissen weiterzugeben. So schrieb ich ihr all mein Wissen und meine Erfahrungen aus der Naturheilkunde für Säuglinge und kleine Kinder auf. Daraus entstand das Buch „Naturheilkunde für Säuglinge und Kleinkinder“.

Mein Ziel war, meiner Tochter damit viel SICHERHEIT zu geben. Sie zu ermuntern auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und daraus zu lernen. So bringe ich allen Lesern meines Buches die europäische Naturheilkunde näher. Es soll ihnen Ideen zur Behandlung und vor allem viel SICHERHEIT geben. Beginnen Sie mit den Methoden, die Ihnen schon etwas vertraut sind. Beginnen Sie mit den Mitteln, die Sie schon zu Hause haben. Bauen Sie Schritt für Schritt Ihr Wissen auf, und erweitern Sie nach und nach Ihre Hausapotheke.

„Sanfte“ Mittel bei Schlafstörungen

schlafender Säugling © Katrin Kläsi

schlafender Säugling © Katrin Kläsi

Kennen Sie kleine Kinder mit Schlafstörungen? Erinnern Sie sich, wie Sie Wochen bis Monate lang liebevoll versuchten, Ihr Kind in den Schlaf zu wiegen? Bei Schlafstörungen Ihres Kindes kennt die Naturheilkunde wunderschöne sanft wirkende Mittel.

Von den Schüßler-Salzen ist vor allem die Nr. 2 (Calcium phosphoricum D6) hilfreich. Sie wirkt entspannend und fördert das Ein- und Durchschlafen. Als Salbe wird die Nr. 2 zwischen den Schulterblättern vor dem ins Bettgehen einmassiert.

Auch das ätherische Mandarinenöl, das „Kinderöl“, wie es auch genannt wird, wirkt durch seinen lieblichen, zarten und warmen Duft schlaffördernd. Daraus kann ein Schlafspray hergestellt werden.

Natürlich haben der Schlafplatz und die Umgebung einen grossen Einfluss auf den Schlaf des Kindes. So ist meine erste Empfehlung an alle Eltern, WLAN mindestens nachts auszuschalten und keine DECT Babyfone zu verwenden.

Jede naturheilkundliche Methode hat sein „erste Hilfe“ Mittel

Erste Hilfe mit Homöopathie

Aus der Homöopathie stammt das bekannteste „erste Hilfe“ Mittel. Arnica C200 ist das erste Notfallmittel bei jedem Unfall, traumatischen Verletzungen, Blutungen und grossem Schreck. Sicher haben viele Leserinnen bei sich oder ihren Kindern die Erfahrungen gemacht, wie hilfreich ein bis zwei Gaben Arnica C200 Globuli unmittelbar nach einem Unfall oder einer Verletzung sind. Hilfreich ist es Arnica C200 immer dabei zu haben.

Erste Hilfe mit Bachblüten

Auch die S.O.S.-Tropfen — Rescue-Tropfen, das Notfallmittel der Bach-Blüten, sind bekannt. Durch ein bis vier Tropfen der Mischung direkt auf der Zunge ist das Kind schnell beruhigt. Da ein Unfall des Kindes ein grosser Schreck auch für die Mami ist, helfen die S.O.S-Tropfen ebenso zu ihrer Beruhigung.

Erste Hilfe mit Schüßlersalzen

Die Nr. 3 (Ferrum phosphoricum D12) ist das Notfallmittel der Schüßler-Salze. Es ist ideal bei kleineren Verletzungen. Am Anfang wird alle fünf Minuten eine Pastille genommen. Je nach Verletzung hilft eine Auflage mit Nr. 3 Salbe. Die Nr. 3 ist auch ideal zur Weiterbehandlung von grossen Verletzungen.

Erste Hilfe mit Heilpflanzen

stinkender-Storchenschnabel-©-Katrin-Kläsi

stinkender Storchenschnabel © Katrin Kläsi

Weniger bekannt ist die Storchenschnabel-Tinktur (Geranium robertianum) als das „erste Hilfe“-Mittel der Heilpflanzen. Die Storchenschnabel-Tinktur löst Schockzustände und Blockaden von Traumen auf. Sie wird innerlich und äusserlich angewendet. Die 10 bis 50 cm hohe Pflanze wächst an Wegrändern, im lichten Wald, am Rand einer mageren Wiese und auf Schuttplätzen. Unterwegs ist sie ein ideales Notfallmittel bei Insektenstichen. Vom stinkenden Storchenschnabel nehmen Sie einige frische Blätter, zerdrücken diese und streichen sie mit etwas Speichel vermischt auf den Insektenstich.

Erste Hilfe mit Heilsteinen

Obsidian-der-Schockstein-©-Katrin-Kläsi

Obsidian, der Schockstein © Katrin Kläsi

Von den Heilsteinen hilft der „Schockstein“ Obsidian bei Unfällen und Verletzungen. Er löst auf seelischer und körperlicher Ebene Schock, Angst und Traumatisierungen auf. Dazu legen Sie den Obsidian flach auf oder in die Nähe der Verletzung.

Erste Hilfe mit Massagen

Vielleicht staunen Sie, wenn ich schreibe, auch die Massage hat sein „erste Hilfe“-Mittel. Machten Sie auch schon die Erfahrung, dass Sie bei einer Verletzung automatisch die Hand darauf drücken und dadurch der Schmerz nachlässt? Oder erinnern Sie sich, wie das Blasen über einer Verletzung den Schmerz nimmt? Dies sind keine Zaubereien, sondern ein neuer Impuls für das Nervensystem. Dieser Impuls hilft, da unser Gehirn nicht gleichzeitig zwei Reize des gleichen Ortes verarbeiten kann.

Auch bei Fieber kennt die Naturheilkunde helfende Mittel

Das Fieber ist keine Krankheit, sondern eine Abwehrmaßnahme des Körpers gegenüber der Krankheit. Es ist eine natürliche Abwehrreaktion gegen Viren, Bakterien, Allergien oder Fremdkörper. Denn bei erhöhter Temperatur laufen im Körper viele Prozesse schneller ab. Das Kind braucht während des Fiebers Ruhe und Zuwendung.

Flüssigkeitsersatz bei Fieber

Fenchelfrüchtetee© Katrin Kläsi

Fenchelfrüchtetee© Katrin Kläsi

Ganz wichtig ist der Flüssigkeitsersatz! Neben warmem Wasser ist sehr dünn angesetzter Fenchelfrüchte-Tee für Säuglinge und kleine Kinder ein idealer Flüssigkeitsersatz. Senken Sie das Fieber erst, wenn es Ihrem Kind nicht mehr „wohl“ ist, es apathisch wird oder keinen Schlaf findet.

Homöopathie bei Fieber

Wenn das Fieber oder die Symptome des Kindes heftig sind, es keinen Schlaf mehr findet oder Sie nicht mehr können, versuchen Sie es mit einem passenden homöopathischen Mittel unter anderen Aconitum C30, Belladonna C30 oder Gelsemium C30.

Aconitum C30 hilft bei hohem Fieber, welches heftig und plötzlich auftritt, begleitet mit trockener Hitze und trockener heisser Haut. Das Gesicht ist blass, speziell beim Aufstehen. Das Kind ist unruhig und mit großer Ängstlichkeit.

Belladonna C30 hilft, wenn das Fieber plötzlich und heftig kommt, sehr hoch steigt und wieder zurückgeht. Das Kind hat meist einen heißen roten Kopf mit kalten Händen und Füssen. Das Kind hat keinen Durst und ist gereizt.

Gelsemium C30 hilft bei Fieber mit Schweregefühl, Müdigkeit in allen Gliedern und Zittern der Beine. Das Kind möchte festgehalten werden. Auch hilft es bei Fieber nach einer schlechten Nachricht.

Schüßlersalze bei Fieber

Sanfte Anwendungen, um ein Fieber leicht zu senken, sind von den Schüßler-Salzen die Nr. 3 und Nr. 5. Die Nr. 3 (Ferrum phosphoricum D12) hilft bei Fieber bis 39° Celsius. Mit genügend Ferrum phosphoricum braucht der Körper kein Fieber mehr. Geben Sie Ihrem Kind alle fünf Minuten eine Pastille, bis sich das Fieber senkt. Dazu braucht das Kind unbedingt Ruhe! Die Nr. 5 (Kalium phosphoricum D6) hilft bei Fieber über 39° Celsius.

Aromaöle bei Fieber

Auch ein ätherisches Lavendel- oder Thymianölzäpfchen bringt Linderung.

Wassertherapie bei Fieber

Wenn ihr Kind Fieber und kalte Füße hat, können Sie seine Füße gut mit einem warmen Fussbad erwärmen. Die Wassertemperatur sollte etwa so warm wie die Körpertemperatur sein.

Wenn Ihr Kind warme Füße hat und Sie das Fieber senken möchten, soll das Wasser etwa 2° Celsius kühler als die Körpertemperatur sein.

Heilsteine bei Fieber

Die Heilsteine Heliotrop, Epidot und Ozeanjaspis unterstützen überwiegend die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem Ihres kranken Kindes.

Über die Autorin

Katrin mit Enkelin © Katrin Kläsi

Katrin Kläsi, geb.1965, ist verheiratet und Mutter von drei erwachsenen Kindern (auf dem Foto mit Enkelin). Als die Kinder grösser wurden, machte sie eine Ausbildung zur Naturheilpraktikerin und Sportheilpraktikerin. Seit 2009 arbeitet Katrin Kläsi in ihrer eigenen Praxis in Rüti, Zürich.

Katrin Kläsi liebt die Natur, speziell die Berge, bewegt sich gerne und ist oft joggend unterwegs. Sie absolvierte schon etliche Marathons und Bergmarathons, davon konnte sie einzelne gewinnen. Durch die Liebe zu den Bergen und die Freude am Joggen hat sich Katrin einen Kindheitstraum erfüllt und ist vom Bodensee über die Alpen an den Genfersee „gerannt“. Ausgerüstet war sie mit einem kleinen Rucksack. Das Wissen aus der Naturheilkunde war ihr auch bei diesem Projekt eine grosse Hilfe.

Kontakt

Katrin Kläsi
Spitalstrasse 29
8630 Rüti ZH
Schweiz
Tel. 0041 55 240 66 36
e-mail: kinder@sport-nhp.ch
http://www.sport-nhp.ch/

Buchempfehlung von der Redaktion

Naturheilkunde für Säuglinge und Kleinkinder

coverNaturheilkunde für Säuglinge und Kleinkinder“ richtet sich direkt an Eltern eines erkrankten oder verletzten Kindes und zeigt ihnen, wie man unter anderem mit Homöopathie, den Schüssler-Salzen, Heilpflanzen, Heilsteinen und Wickel den kleinen und kleinsten Patienten helfen kann.

Der Inhalt ist übersichtlich und gut verständlich nach Ereignissen oder Erkrankungen gegliedert, so dass der Leser die entsprechenden Ratschläge und Anleitungen sofort finden kann. Ausgesprochen hilfreich ist, dass die vorgestellten Mittel unter jeder Erkrankung aufgeführt werden, bei der sie angewendet werden können.

Ergänzt wird das Werk mit Rezepten und einer einfachen Anleitung zu deren Herstellung sowie einem hilfreichen alphabetischen Verzeichnis von Symptomen und Ereignissen. Katrin Kläsi macht den Eltern Mut, dem eigenen Kind zu helfen, sich Schritt für Schritt auf einen spannenden Lernprozess einzulassen, das eigene Wissen zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln und die dadurch gewonnene Sicherheit an das eigene Kind weiterzugeben.

Und welche Heil- und Hausmittel setzen Sie für Ihre Kinder und Enkel ein? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

Vitamin D3 und Vitamin K2 bei Osteoporose und Brustkrebs

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Aktuelle Studien zeigen, dass sich die Vitamine D3 und K2 in der Prävention und Therapie von Osteoporose und Brustkrebs ergänzen.

Fünfnach12

Fünfnach12

Das Thema Vitamin D ist mittlerweile allgegenwärtig – zu Recht, wenn man sich die große gesundheitliche Bedeutung von Vitamin D klar macht. Besonders für Frauen ist die ausreichende Zufuhr von Vitamin D sehr wichtig, denn sie trägt unter anderem zur Vorbeugung von Osteoporose und Brustkrebs bei und kann auch während der Therapie unterstützend wirken.

Wird ein Vitamin-D-Mangel festgestellt, herrscht jedoch oft große Unsicherheit über die Höhe und Dauer einer Nahrungsergänzung. Zudem stellt sich häufig die Frage, ob die zusätzliche Aufnahme von Vitamin K sinnvoll ist. Diese Fragen sollen hier beantwortet werden. Und lassen Sie sich schon hier versichern: auch wenn es schon Fünfnach12 zu sein scheint, diese einfache Therapie lohnt sich immer!

Osteoporose

Knochenbruch © freshidea-fotolia

Osteoporose betrifft viele Frauen nach der Menopause. Standard ist die Therapie mit Bisphosphonaten. Sie sollte jedoch mit Vorsicht eingesetzt werden. Zwar bewirken Bisphosphonate bei der Knochendichte­messung eine Verbesserung des Knochenbildes, oft kommt es aber trotzdem zu Knochenbrüchen. Bevor zu Medikamenten gegriffen wird, gilt es zunächst herauszufinden, ob dem Körper etwas fehlt. Häufig kann dieser sich durch die Ergänzung bestimmter Vitamine oder Mineralstoffe selbst helfen.

Wichtig für die Knochenmineralisierung sind – neben Calcium, Magnesium und Bewegung – die Vitamine D3 und K2. Ein schwerer Vitamin-D-Mangel führt in den Knochen zu Mineralisations­störungen. Die Nahrungs­ergänzung mit Vitamin D erhöht die Knochendichte und senkt das Risiko für Knochenbrüche [1].

Eine wichtige Aufgabe von Vitamin D3 bei der Knochenmineralisierung ist die Bildung des Proteins Osteocalcin. Für die Aktivierung dieses Proteins ist Vitamin K2 notwendig. Nur durch Vitamin K aktiviertes Osteocalcin kann Calcium binden und so den Knochenaufbau fördern. Für eine verbesserte Knochen­mineralisierung ist also das Zusammenspiel beider Vitamine wichtig.

Regulation des Calcium-Stoffwechsels

Regulation des Calcium-Stoffwechsels

Studien zu Vitamin D und K bei Osteoporose

Die gemeinsame Gabe der Vitamine D und K wurde in verschiedenen Studien auf ihre Wirksamkeit in der Osteoporose-Prävention und -Therapie getestet:

In einer zwölfmonatigen Studie wirkte sich die tägliche Aufnahme von 800 mg Calcium und 400 I.E. (10 µg) Vitamin D3 über ein Nahrungsergänzungsmittel positiv auf die Knochendichte postmenopausaler Frauen aus. Wurden zusätzlich zu Calcium und Vitamin D3 noch 100 µg Vitamin K ergänzt, so war der Effekt noch deutlicher: Durch das Vitamin K konnte auch im Bereich der Lendenwirbel eine erhöhte Knochendichte nachgewiesen werden [2].

In einer anderen Studie wurde über einen Zeitraum von sechs Monaten ein Nahrungsergänzungsmittel mit u.a. 100 µg Vitamin K2, 1600 I.E. Vitamin D3 und 756 mg Calcium gegeben. Dadurch konnte eine deutliche Verbesserung der Knochendichte erzielt werden [3].

Auch die alleinige Gabe von Vitamin K wirkt sich positiv auf die Knochen aus: Bei 244 postmenaupausalen Frauen führte die tägliche Einnahme von 180 µg Vitamin K2 (als MK-7) zu einer deutlichen Verbesserung von Knochendichte und Knochenstärke [4].

Eine Übersichtsstudie, die 13 verschiedene Studien umfasst, bestätigt diese Ergebnisse: Eine Nahrungs­ergänzung mit Vitamin K2 (15-45 mg MK-4 pro Tag) senkte das Risiko für Knochenbrüche erheblich: für Wirbelfrakturen um 60 %, für Hüftfrakturen um 77 % und für sonstige Frakturen um 81 % [5].

Brustkrebs

Studien zu Vitamin D bei Brustkrebs

Brustkrebs-Frauen-© Karen-schultz.dk

Brustkrebs-Frauen-© Karen-schultz.dk

Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steht in einem engen Zusammenhang mit Vitamin D. In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass Frauen mit Brustkrebs oft einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel im Blutserum aufweisen [6]. Zunehmende Vitamin-D-Werte bewirken einer Übersichtsstudie zufolge bei postmenopausalen Frauen ein geringeres Brustkrebsrisiko [7]. Ein Mangel an Vitamin D (<50 nmol/l bzw. <20 ng/ml 25-OH-Vitamin-D im Blutserum) erhöht bei Frauen mit Brustkrebs hingegen das Risiko für einen Rückfall (um 94 %) und für die Sterblichkeit (um 73 %) [8].

Bei etwa 40 % aller Brustkrebspatientinnen bilden sich im Verlauf der Erkrankung Metastasen („Tochter­geschwülste“). Diese setzen sich insbesondere in den Knochen fest. Ein Mangel an Vitamin D ist bei Brustkrebspatientinnen mit Knochenmetastasen außerordentlich häufig [9].

Studien zu Vitamin K bei Brustkrebs

Aufgrund der bereits beschriebenen Wirkungen auf die Knochengesundheit ist bei Brustkrebs die zeitgleiche Einnahme der Vitamine D und K für die verbesserte Knochenmineralisierung empfehlenswert. So kann der Bildung von Knochenmetastasen möglicherweise entgegengewirkt werden.

Vitamin K2 ist vor allem auch bei einer Therapie mit Bisphosphonaten sinnvoll. Durch eine Nahrungs­ergänzung mit Vitamin K2 kann die Wirkung der Bisphosphonate im Knochen verbessert und das Risiko für Knochenbrüche verringert werden [10].

Umgang mit Vitamin D als Nahrungsergänzung

Sonnencreme

Sonnencreme

Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet und betrifft alle Bevölkerungsschichten. Mit der Ernährung hat dies wenig zu tun, denn die Ernährung trägt nur gering zur Vitamin-D-Versorgung bei. Den Großteil des Sonnenvitamins bildet unser Körper bei ausreichender Sonneneinstrahlung in der Haut selbst. Die meisten bekommen jedoch nicht genug Sonne: Im Herbst und Winter reicht die Sonnenstrahlung in Deutschland zur Vitamin-D-Bildung gar nicht aus, im Sommer halten wir uns zu wenig im Freien auf oder cremen uns dick mit Sonnenmilch ein.

Diagnostik des Vitamin-D-Status

Zur Ermittlung des Vitamin-D-Status eignet sich der 25-OH-Vitamin-D-Wert (25-OHD) im Blutserum, den Sie bei Ihrem Arzt bestimmen lassen können. Der optimale Wert liegt bei 75-125 nmol/l (30-50 ng/ml) [1].

Bei einem vorliegenden Vitamin-D-Mangel kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, zusätzlich den 1,25-(OH)2-Vitamin-D-Spiegel zu bestimmen. Bei chronischen Entzündungen ist dieser häufig erhöht. Chronische bakterielle Entzündungsprozesse (wie z. B. bei Borrelien oder Chlamydien) können neben erniedrigten 25-OH-Vitamin-D-Spiegeln zu erhöhten 1,25-(OH)2-Vitamin-D-Spiegeln führen. Ist dies der Fall, sollte zunächst mit einer entsprechenden Therapie die Entzündungsursache bekämpft werden. Häufig normalisieren sich anschließend auch die Vitamin-D-Serumwerte [11].

Aufdosierung von Vitamin D

Wurde ein Vitamin-D-Mangel festgestellt, sollte der Serumwert durch eine Nahrungsergänzung in den Normalbereich angehoben werden. Eine empfehlenswerte Formel zur Aufdosierung von Vitamin D ist folgende [12]:

40 x (25-OHD-Sollwert [nmol/l] – 25-OHD-Istwert [nmol/l]) x Körpergewicht [kg]

Die berechnete Vitamin-D-Menge sollte auf etwa zehn Tage verteilt aufgenommen werden [12]. Sinnvoll ist hierbei die kombinierte Einnahme von Vitamin D mit Vitamin K (s. u.). Denn sehr hohe Vitamin-D-Dosen innerhalb eines kurzen Zeitraums sind eher unphysiologisch und können mit Risiken einhergehen (s. u.). Generell sind Vitamin-D-Präparate auf Ölbasis vorteilhaft. In dieser Form ist die Bioverfügbarkeit des fettlöslichen Vitamin D am besten.

Tagesbedarf an Vitamin D

Sonnenbad am Meer

Sonnenbad am Meer

Ist der gewünschte Vitamin-D-Serumwert erreicht, sind täglich 40-60 I.E. Vitamin D3 pro kg Körpergewicht als Erhaltungsdosis empfehlenswert. Bei einem Körpergewicht von 70 kg wären also etwa 3500 I.E. Vitamin D pro Tag ratsam. Neben dem Körpergewicht sollten dabei auch eventuelle Entzündungsprozesse sowie die körpereigene Vitamin-D-Bildung durch Sonneneinstrahlung berücksichtigt werden. Wenn Sie sich regelmäßig im Freien aufhalten, reichen im Frühling und Sommer möglicherweise niedrigere Vitamin-D-Mengen aus. Besprechen Sie Ihren individuellen Bedarf mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker.

Kontrolle des Vitamin-D-Bedarfs

Etwa 10 Wochen nach Beginn der Vitamin-D-Nahrungsergänzung sollte der Serumspiegel erneut überprüft werden. Auf zu hohe oder zu geringe Werte kann dann mit einer Anpassung der Erhaltungsdosis entsprechend reagiert werden.

Risiko dauerhaft überhöhter Dosierungen

Vitamin-D-Überdosierungen und damit verbundene Nebenwirkungen können bei einer regelmäßigen täglichen Zufuhr von über 4000 I.E. (100 µg) Vitamin D auftreten. Hierzu zählen Calciumablagerungen außerhalb der Knochen, z. B. die Bildung von Nierensteinen oder Nierenverkalkung.

Umgang mit Vitamin K2 als Nahrungsergänzung

grüne Gemüseblätter

grüne Gemüseblätter

Vitamin K gibt es natürlicherweise in verschiedenen Formen:

  • Vitamin K1 (Phyllochinon): Vitamin K1 ist in Pflanzen enthalten, vor allem in grünem Blattgemüse wie z.B. Grünkohl oder Spinat. Vitamin K1 macht mit etwa 90 % den Hauptanteil des über die Nahrung aufgenommenen Vitamin K aus.  Vitamin K1 hat jedoch eine geringe Halbwertszeit, d. h. es wird im Körper relativ schnell abgebaut. Zudem wird Vitamin K1 zum Großteil in der Leber für die Blutgerinnung verbraucht.
  • Vitamin K2 (Gruppe der Menachinone): Vitamin K2 wird von Bakterien gebildet. Es findet sich daher in geringen Mengen in tierischen Lebensmitteln wie z. B. Rinderleber.
    fermentierte-Sojabohnen-©nunawwoofy-fotolia

    fermentierte-Sojabohnen-©nunawwoofy-fotolia

    Die einzig wirklich gute Vitamin-K2-Quelle ist jedoch Natto, ein japanisches Gericht, das aus bakteriell fermentierten Sojabohnen besteht. Vitamin K2 ist für die Wirkung im Knochen besonders wichtig, da es eine deutlich längere Halbwertszeit (3 Tage) als Vitamin K1 (1-2 Stunden) aufweist und so höhere Vitamin-K-Blutspiegel bewirkt [13, 14, 15].

Die ausreichende Aufnahme von Vitamin K1 über die Nahrung ist bei regelmäßigem Verzehr von grünem Gemüse möglich, doch Vitamin K2 fehlt in unserer Ernährung weitgehend. Durch eine Nahrungsergänzung sollte daher vor allem Vitamin K2 aufgenommen werden. Besonders empfehlenswert ist die Aufnahme von Vitamin K2 in Form von Menachinon-7 (MK-7), da dieses eine außergewöhnlich hohe Bioverfügbarkeit aufweist [15].

Die offiziellen Zufuhrempfehlungen für Vitamin K unterscheiden übrigens meist nicht zwischen Vitamin K1 und K2 – die besondere Bedeutung von Vitamin K2 und dessen Wirkungen über diejenige von Vitamin K1 hinaus werden leider außer Acht gelassen.

Diagnostik des Vitamin-K-Status

Der Normbereich von Vitamin-K im Blutserum liegt bei 50-900 ng/l. Statt der direkten Bestimmung von Vitamin K wird in der Praxis häufig die Gerinnungsaktivität des Blutes gemessen. Um diese aufrecht­zuerhalten wird jedoch wesentlich weniger Vitamin K benötigt als für die anderen Vitamin-K-Wirkungen.

Eine aussagekräftigere Beurteilung des Vitamin-K-Status ist zwar möglich, jedoch relativ kompliziert. Hierfür können das uncarboxylierte Osteocalcin und das uncarboxylierte Matrix-Gla-Protein bestimmt werden, zwei wichtige Marker für einen Vitamin-K-Mangel [16]. Osteocalcin wird für den Einbau von Calcium in die Knochen benötigt; das Matrix-Gla-Protein schützt die Blutgefäße vor Calciumeinlagerungen und Verschleiß­erscheinungen [13].

Tagesbedarf an Vitamin K2

Vorbeugend ist die tägliche Aufnahme von 0,5-1 µg Vitamin K2 pro Kilogramm Körpergewicht empfehlens­wert. Bei bereits bestehender Osteoporose oder anderen auf einen Vitamin-K-Mangel zurückführ­baren Erkrankungen sollten täglich besser 2-4 µg Vitamin K2 pro Kilogramm Körpergewicht ergänzt werden [13].

Bei der Einnahme von mehr als 4000 I.E. Vitamin D3 am Tag (z. B. zur Aufdosierung) ist je 800 I.E. Vitamin D3 die Ergänzung mit etwa 20 µg Vitamin K2 ratsam.

Vorsicht: Bei der Einnahme von Gerinnungshemmern vom Cumarin-Typ (z. B. Marcumar) darf Vitamin K2 nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden, da Wechselwirkungen möglich sind.

Fazit

gemeinsam sind sie stark

gemeinsam sind sie stark

Ein Vitamin-D-Mangel bei Frauen kann zur Entwicklung von postmenopausaler Osteoporose und Brustkrebs beitragen. Beide Erkrankungen erfordern eine Verbesserung der Knochenmineralisierung – Brustkrebs vor allem deshalb, weil sich Metastasen häufig im Knochen festsetzen. Für die Knochenmineralisierung ist das Zusammenspiel der Vitamine D3 und K2 wichtig: Vitamin D3 ist für die Bildung, Vitamin K2 für die Aktivierung relevanter Proteine verantwortlich.

Der Vitamin-D-Serumspiegel sollte bei einem Mangel innerhalb kurzer Zeit durch die Gabe von Vitamin D3 auf ein normales Niveau angehoben und dieser Wert anschließend durch eine Erhaltungsdosis langfristig aufrechterhalten werden. Für die Ergänzung von Vitamin K ist aufgrund der sehr guten Bioverfügbarkeit und langen Halbwertszeit Vitamin K2 in Form von Menachinon-7 (MK-7) empfehlenswert. Da es sich bei beiden Vitaminen um fettlösliche Vitamine handelt, eignen sich am besten Präparate auf Ölbasis (z B. Dr. Jacob’s Vitamin D3K2-Öl).

Die Literatur zum Artikel D3 und K2  können Sie sich als pdf herunterladen.

Buchempfehlungen

In früheren Artikeln nachzulesen

In früheren Artikeln zu Vitamin D hatte ich Ihnen schon einige Bücher empfohlen:

Krebsschutz durch Vitamin D und das Buch „Vitamin D. Heilen mit der Kraft des Sonnenhormons, eine medizinische Revolution“ von Dr. Eberhard Wormer

Sonne satt und doch Vitamin D-Mangel, Interview mit Prof. Spitz Prof. Spitz hat mehrere Bücher zu Vitamin D geschrieben, die Sie auf seiner Webseite finden.

Deutschland, das Vitamin-D-Mangelland, Interview mit Uwe Gröber Zusammen mit Prof. Dr. Michael Holick hat Uwe Gröber das Buch „Vitamin D, die Heilkraft des Sonnenvitamins“ herausgebracht. Im März 2015 erschien ein Patientenratgeber zu Vitamin D von Uwe Gröber in Zusammenarbeit mit Klaus Kisters.

Sonnen- Hormon Vitamin D: so können Sie Krebs und Knochenbrüche verhindern. In diesem Artikel empfahl ich Ihnen das Buch „Heilkraft D – Wie das Sonnenvitamin vor Herzinfarkt, Krebs und anderen Zivilisationskrankheiten schützt“ von Dr. Nicolai Worm

Gesund in sieben Tagen. Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie

Helden gesund in sieben tagenAls ich vor einigen Jahren die erste Ausgabe des Buches „Gesund in sieben Tagen. Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie“ von meinem Kollegen Dr. med. Raimund von Helden in Händen hielt, konnte ich nicht glauben, was ich da las. Ich muss zugeben, dass ich mich auch nicht traute, diese Informationen weiterzugeben, da ich befürchtete, meinen Leserinnen zu schaden, wenn sie jetzt auf eigene Faust anfingen, wahnsinnig hohe Dosen Vitamin D zu schlucken. Inzwischen habe ich eigene Erfahrungen im Freundes- und Bekanntenkreis sammeln können. Was ich dabei lernte:

  • Fast alle Frauen und Männer haben bei uns in Deutschland viel zu niedrige Vitamin-D-Blutspiegel.
  • Bisher gab es keine einzige Komplikation bei der schnellen 10-tägigen Aufsättigung nach obiger Formel.
  • Es gab bei manchen Anwendern tatsächlich wunderbare Verbesserungen der Gesundheit innerhalb von 14 Tagen.
  • Der individuelle Bedarf von Vitamin D nach der Aufsättigung ist sehr unterschiedlich und nicht allein durch das Körpergewicht erklärbar. Deshalb sind Kontrollmessungen ein Muß.
  • Es gab niemanden, der mit den 800IE/Tag ausreichend eingestellt wurde. Unser Bedarf ist aus den unterschiedlichsten Gründen, die in den verschiedenen Vitamin-D-Artikeln dargelegt wurden, Sommer und Winter größer.

Besorgen Sie sich dieses Buch, das bereits in der 18 Auflage erschienen ist. Darin sind auch die K-Vitamine, Magnesium und Calcium ergänzt worden. Bilden Sie sich ein eigenes Urteil, und verbessern Sie zusammen mit Ihrem Arzt Ihren Gesundheitszustand.

Vitamin K2, vielseitiger Schutz vor chronischen Krankheiten

Josef Pies Vitamin K2In diesem Buch, bereits der 5. Auflage, stellt der Naturwissenschaflter Dr. Josef Pies die Geschichte von Vitamin K dar und beschreibt genau die unterschiedlichen Funktionen der Mitglieder der Vitamin-K-Familie. Er legt Forschungsergebnisse vor, fasst in Tabellen und Graphiken die wichtigsten Daten zusammen. Für jemanden, der endlich wissen möchte, was es mit K2 auf sich hat, ein ganz wichtiges Grundlagenbuch.

Besonders möchte ich es den Ärzten und Therapeuten ans Herz legen. Wer mit Vitamin D behandelt, der muss wissen, dass wir über die Nahrung im Normalfall kein Vitamin K2 aufnehmen können. Inzwischen konnte ich verschiedenen Leserinnen schon dadurch helfen, dass ich Ihnen zu ihrem Vitamin D die zusätzliche Vitamin-K2-Einnahme empfahl: Knochenbrüche, die nicht heilen wollten, verheilten plötzlich innerhalb von 10 Tagen. Gelenkschmerzen verschwanden. Also das Buch lesen und prüfen, ob es eine Therapie für einen selber oder einen Freund/Bekannten wäre.

Vitamin K, ein altes Vitamin im neuen Licht, ein Ratgeber

Gröber Patientenratgeber Vitamin KDieser Ratgeber von Uwe Gröber und Klaus Kisters fasst auf wenigen Seiten die wichtigsten Fakten zu Vitamin K zusammen. Ein Büchlein zum Nachschlagen, vergleichbar dem Ratgeber der beiden Autoren über Vitamin D, das ich Ihnen weiter oben schon vorgeschlagen hatte.

Diese Ratgeber eignen sich zum Verschenken an Freunde, die sich erstmal vertraut machen sollen mit der neuen Kombinationstherapie. Aber auch jeder, der sich schon auskennt, wird gerne darin wichtige Dosierungen oder Krankheitsbilder nachschlagen.

Und welche Erfahrungen haben Sie schon mit der Vitamin-D – und K2-Therapie? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.


Die Kraft der Weiblichkeit

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Die weibliche Energie und die weiblichen Rhythmen sind mit den Mondkräften verbunden. In ihrem Buch „Roter Mond“ lädt uns Miranda Gray auf eine Abenteuerreise zu einer neuen Weiblichkeit ein.

Venus (2)

Venus

Mädchen betrachten ihre erste Periode als großes Ereignis. Sie wissen voneinander, welche es schon erlebt hat, und beneiden die Frühstarterinnen. Große Erwartungen sind an dieses erste Mal gebunden. Es ist ein Abschied von der Kindheit auf dem Weg zur fruchtbaren Frau.

Stolz und glücklich, aber mit mulmigem Gefühl beginnt dieser neue Lebensabschnitt. Für viele Frauen unserer Gesellschaft beginnt damit häufig aber auch eine Zeit der regelmäßig wiederkehrenden Schmerzen, der Ängste vor Entzündungen, Endometriose und ungewollten Schwangerschaften.

In vielen Kulturen beginnt für die Mädchen eine Zeit der Initiation im FrauSein. Dabei erfahren sie von den alten Frauen alles über ihren Zyklus, Sexualität, Fruchtbarkeit, Verhütung und andere wichtige „Frauengeheimnisse“. Diese Mädchen merken, dass sie etwas Besonderes sind, und akzeptieren und genießen ihr FrauSein.

Weibliche Initiation in unserer Kultur

Leider gibt es in unserer westlichen Kultur keine vergleichbaren Rituale und Frauengemeinschaften mehr. Die Eltern, vor allem die Mütter, sind die ersten Ansprechpartner, wenn die Mädchen ihre erste Periode bekommen. Liebevolle Zuwendung im Elternhaus schafft den geschützten Rahmen, um die erste Mens positiv zu erleben. Vertrauen und eine natürliche Offenheit im Umgang mit körperlichen Dingen sind wichtig. Doch den größten Einfluss hat das wahrhaft gelebte Frauenbild innerhalb der Familie. Welche Vorstellung davon geben Mutter und Vater -bewusst und unbewusst -tatsächlich weiter?

Mädchen, die Stolz auf ihre Weiblichkeit entwickeln können, lieben ihren Körper und achten ihre zyklische Natur.

Menstruation als „Unwohlsein“

Redmoon aus dem Buch

Redmoon aus dem Buch

Doch die heutige Elterngeneration ist immer noch geprägt von einer Gesellschaft, die seit Jahrhunderten ein negatives Bild der Menstruation vermittelt. All die Besonderheiten des weiblichen Körpers, die letztendlich Leben spenden, wurden mit Sünde und Schuld in Verbindung gebracht. Die göttliche Strafe dafür ist der Schmerz, so machte man(n) die Frauen glauben.

Viele Frauen haben diese Einstellung unbewusst verinnerlicht und geben sie so an ihre Tochter weiter. Voll Scham unterdrücken sie diese freien, schönen und veränderlichen Kräfte und damit ihre natürliche Kreativität, Sinnlichkeit und Sexualität. Dieselbe Scham und Angst sind auch immer wieder die Ursache für Schmerzen und zyklusbedingte psychosomatische Beschwerden.

So wird die Blutung der Frau heute noch als lästig, unrein, ja nahezu krankhaft angesehen.

Tatsächlich leiden über 80 Prozent der Frauen an Menstruationsbeschwerden seelischer oder körperlicher Art. Sie fühlen sich Monat für Monat „unwohl“. Schule und Beruf nehmen auf das scheinbare „nicht-Funktionieren“ keine Rücksicht. Oft sind Pille und Schmerztabletten die vermeintlichen Retter in der Not.

Sehnsucht nach dem FrauSein

Seit vielen Jahren versucht die Frau nun ihre Rolle in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik wieder einzunehmen. Es entstand eine Frauenbewegung, die eine Gleichstellung von Mann und Frau erkämpfte.

Doch viele Frauen sind des Kämpfens müde. In ihnen erwacht eine tiefe Sehnsucht nach einem FrauSein, bei dem man nicht zugleich seinen MannStehen muss. Sie wollen sich nicht noch mehr von ihren natürlichen Rhythmen abtrennen lassen, um in dieser Gesellschaft erfolgreich zu sein. Das Bestreben, ein „besserer Mann“ zu sein, unterdrückte die ureigenen Möglichkeiten, sich als Frau zu verwirklichen und in die eigene Kraft zu kommen. Doch die Erinnerung an unsere wahre weibliche Natur hat unaufhaltsam begonnen.

Viele Frauen begeben sich auf die spannende Suche nach altem Frauenwissen und weiblicher Spiritualität.

Mondkraft – Frauenkraft

Alte Göttin in Chalice Well

Alte Göttin in Chalice Well

Um den Weg zurück zu unserer wahren Identität zu finden, gibt es eine große Helferin: die Mondin. In allen romanischen Sprachen gilt der Mond als weiblich, nur in der deutschen Sprache ist er männlich. Seit Urzeiten ist die Mondin Sinnbild für Wachstum, Zerstörung und neues Wachstum. Sie steht für Fruchtbarkeit, Empfängnis und Geburt, aber auch für Unterbewusstsein, Seele, Gefühl, Sensibilität und Intuition. Im Gegensatz dazu steht die beständig scheinende Sonne für das urmännliche Prinzip.

Alles was im weiblichen Körper passiert, geschieht auch in der Natur und im Kosmos. Besonders der Mondzyklus ist dem weiblichen sehr ähnlich. So wird die Mondin genauso voll und wieder leer wie die Gebärmutter, bei Neumond menstruiert sie und zieht sich zurück.

Roter Mond

Roter MondWie sehr die weibliche Energie und der weibliche Rhythmus mit den Mondkräften verbunden sind, hat auch Miranda Gray erkannt.

In ihrem Buch „Roter Mond. Von der Kraft des weiblichen Zyklus“ offenbart sie uns eine ganz neue Sicht des weiblichen Zyklus.

Miranda beschreibt ihn als große Kraftquelle, die tief verbunden ist mit dem Entstehen, Werden und Vergehen alles Lebendigen. „Roter Mond“ ist eine Einladung an uns Frauen, unseren ureigenen Zyklus mit seinen unterschiedlichen Energiephasen zu erforschen, gleichbedeutend einer Abenteuerreise, an deren Ende ein großer Schatz zu finden ist.

Der Rote Mondzyklus

Der Rote Mondzyklus

Die Menstruation ist dabei unsere machtvollste Zeit. „Unsere Tage“ dienen der Reinigung und Innenschau, angefüllt mit großem kreativem, intuitivem und spirituellem Potential. Angeleitet durch zahlreiche anschauliche Übungen und Meditationen können wir die verschiedenen Energien unseres Zyklus tiefgehender erfahren. Wir lernen uns selbst in diesen verschiedenen Phasen besser zu unterstützen und mit diesen Energien zielgerichtet umzugehen.

Durch ihre sehr bildhafte Sprache aktiviert die Autorin dabei sehr bewusst die intuitive, sinnliche Seite unseres Wesens. Ganz besonders zeigt sich dies auch in der Geschichte “Die Erweckung“. Sie beschreibt die Initiation eines jungen Mädchens zur Frau. Diese märchenhafte Erzählung gibt der Leserin/dem Leser die Möglichkeit, eingeweiht zu werden in altes kulturelles Wissen rund um Weiblichkeit und FrauSein, angefüllt mit Symbolen, Mythen und Geschichten. So begegnen wir in „Roter Mond“ auch allen Archetypen, die das zyklische Leben einer Frau bereithält: Der Jungfrau, Mutter, Zauberin und Greisin.

Erwachen einer neuen Weiblichkeit

Miranda Gray bestärkt uns Frauen in besonderer Weise auf unserem Weg der Eigenermächtigung. Sie motiviert uns, die Kräfte unserer innewohnenden weiblichen Archetypen wieder frei zu setzen und auf zeitgemäße Weise wieder lebendig zu machen.

Gleichzeitig ermutigt sie alle Mütter unter uns, unsere Töchter in der Zeit der ersten Menstruation liebevoll zu begleiten und sie in ihrem Frausein zu initiieren.

Gesellschaftswandel durch Weibliche Kraft

Quelle in Chalice Well

Quelle in Chalice Well

Die Erinnerung an unsere weibliche Natur verstärkt unser Sehnen nach Gemeinsamkeit und Austausch mit anderen Frauen. Darin liegt auch ein großes Potential für unsere Gesellschaft, die durch Egoismus und Konkurrenzdenken immer mehr in die Schieflage gerät.

So spielen wir Frauen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, den mitmenschlichen Zusammenhalt wiederaufzubauen. Weibliche Energie hat die grundlegende Fähigkeit sich zu einer gemeinsamen Kraft zu vereinen und auf ein Ziel auszurichten. Diese vereinte Kraft könnte die Antwort auf die großen gesellschaftlichen, finanziellen und existenziellen Probleme der Menschheit sein.

Die Zukunft der westlichen Welt liegt in den Händen der Frauen, denn diese lehren uns das Mitgefühl.“ sagte bereits der Dalai Lama und betonte damit die weibliche Rolle, um ein neues Zeitalter einzuläuten.

Ein Zeitalter ohne soziales Ungleichgewicht, in dem weder Männer Frauen beherrschen noch umgekehrt.

Ich bin mir sicher, wenn Männer und Frauen ihre polaren Kräfte gegenseitig achten und zusammenschließen, kann eine harmonische Gesellschaft mit höherem Bewusstsein und humanitären Visionen entstehen.

Über die Autorin

Foto Claudia DaubenmerklClaudia Daubenmerkl ist als Astrologin und Numerologin in eigener Praxis tätig. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Rosenheim/Oberbayern. Weibliche Spiritualität und Potentialentwicklung gehören zu den Schwerpunktthemen ihrer Arbeit. Seit einigen Jahren leitet sie eine Frauengruppe und referiert in Vorträgen und Seminaren unter anderem über den Themenkreis „Kraftquelle Weiblichkeit“.

Kontakt:
info@claudia-daubenmerkl.de
www.claudia-daubenmerkl.de

Die Bilder sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen oder stammen aus dem eigenen Archiv der Autorin.

Und wie haben Sie Ihre erste Menstruation erlebt? Sollten wir wieder Rituale für unsere Mädchen und jungen Frauen einführen? Schreiben Sie uns doch Ihre Meinung in einem Kommentar!

Hormonfreie Hilfe bei Scheidentrockenheit

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Scheidentrockenheit kann von innen heraus hormonfrei mit einem Sanddornöl-Spezialextrakt behandelt werden. Er ist auch für Brustkrebspatientinnen geeignet.

sanddorn1Jucken – Brennen – Spannungsgefühle – häufiger Harndrang – Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Laufen und beim Sport – häufige Scheideninfektionen – …. Das alles kann dieselbe Ursache haben:  Scheidentrockenheit.

Scheidentrockenheit kann bei jeder Frau in jedem Alter auftreten. Man schätzt, dass jede 5. Frau darunter leidet. Am häufigsten tritt dieses Phänomen bei Frauen ab 50 auf, in den Wechseljahren also, wenn der weibliche Zyklus unregelmäßig wird oder die Menstruation ganz aufgehört hat. Die endokrinen Veränderungen, insbesondere der Verlust an Estrogenen, beeinflussen die Vaginalschleimhaut und die Feuchtigkeit im gesamten Urogenitalbereich.

Mit dem Ende der Fruchtbarkeit wird die Vaginalschleimhaut dünner, trockener und empfindlicher. Verletzungen beim Geschlechtsverkehr wie auch häufigere Vaginalinfektionen sind oft die Folge. So kommen im „Spätsommer des Lebens“, wenn man sich eigentlich voller Elan längst gehegte Wünsche und Ideen erfüllen möchte, häufig missliche Widrigkeiten dazwischen – die sich wie im Falle der Scheidentrockenheit meistens verhindern ließen.

Seltsamerweise ist Vaginaltrockenheit auch heute noch ein Tabuthema, weshalb viele Frauen jahrelang still darunter leiden, ja nicht einmal mit ihrem Gynäkologen darüber sprechen.

Ursachen der Scheidentrockenheit

Doch Scheidentrockenheit ist nicht nur eine Altersfrage, denn es kann auch in jüngeren Jahren  zu Hormonveränderungen kommen, die Einfluss auf die Beschaffenheit der Vaginalschleimhaut nehmen:

  • Nach der Geburt und in der Stillzeit muss sich der Hormonhaushalt erst wieder „einpendeln“
  • Stress, Nervosität, Depressionen können sich negativ auf die körpereigene Hormonproduktion auswirken
  • Während der Einnahme der „Antibabypille“ kann es ebenfalls zu Vaginaltrockenheit kommen
  • Krebspatientinnen – vor allem Frauen mit Brust- und Unterleibskrebs – leiden sehr häufig unter trockenen Schleimhäuten (nicht nur der Genitalbereich, sondern auch die Mundschleimhaut, die Augen, der gesamte mit Schleimhaut ausgekleidete Darm sind betroffen). Viele Arzneimittel, die oft viele Jahre nach der Chemotherapie oder Bestrahlung eingenommen werden müssen, haben leider die Nebenwirkung „Scheidentrockenheit“, „trockener Mund“ etc.
  • Einige Krankheiten können Vaginaltrockenheit auslösen, z.B. Diabetes mellitus
  • Die Vaginalschleimhaut kann auch durch langwierige Pilzerkrankungen, durch zu viel wie zu wenig Waschen im Intimbereich, durch häufigen Geschlechtsverkehr u.v.m. in Mitleidenschaft gezogen werden.

    Scheidentrockenheit ist keine Frage des Alters, sondern der Lebenssituation

    Scheidentrockenheit ist keine Frage des Alters, sondern der Lebenssituation

Beschwerden bei Scheidentrockenheit

Was immer die Gründe sein mögen, Vaginaltrockenheit ist unangenehm, juckt, ist schmerzhaft. Spannungsgefühle stören bei Bewegung und Sport, führen zu häufigem Blasendrang. Und der Geschlechtsverkehr wird für viele Frauen zu einer Tortur – und das oft, obwohl sie einen liebevollen Partner haben und eigentlich auch gerne mit ihm intim zusammen wären. Bei allen psychischen Problemen, die uns Frauen beim Älterwerden begleiten, kann dies eine große Belastung sein.

Was Frau gegen Scheidentrockenheit tun kann

Es gibt eine Reihe von Cremes, Gels und Zäpfchen im Handel, mit und ohne Hormone. Diese lokalen Mittel schaffen rasche, aber leider auch nur kurze Hilfe.

Viele Frauen stehen  einer Hormonbehandlung skeptisch gegenüber und versprechen sich von lokal aufgetragenen Gelen keine dauerhafte Lösung. In verschiedenen Artikeln hatte ich Ihnen schon Pflanzenheilmittel für die Wechseljahre vorgestellt. Nur selten wirken sie aber explizit auf die Scheidenschleimhaut. Da ist dann oft die Aromatherapie hilfreich.

Tritt bei der Gabe von oralen Kontrazeptiva als Nebenwirkung Vaginaltrockenheit auf, kann versucht werden, durch eine andere „Pille“ dieses Problem zu lösen. Krebspatientinnen und Diabetikerinnen jedoch haben meist keine Ausweichmedikation und müssen daher gezielt für die Balance der Schleimhaut sorgen.

Gegen Scheidentrockenheit eine  hormonfreie Kapsel schlucken

Unabhängig vom Grund der entstandenen Scheidentrockenheit hilft ein Sandöl-Spezialextrakt (Femisanit®), die Schleimhaut auf natürliche Weise „von innen“ wiederaufzubauen und in Balance zu bringen. Das braucht natürlich ein paar Wochen, aber die Wirkung ist umso nachhaltiger.

Diese Inhaltsstoffe fördern die gesunde Funktion der Schleimhäute

SanddornFemisanit® enthält einen speziellen Sanddornöl-Extrakt SBA24® aus dem Kern und dem Fruchtfleisch der Sanddornfrucht mit einer ausgewogenen Kombination verschiedener Omega-Fettsäuren. Der Sanddornöl-Extrakt wird „kalt“ gewonnen. (Wir kennen das vom Olivenöl: kaltgepresstes Öl ist gehaltvoller und wirksamer als mit Hitze extrahiertes.) Außerdem sind Betacarotin und Vitamin E enthalten, zwei weitere wichtige Stoffe für den Hautaufbau. In Skandinavien hat sich diese Nährstoff-Kombination bereits seit über 15 Jahren erfolgreich bewährt.

Femisanit® ist hormon-, laktose- und glutenfrei und auch für Vegetarierinnen geeignet. Es ist das einzige Produkt auf dem Markt, das oral eingenommen wird: „schlucken statt schmieren“ ist hier also angesagt. Die Einnahme ist diskreter, als kurz vor dem geplanten Geschlechtsverkehr nochmals „kurz zu verschwinden“.

Studienergebnisse mit Sanddornöl-Extrakt SBA 24® bei Scheidentrockenheit

Dass sich Sanddornöl SBA24® positiv auf Haut und Schleimhaut auswirkt, konnte an mehreren Studien gezeigt werden. Nach einer kleineren Studie im Jahre 2008 wurden vor allem in Finnland weitere Untersuchungen durchgeführt.

In einer doppelblind, gegen Placebo randomisierten Studie von 2014 mit 116 Frauen in der Postmenopause konnte gezeigt werden, dass die Einnahme über drei Monate von Sanddornöl (aus Samen und Fruchtfleisch) die Epithelintegrität der Scheidenschleimhaut verbesserte. Die subjektiven Beschwerden verbesserten sich in beiden Gruppen in etwa der Hälfte der Fälle, der Unterschied war nicht signifikant. Es fanden sich keine Hinweise auf einen Östrogeneffekt, was wichtig ist, wenn Frauen mit hormonabhängigen Tumoren eine Behandlung benötigen. Hier können Sie die Studie aus Maturitas 2014 als pdf herunterladen.

Dauer der Einnahme von Sanddornöl-Extrakt SBA 24®

Wichtig ist die regelmäßige tägliche Einnahme über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen, um die Schleimhaut gut von innen heraus wieder aufzubauen.

Unsere Haut erneuert sich etwa alle 4 Wochen komplett. Hautzellen gehören zu den wenigen Körperzellen, die sich lebenslang teilen (im Alter nimmt die Zellteilung etwas ab, aber sie bleibt im Prinzip immer bestehen). Die neuen Zellen entstehen in unteren Schichten der Epidermis und wandern nach außen, wo sie langsam austrocknen (verhornen), absterben und dann abgestoßen werden. Ca. 15 Gramm Hautzellen werden so jeden Tag abgestoßen – und erneuert. Dieser tägliche „Umbau“ des menschlichen Körpers funktioniert natürlich nur, wenn die Hautzellen ausreichend mit Nährstoffen wie Fettsäuren, Vitaminen und antioxidativen (Pflanzen-)Nährstoffen versorgt werden.

Dosierung von Femisanit® bei Scheidentrockenheit

Meist genügt 1 Kapsel pro Tag, je nach dem Beschwerdegrad kann jedoch auch eine mehrwöchige Einnahme von 2 Kapseln täglich angezeigt sein.

Scheidentrockenheit ist eine Nebenwirkung der Brustkrebstherapie

Brustkrebs © fotoliaxrender - Fotolia.com

Brustkrebs © fotoliaxrender – Fotolia.com

Wenden wir uns nochmals einer Gruppe zu, die häufig ganz besonders stark unter der Scheidentrockenheit leidet: den Krebspatientinnen.

Etwa 250.000 Frauen sind derzeit in Deutschland mit Brustkrebs in Behandlung, fast 60.000 Frauen kommen jährlich bundesweit hinzu (Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ). Meistens schlägt die Erkrankung nach den Wechseljahren zu, in 25% der Fälle jedoch schon vorher. Neben Operationen gehören Chemo- und Antihormontherapien heute zum medizinischen Standard.

Die Frauen müssen dann damit rechnen, vorzeitig in die Wechseljahre zu kommen, mit den bekannten Folgen wie Hitzewallungen, Schwitzen und Schlafstörungen. Die Ursache hierfür ist zum einen die Chemotherapie, welche die Estrogenbildung in den Eierstöcken unterbindet, zum anderen die antihormonelle Therapie, welche die körpereigene Hormonproduktion unterdrückt.

Über diese Nebenwirkung wird bereits in der Öffentlichkeit diskutiert. Über eine weitere Begleiterscheinung wird nicht gesprochen, und das ist die Scheidentrockenheit.

Was eine Frauenärztin zur Scheidentrockenheit bei Krebspatientinnen sagt

„Die vaginale Trockenheit ist kein seltenes Problem“ berichtet Dr. Ina Ilkhanipur, Gynäkologin aus Gernsbach (bei Baden-Baden). „Die Problematik wird jedoch häufig übersehen, da sich die behandelnden Ärzte auf die lebensbedrohliche Krebserkrankung fokussieren. Das Überleben steht selbstverständlich erst einmal im Vordergrund. Viel Beachtung finden auch die Nebenwirkungen Haarausfall und Übelkeit.

Die vaginale Trockenheit steht weniger im Fokus, dabei ist sie je nach Ausprägung mit einem erheblichen Leidensdruck verbunden. Objektiv lässt sich bei den betroffenen Frauen eine Verdünnung des Scheidenepithels und eine Veränderung der Mikroflora mit einer erhöhten Neigung zu Infektionen beobachten. Mikro- und Makrorisse im Scheidenepithel und damit verbundene Schmerzen treten häufig auf. Langfristig wird die Libido stark abnehmen, was eine zusätzliche psychische Belastung für die Frauen darstellt.“

Anlaufstellen für Brustkrebspatientinnen mit dem Problem der Scheidentrockenheit

Beachtung findet die Nebenwirkung Scheidentrockenheit in den onkologischen Reha-Zentren und bei den Breast Care Nurses. Gerade diese Fachkrankenschwestern, die immer häufiger für eine kontinuierliche Begleitung der Brustkrebspatientinnen von der Diagnosestellung bis zur Rückkehr in das Alltagsleben sorgen, kennen auch die später auftretenden Probleme, wie eben die Scheidentrockenheit, und kümmern sich darum, den Patientinnen auch hierfür einen Ausweg aufzuzeigen. Viele Selbsthilfegruppen nehmen sich ebenfalls des Themas Scheidentrockenheit an.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Scheidentrockenheit

femisanitKann es sein, dass Femisanit® nicht ganz ausreicht, um die Schleimhaut widerstandsfähig zu halten? Darf man mit anderen „Befeuchtern“ kombinieren?

Ja. Das ist sogar eine gute Sache: zu Beginn, bis die Wirkung von Femisanit® eingesetzt hat, ruhig mit „Befeuchtern“ kombinieren. Danach „je nach Bedarf“.

Darf man gleichzeitig Hormone nehmen?

Ja – es sind keine Wechselwirkungen zwischen Hormonen und Sanddorn bekannt.

Wie lange oder besser über wie viele Monate darf Frau maximal Femisanit® einnehmen?

Wichtig ist die regelmäßige tägliche Einnahme. Den Zeitraum der Einnahme entscheidet jede Frau selbst.

Wirkt Femisanit® auch auf andere Häute / Schleimhäute des Körpers?

Femisanit® hat auch einen guten Einfluss auf die Augen (wirkt dem sog. „Trockenen Auge“ entgegen). In einigen europäischen Ländern wird der Sanddornölextrakt SBA24 daher auch für die Behandlung des trockenen Auges eingesetzt.  

Und was haben Sie gegen Scheidentrockenheit unternommen? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

Mit der GAPS™-Diät Darm und Psyche beeinflussen

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Die GAPS-Diät beruht auf der Verwendung von natürlichen Lebensmitteln, Fleischbrühen und Fermentiertem. Dies fördert die Darmgesundheit und heilt psychische und mentale Schäden.

gehirnglühbirneDas von der russisch-englischen Neurologin Dr. Natasha Campbell-McBride 2004 geprägte Kunstwort GAPS ist eine Abkürzung des Begriffes „Gut and Psychology/Physiology Syndrome“ und beschreibt Störungen des Verdauungstrakts und deren Auswirkungen auf Seele (Psyche) und Körper.

Diese Zusammenhänge hat schon der griechische Arzt Hippokrates vor über 2000 Jahren gekannt. Ihm wird der Satz „Der Tod sitzt im Darm“ zugeschrieben. So können giftigste Stoffwechselprodukte, die durch ungenügende Verdauungsarbeit im Darm entstehen, nicht nur körperliche Schäden anrichten, sondern auch das Gehirn und seine Tätigkeit massiv beeinträchtigen.

Wenn wir von GAPS sprechen, meinen wir meistens die sogenannte GAPS-Diät. Allerdings schließt GAPS eine komplette Lebensstilveränderung mit ein, auf die ich noch zu sprechen kommen werde.

Die Entwicklung der GAPS-Diät

Dr. Natasha Campbell- McBride selbst hatte sich aufgrund eigener Erfahrungen mit ihrem damals vierjährigen stark autistischen Sohn veranlasst gesehen, nach Heilungsmethoden jenseits der Schulmedizin Ausschau zu halten. Sie studierte Ernährungswissenschaften und machte sich mit neuem Wissen und einem unermüdlichen Forscher- und Experimentierdrang auf die Suche nach Heilungsmöglichkeiten für ihren Sohn.

Grundlagen der GAPS-Diät

Die GAPS-Diät ist keine komplett neu entwickelte Ernährungsform, sondern hat zwei verschiedene Ernährungsformen als Grundlage:

1. Spezielle Kohlenhydrat-Diät nach Drs. Haas

Nüsse

Nüsse

Zunächst einmal die SCD (Specific Carbohydrate Diet) bzw. die Spezielle Kohlenhydratdiät nach Drs. Haas (beschrieben von Elaine Gottschall in dem Buch „Diät bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa“) als Basis. Bei dieser Diät werden nur natürliche Lebensmittel, keine industrielle Nahrung, gegessen: hauptsächlich Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Eier, Honig, Nüsse, Samen, bestimmte Käsesorten und selbstgemachter Joghurt.

Dies war die Ernährungsform, nach der Dr. Natasha Campbell McBride begann, ihren im Alter von 4 Jahren als stark autistisch diagnostizierten Sohn zu ernähren.

Empfehlung der SCD bei folgenden Erkrankungen

Generell wird die SCD Diät mit guten Erfolgen bei Erkrankungen des Verdauungstrakts wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Zöliakie, Reizdarmsyndrom, Divertikulitis und Mukoviszidose eingesetzt.

Ihre Anwendung wird auch für solche Erkrankungen empfohlen, die auf den ersten Blick nichts mit dem Darm zu tun zu haben scheinen und doch durch die Spezielle Kohlenhydratdiät gebessert werden können, z.B. Störungen der Psyche ebenso wie Autismus.

2. Erkenntnisse des amerikanischen Zahnarztes Dr. Weston A. Price

Dieser unternahm mehrere Forschungsreisen zu verschiedenen Völkern weltweit, um mehr über deren Zahngesundheit und die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Ernährungsformen und dem Zustand der Gebisse herauszufinden.

So beschrieb Dr. Price u. a. die Wichtigkeit natürlicher Nahrung, und zwar nicht nur für die Zahn-, sondern auch die allgemeine Gesundheit.

Traditionell lebende Volksgruppen kannten die Bedeutung bestimmter Lebensmittel für Menschen in speziellen Situationen, z. B. für Frauen, die schwanger werden wollten, Schwangere und Stillende, Babys und Kleinkinder, aber auch für alle anderen Altersgruppen und deren Erfordernisse.

Diese Lebensmittel wurden auch unter unwirtlichsten Bedingungen verfügbar gemacht, da sie das Überleben dieser Völker sicherten.

Dieses Wissen wurde über viele Generationen weitergegeben. Trotz der Unterschiedlichkeit der Lebensbedingungen fanden sich auch einige Gemeinsamkeiten.

Gemeinsamkeiten der Ernährung verschiedener Volksgruppen

Fleischbrühe

Fleischbrühe

Hier eine unvollständige Aufzählung einiger wichtiger Faktoren:

  • Die Wichtigkeit tierischer Fette war allen Völkern, die Dr. Price besuchte, bekannt.
  • Ebenso wussten die Menschen um den gesundheitsfördernden Wert fermentierter Lebensmittel – z. B. fermentierter Milchprodukte, wie selbst zubereitetem Jogurt und Kefir, anderen Getränken (z. B. Kombucha, Kwass), Sauerkraut und anderem Gemüse bis hin zu Fisch und Fleisch.
  • Die Wichtigkeit von Fleisch- und Knochenbrühen, die lebensnotwendige Bausteine für die Reparatur des geschädigten Darms liefern.
  • Überhaupt wurde sehr viel Wert auf für uns heute umständlich erscheinende Herstellungsverfahren gelegt, die die Verträglichkeit und Verfügbarkeit der Nährstoffe der Lebensmittel erst gewährleisteten.

Dr. Natascha Campbell-McBride experimentierte mit diesen Ernährungsgrundlagen und entwickelte aus der SCD-Diät (siehe 1.) und den Erkenntnissen von Dr. Weston A. Price (siehe 2.) die GAPS-Diät, die alle die erwähnten Lebensmittel beinhaltet.

Besonderheiten der GAPS-Diät

Bei der GAPS-Diät werden grundsätzlich nur natürliche Lebensmittel verwendet, keine Industrieprodukte.

Die Verarbeitung zu Brühen, Fermentiertem etc. erfolgt zu Hause, nicht industriell, und nach genauen Richtlinien.

Grundsätzlich werden bei GAPS alle Mehrfachzucker inklusive Stärke für mindestens 2 Jahre gemieden, da die geschädigte Darmschleimhaut diese nur unvollständig verdauen kann und bei Verzehr entsprechende Folgeschäden entstehen können.

Unterschiede zu Diäten, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen

  • Bei der sogenannten Vollwertkost spielen häufig Vollkorngetreideprodukte eine große Rolle, ebenso viel Rohkost.
    Getreide ist bei GAPS ganz tabu, Rohkost wird ganz langsam je nach Verträglichkeit eingeführt.
  • Die Steinzeit- oder Paleo-Diät meidet ebenso wie GAPS Getreide und stärkereiche Lebensmittel, allerdings werden dort auch Milchprodukte meist sehr kritisch betrachtet. Bei der GAPS-Diät gehören durchaus auch Ghee, Butter, gesäuerte Sahne, selbst gemachter Jogurt und Kefir ins Repertoire.

Die Unterschiede zwischen Paleo, SCD und GAPS sind zum Teil eher geringfügig. Allerdings betont die GAPS-Diät am stärksten die althergebrachten Herstellungsmethoden. So werden z. B. Brühen und fermentierte Lebensmittel nicht nur als mögliche Komponenten sondern als ganz wichtige Grundlagen des Ernährungsplans betont.

Wer von GAPS profitieren kann

  • Personen mit Störungen des Darms: Reizdarmsyndrom, Lebensmittelunverträglichkeiten, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und das weite Feld des Leaky-Gut („Leckdarm“)-Syndroms
  • Personen mit psychischen Störungen wie Autismus, Schizophrenie, AD(H)S etc.
  • Personen mit allen Erkrankungen, bei denen ein nicht optimal arbeitender Darm an der Krankheitsentstehung mitbeteiligt ist: Allergien, Autoimmungeschehen, Energiemangel, Infektanfälligkeit, Nährstoffmangel und vieles mehr.

Durchführung der GAPS-Diät

Die GAPS-Diät beinhaltet eine 6-stufige Einführungsphase (auch Intro genannt) und die sogenannte „Volle GAPS-Diät“.

Rindfleisch für Brühe

Rindfleisch für Brühe

Die Einführungsdiät (Intro) beginnt in der ersten Stufe mit sehr wenigen Lebensmitteln – die Basis sind Fleischbrühen mit gut gekochtem Gemüse und ein wenig Saft fermentierter Gemüse – und in jeder Stufe werden zusätzliche Lebensmittel mit hinzugenommen.

Das Ganze orientiert sich natürlich an der Verträglichkeit. Es muss Rücksicht auf individuelle Allergien und Empfindlichkeiten genommen werden (IgG und IgG4 Tests werden unberücksichtigt gelassen).

Bei spürbaren Unverträglichkeitsreaktionen verzichten Sie erst einmal auf die verursachenden Lebensmittel, und versuchen Sie diese erst nach ein paar Wochen wieder.

Besteht der Verdacht auf echte Allergien, kann ein simpler Hauttest durchgeführt werden, um Reaktionen sichtbar zu machen. Bei bekannten Anaphylaxien werden diese Lebensmittel selbstverständlich gemieden.

Grundsätzlich erfordert die GAPS-Diät eine gute Planung, da einige der Lebensmittel schon Tage oder Wochen im Vorfeld zubereitet werden müssen (z. B. durch Fermentation).

Des Weiteren kann der GAPS-Anwender nicht auf Fertiggerichte zurückgreifen, da praktisch alles in Eigenherstellung gekocht und zubereitet wird.

Mein Tipp:

Bitte implementieren Sie die GAPS-Diät nicht von heute auf morgen, es sei denn, Sie haben schon viele der speziellen Zubereitungsformen in Ihrem Repertoire.

Schritt-für-Schritt zur GAPS-Diät

  1. cauldron-151273Lernen Sie das Fermentieren von z. B. Sauerkraut und anderen Gemüsen ebenso von Milchprodukten.
  2. Kochen Sie Ihre ersten Fleischbrühen, die Sie gern auch einfrieren können – allerdings nutzen Sie weder zum Kochen noch zum Auftauen jemals die Mikrowelle!
  3. Erschließen Sie sich Quellen GAPS-konformer Lebensmittel. Nicht jeder hat die finanziellen Mittel, z. B. Fleisch und alles Benötigte in Bio-Qualität einzukaufen. Gute Quelle: Dorfmetzgereien, wo noch Vieh aus Weidehaltung geschlachtet wird.

Bei solchen Kleinbetrieben besteht auch manchmal die Möglichkeit, z. B. Brat- und andere Wurst ohne chemische Zusatzstoffe herstellen zu lassen.

  1. Benutzen Sie nur noch unbedenkliche Kosmetika, Pflegeprodukte und Reinigungsmittel aus Naturstoffen.
  2. Legen Sie sich einen kleinen Vorrat eingeweichter und wieder getrockneter Nüsse zu.
  3. Lernen Sie, auf Vorrat zu kochen und Speisen zuzubereiten, denn bei GAPS gibt es praktisch kein Zurückgreifen auf fertige Lebensmittel, nicht einmal Brot.

Dauer der GAPS-Diät

Es wird empfohlen, die GAPS-Diät 2 Jahre lang durchzuführen und danach peu à peu wieder stärkehaltige und andere zuvor nicht erlaubte Lebensmittel einzuführen. Auch dafür gibt es spezielle Empfehlungen, welches die beste Vorgehensweise ist.

Welche Bausteine der Diät für eine Heilung besonders nötig sind

Die Intro ist besonders gut geeignet, Reizdärme und Durchfälle zu beruhigen – eines der Hauptmittel dafür sind die selbst hergestellten aminosäurereichen Fleischbrühen und die darin enthaltenen tierischen Fette. Dr. Natasha betrachtet sie als unverzichtbare Bausteine für gesunde Körperzellen und wichtigste „Zutaten“ für ein stabiles Immunsystem.

Der Verzehr fermentierter Lebensmittel ist ein Grundpfeiler der GAPS-Diät.

Wie Berufstätige und Schulkinder diese Diät durchhalten können

Die größte Herausforderung ist das Durchhalten der GAPS-Diät bei Kindergarten- und Schulkindern. Gespräche mit Erziehern und Schule sind wichtig, um die beste Vorgehensweise zu erörtern. Die Kinder sollten zusätzlich zu den Hauptmahlzeiten eine Auswahl an GAPS-konformen Leckereien zur Auswahl haben, die es ihnen erleichtern, „ander(e)s“ zu essen als ihre Altersgenossen.

Erwachsene Berufstätige können leicht ihre Suppe oder andere GAPS-Mahlzeit entweder in einem Thermosgefäß mitnehmen oder nach Möglichkeit an der Arbeit aufwärmen – allerdings ist die Mikrowelle grundsätzlich und immer tabu!

Zusätzliche Maßnahmen steigern den Erfolg der GAPS-Diät

darmbildWie bereits erwähnt, handelt es sich bei GAPS nicht nur um eine Diät, sondern um eine komplette Lebensstiländerung.

  • Dies beinhaltet die Zufuhr sinnvoller und hochwertiger Nahrungsergänzungen – dazu zählen u. a. Lebertran, Huminsäuren, Vitamin D und Probiotika, aber bei Bedarf auch Enzyme und andere Vitalstoffe. Diese Nahrungsergänzung muss sehr individuell sein – Hinweise finden sich im GAPS-Buch oder sollten bei Fragen mit einem Therapeuten besprochen werden.
    Auch bei Problemen wie bakterieller Überwucherung des Dünndarms (SIBO) und/oder einer ausgeprägten Fäulnisflora des Dickdarms ist das Heranziehen eines Therapeuten sinnvoll.
  • Wichtig sind entgiftende Maßnahmen wie z. B. basische Bäder mit speziellen Zusätzen wie Epsom-Salz (Magnesiumsulfat), Totem Meer Salz, Algenpulver und anderen Zusätzen.
  • Einläufe spielen eine zentrale Rolle, vor allem, wenn der Patient zu Verstopfung neigt. Den Einläufen können je nach Zustand des Darms unterschiedliche Zusätze beigegeben werden, die die Wirksamkeit noch einmal verstärken.
  • Sonnenbäder sind laut Dr. Natasha ein Muss – am besten im Süden. Gewöhnen Sie sich schon zu Hause langsam an die Sonne und nehmen Sie Sonnenbäder, sobald dies das Wetter erlaubt. So kann die Haut ihren eigenen Sonnenschutz aufbauen. Handelsübliche Sonnencremes sind aufgrund der enthaltenen Chemikalien selbstverständlich tabu.
  • Wichtig ist der Verzicht auf alle chemischen Haushaltsreiniger sowie Zahnpasten, Shampoos, Pflegeprodukte und Kosmetika, da die darin enthaltenen Gifte auch bei nur flüchtigem Kontakt den Körper schädigen.

Buchempfehlungen zur GAPS-Diät

Diese ersten beiden Bücher sind zur Durchführung der GAPS-Diät unabdingbar:Campbell GAPSBoynton_heile deinen dArm GAPS diätFallon morel die supersuppe

  1. GAPS™ Gut and Psychology Syndrome – Wie Darm und Psyche sich beeinflussen von Dr. Natasha Campbell Mc-Bride
  2. Heile Deinen Darm“ Kochbuch von Boynton & Brackett
  3. Ergänzend: Kochbuch von Sally Fallon Morrell und Kaayla T. DanielDie Supersuppe„. Darin werden die Richtlinien von Dr. Weston A. Price ausführlich dargestellt. Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube an Ernährungswissen und an „alten“ Rezepten und Anleitungen.

Wo Sie einen GAPS-Therapeuten finden

Über die Seite zur GAPS-Diät finden Sie auf der ganzen Welt Therapeuten, aber leider keinen in Deutschland. Momentan praktiziert nur die Autorin des Artikels in Deutschland mit dieser Methode.

Im GAPS-Forum finden Sie weitere wichtige Informationen und Links

Die Bilder stammen aus dem eigenen Fundus oder wurden von pixabay kostenlos heruntergeladen.

Über die Autorin

Damaris_10Damaris Pfeiffer-Böhme ist HP in 2. Generation, Ehefrau, Mutter von 3 Kindern und 7 Enkeln. Schon seit ihrer Kindheit war Ernährung ein großes Thema und sie hat vieles selbst getestet (von vegan über Vollwert etc. bis hin zu GAPS). Ihr Anliegen: Menschen, speziell jungen Familien, Infos und Werkzeuge für mündige, selbstbestimmte Entscheidungen in puncto Gesundheit an die Hand zu geben.

Kontakt

Damaris Pfeiffer-Böhme
Heilpraktikerin, zert. GAPS™-Therapeutin
Praxis für Prävention und Naturheilverfahren
Neue Siedlung 6
35080 Bad Endbach
Tel.  + (49) 2776 911918
Fax:  + (49) 2776 911919
dpfb@praxispraevention.de
http://praxispraevention.de/

Haben Sie interesse oder schon Erfahrungen mit der GAPS-Diät? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

Sicher verhüten ohne Pille, Spirale und Co

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Die symptothermale Methode ist eine sichere Verhütungsmethode, wenn Sie einige Regeln beachten. Sie lernen Ihren Körper kennen. Bei Kinderwunsch können Sie vom ersten Monat an Ihre Schwangerschaftschancen verbessern.

moderne Verhütung

Moderne Verhütung

Viele Frauen sind momentan auf der Suche nach einer Alternative zu ihrer Antibabypille. Kein Wunder, steht sie doch im Verdacht, schwerwiegende Krankheiten zu verursachen. Leider wissen die wenigsten Frauen, dass es eine uralte, natürliche Methode gibt, die in Sachen Sicherheit locker mit der Pille mithalten kann.

Dabei handelt es sich um die sogenannte Symptothermale Methode, die eine Kombination aus Temperatur- und Zervixschleimbeobachtung ist. Wer jetzt sofort aufhören will zu lesen, weil das viel zu kompliziert, unsicher und aufwändig klingt, den kann ich beruhigen: Natürliche Verhütung ist längst im 21. Jahrhundert angekommen und kann dank vieler technischer Hilfsmittel ganz einfach und zuverlässig praktiziert sowie problemlos in den Alltag integriert werden.

In einem früheren Artikel hatte Ihnen die Frauenärztin Dr. Dorothea Struck bereits geraten, sich mal nach Alternativen zu Pille und Spirale umzuschauen. Denn die „Fremdsteuerung“ durch die Pille, wie es die Frauenärztin Dr. Anja Engelsing 2013 bezeichnete, und die Pillen-Nebenwirkungen werden vielen Frauen immer bewusster. Ich möchte Ihnen deshalb heute meine eigenen Erfahrungen schildern und Ihnen Mut machen, Ihren Zyklus und Ihre Weiblichkeit kennen zu lernen.

Sicherheit dieser Verhütung

Die Symptothermale Methode wurde hochwissenschaftlich entwickelt und ist zu 99,7 Prozent sicher. Oder anders ausgedrückt: Es werden nur 3 von 1000 Frauen, die diese Methode ein Jahr lang anwenden, schwanger. Der Pearl-Index beträgt also 0,3 und liegt damit im ähnlichen Bereich wie bei der Pille (0,1 bis 0,9).

Worauf natürliche Verhütung beruht

Natürliche Verhütung beruht dabei auf folgendem Fakt: Die Eizelle ist pro Zyklus nur zirka 12 bis 18 Stunden befruchtungsfähig. Hinzu kommen maximal 5 Tage, die Spermien unter optimalen Voraussetzungen im weiblichen Körper überleben können. Daraus ergeben sich also 6 fruchtbare Tage pro Zyklus, an denen verhütet oder auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden muss. An allen anderen Tagen ist eine Befruchtung ohnehin ausgeschlossen.

Grundlage der natürlichen Verhütung

  • Der Zervixschleim ist ein Sekret, das von Drüsen im Gebärmutterhals gebildet wird. Im Laufe des Zyklus verändert er seine Konsistenz und ist ein besonders wichtiges Anzeichen für unsere Fruchtbarkeit.
  • Gleiches gilt für die Temperatur: nach dem Eisprung steigt diese nämlich um 0,2 bis 0,5 Grad an und bleibt dann bis zur nächsten Periode in dieser Hochlage, in der eine Befruchtung nicht mehr möglich ist.
  • Auch für den Zyklusanfang gibt es festgelegte Regeln, nach denen die Fruchtbarkeit bestimmt werden kann.
  • Alternativ zur Zervixschleimbeobachtung kann auch der Muttermund beobachtet werden. Die symptothermale Methode ist dabei genauso sicher mit der Kombination aus Temperatur + Muttermund wie mit der Kombination aus Temperatur + Zervixschleim. Die Beobachtung des Muttermundes ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine Frau zu wenig Zervixschleim hat oder ihr dessen Beobachtung und Beurteilung (nach einer anfänglichen Übungsphase) sehr schwer fällt.

Unterstützung durch Zykluscomputer und Verhütungsapps

Verhütung mit Computer

Verhütung mit Computer und App

Mithilfe der Temperatur- und Zervixschleimbeobachtung können diese 6 Tage jeden Monat zuverlässig aufs Neue bestimmt werden. Dafür benötigt Frau noch nicht mal einen regelmäßigen Zyklus. Genauso wenig muss sie schwitzend über ihrer Temperaturkurve brüten, sondern kann die Auswertung einem kleinen Verhütungscomputer oder einer geeigneten App überlassen, wenn sie möchte. Diese Hilfsmittel erfassen dann den Anstieg unserer Körpertemperatur, der auf einen Eisprung hindeutet. Zudem zeichnen sie die unterschiedlichen Konsistenzen des Zervixschleims auf und bestimmen den sogenannten Schleimhöhepunkt.

Lernen, sich und seinem Körper zu vertrauen

Aus eigener Erfahrung aber weiß ich, dass es sehr viel Mut erfordert, natürlich zu verhüten, obwohl die Methode so gut erforscht und zudem hochsicher ist. Denn anstatt sich wie gewohnt auf künstliche Hormone oder einen kupferhaltigen Fremdkörper zu verlassen, müssen wir nun voll und ganz auf unseren Körper und die Zeichen, die er uns sendet, hören und vertrauen. Das ist anfangs erst mal ungewohnt und verunsichert viele Frauen.

Sprung ins kalte Wasser

Sprung ins kalte Wasser

Mir persönlich hat damals ein Verhütungscomputer sehr geholfen, ohne ihn hätte ich den Sprung ins kalte Wasser wohl nicht gewagt. Einige Frauen verwenden lieber eine App, wiederum andere werten gerne manuell aus. Natürliche Verhütung kann auf viele verschiedene Arten praktiziert werden, es gibt kein richtig und kein falsch. Von dem Computer Persona oder dem Verwenden einer reinen Zyklusapp wie Clue rate ich jedoch dringend ab.

Nach und nach habe ich übrigens gemerkt, wie wunderbar Mutter Natur die Sache mit der Fruchtbarkeit eingerichtet hat, und wie eindeutig sie uns diese demonstriert. Nach nur wenigen praktizierten Monaten habe ich mich daher gefragt, wie ich jemals anders verhütet haben konnte, wo es doch eine so einfache, hormon- und nebenwirkungsfreie Lösung gibt.

Natürliche Verhütung erfordert Aufmerksamkeit

Dabei ist die symptothermale Methode sicherlich nicht für jede Frau geeignet. Denn sie erfordert ein Mindestmaß an Disziplin, was schon beim gewissenhaften Erlernen der Regeln und Begriffe beginnt. Darüber hinaus muss Frau bereit sein, ihre Körpersymptome zunächst täglich, später dann zumindest an den potenziell fruchtbaren Tagen zu beobachten und aufzuzeichnen. Bei mir handelt es sich dabei um 10 bis 12 Tage im Monat, also einen durchaus überschaubaren Zeitraum.

Störfaktoren müssen berücksichtigt werden

Auch müssen sogenannte Störfaktoren beachtet werden: Einige äußere Einflüsse, wie beispielsweise Krankheit, zu viel Alkohol oder bestimmte Medikamente, können unsere Körpertemperatur ansteigen lassen. Damit dieser Anstieg nicht mit demjenigen nach dem Eisprung verwechselt wird, müssen „gestörte“ Temperaturwerte ausgeklammert und nicht mit in die Auswertung einbezogen werden.

Welche Verhütung an den fruchtbaren Tagen?

Verhütungsmethoden

Verhütungsmethoden

Zu guter Letzt müssen Paare entscheiden, wie sie mit den fruchtbaren Tagen im Monat verfahren wollen: auf Geschlechtsverkehr verzichten, oder eine Barrieremethode wie Kondom oder Diaphragma verwenden?

Sollte eine Barrieremethode gewählt werden, gilt natürlich der jeweilige Pearl-Index des Verhütungsmittels und nicht mehr der der symptothermalen Methode.

Auf jeden Fall lohnt es sich, sich auch mit den Barrieremethoden gründlich zu beschäftigen, ehe sie nur im Notfall zum Einsatz kommen. Außerdem sind sie immer dann wichtig, wenn Sie einen neuen Partner haben und sich einigermaßen sicher vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen wollen.

Für wen sich die symptothermale Methode eventuell weniger eignet

Die symptothermale Methode eignet sich eventuell nicht für Frauen, die im Schichtdienst arbeiten. Hier muss zunächst ausprobiert werden, ob sich die Temperatur aufgrund der unterschiedlichen Schlaf- und Aufwachzeiten auswerten lässt oder nicht.

Gleiches gilt für Frauen, die nachts häufig aufstehen, weil sie sich zum Beispiel um ihr Baby kümmern müssen. Es kann nicht pauschalisiert werden, ob die symptothermale Methode in solchen Fällen funktioniert oder nicht, da der Körper jeder Frau anders auf diese besonderen Umstände reagiert.

Sollte es sich hingegen um einen einmaligen Ausnahmefall im Zyklus handeln, also zum Beispiel eine schlaflose Nacht, wird der Temperaturwert am nächsten Morgen einfach ausgeklammert (oder die Messung entfällt komplett).

Natürliche Verhütung = wertvolles Zykluswissen

Natürliche Verhütung hat mein Leben auf eine Weise verändert, wie ich es mir nie hätte vorstellen können! Ich habe mich intensiv mit mir und meinem Zyklus beschäftigt und unheimlich viel dazu gelernt. Ich weiß nun bestens Bescheid über die Vorgänge in meinem Körper und kann eigenständig die fruchtbaren von den unfruchtbaren Tagen unterscheiden. Das hat auch meinem Selbstbewusstsein einen ordentlichen Boost gegeben!

Blitzschnelle Erfüllung meines Kinderwunsches

Empfängnis

Empfängnis

Darüber hinaus hat mein umfangreiches Zykluswissen mir nun auch zur blitzschnellen Erfüllung meines Kinderwunsches verholfen: Ich bin dank symptothermaler Methode direkt im ersten Zyklus schwanger geworden. Dafür habe ich die Methode einfach nur „umgekehrt“. Dass es so schnell und unkompliziert funktioniert, hätte ich überhaupt nicht erwartet.

Doch meine prompte Schwangerschaft hat auch allen Skeptikern bewiesen: natürliche Verhütung funktioniert einwandfrei, trägt zu einem verbesserten Körpergefühl und wertvollem Zykluswissen bei und kann bei Bedarf einem gesunden Paar zur schnellen Erfüllung seines Kinderwunsches verhelfen.

Über die Autorin

Ueber michHi, ich bin Maggie und verhüte seit über 3 Jahren auf natürliche Weise. Darüber schreibe ich in meinem Blog www.wearetheladies.de. Vorher habe ich als freie Journalistin gearbeitet, was mich aber nie zu 100 Prozent erfüllt hat. Nun begleite ich Frauen auf ihrem Weg in ein hormonfreies Leben. Ich möchte natürliche Verhütung aus ihrer altmodischen, verstaubten Schublade holen und zeigen, wie einfach, sicher und cool sie ist. Endlich eine sinnvolle, befriedigende Aufgabe!

Ein Teil der Fotos wurde von Pixabay und Unsplash kostenfrei heruntergeladen, ein Teil stammt aus Privatbesitz.

Haben Sie Erfahrungen mit der symptothermalen Methode? Dann schreiben Sie doch darüber in einem Kommentar!

 

Demenz und Depression durch Wurst, Milch und Zucker?

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Mit gesunder, genussreicher Ernährung können Sie sich nicht nur vor Krebs und Rheuma schützen, sondern auch Depressionen, Ängste und Demenz vermeiden.

Seniorin trinkt Milch © rainbow33-fotolia

Seniorin trinkt Milch © rainbow33-fotolia

Wie spürbar gesundheitsaktiver Genuss helfen kann, wissen Menschen mit Akne, Rheuma und auch von Krebs Betroffene schon länger. Inzwischen mehren sich die Hinweise, dass auch unser Gehirn davon profitieren kann.

Schon verschiedentlich wurde Ihnen an dieser Stelle aufgezeigt, wie direkt die Informationen aus unserem Darm ins Gehirn gelangen. Für die richtigen Informationen ist die richtige Darmflora und damit das richtige Essen verantwortlich, mit dem wir unsere eigenen Darmbewohner bei Laune halten.

Können wir also vielleicht sogar unser Gehirn mit Messer und Gabel beeinflussen? Wie sieht es aus bei Depression oder gar Demenz? Neueste Forschungsergebnisse lassen graue Zellen staunen und den Gaumen raunen.

Hier ein paar wissenschaftliche Aha-Effekte fürs Gehirn und gleich dazu hirnfitte Schlemmer-Tipps für den Gaumen.

Depression von Donuts?

Fühlen Sie sich öfters niedergeschlagen und antriebsschwach?

Studie

Nachdem die spanische Forscherin Professor Sanchez-Villagas 9000 Personen untersucht hat, warnt sie vor Hamburgern, Pommes, Croissants, Donuts, Keksen und ähnlichen Weißmehlprodukten. Die Forscherin fand heraus, dass diejenigen, die mehr industriell verarbeitete Weißmehlprodukte aßen, ein um, sage und schreibe, 51% höheres Risiko haben, an Depression zu erkranken.

Also ran an Vollwertkost mit seinen Ballaststoffen, d.h. Vollkornbrot, Vollwertreis, Vollwertnudeln- damit die Seele lacht.

Junkfood-Blues

Wer generell öfter zu Fastfood greift, scheint dunkle Wolken im Hirn und damit Depression regelrecht anzuziehen.

Studie

Gleich mehrere Wissenschaftler (Beezhold, Lucas oder Sanchez-Villagas) zeigen unabhängig voneinander, dass sich Vegetarier und Veganer messbar glücklicher fühlen, als Fertigprodukt-liebende Gemischtköstler.

Geben Sie der Depression (und Fastfood) einen Korb und füllen Sie Ihren Einkaufskorb mit Gemüse und guter Laune vom Wochenmarkt!

Einparken ist Gemüsesache

Einparken ©DeeMPhotography-fotolia

Einparken ©DeeMPhotography-fotolia

Fast schon zum Schmunzeln bringen uns Londoner Wissenschaftler.

Studie

In einer weiteren Studie fanden die Londoner Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Hirnleistung bei Frauen. Wenn frau mehr tierische Fette isst, also Wurst, Fleisch, Käse, so verschlechtert sich ihre räumliche Orientierung. Können demnach Fastfood-Frauen schlechter einparken als Vollwert-Obst-und Gemüse-Genießerinnen?

Na, dann ran ans Olivenöl, an Gemüse und Obst! Grün Parken statt rot ärgern!

Nährt Zucker Depression und Aggression, Angst und Schlafstörungen?

Gleich mehrfach geben uns ausgerechnet schwere Jungs hinter Gittern wirksame Tipps fürs Gehirn.

Studien

  • Bernd Gesch und Christine Galloway von der Universität Oxford änderten den Gefängnis-Speiseplan weg von Fastfood und Softdrinks hin zu mehr Vitaminen, Mineralien und pflanzlichen Ölen. Und staunten nicht schlecht, denn die Jungs wurden friedfertiger!
  • Diana Fishbein, Professorin für Kriminalität der Universität Baltimore, reduzierte in einer Gruppe der Lantana Besserungsanstalt Florida die in den USA übliche kohlenhydratreiche Kost mit Pommes und Burgern, Donuts und Zucker-Limonaden. Sogar die Aufsichtsbeamten bestätigten, dass die Gewalttätigkeit messbar abnahm. Die Gefangenen konnten sogar besser schlafen und hatten weniger mit Ängsten zu kämpfen.
  • Stephen Schoenthaler, Professor für Soziologie der Universität Süd Mississippi, toppte diese Ergebnisse in seiner 7-monatigen Doppelblind-Studie rund um Zucker bei jugendlichen männlichen Straftätern. Die Zahl der Verhaltensstörungen sank um sage und schreibe 80%!

Make Peas, not war? Erbsen statt Ärgern? Vielleicht sollte man ja Politikern, Chefs, den Nachbarn oder der Erbtante öfters mal Obst und Gemüse schenken statt Kuchen…

Liebt Alzheimer Süßes?

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Süßes

Bei Alzheimer gibt es die ersten Hinweise, wonach Nahrungs-Zucker mit zur Demenz beitragen könnte.

Studie

Bei einem hohen Zuckerverzehr gelangen giftige Abbauprodukte der Zuckerverarbeitung, (AGEs, Advanced Glycation Endproducts) ins Hirn.

Wer das „süße Hirngift“ vermeiden möchte, greift zu den vollwertigen Kohlenhydraten mit seinen hohen Ballaststoff-Anteilen, sprich, Vollkornbrot, Vollwertnudeln, Vollwertreis.

Macht Milch dumm und vergesslich?

Am blütenweißen Image der Kuhmilch kratzt bereits, dass uns Käse weniger verwertbares, knochenstärkendes Kalzium schenkt als z.B. Sesam (siehe Rezept für Sesamsalz (Gomasio) in „Tomatenrot+Drachengrün“). Jetzt scheint es auch noch Zusammenhänge zu geben zu Vergesslichkeit, zu schlechtem Gedächtnis.

StudienBio-Leinöl

  • Amerikanische Forscher beobachteten 6200 gesunde Frauen über 5 Jahre lang. Diejenigen, die viel Milch und Käse aßen, hatten schlechtere Ergebnisse bei Gedächtnistests.
  • Tübinger Wissenschaftler berichteten 2014, dass Milchfett den Blutzucker hochtreibt und das Denken verlangsamt.

Hirn-Tipp: halten Sie Ihr Gedächtnis fit mit kaltgepressten Pflanzenölen und veganen Aufstrichen oder Gemüsepfanne statt Wurst und Käse.

Denken Sie auch an regionales Leinöl! Das ist zudem frei von der Giftbelastung der Fische, wie Quecksilber und PCB, und erspart einem das fischige Aufstoßen bei Fischölkapseln.

Weitere Pluspunkte für kaltgepresste Pflanzenöle und pflanzliche Vollwertkost

  • Wer viele industriell verarbeitete, tierische Produkte isst (Wurst, Fleisch, aber auch Käse, d.h. Milchprodukte), bekommt damit mehr der (bereits körperlich ungesunden) mehrfach gesättigten Fettsäuren und industriell gehärteten Fette ab, die sogenannten Transfette.
  • Auch findet sich der entzündungsfördernde Stoff Arachidonsäure nur in tierischen Produkten. Die Arachidonsäure fördert aber nicht nur Entzündungen im Körper. Die entstehenden Entzündungsstoffe können auch Botenstoffe im Hirn stören und die Stimmung beeinflussen, so Keller, wissenschaftlicher Beirat des Vegetarierbundes.
  • Aufschlussreich ist auch ein Nord-Südgefälle: Je südlicher und damit mediterran-gemüsiger die Ernährung, desto weniger Depressionen. Je nördlicher und je höher der Fleisch- und Kuhmilchkonsum, desto mehr Depressionen- wobei hier selbstverständlich auch die Sonneneinwirkung mitspielt. Dennoch greifen Dänemark und Island hart durch und verbieten einen Transfett-Gehalt über 2%. In Deutschland, Österreich oder Spanien existiert noch nicht einmal eine Kennzeichnungspflicht für Transfette!

Weniger Industrie-Kuhmilch und Billig-Käse: Kühe wie Menschen könnten glücklicher sein, siehe „Brainfood“.

Superfood für Superhirn: Brainfood

Unser Körper ist (u.a.) eine beeindruckende Chemiefabrik.

  • Um z.B. das Glückshormon Serotonin herzustellen, benötigen wir den Wirkstoff Tryptophan. Den kennen Sie sicherlich schon von der dunklen Schokolade. Weitere leckere Quellen für Glücks-Tryptophan sind Datteln, Feigen und Cashewkerne.
  • Auch die bekannten Omega-3-Fettsäuren wirken stimmungsaufhellend.
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    Nüsse

    Sie finden sich in Leinöl, Leinsamen, Walnüssen und in echtem(!) Biofleisch und echter Biomilch, beides nur von Weiderindern.

  • Nervenstützende B-Vitamine gibt es reichlich in Vollkornprodukten (Vollkornbrot, Vollkornnudeln), in Spinat, Eigelb aus Bio-Ei, Brokkoli, rote Beete, Bierhefe.
  • Unser Glückshormon Dopamin benötigt als Baustein auch den Stoff Tyrosin, welches geliefert wird von Linsen, Cashews, aber auch (echtem) Parmesan, Bio-Weidenrindfleisch, Bio-Freilandhuhn.

Mediterraner Genuss gegen Seelen-Verdruss

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Wochenmarkt

Freuen Sie sich: Gaumen- und Seelenfreude kann man schlemmen! Bunt und mediterran ist die Devise. „Brainfood“ gibt es auf dem Wochenmarkt, netten Plausch inklusive. Ein Schelm, wer dabei nur an Pizza, Pasta und Pastis denkt. Gemeint ist die einfache, naturnahe Ernährung, z.B. griechischer Inseln, mit Oliven, Olivenöl, Hülsenfrüchten, wie Linsen, Bohnen, viel frischem Gemüse von Tomaten bis Kohl, reichlich Kräutern und Gewürzen und ein klein wenig Ziegenkäse und ein Schlückchen Rotwein, vielleicht noch gelegentlich etwas Huhn.

Ganzheitsmedizinisch interessant ist dabei, dass pflanzliche Vollwertkost auch unserer antikrebs-aktiven Immunabwehr am besten mundet.

Drachensplitter

Drachensplitter

Naschen erlaubt- aber richtig!  Wie wär’s zum Nachtisch mit einer Charity-Praline, mit der Sie nicht nur Gaumen und Gesundheit Gutes gönnen, sondern auch den Kindern der Kinderkrebsklinik Tannheim: „Drachensplitter“. Die Schell Schokoladenmanufaktur hat nach meinen Vorschlägen diese leckere Köstlichkeit entwickelt. Versprüht Funken im Gaumen und macht schokoladig glücklich, ganz ohne Milch und Mega-Portionen Zucker, stattdessen mit vitaminreichen Gojibeeren und hallo-wach Gewürzen wie Ingwer und Chili.

Über die Autorin

Dr. BihlmaierDr. Susanne Bihlmaier ist examinierte Kinderkrankenschwester und hat sich schon ab dem 2. Semester ihres universitären Medizinstudiums parallel (und privat) weitergebildet in Naturheilverfahren. Mit Ihrer Doktorarbeit erarbeitete sie sich einen Wissenschaftspreis für ihren Brückenschlag zwischen Universität und Akupunktur. Sie ist gern gesehene Dozentin an Universitäten, Volkshochschulen und Selbsthilfegruppen.

In ihrer Praxis hat sie sich ganz spezialisiert auf Traditionelle Chinesische und Traditionelle Europäische Medizin. Zusätzlich baut sie am Brustzentrum Coburg eine komplementär-onkologische Sprechstunde auf. Wer einen ihrer lebendigen und kurzweiligen Vorträge miterleben möchte, findet eine Übersicht auf Ihrer Homepage, www.bihlmaier-tcm.de

Buchempfehlung von der Redaktion

Tomatenrot und Drachengrün

Tomatenrot und Drachengrün

Tomatenrot und Drachengrün

Als ich Ihnen 2012 den Ernährungsratgeber „Tomatenrot und Drachengrün“ von Frau Dr. Susanne Bihlmaier vorstellte, ahnte ich nicht, wie rasant dieses Buch einschlagen würde, denn inzwischen gibt es schon die 5. aktualisierte und überarbeitete Auflage! Dank der lockeren und oft sehr amüsanten Form, in der das Buch daherkommt, hebt es sich weit von den üblichen Kochbüchern ab.

Die Ärztin vermittelt viel Hintergrundwissen zu unserer üblichen Industrienahrung und befragt Ernährungs-Experten. Ihre Vorschläge zur Nahrungszusammenstellung sind praktisch, leicht nachvollziehbar und gut umsetzbar. Damit kann jeder auf gesunde, vielseitige und schmackhafte Ernährung umsteigen, ohne gleich Vegetarier oder Veganer werden zu müssen.

Eine weitere Besonderheit dieses Buches sind die Ernährungslehren aus der traditionellen Chinesischen Medizin, die die TCM-Ärztin Bihlmaier mit dem Leser teilt. Damit ergeben sich viele Ansatzpunkte für einen individuellen Ernährungsplan, der zum Schutz vor chronischen Erkrankungen, wie Rheuma, Krebs oder Infektionen herangezogen werden kann.

Alzheimer ist heilbar

Nehls Alzheimer ist heilbarEndlich sagt uns ein gestandener Wissenschaftler, dass Alzheimer eine Mangelerkrankung ist, dass Alzheimer vermeidbar ist, dass Alzheimer in frühen Stadien sogar heilbar ist! Als ich von dem Spiegel-Bestseller „Alzheimer ist heilbar“ von Dr. Michael Nehls las, dachte ich erst, dass sich da jemand wichtigtun und eine teure neue Medizintechnik anbieten will.

Aber dann erfuhr ich, dass der Autor ein vielfach ausgezeichneter Molekulargenetiker ist, der auf der Grundlage seiner wissenschaftlichen Entdeckungen und evolutionsbiologischer Überlegungen eine überzeugende Theorie zur Alzheimer Entstehung und Verhinderung liefern konnte.

Wussten Sie bspw., dass das ganze Leben lang neue Nervenzellen gebildet werden können? Oder dass in früheren Jahrhunderten die Anwesenheit einer Großmutter in der Großfamilie die Chancen für das Überleben ihrer Enkelkinder erhöhte? Und diese Großmütter waren durchaus über 65 und geistig topfit!

Aber nicht nur Theorien werden geliefert, sondern handfeste Therapievorschläge gemacht. Es reicht eben nicht, nur ein Nahrungsergänzungsmittel zu schlucken, sondern der gesamte Lebensstil muss neu ausgerichtet werden. Dazu passen hervorragend die Ernährungstipps von Frau Dr. Bihlmaier. Für alle ganzheitlich denkende und an Gesundheit interessierte Menschen ist dieses Buch ein MUSS!

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Luna Yoga® und seine Heilweise

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Luna-Yoga® kann Frauen in allen Lebensphasen und deren verschiedenen Herausforderungen begleiten und stärken.

Luna Yoga ©AnjaBeutler

Luna Yoga ©AnjaBeutler

Hormonelle Schwankungen können ein Zeichen dafür sein, dass Frau ihren natürlichen Rhythmus verloren hat. Gerade in Umbruchsituationen, wie z. B. während der Familienplanung, der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven, in den Wechseljahren oder in Trauerphasen, kommt es neben der erhöhten Stressbelastung leicht zum Ungleichgewicht im Hormonhaushalt.

Frauen sind allein durch die monatliche Menstruation deutlicher mit den Zyklen der Natur verbunden als Männer. Inzwischen weiß man aber, dass jedes Lebewesen Rhythmen unterlegen ist. Denken wir nur an den Schlaf-/Wachrhythmus, die Wechsel der Jahreszeiten oder auch an die Organuhr aus der TCM, die zeigt, dass unsere Organe bestimmte Arbeits- und Ruhezeiten haben. Fällt der Mensch langfristig aus diesen vorgegebenen natürlichen Rhythmen können sich sowohl körperliche als auch seelische Schwachstellen manifestieren.

Haben Sie schon einmal darauf geachtet, ob und wie der Mond Sie beeinflusst? Welche Frau kennt nicht die unterschiedlichen Stimmungen innerhalb eines Menstruationszyklus’ oder in den verschiedenen Phasen des Frau-Seins (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre)?

In diesem Artikel möchten wir Ihnen Luna Yoga® vorstellen und nehmen das Wichtigste gleich vorweg:

Luna-Yoga® kann Frauen in allen Lebensphasen und deren verschiedenen Herausforderungen begleiten und stärken. Frauen lernen, bei sich zu bleiben, einen natürlichen, respektvollen Umgang mit sich und dem „eigenen Zyklus“ zu entwickeln. Damit stärkt Frau den liebevollen Umgang mit ihrem Frau-Sein. Schöpferische Kräfte, die eigene Kreativität und das eigene Potenzial dürfen sich frei entfalten.

Woher kommt Luna-Yoga®?

Luna Yoga ist eine moderne Form des Hatha-Yoga. Es ist ein eigenständiger Yoga-Stil von Adelheid Ohlig (*1945 in Frankfurt/Main) in den 1980er Jahren entwickelt. Luna Yoga® als neu belebte Körperkunst setzt sich aus Techniken der altindischen Weisheitssysteme Yoga und Tantra zusammen und verbindet diese mit modernen Körpertherapien. Luna Yoga® ist eine alte Heilweise, die bereichert wird durch fundiertes Frauenwissen und moderne Erkenntnisse aus Medizin und Psychologie.

Auf Grund einer eigenen schweren Erkrankung suchte Ohlig nach alternativen Heilmethoden und begegnete der israelischen Tänzerin Aviva Steiner, bei der sie sich weiterbilden ließ. Mit ihrer langjährigen Yoga-Praxis und ihrer intensiven Suche nach Heilung bei spezifischen Beschwerden, wie Zyklusstörungen oder Menstruationsbeschwerden, entwickelte Ohlig das Luna Yoga®. Von Steiner übernahm sie hierzu die Heilgymnastik und entwickelte die so genannten Fruchtbarkeitstänze weiter, die eine direkte Wirkung auf das Hormonsystem zeigen und sogar eine Verbesserung der Spermienqualität bei Männern erzielen.

Wie funktioniert Luna-Yoga®?

Die sanfte Seite leben

Indische Brücke mit viel Beinkraft ©AnjaBeutler

Indische Brücke mit viel Beinkraft ©AnjaBeutler

Die ruhigen Spür-Übungen werden im eigenen Atemfluss ausgeführt. Sie lassen das Gefühl für den eigenen Körper wachsen und vertiefen die Durchblutung vor allem im Bauch- und Beckenraum. So kennen wir im Luna Yoga® viele wunderbare Übungen für Bauch und Becken, zum Lösen von Spannungen, zum Kräftigen des Beckenbodens und der Beckenmuskulatur insgesamt. Die verschiedenen Atemübungen laden ein, den eigenen Atemrhythmus den Stimmungen und Bedürfnissen anzupassen oder auch darüber hinauszuwachsen.

Was tut gut?

Die wilde Seite entdecken

Die tanzähnlichen Übungen beleben Körper, Geist und Seele, geben Freude an der kraftvollen Bewegung und das natürliche, stärkende Selbstbewusstsein zurück.

Was will ich?

Körperliche Wirkungen von Luna-Yoga®

Luna Yoga® bewirkt nicht nur die gute Durchblutung des Beckens, sondern auch eine Harmonisierung des Hormonzyklus’. Daher kann es heilsam eingesetzt werden bei allen Beschwerden im Zusammenhang mit Hormonunregelmäßigkeiten und Hormonungleichgewichten. Es kann als effektive, natürliche Methode Abhilfe schaffen bei Erkrankungen wie Eierstockzysten, Myomen, Endometriose, PMS und Wechseljahresbeschwerden. Darüber hinaus sorgt Luna Yoga® bis ins hohe Alter für die Gesunderhaltung unserer Fortpflanzungsorgane.

Einige Anwendungsgebiete im Luna-Yoga®

  • Entspannung ©AnjaBeutler

    Entspannung ©AnjaBeutler

    Fruchtbarkeit, auch im geistigen Sinne, erreichen

  • Stärkung der Selbstheilungskräfte und Gesunderhaltung
  • Harmonisierung des Immunsystems
  • Weiterentwicklung der Kreativität
  • Wohlbefinden und Einklang mit sich selbst
  • Stärkung der Sexualkraft
  • Unterstützung in der Rekonvaleszenz und nach uro-genitalen Operationen
  • Unterstützung von therapeutischen Prozessen
  • Rückengesundheit

Und im speziellen: Luna Yoga® für das kinderlose Paar

In der heutigen Zeit leiden viele Paare unter ungewollter Kinderlosigkeit. Bei korrekter Anleitung kann Luna Yoga® den Eisprung und die Menstruation auslösen und damit einen regelmäßigen Zyklus schaffen. Beim Mann sorgt es für eine Verbesserung der Samenqualität und damit für eine höhere Zeugungsfähigkeit. Außerdem findet das Paar in der Praxis einen willkommenen Ausgleich zur inneren Anspannung.

Meditationen, Fruchtbarkeitstänze, Entspannungsmethoden, Atembeobachtungen und weitere, die Kreativität fördernde Techniken, ergänzen das Programm.

Luna Yoga lebt vom regelmäßigen Üben®, aber…

kleiner Hund ©AnjaBeutler

kleiner Hund ©AnjaBeutler

Wie bei allen Therapien kommt der Erfolg nicht über Nacht. Jede(r) Interessierte(r) muss selbst ihren/seinen Beitrag leisten. So lebt Luna- Yoga® vom regelmäßigen Üben. Die Wirksamkeit der Methode hängt von der Genauigkeit der Yoga-Einheiten ab. Einmal die Woche zu üben ist gut.

Bei schwerwiegenden Themen/ Gesundheitsproblemen empfiehlt sich ein individuell ausgearbeitetes tägliches Übungsprogramm von einer erfahrenen Luna-Yoga Lehrerin. Gruppen-/ und Einzelarbeit können sich dann wunderbar ergänzen.

Aus der Praxis-Erfahrung der Autorin

Meditation und Traumreisen verbinden sich auf der seelischen Ebene mit Körper und Geist. Oft sind es unruhige und dann auch beunruhigende Gedanken und Vorstellungen, die betroffene Frauen hindern, den Impulsen des Körpers zu folgen. Doch genau das braucht die Körperlichkeit, um genesen und heilen zu können.

Der Körper weiß oft, was gut für die Einzelnen ist. Sie können lernen zu spüren, zu fühlen, zuzuhören. Dies ist ein Weg die Selbstheilungskräfte anzuregen, den Raum für heilende Impulse zu schaffen und Wege für Lösungen zu sehen.

Für mich ist Luna-Yoga®

  • Eine ganz natürliche Burn-out Prophylaxe
  • Eine wohltuende (Körper-) Wahrnehmungsschule
  • Ein Intuitionstraining
  • Eine Körperarbeit, die lehrt, sich mit der Weisheit der Natur zu verbinden

Bei Interesse schauen Sie doch die untenstehenden Webseiten an und wenden Sie sich an eine ausgebildete Luna-Yoga®-Lehrerin. Wir arbeiten natürlich Hand in Hand mit erfahrenen Frauenärzten/Frauenärztinnen.

Über die Autorin

AutorinAnnette-Francesca Koeslin von der Reidt ist Heilpraktikerin, Homöopathin und Luna Yoga®-Lehrerin.

Sie lebt und arbeitet in Hamburg, ist tätig in der Erwachsenenbildung und in eigener Praxis mit ganzheitlicher Therapie und Körperarbeit.

Kontakt

www.lunaYoga-Heilpraxis.de

a.koeslin@hotmail.com

Therapeutensuche und Ausbildung

www.luna-yoga.de

www.luna-yoga.com

Buchempfehlungen und CD

Die bewegte Frau

Ohlig die bewegte frauDieses Yoga- Übungsbuch „Die bewegte Frau„, das Adelheid Ohlig bereits 1991 herausgab, führt durch die Jahreszeiten. Sanfte Übungen, kraftvolle, herausfordernde Stellungen und viele Mythologien, die nachdenken lassen über die Asanas.

“ Mit der Frische des Frühlings neue Kräfte im Körper wecken „, ist das Motto der Übungen fürs Frühjahr von Adelheid Ohligs Übungsbuch. Ein poetisches und zugleich detailliertes Übungsbuch mit schönen Fotos für die verschiedenen Übungen. Sehr inspirierend !

Luna Yoga

Ohlig luna yogaDies ist die erweiterte und neu bearbeitete Version des ersten Luna Yoga Buches.
“ Leicht, tief und heilsam zugleich „, schreibt Yoga aktuell zu dieser aktualisierten Orginalausgabe. Wer mehr über Luna-Yoga erfahren möchte, die Entstehung, den Hintergrund und die möglichen Anwendungen, findet in diesem Buch Anregungen, Eindrücke und einen Übungsteil mit gezeichneten Asanas (Haltungen). Es vermittelt den Geist von Luna Yoga und seiner Begründerin Adelheid Ohlig.

Luna Yoga bei Kinderwunsch

luna Yoga CD_605x600Diese Audio-CD von Adelheid Ohlig ist gerade in diesem Jahr herausgekommen. Sanft und stark zugleich wirken die Luna Yoga Bewegungen und Haltungen, die auf dieser Audio CD „Luna Yoga bei Kinderwunsch“ zur Anregung der Fruchtbarkeit vorgestellt werden. Klare und ausführliche Erläuterungen erlauben ein leichtes Nachahmen. Atemlenkungen runden das Programm ab. Für Frauen und Männer geeignet.

Haben Sie schon Erfahrungen mit Luna Yoga? Dann berichten Sie unseren Leserinnen doch von Ihren Erlebnissen in einem Kommentar!

In der Falle des Muttermythos, Mütter bereuen ihre Mutterschaft

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Mutterschaft ist kein automatischer Glücksbringer für alle Frauen. Es gibt sogar Mütter, die ihre Entscheidung für Kinder bereuen, selbst dann, wenn sie ihre Kinder lieben.

Sad woman looking the rain falling through a window at home or hotel

traurige Frau © Antonioguillem – Fotolia.com

Vielen kinderlosen Frauen krampft sich das Herz zusammen, wenn sie fröhliche Mütter ihre Kinderwagen schieben sehen. Der Weg an Spielplätzen vorbei gerät zur Tortur. Das vermeintliche Mutterglück der anderen provoziert hasserfüllte Gedanken, Minderwertigkeitsgefühle und Niedergeschlagenheit. Aber was, wenn dieses Mutterglück nur ein Mythos wäre? Wenn die kinderlosen Frauen wüssten, was für Entbehrungen, Belastungen (finanzieller und emotionaler Art) und Unglück die Mutterschaft bedeuten kann? Wenn sie wüssten, wie die permanente Überforderung, der ständige Spagat zwischen Kindern, Partner und Beruf jegliche Lebensfreude auslöschen kann?

Die israelische Studie

Im Frühjahr 2015 veröffentlichte die israelische Soziologin Orna Donath ihre Studie zum Thema „Regretting Motherhood“ und sorgte damit insbesondere in Deutschland für Aufsehen.

Zwischen 2008 und 2011 fragte Donath israelische Mütter: „Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, mit den Erfahrungen und den Kenntnissen, die Sie heute haben, wären Sie dann Mutter geworden?“ Auf diese Frage antworteten 23 Mütter mit „Nein“.

Diese Frauen sind nicht nur kurzzeitig mit ihrer Mutterrolle unglücklich, sondern dauerhaft unzufrieden – sie bereuen es, Kinder bekommen zu haben.

Vermeintlicher Glücksbringer Mutterschaft

Es ist ein gesellschaftlicher Konsens, dass Mutterschaft automatisch ein Glücksbringer für Frauen ist – für alle Frauen. Daher schlug Donaths Studie so hohe Wellen: es war ein Tabubruch, und die Beschreibungen der bereuenden Mütter stellten unser Mutterbild in Frage.

Äußert eine Mutter in unserer Gesellschaft, dass sie unglücklich ist, keine Freude an ihrem Alltag hat oder ihr ein zu hoher Druck und die zu vielen Anforderungen das Leben schwer machen, gilt sie schnell als „unnormal“ oder „krank“.

Dabei ist nicht etwa der Umstand, dass eine Mutter unglücklich mit ihrer Mutterrolle sein kann, so ungewöhnlich und exotisch – aber die Tatsache, dass sie dieses äußert, ist es.

Aktuelle Studie im deutschsprachigen Raum

Im Sommer 2015 habe ich Mütter im deutschsprachigen Raum gesucht, auf die das Phänomen Regretting Motherhood zutrifft. Für mein Buch „Wenn Mutter sein nicht glücklich macht“ habe ich Fragebögen an diese Mütter geschickt und 18 betroffene Frauen in meinem Buch dargestellt und ihre Lebenssituation analysiert.

Bereuende Mütter haben ambivalente Gefühle

Die Mütter, die Donath befragte und auch die Mütter, die ich befragt habe, lieben alle ihre Kinder. Die Mutterschaft zu bereuen bedeutet nicht, dass sie ihre Kinder nicht lieben würden.

Sie unterscheiden viel mehr sehr stark zwischen dem Kind und ihrer eigenen Rolle. Deshalb wünschen sie sich auch nicht tatsächlich, dass ihre Kinder nicht mehr da sein sollten – denn keine spielt mit dem Gedanken, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Sie haben also sehr ambivalente Gefühle.

Bereuende Mütter sind nur die Spitze des Eisbergs

Man kann die bereuenden Mütter nicht als Exotinnen auf der einen Seite und alle anderen Mütter auf der anderen Seite sehen. Vielmehr handelt es sich um ein Kontinuum mit fließenden Übergängen.

  • An dem einen Pol befinden sich die Mütter, die voll und ganz in ihrer Rolle aufgehen.
  • An dem anderen Pol befinden sich die bereuenden Mütter, die durchgängig und langfristig mit ihrer Mutterrolle unglücklich sind.
  • Dazwischen befinden sich die meisten Mütter.

Wobei viele Mütter phasenweise den Wunsch verspüren, kurz aus ihrer Rolle auszubrechen, unzufrieden oder überlastet sind, von aufreibenden Situationen mit ihren Kindern entnervt sind und sich eine Pause von ihrer Verantwortung wünschen.

Gibt es die typische bereuende Mutter?

Die Lebensumstände der Mütter sind sehr unterschiedlich. Sie kommen aus allen Schichten. Sie sind alleinerziehend, in einer neuen Partnerschaft oder noch mit dem Vater der Kinder zusammen. Sie haben pflegeleichte, anstrengende oder auch chronisch kranke Kinder. Ihre Zusammensetzung entspricht ungefähr der Zusammensetzung anderer Mütter. Die typische bereuende Mutter gibt es nicht.

Wie wird eine Frau eine bereuende Mutter?

Erwartung und Wirklichkeit © kuzmichstudio-fotolia

Erwartung und Wirklichkeit © kuzmichstudio-fotolia

Noch bevor eine junge Frau schwanger wird, sind vier Bedingungen für eine bereuende Mutter erfüllt:

  1. Sie wächst in einer Gesellschaft auf, in der Kinder zu bekommen ein Standard ist, eine Norm, die nicht hinterfragt wird.
  2. Sie wird von Menschen aus ihrem Umfeld mit deren Erwartungen konfrontiert: Sie soll doch nun endlich auch ein Kind bekommen.
  3. Familie, Kinder, Mutterschaft werden ihr von der Gesellschaft – insbesondere von den Medien – als größter Hort von Glückseligkeit verkauft. Ihr Bild vom Alltag als Mutter ist falsch-positiv.
  4. Ihr wird suggeriert, dass eine Vereinbarung von Familie und Beruf mehr oder minder problemlos möglich ist.

Besonders belastende Faktoren

Als besonders belastend schildern fast alle bereuenden Mütter aus meiner Studie:

  • die überhohen Ansprüche und den überkritischen Umgang mit Müttern (auch untereinander)
  • die Schwierigkeiten, Job und Familie zu vereinbaren
  • die mangelnde Unterstützung durch den Partner
  • dass Mutterschaft ein Rund-um-die-Uhr-Job ohne Pause ist.

Weshalb nimmt die Unzufriedenheit der Mütter zu?

Obwohl sich in den letzten 50 Jahren die Stellung der Frau stark verbessert hat, hält sich der Muttermythos hartnäckig, der besagt:

Frauen müssen Mütter werden und Mütter müssen glücklich sein.

Dabei haben die Anforderungen, die an Mütter gestellt werden, in den letzten zwanzig Jahren enorm zugenommen. Nicht zufällig genau in der Zeit, in welcher Mütter begonnen haben, gegen das jahrelange zu Hause bleiben zu rebellieren. Es handelt sich um eine antifeministische Gegenreaktion auf die Frauenbewegung der 1970er Jahre.

Mütter sollen die Kinder fördern, alle Sinne anregen, Schadstoffe und alle Produkte, die laut diversen Warentests als bedenklich gelten, von ihren Kindern fernhalten, alles aufwändig selber backen, kochen und basteln. Die Mutterschaft unterliegt einer starken Professionalisierung. So wundert auch nicht, dass die Vielzahl der Kurse für Mütter zugenommen hat.

Diskrepanz zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Erwartungen der Gesellschaft

Mütter leiden unter diesem traditionellen Mutterbild. Ganze 96% der Mütter wollen berufstätig sein. Hauptsächlich verantwortlich für die Unzufriedenheit von Müttern ist der Zwiespalt zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und den Anforderungen, die die Gesellschaft an sie stellt.

Je höher die Ansprüche an Mütter sind, je vielfältiger ihre Aufgaben, umso schwerer wird es, diesen gerecht zu werden. Mütter müssen sich daher ständig als scheiternd und defizitär erleben.

Mehrfachbelastung setzt Mütter unter Stress

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Vereinbarkeit © Trueffelpix-fotolia

Die Mütter sehen sich zudem einer Drei- oder Vierfachbelastung ausgesetzt:

  • Der Großteil des Haushaltes wird von ihnen erledigt. In manchen Partnerschaften sind sie sogar allein für den Haushalt zuständig.
  • Die Kindererziehung obliegt größtenteils ihnen.
  • Das Organisieren, Zusammenführen und aufeinander Abstimmen al­ler Aufgaben und Termine der Familienmitglieder bezeichnet die Soziologie als Vereinbar­keitsmanagement. Dieser Aufgaben­kom­plex fällt fast immer in die Verantwortung der Mütter.
  • Mütter kümmern sich um ihr eigenes berufliches Vorankommen.

Zwei Gruppen bereuender Mütter im deutschsprachigen Raum

Bei der Analyse der Fragebögen wird deutlich, dass es zwei Gruppen von bereuenden Müttern gibt:

  1. Die einen haben von Beginn an Zweifel an ihrem Kinderwunsch oder beschreiben, dass sie eigentlich keine Kinder gewollt hätten, sich allerdings dem gesellschaftlichen Zwang gefügt haben.
  2. Die andere Gruppe hat nach und nach bemerkt, dass die Entbehrungen und Belastungen, die das Leben mit Kind(ern) mit sich bringt, sie unglücklich machen und zu stark ihre eigenen Bedürfnisse und Freiheiten beschneiden.

Kinderlose Frauen werden unter Druck gesetzt

Group Of Mothers With Babies At Playgroup

Mutterkind Spielgruppe © highwaystarz-fotolia

Der Mythos, die Mutterschaft würde eine Frau in jedem Fall absolut glücklich machen, wirkt sich nicht nur auf Mütter aus. Kinderlose Frauen werden mit diesem Mythos ebenfalls stark unter Druck gesetzt. Denn dieser wirkt in zwei Richtungen.

Einerseits beinhaltet der Muttermythos die Vorstellung, alle Frauen könnten durch das Mutter-Werden in einen permanenten Zustand Glückseligkeit gelangen.

Andererseits gehört zum Muttermythos aber auch der Aspekt der Ausschließlichkeit dazu: Frauen können eben auch NUR über die Mutterschaft tatsächlich glücklich werden.

Im Umkehrschluss bedeutet dies selbstverständlich, dass Frauen, die keine Kinder bekommen, nie wirklich glücklich sein können.

Die Kinderfrage ist eine Frauenfrage

Dabei hat die Diskriminierung kinderloser Frauen eine lange Geschichte. Und auch heutzutage wird bei dem Thema Kinderlosigkeit und Geburtenrate fast immer auf die Rolle der Frauen verwiesen.

Die Rolle der Männer wird gar nicht oder wenig thematisiert. Kinder zu bekommen oder nicht scheint im öffentlichen Bewusstsein immer noch eine Frauenfrage zu sein. Die »Schuld« an der niedrigen Geburtenrate wird damit den Frauen zugeschoben. Nach wie vor ist die Einstellung weit verbreitet, dass nicht nur das Umsorgen des Nachwuchses, sondern auch die Frage, ob und wann man Nachwuchs zeugt, vollständig in der Verantwortung der Frauen liegt.

Regretting Motherhood kein rein individualpsychologisches Phänomen

Die Unzufriedenheit von Müttern mit ihrer Mutterrolle oder sogar das Bereuen der Mutterschaft ist kein individualpsychologisches Phänomen. Die politischen Rahmenbedingungen in einer Gesellschaft können das Phänomen »Regretting Motherhood« verstärken oder abmildern.

Damit möchte ich in keinem Fall den Muttermythos stärken und behaupten, dass eine glückliche Mutterschaft in jedem Fall machbar ist. Wir müssen verstehen und akzeptieren, dass es Frauen (und Männer) gibt, die auch unabhängig von den gesell­schaft­li­chen Umständen, in denen sie leben, keine Kinder bekommen wollen und sich nicht als Eltern sehen.

Forderungen an die Politik

Dennoch können die Rahmenbedingungen zum Beispiel durch folgende Maßnahmen für Mütter verbessert werden:

  • Ausbau der Betreuungsplätze – insbesondere auch für Schulkinder
  • Senkung und bundesweite Angleichung der Betreuungsgebühren
  • Einführung eines Wiedereingliederungsmanagements für Mütter nach der Familienphase
  • Einführung des Vaterschutzes wie von der EU gefordert
  • Abschaffen der Still-Gesetze und des Ehegatten-Splittings

Ratschläge und Tipps für unglückliche Mütter

Mütter sollten ihre Gefühle beobachten und versuchen, herauszufinden, wo ihre persönlichen »Glücksbremsen« liegen. Nur wer so detailliert wie möglich weiß, was ihn stört und stresst, kann nach passgenauen Lösungen suchen und beispielsweise bestimmte Aufgaben reduzieren, delegieren oder vereinfachen.

Wichtig ist auch, die Ansprüche an sich selbst herunterzuschrauben und sich zu fragen „Was kann und will ich leisten?“ statt „Was soll ich leisten?“

Alles, was an Hilfen und Ressourcen auch im eigenen sozialen Netzwerk zur Verfügung steht, sollte in Anspruch genommen werden.

Väter sollten sich mehr einbringen und gemeinsam mit der Mutter überlegen, wie sie entlastet werden kann.

Natürlich kann damit nicht ausgeschlossen werden, dass Mütter ihre Mutterschaft bereuen. Aber eine Entlastung der Mütter führt in jedem Fall zu mehr Wohlbefinden.

Über die Autorin

C. MundlosChristina Mundlos hat bis 2009 Soziologie und Germanistik mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung an der Universität Kassel studiert. Von 2009-2014 war sie Mitarbeiterin im Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität Hannover – zuletzt als Leiterin des Familienservicebüros. Zudem ist sie seit 2009 als freie Autorin tätig. Zuletzt erschienen von ihr „Mütterterror – Angst, Neid und Aggressionen unter Müttern“ (2013), „Gewalt unter der Geburt – Der alltägliche Skandal“ (2015) und „Wenn Mutter sein nicht glücklich macht – Das Phänomen Regretting Motherhood“ (2015).

Christina Mundlos ist 34, lebt in Hannover und hat zwei Kinder (5 und 9 Jahre)

Kontakt

www.christina-mundlos.de

E-mail: Christina.Mundlos@gmx.de

Buchempfehlung von der Redaktion

Wenn Muttersein nicht glücklich macht

rmDie Autorin Christina Mundlos greift in ihrem Buch „Wenn Muttersein nicht glücklich macht“ erneut ein Thema auf, das in unserer Gesellschaft noch gar nicht präsent ist. Die Mutterschaft ist gesellschaftlich erwünscht (die Geburtenrate muss steigen, wer wird sonst unsere Renten sichern?), Kinder sind niedliche Geschöpfe, eigene Kinder geben dem Leben einen Inhalt und Sinn (zumindest einem Frauenleben).

In dem Buch wird der Wandel der Mutterrolle in unserer Gesellschaft beschrieben. Die Autorin führte strukturierte Interviews mit Müttern durch, die sie über Netzwerke gefunden hatte und die zugaben, mit ihrer Mutterschaft Probleme zu haben. Die Analyse der Interviews zeigte, dass es nicht die typische unglückliche Mutter gab, sondern dass es sich um ein breites Spektrum von Frauen handelte, die durch ein falsches Mutterbild, Druck des sozialen Umfeldes und hohe Ansprüche an sich selbst überfordert wurden.

Mundlos schlägt Lösungen vor, die allen Frauen die Entscheidung für oder gegen Kinder erleichtern soll. Sie mahnt Unterstützung für die Mütter an. Auch gibt sie Tipps, wie sich die Vereinbarkeit von Beruf und Kinderzeit verbessern lässt. Sie weist auf Ressourcen hin, die genutzt werden können, um das Mutter (oder Vater) -Sein wertschätzen zu können.

Ihrem Appell an alle Mütter möchte ich mich anschließen:

  • Lassen Sie sich weder als Rabenmutter abstempeln, noch versuchen Sie ständig, in allem perfekt zu sein.
  • Wenn Ihnen die Kinder und alle Ihre Verpflichtungen über den Kopf wachsen, suchen Sie sich Hilfe.
  • Geben Sie ruhig zu, wenn Ihre Kinder oder andere anscheinend perfekte Mütter Sie nerven.
  • Sprechen Sie offen über Ihr Unglücklichsein. Sie werden sich wundern, wie viele ihrer Geschlechtsgenossinnen ebenfalls phasenweise ihre Mutterschaft bereuen.

Stößt dieser Artikel auf Ihr Verständnis? Kennen Sie auch bereuende Mütter? Beschreiben Sie Ihre Meinung oder Ihre Erfahrungen doch in einem Kommentar!


Gesunde Monatshygiene für eine gesunde Scheidenflora

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Konventionelle Produkte für die Monatshygiene schaffen einen Müllberg. Die Zellstoff-Plastik-Gemische können Haut und Schleimhäute reizen. Es gibt Alternativen!

Biotampons

Biotampons © Lisa Trauer

Immer mehr Menschen und vor allem Frauen möchten im Alltag plastikfrei leben, achten bei Lebensmitteln auf Ressourcenschonung und biologischen Anbau und versuchen den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

Das Angebot nachhaltiger Produkte in allen Bereichen – von Essen bis Kosmetik – wird immer umfassender. Ein Bereich, an den viele Frauen jedoch nicht denken, ist die Monatshygiene.

Obwohl wir die Produkte, also Tampons, Binden oder Slipeinlagen für viele Stunden an der empfindlichsten Stelle unseres Körpers tragen, werden die damit verbundenen ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen meist ausgeblendet, bzw. sind diese den Frauen einfach nicht bewusst.

Ausmaß des Problems

Müllberg

Kaum zu fassen, aber wahr: Eine Frau verbraucht für ihre Regel in ihrem gesamten Leben zwischen 10.000 und 17.000 Tampons bzw. Binden und verursacht dadurch einen enormen Müllberg. Allein in Deutschland produzieren alle Frauen zw. dem 15. und 45. Lebensjahr mehr als 20.000 Tonnen Abfall mit Monatshygieneartikeln. Das entspricht ca. 20 Mio. kg Müll oder einer Menge von 170.000 gefüllten Badewannen.

Haut- und Scheidenentzündungen

Die ökologische Problematik konventioneller Monatshygiene liegt also auf der Hand. Nur die wenigsten Frauen wissen allerdings, dass herkömmliche Tampons, Binden und Slipeinlagen auch negative Auswirkungen auf die Intimgesundheit haben können. Diese Produkte bestehen nämlich nicht wie die meisten Frauen glauben aus Baumwolle, sondern aus einem Zellstoff-Plastik-Gemisch und sind außerdem oftmals mit synthetischen Duft- und Zusatzstoffen versehen. Dieser Mix ist gerade für die empfindliche Haut im Intimbereich ein Problem, da aufgrund des hohen Kunststoffanteils in Binden und Slipeinlagen die Haut nicht richtig atmen kann und somit Hautirritationen bzw. Scheideninfektionen begünstigt werden.

Weichmacher in Slipeinlagen

Pro Jahr werden weltweit rund 240 Millionen Tonnen Kunststoffe produziert. Ein großes gesundheitliches Problem stellen dabei die Weichmacher dar, die das Plastik geschmeidig und formbar machen sollen. Forscher der Universitäten Genf und Lausanne fanden kürzlich heraus, dass Weichmacher Schädigungen im Erbgut verursachen sowie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Besonders bedenklich sind diese Stoffe, wenn sie in direkten Kontakt mit Haut und Schleimhäuten kommen, wie dies zum Beispiel bei Monatshygieneprodukten der Fall ist. Bereits 2011 wurden bei einem Test Weichmacher in Slipeinlagen gefunden.

Bio-Tampons und -Slipeinlagen als Alternative

Frauen die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten auf Tampons, Binden und Slipeinlagen aus 100% Biobaumwolle umsteigen und darauf achten, dass weder Plastik noch synthetische Zusatzstoffe enthalten sind. Bio-Tampons bzw. -Slipeinlagen sind nicht nur gesünder, sondern auch angenehmer zu tragen, da sie viel atmungsaktiver als konventionelle Slipeinlagen aus Kunststoff sind. Gerade weil die Tragedauer von Slipeinlagen und Binden oft mehrere Stunden beträgt und sie sich in direktem Hautkontakt befinden, besteht die Gefahr von Hautirritationen sowie Allergien.

2014 führten wir von der erdbeerwoche eine Umfrage unter unseren Kundinnen durch, die ergab, dass rund 40% der Frauen nach dem Umstieg auf biologische Monatshygiene weniger bis keine Hautirritationen sowie Infektionen im Intimbereich hatten. Das bedeutet, dass bei fast 40% der Frauen herkömmliche Tampons und Binden Probleme im Intimbereich hervorrufen! Allerdings wissen viele Frauen und oftmals sogar Gynäkologen über diese Thematik nicht Bescheid, weshalb so manche Frau oft Jahre braucht, bis sie den tatsächlichen Grund ihrer wiederkehrenden Intiminfektionen herausfindet.

Die Menstruationskappe

Menstruationstassen

Menstruationstassen

Diese hygienische, sichere und umweltfreundliche Begleiterin ist für viele Frauen auf den ersten Blick schwer vorstellbar: Es gibt bereits seit den 1930er Jahren eine gesunde und umweltfreundliche Tampon-Alternative, die in den letzten Jahren immer beliebter wird.

Dabei handelt es sich um eine so genannte Menstruationskappe (auch Menstruationstasse genannt). Sie fängt das Blut in der Scheide auf. Die Menstruationstasse wird regelmäßig entleert, ausgewaschen und kann sogar nach der Regel sterilisiert werden.

Mit diesem kleinen Becher aus Silikon, der wie ein Tampon eingeführt wird, erspart frau der Umwelt nicht nur jede Menge Müll, sondern sich selbst auch bares Geld, da eine Menstruationskappe mehrere Jahre wiederverwendbar ist.  Zusätzlich ist die Menstruationskappe auch für die Scheidenflora gesünder, da keine Faser mit der Haut in Berührung kommt.

Die Menstruationskappe ist aus diesen Gründen insbesondere für Frauen geeignet, die zu Pilzen oder Scheidentrockenheit neigen. Einmal probiert sind übrigens ca. 90% der Frauen mit diesem Produkt zufrieden, was eine Umfrage unter Kundinnen der erdbeerwoche aus dem Jahr 2014 ergab. In Finnland, Dänemark oder Kanada nutzen übrigens schon 10-20% der Frauen den kleinen Becher. In diesem Zusammenhang ist die Materialsicherheit übrigens besonders wichtig. Frauen sollten beim Kauf auf zertifiziertes medizinisches Silikon achten, das höchsten Standards entspricht.

Nachhaltige Frauenhygiene und die erdbeerwoche

Wir von der erdbeerwoche nehmen uns seit einiger Zeit diesem Thema an, indem wir Frauen mit Fakten und Humor über die Problematik konventioneller Hygieneprodukte aufklären.
Gleichzeitig bieten wir in unserem Onlineshop nachhaltige Alternativen wie Tampons und Binden aus 100% Biobaumwolle, ohne Plastik sowie synthetische Duftstoffe an, aber auch wiederverwendbare Produkte wie die Menstruationskappe.

Uns ist es aber nicht nur ein Anliegen, Frauen über nachhaltige Monatshygiene zu informieren. Ganz nebenbei wollen wir nämlich eines der letzten Tabus unserer Zeit brechen: das der weiblichen Regel! Selbst in unserer aufgeklärten Gesellschaft ist es vielen Frauen noch immer unangenehm, über ihre Regel und die damit verbundenen Probleme zu sprechen. Wir finden, das muss nicht sein!

Frauen sollen sich nicht für ihre Regel schämen, sondern stattdessen die Macht erkennen, die sie als Konsumentinnen von jährlich mehr als 45 Milliarden Hygieneprodukten weltweit haben. Damit können sie einen entscheidenden Einfluss auf ihre Gesundheit und auf das ökologische Gleichgewicht der Erde nehmen.

Worauf Frauen beim Kauf von Monatshygieneartikeln achten sollten

Bio-Binden

Bio-Binden

Frauen sollten also beim Kauf von Monatshygieneartikeln genauso wie bei Lebensmitteln, Kosmetik oder Kleidung darauf achten, dass diese

  • ohne Pestizide, Chemikalien oder synthetische Zusatzstoffe auskommen.
  • Im Idealfall sollten sie ein Gütesiegel aufweisen, das den Einsatz biologischer Baumwolle bzw. von Zellstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft bescheinigt.
  • Zudem sollten sich Frauen nicht von Bezeichnungen wie „with cotton extract“ oder „silky touch“ täuschen lassen, da diese kein Garant für die Verwendung natürlicher, schadstofffreier Materialien sind, sondern meist nur ein Euphemismus für den Einsatz von Kunststoff in Tampons und Binden darstellen.
  • Wer sich für ein nachhaltiges Produkt wie die Menstruationskappe entscheidet, sollte wie oben beschrieben auf zertifiziertes Material achten.

Wir von der erdbeerwoche arbeiten mit einem strengen Kriterienkatalog, um Frauen so die besten und gesündesten Monatshygieneprodukte anbieten zu können.

Über die Autorinnen

Erdbeerwoche Harant und Steinbrugger

Erdbeerwoche Harant und Steinbrugger

Bettina Steinbrugger und Annemarie Harant beschäftigen sich als Gründerinnen und Geschäftsführerinnen der erdbeerwoche bereits seit sechs Jahren mit dem Thema Nachhaltige Frauenhygiene. Mit über 15 Jahren Erfahrung und Expertise in der Zusammenarbeit mit Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit, fassten beide 2011 den Entschluss, die Frauenhygiene zu revolutionieren und das gesellschaftliche Tabu rund um die Menstruation zu brechen.

Kontakt

Mehr Informationen zum Thema Nachhaltige Frauenhygiene unter www.erdbeerwoche.com

Bio-Tampons, -Binden und Slipeinlagen unter www.erdbeerwoche-shop.com

Und was halten Sie von einer umwelt- und hautfreundlichen Monatshygiene? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

Warum ich Ihnen empfehle, meinen Newsletter zu abonnieren

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Nerlich images, fotolia.com

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Sicher geht es Ihnen auch so, dass Sie sich unter „Lesezeichen“ viele interessante Webadressen abgespeichert haben, die Sie aber natürlich nicht regelmäßig auf Neuigkeiten durchsehen können. In meinem Webmagazin zur Frauengesundheit werden in unregelmäßiger Folge eigene Artikel oder Interviews mit Fachleuten erscheinen, die Sie interessieren könnten, sei es, dass Sie selber betroffen sind oder dass Sie im Freundes- oder Familienkreis einen Rat geben wollen. Tipps zu Veranstaltungen, lesenswerten Büchern und Interessantes aus der Presse runden für Sie das Bild ab.

· Immer, wenn ein neuer Artikel im Netz ist, werden Sie persönlich über den Newsletter informiert und können dann entscheiden, ob Sie die Webseite aufsuchen wollen oder nicht.

· Außerdem sammele ich für jeden Newsletter Informationen zur Gesundheit, Umwelt, Krankheit, Lebensstil etc. aus vielen unterschiedlichen Zeitschriften. Nach einem einführenden Satz finden Sie den Link und können sich direkt auf die Sie interessierenden Artikel einwählen. Das erspart Ihnen viel Mühe (abgesehen davon, dass ich meine Informationen zum Teil aus Quellen beziehe, die für Sie als Laien nicht zugänglich sind).

· Selbstverständlich ist der Newsletter kostenlos, Sie verpflichten sich zu nichts, und Sie können ihn  immer unverzüglich abbestellen, wenn er Ihnen nicht gefällt.

Magnesium bei Zyklusbeschwerden und in der Schwangerschaft

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Die transdermale Anwendung von Magnesium ist gut verträglich, schont den Darm, ist vielseitig in der Schwangerschaft, Stillzeit und bei zyklusabhängigen Beschwerden einsetzbar und dazu noch preiswert.

 © Dr. Hilly Kessler*

© Dr. Hilly Kessler*

Seit einiger Zeit gibt es Magnesium zur transdermalen Anwendung, also zur Aufnahme über die Haut. Ich habe ausführlich im August letzten Jahres darüber berichtet und ein Interview mit der Magnesium-Expertin Dr. Barbara Hendel dazu geführt.

Seitdem werde ich immer wieder gefragt, wie man diese neue Form der Magnesiumsubstitution in der Schwangerschaft und Stillzeit und bei den typischen Frauenbeschwerden anwenden kann. Deshalb möchte ich heute zu diesem Thema Stellung nehmen, denn auch ich bin ein eifriger Benutzer von Magnesium Oil und froh, dass es diese neue Anwendungsform gibt.

Wer profitiert von der äußerlichen Anwendung?

Von dieser neuen Form profitieren alle, die Magnesium oral, also als Tabletten, Granulat oder als Flüssigkeit, schlecht vertragen. Eine ganze Reihe von Menschen verzichtet deshalb bewusst auf eine zusätzliche Magnesiumzufuhr, weil bereits in geringen Dosen Nebenwirkungen, wie Unwohlsein, Blähungen oder Durchfälle, auftreten. Mit der äußerlichen Anwendung sind derlei Probleme nicht zu befürchten, denn der Verdauungstrakt wird umgangen. Endlich, möchte man sagen, gibt es eine Lösung auch für diese Menschen, sich zusätzlich mit Magnesium zu versorgen.

Magnesium ist ein problematischer Stoff, was die Resorption im Darm betrifft. Selbst ein intakter Darm mit gesunder Darmflora nimmt nur zirka 30 Prozent des zugeführten Magnesiums auf. Die Aufnahmefähigkeit nimmt im Alter zusätzlich sukzessive ab. So wundert sich mancher, warum er nachts von Muskelkrämpfen geplagt ist, obwohl er über Jahre Magnesium oral eingenommen hat.

Die Erklärung ist ganz einfach: Magnesium konnte aus unterschiedlichen Gründen nicht im Darm resorbiert werden. Gerade für diese Gruppe von Menschen ist die äußerliche Anwendung von Magnesium ein Segen und die Lösung des Problems schlechthin.

Jeder Muskelkrampf sofort behoben

Magnesium Oil

Magnesium Oil

Und hier kommen wir gleich zum nächsten Vorteil. Mit keiner anderen Darreichungsform lässt sich ein Krampf so schnell beheben wie mit dem direkten Auftragen von Magnesium auf die schmerzhafte Muskulatur. Einfach auftragen, einreiben und in wenigen Augenblicken löst sich der Krampf. Mit Tabletten oder Granulat ist eine so punktgenaue und schnell wirksame Behandlung schlichtweg nicht möglich.

Kommen wir zu den speziellen Anwendungsmöglichkeiten bei Frauen.

Magnesium in Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft steigt der Magnesiumbedarf erheblich an. Das geschieht einerseits durch erhöhten Verbrauch durch das Wachstum des Kindes. Andererseits wird durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft bis zu 25 Prozent mehr Magnesium über die Nieren ausgeschieden. Dieser Verlust bei gleichzeitig erhöhtem Bedarf ist selbst bei gesündester Ernährung praktisch nicht aufzufangen.

Folgen von Magnesiummangel in der Schwangerschaft

Schwangerschaft © shutterstock

Schwangerschaft © shutterstock

Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen, nächtliche Wadenkrämpfe, Bluthochdruck mit verminderter Durchblutung von Plazenta und Gebärmutter können die Folge von Magnesiummangel sein. Zusätzlich kann ein erhöhtes Risiko für vorzeitige Wehen, Blutungen und eine Frühgeburt bestehen. 50.000 Frauen sterben weltweit jedes Jahr an Krämpfen, hohem Blutdruck und Hirnschlag während der Schwangerschaft (so genannte Präklampsie). All dies könnte zum großen Teil durch eine ausreichende Magnesiumversorgung verhindert werden.

Deshalb sollte jede Schwangere zusätzlich mit Magnesium versorgt werden. Die muskelentspannende Wirkung von Magnesium vermeidet Krämpfe der Muskulatur. Zusätzlich kann Magnesium schwere Schwangerschaftskomplikationen vermeiden helfen. Magnesium entspannt auch die Muskulatur der Blutgefäße und wirkt so dem Bluthochdruck entgegen. Mithilfe von Magnesium können die Zuckerbausteine besser in die Zellen transportiert werden, weil es die Wirkung des Insulins verbessert. Dadurch kann Schwangerschaftsdiabetes verhindert werden.

Magnesium hat auf die Gebärmutter eine zweifache Wirkung: einerseits fördert es das Wachstum des Kindes, andererseits verhindert es durch seine entspannende Wirkung Kontraktionen und Vorwehen.

Übrigens: Viele Frauen reagieren auf „die Pille“ ebenfalls mit erhöhtem Blutdruck. Magnesiummangel und/ oder vermehrte Magnesiumausscheidung ist auch hier meistens die Ursache.

Magnesium in der Stillzeit

Stillende Mütter leiden chronisch unter Minderversorgung mit Vitalstoffen, denn die Natur hat es so eingerichtet, dass in erster Linie der Nachwuchs gut versorgt sein soll. So gehen alle wertvollen Vitalstoffe, die die Mutter zu sich nimmt, erst einmal über die Muttermilch zum Säugling. Nur wenn ausreichend Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen werden, bleibt für die Mutter etwas übrig. Dies trifft in besonderem Maße auf Magnesium zu.

In Schwangerschaft und Stillzeit Magnesium über die Haut

Stillzeit © shutterstock

Stillzeit © shutterstock

Nun ist es so, dass Schwangere häufig an Übelkeit leiden und auch ungern etwas einnehmen. Deshalb hat sich gerade in der Schwangerschaft die äußerliche Anwendung von Magnesium bewährt. Der Magen-Darm-Trakt wird dadurch entlastet und die Wirkung tritt zum Beispiel bei Muskelkrämpfen in den Beinen oder Verhärtung des Bauches unmittelbar und sofort ein. Einfach Magnesium Oil sanft in die betroffene Stelle einreiben und in wenigen Augenblicken löst sich der Krampf.

Massage mit Magnesiumgel

Durch die veränderte Statik und Haltung in der Schwangerschaft leidet der Rücken in besonderem Maße. Verspannungen im Nacken–, Schulter- und Lendenwirbelbereich sind die Folge. Auch hier hilft Magnesium. Lassen Sie sich die schmerzhaften Stellen von Ihrem Partner mit Magnesium Gel massieren. Das entspannt die verhärtete Muskulatur und bringt Ihnen rasche Linderung.

Entspannung mit Magnesiumbad

Bei Unruhezuständen und Schlafstörungen rate ich Ihnen zu einem Magnesiumbad. 20 Minuten in einem Magnesiumbad sind wie Wellness für Ihre Seele. Es bringt Sie nicht nur zur Ruhe, sondern gibt Ihnen gleichzeitig Kraft und Energie zurück. Ein wohliges Gefühl der Entspanntheit durchströmt den gesamten Körper und lässt Sie wieder zu sich selbst finden.

Wem ein Vollbad zu aufwendig ist, kann einen ähnlichen Effekt mit einem Magnesium-Fußbad erleben. Gerade in der Schwangerschaft sind die Beine und Füße durch die verschobene Statik und das erhöhte Gewicht besonderen Strapazen ausgesetzt. Gönnen Sie sich ein Magnesium-Fußbad und schalten Sie für 15 Minuten ab. Es ist nicht nur Balsam für Ihre Füße, sondern Erholung für den gesamten Körper. Alle Anwendungstipps treffen in gleicher Weise auf Stillende zu.

Menstruationsbeschwerden mit Magnesium behandeln

PMS © shutterstock

PMS © shutterstock

Die Gebärmutter besteht aus glatter Muskulatur. Wie jeder andere Muskel benötigt sie Magnesium für ihre normale Funktion. Während der Menstruation ziehen sich die Gebärmuttermuskeln zusammen, um die alte Schleimhaut abzustoßen. Bei zahlreichen Frauen ist dieser Prozess mit mehr oder weniger stark ziehenden und auch krampfartigen Schmerzen im unteren Bauch- und Rückenbereich verbunden. Magnesium sorgt dafür, dass die verkrampfte Muskulatur wieder erschlaffen kann. Fehlt es an Magnesium, sind Regelschmerzen und überdurchschnittlich starke Blutungen die Folge.

Wenn Sie an Menstruationsbeschwerden leiden, rate ich Ihnen, es einmal mit Magnesiumeinreibungen zu versuchen. Geben Sie Magnesium Oil auf die untere Bauchhälfte, da wo Sie die Schmerzen empfinden, und massieren sie es sanft ein. Wenn auch die Kreuz- und Steißbeinregion betroffen ist, dort ebenfalls einreiben. Vielen Betroffenen verschafft diese Anwendung eine spürbare Linderung der Beschwerden.

Prämenstruelles Syndrom (PMS) und Magnesium

Beim prämenstruellen Syndrom handelt es sich um ein weit verbreitetes Frauenleiden. Jede dritte deutsche Frau ist davon betroffen. Es tritt einige Tage vor der Menstruation auf und ist gekennzeichnet durch Spannungen in der Brust, Bauchschmerzen, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen. Ursache sind Hormonverschiebungen vor der Regelblutung, durch die vermehrt Magnesium und Vitamin B6 verbraucht werden.

Die B-Vitamine gelten als die „Nervenvitamine“ und Magnesium als das Mineral für ruhige Nerven. Beide werden auch für die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin benötigt. Je weniger Serotonin im Gehirn verfügbar ist, desto stärker ausgeprägt sind Aggression und Depression. Magnesium- und Vitamin-B6-Gaben können bei PMS psychische Symptome mit gereizter Stimmung sowie Kopfschmerzen lindern.

Mein Tipp bei PMS

Hendel magnesiumGönnen Sie sich etwas, was Ihre Laune hebt und was Sie entspannt. Nehmen Sie abends ein Magnesiumbad und führen Sie sich auf diese Weise fehlendes Magnesium zu. Das entspannt nicht nur kolossal und hebt die Stimmung, sondern lässt Sie auch noch gut schlafen. Wer keine Badewanne hat, dem rate ich zu einem Magnesium-Fußbad. Zusätzlich können Sie morgens und abends Magnesium Oil auf Armen und Schultern einreiben und so mit der Zeit Ihren Magnesiumstatus verbessern.

Wollen Sie ein Magnesiumspezialist werden, dann arbeiten Sie doch das beste Magnesiumbuch, das ich kenne durch: „Das Magnesiumbuch“ von Dr. Barbara Hendel.

Und schreiben Sie uns von Ihren Erfahrungen in einem Kommentar!

Über die Künstlerin

Poortraits 018*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

www.hillykessler.com

 

Stress, Angst, Erschöpfung: Ursachen, Auswirkungen, Lösungen

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Viele Menschen befinden sich heute ständig am Rande eines Burnout. Dabei lässt sich der Teufelskreis durch Erkennen der Stressfalle und Einleitung fünf einfacher Schritte durchbrechen.

Frau mit Lotusblüte © Dr. Hilly Kessler

Frau mit Lotusblüte © Dr. Hilly Kessler

Die meisten Patienten in meiner Praxis klagen über Erschöpfung, fühlen sich gestresst oder/und machen sich Sorgen, befürchten schlimme Krankheiten oder bekommen Panikattacken in bestimmten Situationen.

Oft kommen sie schon mit einem Bündel Befunden aus diversen konventionellen Untersuchungen. Entweder war dort alles in Ordnung, was den Untersucher und den Patienten gleichermassen frustriert, oder aber der Befund konnte das schlechte Befinden des Patienten nicht hinreichend erklären.

Daraus habe ich im Laufe von dreißig Jahren als erste Erkenntnis gewonnen:

Erste Erkenntnis: Befund und Befinden sind nicht das Gleiche!

Weil diese Erkenntnis den Patienten aber noch nicht weiterhilft, geht es in der Praxis nun darum, herauszufinden, woran der Patient leidet und wie ich ihn auf seinem Heilungsweg begleiten kann.

Werkzeuge zum Auffinden der Ursachen

Dazu bediene ich mich mehrerer Werkzeuge:

  1. Interview mit dem Körper über Muskeltest und ein Testgerät mit homöopathischen Testampullen.
  2. Erkennen der Energielage, der Energieblockaden, deren Grösse und der passenden Therapeutika.
  3. Coaching und Begleitung des Genesungsprozesses mit Tipps für die Eigenarbeit zuhause.
  4. Therapiekontrolle alle 2-3 Monate über eine Gesamtspanne von 1-3 Jahren, je nach Schwere des Krankheitsbildes.

Seit fast zwanzig Jahren arbeite ich so. Anfänglich dachte ich noch, ich müsse viel über die einzelnen Krankheitsbilder wissen, um kompetent beraten zu können. Im Laufe der Jahre habe ich aber erfahren, dass allen Erkrankungen ein mehr oder weniger ausgeprägter Energiemangel zugrunde liegt.

Daraus konnte ich die zweite Erkenntnis ableiten:

Zweite Erkenntnis: Ohne Energie keine Kraft zur Veränderung im Leben!
©-Sergey-Nivens-Fotolia.com

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Dabei spielt es fast keine Rolle, worauf sich die Veränderungen auswirken,

  • ob sich die gewünschte Veränderung auf das Essverhalten auswirken soll (was sowohl bei der Anorexie als auch bei Adipositas oder Bulimie von Bedeutung ist) oder
  • ob es ums Thema Sport oder Bewegung geht (was sowohl für die Erschöpften als auch für die Schmerzgeplagten eine Herausforderung ist).
  • Es kann aber auch darum gehen, endlich den Beruf auszuüben, der zur eigenen Persönlichkeit passt, oder
  • eine destruktive Partnerschaft zu beenden, um einen Menschen ins Leben zu ziehen, der einem guttut und einen aufbaut.

Viele Menschen können mir ganz genau sagen, was sie gerne tun würden, wenn sie sich nur dazu aufraffen könnten. Ohne genügend regulative Energie im Organismus müssen diese schönen Pläne jedoch mit unschöner Regelmässigkeit scheitern- was die Frustration leider nur noch steigert.

Was steckt nun als Ursache hinter Stress, Angst oder Erschöpfung?

Neben den einfach zu verändernden Ursachen, wie geopathisch belasteter Schlafplatz, Elektro-Smog- Belastung durch Handy-Wecker, WLAN, Mikrowelle während der nächtlichen Ruhe- und Regenerationsphase, finde ich bei den meisten meiner Patienten eine innere Stressbelastung.

Die nachfolgende Graphik möge erläutern, was damit gemeint ist.

Stress als Energieräuberk

Kampfhormon Adrenalin

Wann immer ein Mensch sich «gestresst» fühlt, produziert sein Körper Adrenalin im Überschuss. Dieses Stresshormon ist verantwortlich für vegetative Symptome wie Schwitzen, Schlafstörungen, innere Unruhe, Gedächtnisstörungen, Herzklopfen, Schwindel, Übelkeit und viele andere.

Adrenalin ist das Hormon für «Flucht oder Kampf», das seit der Steinzeit der Menschheit beim Überleben hilfreich war, wenn es darum ging, sich mit Mammuts oder Säbelzahntigern auseinanderzusetzen.

Um den Körper optimal auf Flucht oder Kampf vorzubereiten, wird die Durchblutung an Händen und Füßen eingeschränkt zugunsten einer Mehrdurchblutung der Muskeln. Dadurch ist auch erklärbar, warum Hautwunden gestresster Menschen schlechter heilen.

Aber auch alle Zellen sind unter Adrenalin im «Kriegszustand», womit der Transport von Nährstoffen in die Zellen erschwert wird, wie auch der Abtransport der Abfallstoffe aus der Zelle. All dies führt zur Säureanreicherung in den Geweben, mit Verspannungen, Knirschen, Druck der Muskeln auf die Gelenke, was bis hin zum Bandscheibenvorfall führen kann. Die hohe innere Anspannung ist zugleich der Hintergrund vieler Schmerzzustände ohne «organische Ursache».

Die hohe Ausschüttung der Stresshormone war für kurze Kampfeinsätze gedacht- ist in unserem modernen, hektischen Alltag jedoch Dauerzustand geworden. Ich vergleiche es mit dem Fahren eines Autos mit hoher Geschwindigkeit. Dabei verbrauchen wir sehr viel mehr Benzin als üblich und müssen häufiger nachtanken.

Genau dies kann der Körper «im Stress» aber nicht. Er findet quasi die Bremse nicht mehr, was zu Erschöpfung und Müdigkeit führt, je länger dieser Zustand anhält.

Belastung des Immunsystems

Der Kampfmodus des Körpers geht immer einher mit einem Gefühl von Gefahr oder Bedrohung. Dies belastet unser seelisches Wohlbefinden und damit automatisch die Kompetenz unseres Immunsystems. Darum wundert es auch überhaupt nicht, dass Menschen im Stress in hohem Maße an Allergien, Nahrungsunverträglichkeit, Infektionsanfälligkeit oder Auto- Immunerkrankungen leiden. Das ständig gestresste Immunsystem kann auf dreierlei Weise aus dem Lot geraten: Infektion, Allergie oder Kampf gegen sich selbst (Auto-immun).

Unser Inneres sucht einen Ausweg

«Ausweg» Zivilisationskrankheit

Wenn das Leben «auf der Überholspur» zum Dauerzustand über lange Zeit wird, drohen dem Menschen all die Zustände, die irrtümlich als Zivilisationserkrankungen betrachtet werden, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Burnout, hoher Blutdruck oder/und chronische Erschöpfung.

«Ausweg» Sucht

Zigarette2Da Menschen begreiflicherweise die innere Daueranspannung, wenigstens vorübergehend, durchbrechen möchten, greifen sie zu betäubenden, scheinbar entspannungsfördernden Stoffen, wie Drogen, Alkohol oder Zigaretten. Manche flüchten sich auch in virtuelle Welten, wie Spielsucht im Internet oder dauernden «Pornographie-Genuss».

«Ausweg» Leiden der Organe Darm, Leber, Niere

Die Organsysteme, die unter dem Dauerbeschuss von Adrenalin ganz besonders leiden, sind der Darm, der mit Reizdarmbeschwerden, Colitis oder M. Crohn reagieren kann. Auch die Niere, die für Ausscheidung und Blutdruckregulation zuständig ist, kann leichter erkranken.

«Ausweg» viele lästige Beschwerden

Wer sich ständig zu viele Aufgaben auflädt, muss sich über Kreuzschmerzen nicht wundern.

Aber auch die Kopfregion ist sehr stressanfällig.

  • Ob die Ohren klingeln (Tinnitus),
  • ob der Nacken schmerzt (Spannungskopfschmerz oder Migräne),
  • ob die gute Stimmung und der Schwung im Leben abhandenkommen (Depression, Erschöpfung)
  • oder der Mensch seine quälende innere Spannung über die Zähne abreagiert (Zähneknirschen oder -Pressen),

immer ist das Stresshormon mit im Spiel.

Wen wundert es da noch, dass alle diese Zustände vonseiten der konventionellen Medizin als fast 30 unterschiedliche Krankheitsbilder klassifiziert werden?

Dabei ist es alles eins- ein krankmachender Überschuss an Stresshormon!

Wie die Lösung aussehen kann

Neben der bereits erwähnten Energiebehandlung, die ich für wenigstens 1-2 Jahre empfehle (oder für zumindest so lange, bis alle wichtigen «Energiebatterien» gut gefüllt sind), braucht es ja ab Tag 1 Hinweise für eine gesundheitsförderliche Lebensweise.

Zunächst geht es also um das rechte Mass an Ernährung, Bewegung, Schlaf und Entspannung. Aber auch das eigene Denken, Fühlen und Handeln in herausfordernden Lebenslagen gehört auf den «Prüfstand».

Dass wir über eine vegetarische Ernährungsweise in der Lage sind, die Stresshormone der getöteten Tiere von uns fernzuhalten, ist eine Binsenweisheit. Dass wir über Ausdauersportarten unser körpereigenes Stresshormon verbrauchen und unschädlich machen können, dürfte auch allgemein bekannt sein. (Wo es kein Mammut mehr gibt, rennen wir einfach freiwillig weg). Dass genügend erholsamer Schlaf uns energiemässig auflädt, gehört ebenfalls zum Allgemeinwissen.

Bleiben also noch das Denken und die Entspannung.

5 Schritte aus der Stressfalle

Schritte © shutterstock

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In meiner Praxis habe ich die «fünf Schritte aus der Stressfalle» entwickelt:

1. Schritt ist die Frage: «Ist das, was mich heute aufregt, ärgert oder belastet, in fünf Jahren noch wichtig?» Denn wenn es um so banale Dinge wie den Stau auf der Autobahn geht, das Warten müssen an der Kasse oder der verpasste Zug, die misslaunigen Bemerkungen des Chefs oder der Mitarbeiter, ist nichts davon so nachhaltig wichtig, dass wir heute unsere Energie dafür verschwenden müssten. Stattdessen könnten wir uns angewöhnen, solche Vorkommnisse einfach zu beobachten und vorbei ziehen zu lassen, wie die Wolken am Himmel.

2. Schritt ist die Frage: «Geht es um mich, betrifft es mich, und habe ich eine Möglichkeit, an der Situation etwas zu verändern?» Sehr viele Zeitgenossen investieren ihre Energie stets in Gegebenheiten, die sie entweder nichts angehen, nichts mit ihnen zu tun haben oder die ausserhalb ihrer Einfluss-Sphäre sind. Sobald wir uns darüber klarwerden, dass wir selbst der einzige Mensch sind, auf den wir Zugriff haben, während wir bei allen anderen Veränderungen nur erwünschen, jedoch nicht bewirken können, sind wir schon ein gutes Stück entspannter und entlasteter. Wenn wir zudem noch begreifen, dass wir es, egal, was wir auch immer tun würden, nie allen Mitmenschen recht machen können, gewinnen wir ein weiteres Stück Eigenkompetenz und Handlungsfreiheit.

3. Schritt ist dann die Aktion. Sobald wir feststellen, dass etwas uns betrifft und von uns auch geändert werden kann, wie beispielsweise mehr Sport zu machen, weniger zu essen oder mit dem Rauchen aufzuhören, dürfen wir aktiv werden. Zuweilen geht es darum, etwas zu tun, manchmal heisst es aber auch, etwas zu unterlassen.

4. Schritt ist ein weiteres machtvolles Instrument, das wir für uns nutzen können- die langsame, bewusste und verlängerte Ausatmung, um buchstäblich «Dampf abzulassen» und nach Anstrengungen wieder in unser inneres Lot zu kommen. Menschen, die sich gestresst fühlen, atmen im Allgemeinen oberflächlich oder halten gar ganz die Luft an. Wenn wir die Atmung also bewusst dafür einsetzen, um in tiefen Seufzern den Druck loszulassen, können wir so den Körper quasi «überreden», sich allmählich immer mehr zu entspannen. Dass wir mit dem Atmen auch Kohlendioxid als «Abfallstoff» abatmen und so unsere Zellen besser mit Sauerstoff versorgen können, sei nur am Rande erwähnt.

5. Schritt ist das ganz bewusste Entspannen. Dabei darf jeder frei wählen, womit er oder sie sich am besten erholen kann. Bei einigen wird dies durch Yoga sein, durch Meditation oder Muskelentspannung. Andere werden lieber im Garten arbeiten, anregende Bücher lesen, schöne Musik hören oder selbst singen, um auf eine gelassenere Ebene zu gelangen. Wieder andere geniessen die Unterhaltung mit ihrem Partner, gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden, und wieder andere möchten auf Berge wandern, durch Wald oder Wiesen schlendern oder ihre Haustiere streicheln, um sich im Hier und Jetzt zu spüren.

Es liegt auf der Hand, dass es einige Zeit des Übens und Trainings erfordert, um diese fünf Schritte zu verinnerlichen. Den meisten meiner Patienten gelingt dies aber bei guter Energielage erfreulich oft.

Und der Volksmund ist uns auch hier, wie so oft, eine Hilfe mit dem Satz:

Gib mir die Kraft, Dinge zu verändern, die ich ändern kann, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht verändern kann und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Es gibt so viele Wege wie es Menschen gibt – denn jeder ist einzigartig.

So bereitet es mir immer wieder Freude, Menschen auf ihrem Heilungs- und Erkenntnisweg ein Stück begleiten zu dürfen.

Über die Autorin

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Dr. Ulrike Güdel, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, arbeitet seit 1989 in eigener Praxis und seit 17 Jahren ausschliesslich mit PSEnergy. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Verbindung zwischen Körper, Seele und Geist und die Freilegung der Selbstheilungskräfte und Ressourcen in jedem Menschen.

Das Thema Wechseljahre ist ihr seit den Zeiten ihrer gynäkologischen Grundausbildung ein Anliegen, verstärkt wurde dieses Interesse durch die abwechslungsreichen Erfahrungen ihrer eigenen „Wechseljahre“.

Sie lebt und arbeitet mit ihrem Mann in der Nähe von Basel und in Bregenz. Neben Praxis, eigenen Seminaren, dem Schreiben von Büchern und Artikeln liest sie sehr gerne, freut sich an Sport, ihren Hochbeeten im Garten, reist gerne, löst knifflige Sudokus, liebt das Leben, ihren Mann und ihre Familie und ist dankbar für ihren Freundeskreis und viele gleichgesinnte Kolleginnen und Kollegen.

Kontakt

Dr. med. Ulrike Güdel
Unterbiel 22
4418 Reigoldswil /Schweiz
info@psenergy.ch
www.psenergy.ch

Buchempfehlungen

Mit Power durch die Wechseljahre

Güdel WechseljahreDieses vergnügliche und gleichzeitig fundiert geschriebene Buch von Dr. Güdel habe ich Ihnen Anfang des Jahres vorgestellt. Der eigene Weg durch die Wechseljahre und die Begleitung ihrer Patientinnen hat dazu beigetragen, dass Frau Dr. Güdel eine Fülle von außergewöhnlichen Ideen und Behandlungstipps aus der Naturmedizin für Sie bereitgestellt hat. Wenn Sie Anst vor den drohenden Wechseljahren haben, wenn Sie bereits an Hitzewallungen, Ängsten und Schlafstörungen leiden, wenn Sie in Trauer verfallen, weil die Kinder aus dem Haus sind und Sie sich nutzlos fühlen, dann ist dieses Buch für Sie ein MUSS! Sie werden es nicht mehr aus der Hand legen und plötzlich Ihre Zukunft viel rosiger sehen.

Intelligente Zellen

cover intelligente zellenViele Menschen fürchten sich vor «erblichen, genetisch bedingten» Erkrankungen. Dass die Epigenetik, d.h. die Art, wie wir Ereignisse unseres Lebens verarbeiten, wie wir denken und fühlen, einen grösseren Einfluss auf unsere Gene hat als früher bekannt, stellt der Biologe Bruce Lipton in seinem Buch wunderbar dar. Die Erkenntnis, die jeder aus diesem Buch ziehen kann, ist, dass wir selbst es jeden Tag in der Hand haben, unser Denken, unser Fühlen und damit unser Handeln auf positive Weise zu verändern. Dies ist zwar keine Garantie für Gesundheit und Wohlbefinden, aber ein wichtiger und mit etwas Übung gangbarer Weg zur Eigenkompetenz.

Der Healing Code

Lloyd Healing CodeDiese 6-Minuten Heilmethode, von den Amerikanern Alex Loyd und Ben Johnson entwickelt, hatte ich Ihnen vor zwei Jahren in meinem Osterartikel dargestellt. Da Stress eine negative und destruktive Stimmung auch auf Zellebene bewirkt, sollen einfache Handstellungen und Imaginationen dabei helfen, eine positive und aufbauende Energie  zu vermitteln. Die Anleitungen sind einfach und gut verständlich gehalten. Viele Patientengeschichten und die Beschreibung von Heilerfolgen motivieren dazu, sich eingehend mit dieser Methode zu beschäftigen.

Über die Künstlerin

Poortraits 018*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

www.hillykessler.com

Wenn Sie weitere Techniken haben, um sich aus der Stressfalle zu befreien, dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

Weiblichkeit, die Kraftquelle im Lebenszyklus einer Frau

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Die weibliche Energie ist ein innerer Raum der Regeneration und Integrität mit immer neuen Facetten. Sie tragen diesen Schatz in sich und sind in der Lage, sich selbst all das zu schenken, was Sie im Laufe Ihres Lebens so freizügig an andere gegeben haben.

Facetten der Weiblichkeit © Hilly Kessler

Facetten der Weiblichkeit © Hilly Kessler

Unsere weibliche Energie ist ein Ausdruck von Lebendigkeit und Schönheit. Sie bringt eine Frau zum Strahlen und erweckt ihr kreatives Potenzial. Sie verbindet uns mit der Erfahrung von Sinn und Fülle. Was ist Weiblichkeit? Wie wird sie geprägt? Wie entwickelt sie sich im Laufe des Lebens und wie findet eine Frau Ihre Mitte, um dieses Potenzial zu entfalten?

Jeder Mensch trägt sowohl männliche, als auch weibliche Anteile in sich. Die Zusammensetzung ist immer individuell. Die grundsätzliche Gewichtsverteilung ist aber so unterschiedlich, dass sich eine geschlechtsspezifische Körperform und Identität entwickelt.

Was ist Weiblichkeit?

Weibliche Energie ist sanft, nährend, sinnlich, kreativ, rezeptiv und kommunikativ.

Sie ist aber gleichzeitig auch kraftvoll, chaotisch und wild. Die letzteren Aspekte sind in den Frauen oft verschüttet oder unterdrückt. Sie entsprechen weder dem traditionellen weiblichen Ideal, noch der Notwendigkeit, sich in einer von männlichen Paradigmen geprägten Welt zu behaupten. In unserer Arbeitswelt sind Vernunft, Kontrolle und Zielorientierung gefragt.

Unsere Weiblichkeit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

Die sozio-kulturelle Prägung der Weiblichkeit

Alle Menschen sind individuelle Wesen, mit einer ganz individuellen Geschichte. Wir werden dabei stark von unserer Umwelt und den sozio-kulturellen Normen geprägt. Ganz wesentlich prägen uns auch die Haltungen und Empfindungen, die unsere Mutter dem Leben gegenüber hat. Dieses Lebensgefühl, die Vorstellungen davon, was Frau sein bedeutet, nehmen wir Töchter sozusagen mit der Muttermilch in uns auf.

braves Mädchen

braves Mädchen

Aller gesellschaftlichen Modernisierung zum Trotz wirken immer noch alte Prägungen aus patriarchalischen Zeiten in uns weiter. Ein Mädchen ist brav und lieb, rücksichtsvoll und ordnet sich unter. Eine Frau dient Ihrem Mann und stellt ihr eigenes Leben in den Hintergrund. Das ist die Tradition, aus der wir kommen. Und das Paradoxe ist: diese Eigenschaften sind zum Teil tatsächlich ein Aspekt der weiblichen Energie. Nur sind sie instrumentalisiert und fremdbestimmt worden. Deshalb hatten Frauen so lange keine Freiheit, sich im gesamten Spektrum ihrer Weiblichkeit zu bewegen. Und darum mussten sich die Frauen in der Emanzipationsbewegung so sehr gegen diese Eigenschaften auflehnen, um endlich frei zu werden für Selbstbestimmung, Kraft und Kreativität.

Hormonell betrachtet haben verschiedene Phasen unseres Lebens ihren thematisch-energetischen Schwerpunkt.

Die Auswirkungen des hormonellen Einflusses in den verschiedenen Lebensphasen einer Frau

Die erste Lebenshälfte

Die Hormone bewirken in der ersten Lebenshälfte, dass wir tendenziell bereit sind, nahestehende Menschen zu nähren, zu pflegen und zu unterstützen. Das ist von der Natur klug eingerichtet, um unseren Kindern das Überleben zu sichern. An und für sich sind dies sehr schöne und wichtige Eigenschaften. Das Problem ist, dass wir uns durch die Programmierungen der patriarchalischen Vergangenheit viel zu einseitig mit diesen Eigenschaften identifiziert haben. Das führt dazu, dass viele Frauen in dieser Lebensphase von einem übertriebenen Pflichtgefühl getrieben sind. Sie nehmen sich zurück und lassen den anderen den Vortritt, manchmal bis zur Selbstverleugnung. Das führt zu Erschöpfung, Unzufriedenheit, Bitterkeit und Groll.

Die Bedeutung der Wechseljahre

In den Wechseljahren beginnen die klassisch weiblichen Hormone, sich zurückzubilden.

Ängste © Hilly Kessler*

Ängste © Hilly Kessler*

Dadurch beginnt ein ganzheitlicher Wandlungsprozess. Dieser Prozess ist eine natürliche Unterstützung, um bisher ungelebte Aspekte in einer Frau zu befreien. Er beginnt häufig mit einem nagenden Gefühl von Unzufriedenheit, mit dem Aufbrechen, brachliegender, kreativer Energie. Es entsteht ein Bedürfnis, noch einmal etwas Neues zu verwirklichen.

Auch im Bereich der Sexualität kommt es vielfach zu einem unerwarteten Aufbruch. Anfang bis Mitte 40 wird sich ein Frau oft noch einmal ganz intensiv ihres sexuellen Potenzials und der damit verbundenen Bedürfnisse bewusst.

Das Gute, aber eben auch das Anstrengende, ist, dass die bahnbrechende Energie oft stärker ist als unsere alten Konditionierungen und das bisherige Selbstbild. Viele Frauen haben Ängste und Schwierigkeiten, sich selbst in dieser Veränderung anzunehmen. Verzweifelt versuchen sie, am Bekannten und Bewährten festzuhalten. Leider richten sie dabei die frei werdende Energie in dieser Zeit oft gegen sich selbst. Das verstärkt die traditionellen Symptome, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Depressionen.

Die Wechseljahre tauchen erst ganz allmählich aus der Tabuzone der Scham auf. Und es ist verständlich, dass diese Phase einem Angst und Bange machen kann. Was passiert, wenn ich aufbreche? Was passiert, wenn ich es wage, mich neu zu orientieren, egal in welchem Bereich meines Lebens?

Wie geht es weiter?

 mit dem Strom © shutterstock

mit dem Strom © shutterstock

Wenn eine Frau es wagt, mit dem Strom der inneren Veränderung zu schwimmen, werden sich neue Möglichkeiten auftun, in die die befreite, kreative Kraft fließen kann. Die Aufregung und Hitze des Aufbruchs werden zur Ruhe kommen und sich erden. Ab Anfang 50 wird eine neue Autarkie spürbar. Da, wo wir bisher sehr beziehungsorientiert waren, wo der Mann, die Liebe, Familie und Freunde unser Leben waren, entsteht so etwas wie eine neue Selbstgenügsamkeit. Wir werden frei, uns zu beziehen oder für uns zu sein.

Es kommt leider vor, dass starre Selbstbilder und Wertmaßstäbe diesen Wandel verhindern. Dann erstarrt die kreative Kraft. Man fühlt sich als Opfer seines eigenen Lebens. Anstatt das eigene Leben neu zu gestalten, setzt ein Degenerationsprozess ein, der in Resignation und Verbitterung endet.

Eine neue Mitte finden

Frauen identifizieren sich zumeist mit der einen oder anderen Seite dieses Spannungsfeldes im Weiblichen Spektrum. Aber jede Frau trägt alle Aspekte in ihrer individuellen Zusammensetzung in sich.

Alles was wir in uns ausblenden, bindet Energie und lässt uns nicht das volle Potenzial ausleben, das wir in uns tragen. Darum ist es sinnvoll, sich mit allen Aspekten in uns auszusöhnen. Ein sehr guter Seismograph für etwas, was der Integration bedarf, ist die Entscheidung, nicht so werden zu wollen wie…… z.B. die eigene Mutter.

Weiblichkeit ist kein Anspruch an bestimmte Eigenschaften. Alle eben benannten Eigenschaften sind ein Versuch, die weibliche Energie in Sprache zu übersetzen und sich ihr dadurch anzunähern.

Das rezeptive Potenzial

Grashalme

Grashalme

Zunächst war und ist es wichtig, die Weiblichkeit zu politisieren, um sie aus dem Korsett des patriarchalischen Weltbildes zu befreien. Mindestens genauso wichtig ist es nun für jede Frau, innerlich ganz zu werden und alle Aspekte ihrer Weiblichkeit anzunehmen und zu integrieren. Unsere Strahlkraft und Gesundheit erhalten wir durch bedingungslose Selbstannahme.

Die nährenden Aspekte sind wunderschön und sinnvoll. Gesellschaftlich werden sie bis heute immer wieder als minderwertig belächelt und abgewertet. Doch zu allen Zeiten sind es genau die Eigenschaften, die existenziell und unverzichtbar für ein gesellschaftliches Miteinander sind, das von Wärme, Geborgenheit und Sinn getragen ist. Außerdem geben Sie einer Frau die Möglichkeit, sich weich, flexibel und anmutig durch das Leben zu bewegen. So wie ein Grashalm, der sich mit dem Wind bewegt, ohne zu brechen.

Die Wilde Frau

Das Wilde und Chaotische in einer Frau ist mindestens so heilungsbedürftig, wie die „fügsamen“ mütterlichen Anteile. Wer darf in dieser Gesellschaft schon chaotisch und ungezähmt durch das Leben rauschen? Immer wenn die Kontrolle droht zusammenzubrechen, ist eine Frau dem Sturm der Selbstabwertung und Scham, sowie der Abwertung und Beschämung von außen ausgesetzt. Wer kennt sie nicht, die Sprüche von der hysterischen Zicke, die gerade ihre Tage kriegt?

Alle haben Angst vor dieser ungebändigten Kraft, deshalb wird sie abgewertet. Aus diesem Grund werden ganze Gesellschaften auf der angeblichen Sünde der Frau aufgebaut, um jene Energie in Schach zu halten. Und wir selbst haben auch nicht gelernt, konstruktiv mit diesen Urgewalten umzugehen. Aus Angst und Selbstablehnung, richtet sich diese Kraft oft destruktiv gegen uns selbst und andere.

Wege der Ganzwerdung

Die Hormone sorgen im Prinzip dafür, dass alle Aspekte unserer Weiblichkeit im Laufe des Lebens ihren Platz bekommen.

steiniger Weg

steiniger Weg

Wir müssen aber natürlich nicht darauf warten, dass die Hormone uns endlich den Impuls geben, uns in unserem eigenen Leben auszudehnen. Je früher wir mit dem Prozess der Integration beginnen, desto erfüllender können wir unser Leben gestalten und desto leichter werden die Zeiten des Wandels.  Jede Frau hat die Möglichkeit, sich bereits in jungen Jahren bewusst aus begrenzenden Selbstbildern der traditionellen Frauenrolle zu befreien. Dabei geht es nicht darum, etwas als falsch oder überholt abzutun, sondern das Spektrum der eigenen Möglichkeiten zu erweitern.

Es ist aber auch nie zu spät dafür, sich auf den Weg zu machen, auch wenn er sehr steinig sein sollte.  Es gibt viele, unterschiedliche Möglichkeiten, alten Ballast und begrenzende, innere Programmierungen und Prägungen loszuwerden. Jedes Schicksal hat seine Ursache. Die Prägungen, die wir aus unserer Geschichte und der kollektiven Historie in uns tragen, sind machtvoll, aber wenn wir es wollen, sind wir stärker und können uns Schritt für Schritt befreien.

Fazit

Eine der größten Kräfte, die eine Frau in sich trägt, ist die sanfte, lebendige, kreative und liebevolle und schillernde Energie ihrer eigenen Weiblichkeit, die in jeder Phase ihres Lebens eine neue Facette entfaltet. Die weibliche Energie ist ein innerer Raum der Regeneration und Integrität. Sie tragen diesen Schatz in sich und sind in der Lage, sich selbst all das zu schenken, was Sie im Laufe Ihres Lebens so freizügig an andere gegeben haben.

Über die Autorin

LangholfKatrin Langholf ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und Diplom Kulturpädagogin. Sie hat drei Töchter. Seit 1986 gibt sie die Releasingarbeit, als eine der ersten Schülerinnen von Dr. Edward Isa und Ruth Yolanda Lindwall, in Einzelsitzungen und Gruppen selbstständig weiter. Fortbildungen im Bereich Meditation, systemische Aufstellungen, Freedom Breathwork nach Kyah Mull und besonders der körperorientierte Ansatz des Tibetan Pulsing nach Shanti Premi (Daniela Obermeier) ergänzen und bereichern ihre Arbeit. Auf diese Weise hat sich ein ganzheitlicher, integrativer Ansatz entwickelt, der Körper, Geist und Seele gleichermaßen in die Arbeit einbezieht. Katrin Langholf führt eine Praxis in Hildesheim und bietet in regelmäßigen Abständen Einzelsitzungen in Heidelberg an. Darüber hinaus leitet sie offene Gruppen und Auszeitseminare für Frauen im In-und Ausland.

Kontakt:

Telefon: 05121/6988942
E-Mail: kl@weiblichkeit-entfalten.de
www.weiblichkeit-entfalten.de

Buchempfehlung von der Redaktion

Von der Schönheit Frau zu sein. Heilung und Entfaltung der Weiblichkeit

Cover langholfIn diesem Sachbuch und Ratgeber für Frauen, nimmt Katrin Langholf Sie mit auf eine Reise in die individuelle und kollektive Geschichte der Weiblichkeit. Sie sind eingeladen, sich auf einen inneren Prozess einzulassen, um mehr über das Frau-Sein zu erfahren und sich auf tieferen Ebenen selbst zu begegnen. Das Buch enthält viele praktische Anleitungen und Übungen, mit denen Sie herausfinden, welche Einflüsse uns von den Wurzeln der weiblichen Energie über lange Zeit getrennt haben und wie wir zu ihnen zurückfinden.

Veranstaltungstipp

duett30.07.2016, Heidelberg, „Ich läg so gern auf dem Sofa“

Ein musikalisch-szenisches Lesespektakel mit Katrin Langholf und Katinka Schwarz. Freuen Sie sich auf einen unterhaltsamen und informativen Abend mit viel Musik und einer Geschichte von 2 Freundinnen, die sich austauschen: über das alltägliche Leben als Frau, Freud und Leid von Liebesbeziehungen und die Frage, was der Neandertaler mit dem Sinn des Lebens zu tun hat. Kurze szenische Espisoden sind eingebettet in Lieder und Musikstücke. Neben Eigenkompositionen sind bekannte Lieder wie „Die Ballade von der sexuellen Hörigkeit“ von Kurt Weil, „Ein Neandertaler“ von Günter Neumann oder „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“ von Paul Zech/ Subway to Sally zu hören. Die Metaebene des Geschehens bilden kurze Textpassagen aus dem Buch von Katrin Langholf: “Von der Schönheit Frau zu sein. Heilung und Entfaltung der Weiblichkeit“.
Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Richard-Wagner-Str. 6 (Mehrgenerationenhaus), 69121 Heidelberg
Kosten: 10,00 Euro, erm. 8,00 Euro. Kartenvorbestellung bei Frau Langholf unter 05121/6988942

Über die Künstlerin

Poortraits 018*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

www.hillykessler.com

Und wie empfinden Sie das Geschenk der Weiblichkeit? Schreiben Sie doch ruhig einen Kommentar zu diesem wichtigen Thema!

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