Quantcast
Channel: Netzwerk Frauengesundheit
Viewing all 220 articles
Browse latest View live

FlowBirthing, Plädoyer für eine natürliche Geburt

$
0
0

Aufbruch in eine neue Geburtskultur mit der Kraft von Frauen im Mittelpunkt

Femme enceinte dans une piscine.Seit 20. April 2015 ist ein neues Internetportal www.flowbirthing.de für eine bewusste Schwangerschaft und Geburt online. Eine Initiative, die im deutschsprachigen Raum überfällig war.

Die Vision: Frauen fassen Mut, öffnen ihr Herz und ermächtigen sich selbst, um die urweibliche Lebens-Erfahrung des Gebärens wieder im Vollbesitz ihrer Kraft und Würde machen zu können.

Paradigmenwechsel: Die Geburtserfahrung vieler Frauen ist bislang häufig von Angst und Ohnmacht geprägt. Sie sind die Folge einer Perspektive von außen auf Geburt als schmerzlichen Trennungsvorgang. Mit einem innerlich, weiblichen Fokus dagegen ist Geburt ein Fest der Liebe und des Lebens. Es ist eine tiefgreifende Verbindungsarbeit von Körper, Geist, Seele, mit dem Kind im Bauch und der urweiblichen Kraft, die in jeder Frau während der Geburt fließt.

Das sind keine feministischen Parolen, sondern schlicht die Erkenntnis, dass das Hormon Oxytocin, welches die Kontraktionen der Gebärmutter auslöst, auch das Liebeshormon im Körper ist. Die Zeugung ist Liebe und Lust und das Baby in Händen halten zu können, pure Freude und Liebe, warum sollte ausgerechnet der Vorgang dazwischen, die Geburt, aus der Reihe tanzen?

Geboren aus einer Welle der Freude

Wer bei der Geburt offen ist für Gefühle der Liebe und Dankbarkeit, von Partner und Geburtshelfern liebevoll umsorgt wird, wird diese Empfindungen trotz aller Anstrengung der Geburtsarbeit auch spüren können. Es ist alles eine Frage des Bewusstseins und der inneren Haltung, wie die körperlichen Vorgänge interpretiert werden. Neueste Erkenntnisse aus der Schmerzforschung zeigen, dass das individuelle Schmerzempfinden davon abhängt, welchen Schmerz wir erwarten, wie wir ihn bewerten und welche Wege wir kennen, damit umzugehen.

Selbst-Bewusstsein entwickeln: Die Gebärende selbst ist Expertin für Geburt

Um Geburt als ein Fest des Lebens erfahren zu können, helfen medizinische Fakten nur bedingt. Wissen kann blockieren und die Frauen im Kopf gefangen halten. Geburt hingegen ist ein körperlich, seelischer Prozess. Es geht um ein Sich-Einlassen auf den Flow der Geburt, um das eigene Fühlen und Erleben. Um dieses Gespür zu entwickeln, braucht es im Vorfeld die Stärkung des Selbst-Bewusstseins von Frauen. Denn letztlich weiß nur die Gebärende selbst, wie ihr Kind heil auf die Welt kommen kann.

Bewusste Vorbereitung auf die Geburt durch Angebote, die die Frauenkraft stärken

Beautiful pregnant woman relaxing in the parkViele schwangere Frauen spüren intuitiv, dass jetzt eine ganzheitliche Betreuung gut wäre. Um sie in diesem Gefühl zu bestärken, hat FlowBirthing ein Netzwerk von professionellem Weisheitswissen von Frauen ins Leben gerufen. So kann jede Schwangere den für sie passenden Weg der Vorbereitung finden. Es gibt bereits eine Vielzahl an heilsamen Angeboten für Schwangere, die die Frauenkraft stärken.

Die Wahl der Methode ist letztlich zweitrangig. Wichtig ist, dass Frau sich auf den Weg macht, die Monate der Schwangerschaft nutzt, indem sie beginnt, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Eine glückliche, bewusste Schwangerschaft ist bereits die halbe Miete für eine gelingende Geburt.

Geburt ist kein medizinisches Ereignis

Vertrauen, Ruhe und Zuspruch durch erfahrene Frauen, das ist der goldene Weg, der seit Jahrtausenden Frauen zu einer Geburt ohne Komplikationen führt. Jedoch nur noch wenige Geburten (rund 7 Prozent) laufen tatsächlich komplikationslos ab, d.h. ohne irgendeinen Eingriff von außen. Diese Entwicklung sagt weniger etwas über die Natur der Geburt aus oder über die Voraussetzungen der Frauen, sondern vielmehr über die Geisteshaltung einer Gesellschaft und den Umgang mit den Gebärenden.

So werden derzeit rund ein Drittel der Babys in Deutschland per Kaiserschnitt geholt. Deutschland ist mit diesem Wert Schlusslicht im internationalen Vergleich. Die Folgen für Mutter und Kind, die nicht indizierte Interventionen aus Angst vor Verantwortung und Sicherheitsstreben haben, werden von den allermeisten ausgeblendet und damit auch der Schatz, der für Frauen in selbst-bewussten, kraftvollen Geburten steckt.

Das positive Erleben der Geburt von Frauen und Kindern in den Mittelpunkt stellen

Medizinische Hilfe im Notfall ist unbestritten ein großes Glück. Wenn wir jedoch wissen, dass etwa 80 Prozent der Schwangeren, so die WHO, ohne Manipulation von außen natürlich gebären könnten, wenn man sie nur ließe, dann drängt sich der Schluss auf, dass es auch ein Zuviel des Guten gibt.

Die Geburtserfahrung prägt ein ganzes Leben, soviel ist sicher. Warum also versuchen wir nicht, diese Erfahrung positiv zu gestalten? Um dies zu erreichen, läutet FlowBirthing den Aufbruch in eine neue Geburtskultur mit der Kraft von Frauen ein. Die Zeit ist reif. Selbstbewusste junge Frauen wollen auch selbst-bewusst gebären.

Hebammen in Deutschland vor dem beruflichen Aus

Dieser Wunsch vieler Frauen wird womöglich in Deutschland bald nicht mehr zu realisieren sein. Denn aktuell stehen die Hebammen vor dem beruflichen Aus. Ohne Not werden sie und mit ihnen die Frauen von einer übermächtigen Versicherungsindustrie in ihren Rechten eingeschränkt, und die Politik lässt sie am ausgestreckten Arm verhungern. Das Weisheitswissen von Frauen scheint wie einst zur Zeit der Hexenverfolgung im Mittelalter und die Anfänge der modernen Geburtsmedizin im 19. Jahrhundert eine Bedrohung für das System zu sein. Natürliche Geburten und Technik- und Kontrollwahn wollen einfach nicht zusammen passen.

Fest steht: gehen die Hebammen unter, dann verschwindet mit ihnen auch ein jahrtausendealtes Weisheitswissen von Frauen. Hebammen waren einst weise Frauen und die Hüterinnen weiblicher Erfahrungswelten. Dass ein über 5.000 Jahre altes Frauenwissen und damit die Wurzeln der Menschheit nun sang- und klanglos untergeht, ist ein echter Skandal und zeigt, wie weit sich die Menschen von der Natur entfernt haben.

Wie gefährlich ist eine natürliche Geburt?

Mamma-Donna Incinta Fiori-Mother's Day Flowers-VectorEin Blick über die Grenzen zeigt, dass es auch anders geht. In den Niederlanden sind Hebammen Fachfrauen für die normale Geburtshilfe. Nur in echten medizinischen Fällen werden Frauen von Fachärzten behandelt. Niederländische Frauen vertrauen traditionell mehr auf ihre Gebärfähigkeit: jede Frau kennt andere Frauen aus ihrem Umfeld, die ebenfalls natürlich zu Hause geboren haben. So entscheiden sich 2 von 3 Frauen für eine Hausgeburt. In den USA etwa liegt die Hausgeburtsrate unter einem Prozent. Auch im restlichen Europa ist der Trend zu Klinikgeburten nach wie vor ungebrochen.

Ein Umdenken gibt es jetzt in Großbritannien und das nicht erst seit Herzogin Kate natürlich geboren hat. Hausgeburt wird dort von Ärzten als Geburtsort erster Wahl empfohlen, seit eine nationale Gesundheitsstudie feststellte, dass eine Hausgeburt für die Hälfte der Frauen „sicherer“ sei als eine Klinikgeburt, die Komplikationen oftmals erst hervorrufen. Neueste Studien aus der Mikrobiologie belegen, dass natürliche Geburten der beste Schutz vor Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Asthma, Allergien und Fettleibigkeit sind (vgl. www.microbirth.com).

Auszeichnung von FlowBirthing den Hebammen gewidmet

FlowBirthing steht für ein Umdenken mit kraftvollen Geburten, die ohne starke Hebammen nicht möglich sind. Daher hat FlowBirthing die Auszeichnung mit dem Health Media Award für herausragende und nachhaltige Kommunikation im Bereich Frauengesundheit den Hebammen in Deutschland gewidmet (www.healthmediaaward.com). FlowBirthing will aufklären und den gesellschaftlichen Wandel anregen.

Wie wir gebären, ist nicht nur eine private Erfahrung. Förderliche Rahmenbedingungen für eine natürliche Geburt zu setzen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Inspiration kommt von Ina May Gaskin, berühmte Hebamme und Trägerin des Alternativen Nobelpreises 2011, die in ihrer Dankesrede sagte, dass die Zukunftsfähigkeit eines Landes daran zu messen sei, inwieweit ein Land das Recht einer Frau auf eine frauenzentrierte Betreuung bei der Geburt respektiere (www.rightlivelihood.org/worldmap). FlowBirthing engagiert sich für Frauen und eine lebenswerte Zukunft.

Die Fotos wurden von fotolia.com erworben.

Über die Autorin

Rumpel_1Kristina Marita Rumpel, geboren 1978, ist alleinerziehende Mutter eines Sohnes. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Gender & Diversity an der WU Wien und Sozialwissenschaften an der HU Berlin bei Prof. em. Hans Bertram. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag wurde Familienpolitik zu ihrem Fachgebiet. Aktuell arbeitet sie im Kulturmanagement mit Fokus auf authentische Kommunikation. “FlowBirthing” ist das erste Werk der Autorin. Es entstand nach überstandener Krebserkrankung aus dem tiefen Bedürfnis heraus, sich mit dem Thema Weiblichkeit und (Neu-)Geburt auseinanderzusetzen.

Kontakt

kristina.rumpel@flowbirthing.de

kristinarumpel@gmx.de

Stellungnahme der Redaktion

In den vergangenen Wochen habe ich Ihnen in meinem Newsletter, über facebook, Twitter und Google+, immer mal wieder Informationen darüber zukommen lassen, in welcher schwierigen Situation sich zur Zeit die Geburtshilfe, insbesondere die Hebammen befinden. Die gesetzlichen Krankenkassen wollen in Zukunft die Kostenübernahme für Hebammenversorgung in der außerklinischen Geburtshilfe massiv einschränken. Damit könnten die Frauen gezwungen werden, nur noch in Kliniken zu entbinden.

Zu Beginn meiner geburtshilflichen Ausbildung nahm ich auch an, dass die Geburt in einem Krankenhaus mit Ärzten und Intensivstation für Mutter und Baby sicherer wäre als in einem privaten Entbindungsheim oder sogar zu Hause. Inzwischen hat die Kaiserschnittrate so zugenommen und wird die Indikation zum Kaiserschnitt so großzügig gestellt, dass ich mich bereits vor drei Jahren dem Arbeitskreis Frauengesundheit  anschloss, die in diesem Webmagazin schon 2012 einen Aufruf zur Senkung der Kaiserschnittrate publizierte.

Nachdem bei vielen Paaren der Befruchtungsvorgang technisiert worden ist, verwundert es nicht, dass auch die Geburt als operativer Eingriff akzeptiert wird und mit weniger Ängsten behaftet erscheint als die natürliche Geburt. Es ist deshalb an der Zeit, Frauen Selbst-Bewusstsein und Glauben an ihre intuitiven weiblichen Kräfte zu vermitteln, um sie bereit zu machen für ein beglückendes Geburtserlebnis, das für die ganze Familie weitreichende positive Auswirkungen hat. Alle Informationen über das Für und Wider einer normalen Geburt finden Sie auf einer Berliner Webseite.

Diese Vorbereitung auf die Geburt geht allerdings schon in der frühen Schwangerschaft los, besser noch bei der Kinderwunschplanung. Die werdende Mutter muss sich genau informieren, wie sie ihr Baby vor Schadstoffen schützen kann, die es bereits im Mutterleib über den Mutterkuchen erreichen. Die Schwangere muss noch genauer als bisher auf eine vollwertige Ernährung achten, damit sich das Baby gesund und ohne Missbildungen entwickeln kann. Rauchen und jeder Tropfen Alkohol sollten unbedingt tabu sein. Ein ausführliches Vorsorgeprogramm für eine gesunde Schwangerschaft wird im Internet angeboten.

Nicht mehr der Job ist in der Schwangerschaft das wichtigste, sondern die zukünftige Mama und ihr Baby. Da helfen Methoden wie Yoga, Chigong oder die Einstimmung auf Hypnobirthing, um den Stresslevel zu reduzieren. Ich bin sicher, dass auch an Ihrem Wohnort Hebammen- und Frauen-Netzwerke bestehen, die Sie bei der wichtigen „Lebensaufgabe Schwangerschaft“ unterstützen. Und nicht zuletzt: lassen Sie Ihren Partner an allen Vorbereitungen teilhaben, dann wird auch für ihn die Geburt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Buchempfehlungen von der Redaktion

FlowBirthing, Geboren aus einer Welle der Freude

Rumpel_FlowBirthing_165x235.inddDas Buch FlowBirthing ist nicht nur für Schwangere lesenswert. Jede Frau wird zunächst mit Staunen, dann mit Begeisterung dem Inhaltsverzeichnis folgen von „Körperbewusstsein“ über „bewusste Schwangerschaft“ bis hin zur „bewussten Geburt“. Bereits junge Mädchen werden sich bezaubern lassen, wenn sie eine Ahnung davon bekommen, welche Kraft ihrer Weiblichkeit innewohnt und welche Entfaltungsmöglichkeit sich ihnen in einer natürlichen Geburt bietet. Zur Harmonisierung von Körper, Geist und Seele werden Atemübungen, Yogaübungen, Singübungen und viele weitere „Wegweiser“ empfohlen. Von der Künstlerin Andrea Dechant stammen wunderschöne Malereien von 13 Göttinnen, die in verschiedenen Kulturen die schwangeren Frauen beschützten. Von den fünf Leitmotiven dieses Buches möchte ich nur eines herausgreifen: „FlowBirthing vereint altes Frauenwissen mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft zur Erweckung der weiblichen Urkraft und Überwindung von Angst und Ohnmacht.“

Vorgeburtliches Bewusstsein. Das geheime Drehbuch, das unser Leben bestimmt

Janov_vorgeburtliches bewusstseinVor fünf Jahren konnten Sie in diesem Webmagazin einen Artikel lesen über die vorgeburtliche Prägung des Babys im Bauch: wie das Gewicht der Schwangeren, ihre Ernährungsgewohnheiten und ihr Umgang mit Stress die Entwicklung des Kindes lebenslang beeinflussen.

Der amerikanische Psychologe Arthur Janov hat in seinem Buch über das „Vorgeburtliche Bewusstsein“ dargestellt, wie die Erlebnisse des Babys im Mutterleib und in den ersten fünf Lebensmonaten sein ganzes Leben bestimmen. Anfälligkeiten für Krankheiten, sogen. „Charakter“-Eigenschaften, psychische Auffälligkeiten, ja sogar das Risiko für Diabetes, Krebs, Asthma, Alzheimer können auf Ereignisse während der Schwangerschaft und in den ersten Monaten nach der Geburt zurückgeführt werden.

Janov beschreibt in seinem Buch die Gehirnentwicklung und macht verständlich, warum Stressfaktoren oder Medikamente in einer bestimmten sehr frühen Entwicklungsphase zu „Fehlschaltungen“ führen. Da die Einflussfaktoren oder Traumata später nicht mehr erinnerlich sind, entwickelte er die Primärtherapie, eine psychologische Behandlungsmethode, mit der der Patient seinen Urschmerz erkennen und verarbeiten kann. In vielen Beispielen beschreibt er, wie traumatische (Vor)Geburtserfahrungen zu lebenslangem Leiden führen können. Er plädiert für eine natürliche Geburt und einen Paradigmenwechsel im Umgang mit der Geburt und dem Baby.

Bei Anruf Baby. Aus dem Alltag einer außergewöhnlichen Hebamme

walch bei anruf BabyNach so viel Theorie möchte ich Ihnen noch ein Buch vorstellen, das Ihnen in lockerer Form über natürliche Geburten berichtet, die jede für sich einzigartig und berührend ist. Die Autorin Ursula Walch ist eine österreichische Hebamme, die über 10 Jahre die einzige Hebamme auf La Palma war, die Hausgeburten durchführte. Ihre Erfahrungen, ihr Gespür für die Bedürfnisse der Gebärenden und ihr Vertrauen in die weibliche Kraft sind beeindruckend.

Als Frauenärztin, die diese Art von natürlicher Geburtshilfe an der Klinik nie gelernt hat, bewundere ich ihren Mut und ihr Können, in einer Einöde eine Frau nach Kaiserschnitt mit großem Kind vaginal zu entbinden, Geburten mit Beckenendlage oder Zwillinge zu managen. Die Episoden sind humorvoll beschrieben und ermuntern Frauen, sich auf eine natürliche Geburt einzulassen. Es wird deutlich, wieviel Engagement freie Hebammen haben müssen, wie viel sie leisten müssen und wie wichtig sie sind, um Frauen ein beglückendes Geburtserlebnis zu bescheren.

Deshalb hier noch einmal die Bitte an Sie: Retten Sie unsere Hebammen und unterschreiben Sie diese Petition!

Und wenn Sie gute oder schlechte Erfahrungen mit der natürlichen Geburt gemacht haben, dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

 

 

 


Platzhalter

Tabuthema Schambereich(e)

$
0
0

Neben dem Schambereich, der für uns mit dem Genitale verbunden ist, stellt die Autorin unsere weiteren Schambereiche dar. Von Kopf bis Fuß, vom Dach bis zum Keller, gibt es versteckte Orte, für die wir uns schämen.

Scham Fotolia ©-SENTELLO

Scham Fotolia ©-SENTELLO

Mitte 20 war ich immer seltsam berührt, wenn meine Tanten Worte benutzten, die so gar nicht gebräuchlich waren, „blümerant“ zum Beispiel. Und bei: „unpässlich“ habe ich gern mit den Augen gerollt.

Rückblickend erkenne ich, dass sie mir nur den Spiegel für meine eigene Sprachlosigkeit über das „Untenrum“ vorgehalten haben.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir heute offener sind als unsere Mütter.

Und mich würde interessieren, wie mutig frau heutzutage Probleme im Vaginalbereich anspricht. Brennen, Jucken oder Schmerzen beim Verkehr oder bei der Monatsblutung? Und wie wendet sie sich zu? Achtsam? Verständnisvoll?

Ob du nun einen fürsorglichen Zugang zu dir selbst hast oder ihn dir noch aneignen möchtest, bei Netzwerk-Frauengesundheit bist du in besten Händen. Für uns Frauen ist es unschätzbar wichtig, einen geschützten Raum zu haben für Austausch und Fragestellungen.

Gut vorbereitet können wir uns heute anderen Schambereichen zuwenden.

Gibt’s denn noch mehr?! Ja – und ich glaube wir blenden heute mehr Körperbereiche aus als unsere Mütter.

Wenn du deinen Körper mit einem Haus vergleichst, sind Orte der Scham die Zimmer, die nicht wirklich bewohnt werden.

Der Keller

Kinderfueße

Kinderfueße

Gehen wir deshalb tiefer. In den Keller quasi. Dort ist es meistens dunkel, manchmal muffig und vielleicht auch feucht: Unsere Füße

– ganz weit weg vom Kopf – an anderen Ende unseres Universums.

Deshalb vernachlässigen wir sie manchmal. Nehmen sie nicht so wichtig wie z.B. unsere Hände und so manche Frau mag ihre Füße gar nicht.

Wenig verwunderlich, dass sich unsere Lieben das irgendwann nicht mehr gefallen lassen:

  • Sie zappeln, wenn wir einschlafen wollen bei restless legs oder
  • Die Zehen gehen ihre eigenen Wege und
  • manchmal stinkt es ihnen ganz gewaltig

Und: je mehr frau sich davor drückt, sich ihren Problemen zuzuwenden, desto dringlicher werden die „Rufe“. Da hilft es auch nicht, die „Kellertür“ abzusperren. Mach einen Termin bei einer Podologin, (speziell ausgebildete Fußpflegerinnen). Sie lieben Füße und helfen dir weiter.

Die Abstellkammer

Cellulite

Cellulite

Jede Frau hat andere Zimmer, die sie nicht bewohnt. Auf dem Weg wieder nach oben, liegt vielleicht eine vernachlässigte „Abstellkammer“. Hier kommt gerne schnell was rein aber selten wird ausgemistet. Auf unseren Körper übertragen, können das Dellen auf unseren Oberschenkeln sein. Ein Hintern, der nicht dem gängigen Modellmaß entspricht oder Hüftspeck.

Für den Hausputz holt frau sich gerne mal Hilfe von außen. Dann ist am Abend, bei der Heimkehr von der Arbeit, alles blitzblank. Aber all die kleinen Dinge haben einen anderen Platz. Eine andere Ordnung, nicht die Ordnung, die du gewohnt bist. Bei chirurgischen Eingriffen, die uns schöner machen sollen, stelle ich mir das so vor: Schön aber fremd.

Wenn frau beim Thema Cellulite deshalb an Fettabsaugen denkt, sollte sie, bevor sie das „Putzkommando“ ordert, bei David Schnarch nachlesen. Der amerikanische Sexualforscher schreibt in seinem Buch „Die Psychologie sexueller Leidenschaft“, dass richtig guter Sex und Cellulite eng beieinander liegen. Die Fähigkeit zur Hingabe nimmt zu, je milder die Selbstkritik ausfällt, die wiederum mit zunehmender Reife einhergeht.

Hinter jeder Tür zu einem verschlossenen Zimmer wartet somit ein Geschenk.

Das Obergeschoss

Hände auf dem Busen

Hände auf dem Busen

Gehen wir rasch ein paar Stufen höher und schauen uns im Obergeschoss um: Taille und Busen. Gerade unsere Brust wird ganz häufig nur durch „einen Türspalt“ betrachtet. Von außen also. Rasch bewertet: groß, hängend, flach, operiert…

Gerade unseren Brust-Raum sollten wir wohnlicher gestalten; ja, es uns so richtig gemütlich machen: Lege dazu deine Hände auf deinen Busen und atme in diesen Raum. Belüfte ihn, fülle ihn mit frischem Duft. Belebe ihn. Mach dieses Zimmer zu deinem heiligen Raum. Durch Seufzen schaffst du sofort eine Atmosphäre, in der du dich daheim fühlen kannst.

Wo immer du in deinem Körper Scham empfindest, verfahre so. Lächle, atme, berühre dich.

Auch nach außen hin wollen wir unser Haus tipptopp erscheinen lassen. Ihm gerne auch mal einen anderen Anstrich gönnen. Damit erscheint es belebter, interessanter, jünger, gepflegter – picobello!

Das Dach

Deshalb schließen wir unseren Rundgang durch die Schamgebiete mit Dach und Fassade.

Von außen betrachtet, haben wir auf unserem Haus vielleicht ein Ziegeldach. Mit roten, leuchtenden Dachplatten. Andere haben ein Flachdach und in manchen Gegenden sieht man auch Reetdächer. Wenn die Farben verblassen und es grau durchschimmert, kümmern wir uns auch nicht selbst sondern haben unseren Frisör – äh, Dachdecker.

Die Fassade

Hausbesitzerinnen tun sich schwer, sich wohl zu fühlen, wenn sich ungebeten Kletterranken breitmachen. Unerwünschte Körperbehaarung führt manchmal so weit, dass frau sich ins Bad zurückzieht. Auch hier gibt es Hilfe!

Das Gästeklo

Scham macht uns vergessen, dass uns ein wunderschönes Haus zur Verfügung steht. Scham treibt uns ins Gästeklo.

Aber wie kommen wir da wieder raus?

Wilder Tanz

Wilder Tanz

Scham kannst du nicht überwinden, indem du dagegen ankämpfst. Sie ist wie ein enges Gummiband, das deinen Spielraum einschränkt. Fange an zu pulsieren: Geh einen mutigen Schritt hinein in die Scham. Spüre dich, höre dir zu. Dann gehe wieder hinaus und spüre nach. Rein und wieder raus, wie der Atem.

Anschließend kannst du dir 5 unverschämte Minuten gönnen. Vielleicht willst du allein für dich dreckig lachen. Dich im Spiegel ganz unmanierlich anschauen. Wild tanzen, ohne dich darum zu scheren, ob das schön ausschaut. Auch danach, komme wieder zur Ruhe und spüre nach.

Wenn es für dich besser passt, kannst du das auch schriftlich tun. Geh tief hinein und schreibe, wie sich das Innerste deiner Scham anfühlt, und danach schreibe verboten wilde Worte. Dehne deine Grenzen. Lerne deine Bandbreite kennen. Nimm nach und nach mehr Raum ein und werde zur Herrin in deinem Haus. Parallel dazu hol dir rechtzeitig Hilfe und informiere dich.

Lass uns Kinderlachen in unsere Häuser bringen, Musik und Tanz. Ganz viel frische Luft und Blumendüfte. Lass uns lernen, Gastgeberinnen zu sein, zu empfangen, Liebe aufzunehmen. Mit Lust sowohl Fassade als auch das Innen zu schmücken und zu pflegen.

Ich wünsche dir eine unverschämt glückliche Zeit beim Rundgang durch deinen Körper.

Alles Liebe

Birgit Faschinger-Reitsam

Über die Autorin

draufgaengerinBirgit Faschinger-Reitsam bloggt über Gefühle und Körpererfahrung. Sie spricht aus Erfahrung, über ihre Leidenschaft zum Tanz, vor allem zum Tango und der bitteren Erfahrung, durch die Füße ausgebremst zu werden. Ihr Anliegen ist es, ihr über viele Jahre gesammeltes Wissen an Frauen weiter zu geben. Und nomen est omen macht sie als Draufgängerin auch vor heiklen Themen nicht halt.

Kontakt

www. Draufgängerin.de

birgit@draufgaengerin.de

 

Frisch gesammelt, wild gemixt, gesund genährt!

$
0
0

Warum essbare Wildpflanzen für unsere Gesundheit wichtig sind und wie wir uns leicht und schmackhaft damit versorgen können wird von einem Natur- und Ernährungsexperten dargestellt.

Schneeball

Schneeball

Eine Ernährung und Versorgung mit essbaren Wildpflanzen beinhaltet ganz unterschiedliche Aspekte: Wir sind zum Entdecken und Sammeln inmitten heilkräftiger Natur und frischer Luft, wir knüpfen an altes Wissen an und verbinden dies mit heutigen Techniken (Stichwort „Grüne Smoothies“) – und wir werden als Teil der Gesellschaft insgesamt unabhängiger und selbstbewusster.

Lebendigkeit und Vitalität statt Einheitsbrei und „to-go-Food“

In Anbetracht unserer Menschheitsgeschichte und seiner Ernährungsweisen ist die heutige (Ess-)Kultur nicht unbedingt „fortschrittlich“. Die Technik und Digitalisierung unserer Welt sind sicherlich ein logisches Fortschreiten. Doch die sozialen Konsequenzen und Auswirkungen stehen hier paradoxerweise in einem krassen Gegensatz. Denaturierte Nahrung von Großkonzernen bestimmt das Bild in den Supermarktregalen. Die Entfremdung von jeglichem Natürlichem und Gesundem nimmt seinen Lauf und schürt gleichzeitig die Sehnsucht nach mehr Natur, mehr Grün, mehr Vielfalt … (der Trend zur veganen Ernährungsform sowie zur „Steinzeiternährung“ sind hier zwei Beispiele dazu). Moderne Krankheitsbilder wie Stress und Burn-out spiegeln letztlich unseren Umgang mit der „Mutter Erde“ und der Natur. Junge Gewächshauspflanzen wachsen (ebenso) mit Stress ohne gesunden Nährboden, natürliche Luft und Sonne. Tagelanges Transportieren und Lagern vermindern die Qualität.

Nicht nur bewusst und logisch, sondern auch intuitiv wissen wir, dass wir für die Lebendigkeit in unserem Alltag auch lebendiges und vitales Essen benötigen. Und dies gilt auf allen Ebenen unseres Seins:

Denn nicht nur der Körper, auch Seele und Geist wollen genährt sein.

Bereits 2012 hatte ich Ihnen in diesem Webmagazin in dem Artikel “Vitaminschub durch essbare Wildpflanzen” den Vorschlag zur Selbstversorgung aus der Natur gemacht und Ihnen als Hilfe meine Bücher vorgestellt: “Die 12 wichtigsten essbaren Wildpflanzen“,  “Köstliches von Waldbäumen” und “Köstliches von Hecken und Sträuchern“. Inzwischen ist auch noch “Köstliches von Sumpf- und Wasserpflanzen” hinzugekommen. Und weiter unten stelle ich Ihnen ganz ausführlich meine neusten “wilden” Sammlungen von 2015 vor.

Mehr denn je brauchen wir heute die „wilde“ Natur und „wilde“ Nahrung in Form von essbaren Wildpflanzen. Sie enthalten fünf bis zehn Mal so viel an Vitalstoffen wie unsere herkömmlichen Kulturpflanzen. Der Zugang ist heute glücklicherweise denkbar einfach und natürlich: Bekannte Alltagsrezepte werden mit bekannten (oder noch unbekannten) essbaren Wildpflanzen neu kombiniert. In einer modernen Küche sind essbare Wildpflanzen somit vielseitig verwendbar: frisch geerntet und roh im Salat und Smoothie oder als Pesto und Aufstrich; als Vorrat eingemacht und eingelegt in den verschiedensten Variationen und auch als klassisches Gemüsegericht im Wok gegart oder im Ofen gebacken.

Dies ist Selbstversorgung pur sowie aktive Gesundheitsvorsorge – ohne Düngung, Pestizide und Gentechnik. Dazu immer frisch, saisonal und regional.

Dazu lernen, damit integrieren, daran wachsen…

Weissdorn kl

Weissdorn

Das Erkennen und Sammeln in der Natur erfordert Wissen und Übung. Regelmäßige Streifzüge in bekannte Gefilde lassen uns an den Wachstumsprozessen einer Wildpflanze teilhaben. Wir erkennen die verschiedenen Reifestufen und ernten somit immerzu frisch und saisonal. Erstaunen und Freude machen sich breit, wenn wir einen Korb voll Wildpflanzen, Blüten und Kräuter sowie Früchte von Hecken und Sträuchern und Waldbäumen geerntet haben. Schon zwei Sammelspaziergänge pro Woche können den Bedarf an essentiellen Nährstoffen sichern.

Die Technik ermöglicht ein schnelles Verarbeiten und Zubereiten und kommt uns im Arbeitsalltag damit sehr entgegen. Mit Blender, Mixer, Entsafter und Dörrgerät können ganz einfach schmackhafte Gerichte zubereitet oder als Vorrat verarbeitet werden. Ob roh oder/und gekocht, vegan oder/und vegetarisch darf jeder individuell entscheiden.

Grüner Smoothie

Der grüne Smoothie wurde Ihnen bereits in diesem Webmagazin vorgestellt. Sie wissen auch schon, dass jeder grüne Smoothies verträgt, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt

Gerade der grüne und wilde Smoothie bietet viele Vorteile in einer Mahlzeit:

  • Rohe (vegane) Kost
  • Hohe Vitalstoffdichte durch Verwendung der ganzen Frucht und Pflanze
  • Purer Genuss und Geschmack (alle Geschmacksnerven werden angeregt)
  • Schnelle Zubereitung
  • Gute und leichte Verdaulichkeit
  • Flüssige Nahrung, die man „schmauen“ kann.
  • Ehrliches und reines Lebensmittel, das seinen Namen verdient
  • Das Defizit an „Grün“ und somit an Chlorophyll wird reduziert

Rezept aus dem Buch “Wilder Mix

Smoothie mit Knoblauchsrauke (Seite 48)

Knoblauchsraukensmoothie © Micha Brem

Knoblauchsraukensmoothie © Micha Brem

Zutaten (4 Gläser)
  • 30g Blätter, Triebspitzen, Blüten der Knoblauchsrauke
  • 120g Kopfsalat
  • 1 Orange
  • ½ Salatgurke
  • ½ Banane
  • ½ Zitrone
  • ½ Avocado
  • 1 cm Stück Ingwer oder 1 TL Ingwerpulver
  • 1 Msp. Kurkuma
  • 1 Msp. Chilipulver
  • 600 ml reines Wasser
süßere Variante

weitere ½ Banane oder 1 reife Birne oder 3 entsteinte Datteln zugeben.

Zubereitung

Aus den Zutaten im Mixer einen Smoothie bereiten.

Reihenfolge beim Einfüllen beachten:

a) mit leichten Bestandteilen beginnen
b) weiter mit kompakten, schweren Bestandteilen
c) anschließend Kräuter, Gewürze, Superfoods
d) zuletzt reines Wasser dazugießen

Wild und bunt – bitter und scharf – abwechselnd und maßvoll

Wilde und grüne Smoothies, Desserts, Pestos oder Aufstriche…

  • reinigen und entgiften den Körper
  • stärken das Immunsystem
  • bieten hochwertiges Eiweiß
  • sind modernes „Anti-Aging“
  • führen vor allem für Mädchen und Frauen wertvolles Eisen zu (Brennnessel, Aronia…)
  • fördern die Darmgesundheit und
  • bieten für Frau und Mann zusätzlich Unterstützung.

Gerade Schafgarbe, Roter Wiesenklee, Frauenmantel und Brennnesselsamen sind für Frauen die Pflanzen der Wahl. Doch wie immer: abwechselnd und maßvoll.

Rezept aus dem Buch “Wilder Mix

Hagebutten-Dessertcreme (Seite 40)

Hagebuttendessertcreme ©Micha Brem

Hagebuttendessertcreme ©Micha Brem

Zutaten (4 Portionen)
  • 200g Hagebuttenmark oder 4 EL Hagebuttenpulver + 100ml Wasser
  • 2 Orangen
  • 2 Bananen
  • 4 entsteinte Datteln
  • 200 ml reines Wasser
Rezept-Variante: Hagebutten-Brotaufstrich

2 EL Hagebuttenpulver mit 2 EL reinem Wasser und 3 EL Birnendicksaft oder Agavendicksaft und etwas Zitronensaft vermengen, ziehen lassen.

Zubereitung:

Aus den Zutaten im Mixer einen Smoothie bereiten.

Neue Buchempfehlungen

Wilder Mix, Grüne Smoothies und Desserts mit Wildpflanzen

dr markus strauss wilder mix buchcover 3D_522x768In der neuen Publikation Wilder Mix werden zahlreiche Rezeptideen in Form von Smoothies, Pestos und Desserts mit Wildpflanzen und Wildfrüchten vorgestellt. In alphabetischer Reihenfolge werden die 31 Wildpflanzen von Ackermelde bis Wiesen-Bärenklau beschrieben, genau erklärt, wo und wann sie zu finden sind und welche Teile der Pflanze am leckersten sind. Ihre Inhaltsstoffe und sogar die Heilwirkungen werden dargestellt.

Alle Rezepte sind roh und vegan und werden vom Körper basisch verstoffwechselt. Viele Alternativen – auch diejenigen mit Wildpflanzenpulver – bieten nicht nur Abwechslung sondern erleichtern auch den Einstieg in die Welt des Wilden Mix. Rohköstlich-vegane Rezepte aus Wildpflanzen und Wildfrüchte für Grüne Smoothies, Pestos, kalte Suppen, Eis, Sorbet und Desserts sind mit dekorativen Bildern versehen. Hinweise zu passenden Superfoods und Sammeltipps zu den verwendeten Wildpflanzen sowie kreative Variationen ergänzen das Buch.

Die 12 besten Beeren aus Wildsammlung und aus dem Garten

Dr. Markus Strauß Die 12 besten Beeren-Cover webLieblings- und Trendbeeren, (noch) Unbekannte oder zu Unrecht Vergessene, sind hier zu finden. Kleine Kraftpakete, die uns die Natur quasi umsonst liefert, wenn wir wissen, wo und wann wir sie am besten pflücken können.

Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie in ihrer Wildform ein außergewöhnliches Aroma und geballte gesunde Inhaltsstoffe aufweisen – und dass sie auch in unseren Breiten gedeihen. Daher sind neben Sammeltipps auch Anbauhinweise für den Garten genannt.

Dazu tolle Ideen für eine gesunde Küche: Fruchtleder (gelatinefreie Alternative zu Gummibärchen), Aufstriche und Pikantes, das fruchtig bereichert wird. Ein anregendes Buch, das auch Mischköstlern den Einstieg in die wilde Küche schmackhaft macht.

Weiterwachsen und weiterbilden auf Hochschulniveau

Wer sich beim Gang durch die Natur unsicher fühlt, kann nicht nur die verschiedenen Bücher aus der Reihe „Natur & Genuss“ zur Hilfe nehmen. Seit 2013 gibt es zusammen mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen die Deutschlandweit erste Ausbildung auf Hochschulniveau im Bereich essbare Wildpflanzen! Diese bietet das Wiedererlangen von altem Wissen in Theorie und Praxis und ist auch eine gute Weiterbildungsmöglichkeit für verwandte Berufsgruppen.

„Einfach“ mal anfangen mit dem Newsletter

Mit dem Newsletter „Wildpflanzen aktuell“, der in der Hauptsaison von März bis Oktober zweiwöchentlich erscheint (und im Winter 1 Mal/Monat), kann jeder heute sofort mit (s)einer wilden Lebensweise anfangen. Sammeltipps und Rezepte sowie Veranstaltungen ermuntern und inspirieren zu wilder Lebendigkeit und dennoch nahezu einfacher Lebensweise.

Über den Autor

Portrait Markus StraußDr. Markus Strauß entdeckte bereits in seiner Kindheit seine Liebe zur Natur und studierte folgerichtig später Geographie, Geologie und Biologie in Heidelberg. Seine Arbeit in agrarökologischen Projekten führte ihn unter anderem in die Anden und den Himalaya, später aber auch wieder zurück nach Deutschland an das Südasien-Institut der Universität Heidelberg sowie an die Universität Mainz. Heute ist Markus Strauß freiberuflicher Autor, Berater und Dozent und lebt in Stuttgart.

Für namhafte Fachpublikationen schreibt Dr. Strauß regelmäßig Beiträge. Vorträge, Kurzseminare und Kongresse führen ihn durch ganz Deutschland. Auch im Fernsehen ist er als Experte gern gefragt. „Natürlich“ ist er am liebsten in der freien und unberührten Natur unterwegs – im Wald, in den Alpen oder an der Nord- und Ostsee.

Seine Vision

Die (Re-) Integration der essbaren Wildpflanzen in das Alltagsleben und die Alltagskultur sowie die Erschaffung von essbaren Landschaften.

Kontakt

info@dr-strauss.net

Webseite: www.dr-strauss.net

Haben Sie schon Erfahrungen mit dem Wildpflanzensammeln gesammelt? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

Hitzewallungen in den Wechseljahren und wohin die Reise geht

$
0
0

Eine neue Sichtweise auf die Wechseljahre und das Empfinden der heißen Zeiten.

Hitzewelle © Grit Scholz

Hitzewelle © Grit Scholz

Die Beschwerden, die viele Frauen in den Wechseljahren plagen, scheinen immer häufiger aufzutreten. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass zu Zeiten unserer Großmütter darüber nicht so viel gesprochen wurde.

Heute sind in unzähligen Foren im Internet und in Frauenzeitschriften die Wechseljahre mit ihren, für die Frauen fast durchgängig als negativ erlebten Begleiterscheinungen, ein großes Thema. Das Schlimmste sind wohl die Hitzewallungen, oft begleitet von heftigen Schweißausbrüchen und Nachtschweiß, der viele Frauen um den Schlaf bringt.

Wissenschaftlich begründete Ursachen für Wechseljahresbeschwerden

Egal wohin man schaut, in den meisten Fällen wird das Thema wissenschaftlich erklärt.

So wie Wissenschaft und Schulmedizin die Geschehnisse im Körper der Frauen analysieren, kommen sie zu einem einheitlichen und ganz logischen Ergebnis. Der Körper der Frauen baut im Alter ab, weshalb sich der Hormonhaushalt verändert, sie unfruchtbar werden und sich an diesen Prozess allerhand Fehlfunktionen anschließen. Dies wäre keine Krankheit, sondern dem Alterungsprozess zuzuschreiben. Und natürlich gibt es Mittel und Methoden, diese Begleiterscheinungen zu unterdrücken oder zumindest zu minimieren.

Die einen setzen auf Pharmaka und Hormonpräparate, die anderen auf natürliche Methoden, wie Ernährung, Bewegung, Meditation und mehr.

Die Grundhaltung, dass da etwas weg gemacht werden möchte oder zumindest aufgehalten, ist in beiden Fällen die Gleiche.

Ängste vor Verlust von Vitalität

Es ist der Schrecken vor dem drohenden Verfall, die Angst vor dem Altwerden und allem, was für eine Frau damit zusammen hängt. Der Verlust von Vitalität, Attraktivität, Leistungsfähigkeit, gesellschaftlicher Anerkennung und vielem mehr.

Wenn eine Frau diese Ängste in sich trägt und diese Sichtweise auf die Wechseljahre, wie sie von medizinischer Seite dargestellt werden, verinnerlicht hat, wird sie mehrfach täglich an diese Ängste erinnert, immer dann, wenn sich Symptome zeigen. Damit programmiert sich die Frau unbewusst selbst, mehrfach täglich, auf Verfall. Ihr Körper wird ihr bald auch äußerliche Anzeichen liefern, die ihre Ängste bestätigen, womit die unbewusste Programmierung noch mehr Fahrt aufnimmt, und der Alterungsprozess noch schneller geht.

Grundhaltung gegenüber Wechseljahresbeschwerden in Frage stellen

Es gibt Frauen, die haben für sich erkannt, dass an der Grundhaltung etwas nicht stimmen kann. Alles in ihrem Inneren weigert sich, diesem schulmedizinischen Pfad zu folgen. Eine Frau meinte: „Würde ich diese Sichtweise der Fehlfunktion und des natürlichen Verfalls teilen, das wäre ja so, als würde ich mich selber zum Schafott tragen.“
Denn ein Symptom wird erst dann als unangenehm, störend und beeinträchtigend empfunden, wenn entsprechende Gefühlswerte damit verknüpft sind.

„Warum sollte ich glauben, dass mein Körper Fehlfunktionen hat? Das würde bedeuten, dass alle Frauenkörper Fehlfunktionen haben in der Zeit des Wechsels. Wieso kommt niemand auf die Idee, den Körperfunktionen zu vertrauen? Ich gehe davon aus, dass mein Körper genau weiß, was er tut, viel besser, als ich es selbst oder ein Mediziner das jemals wissen könnte. Denn woher und von wem weiß denn unser Organismus, was er in jedem Moment zu tun hat, um uns am Leben zu erhalten, um uns wachsen und reifen zu lassen? Es gibt da niemanden, der ihm das sagt. Es gibt nur Gedanken und Gefühle, mit denen wir selbst diese Prozesse begleiten und damit beeinflussen.“

Dem Körper vertrauen

Vertrauen

Vertrauen

Nun galt es herauszufinden, was passiert, wenn neue, positive Verknüpfungen entstehen, die dem eigenen Körper vertrauen, das Leben umarmen und nicht auf Verfall, sondern auf Erneuerung und Veränderung ausgerichtet sind. Diese Frauen folgten ihren inneren Impulsen und vertieften sich in die Prozesse ihrer Körper, wobei sie Erstaunliches entdeckten.

„Jede Hitzewallung war mir von nun an willkommen – denn ich wollte sie erforschen.
Schon das änderte meine Empfindung der Symptome deutlich. Ich empfand z.B. die Hitzewallungen nicht mehr als lästig, beängstigend, nervend und dem hilflos ausgeliefert, sondern jede Wallung wurde nun Anlass zu einer kleinen Pause, zu einem in mich Hineinfühlen und -lauschen.
Ich prüfte – was ist JETZT gerade los – in mir, um mich herum. Wie fühlt es sich an? Welche Gedanken beschäftigen mich? Ich scannte sozusagen die “Betriebsumgebung”, in der diese Hitzewallungen auftraten, und registrierte das alles, ohne es zu bewerten. Mit einem: Aha!
Es war sehr, sehr spannend, was ich dabei alles über mich erfuhr und wie wohlig nah ich mir selber kam“.

„Ich bin 61 und schon seit Jahren täglich in der heißen Phase, und Falten zeigen sich kaum. Das Leben liebt mich, und ich liebe das Leben, egal was Wissenschaft und die Ärzte dazu sagen.“

Neues Erleben der Wechseljahre

Dieses neue Erleben durch eine andere Haltung wurde von vielen Erkenntnissen begleitet.

Frauen berichten davon, dass sie fasziniert waren über die erstaunlich hohe Energie, die ihr Körper in ‚Null Komma Nichts’ hervorbringen konnte.

Sauna gesund, Hitzewallungen schlecht?

Sauna fotolia © Sabine Hürdler

Sauna fotolia © Sabine Hürdler

Es ist ja auch erstaunlich. Beispielweise wird für Sauna oft viel Geld bezahlt und das Schwitzen dabei als Genuss und gesundheitsfördernd angesehen. Das wird uns verkauft als Wellness, und wem es gut tut – wunderbar. Betrachten wir das mal mit anderen Augen, könnte man meinen, wir Menschen wären völlig verrückt geworden.

Da wo unser Körper von sich aus Hitze und Schweiß erzeugt, schimpfen wir auf ihn und empfinden das als Fehlfunktion und machen alles, um das zu unterdrücken. Doch auf der anderen Seite unterziehen wir uns freiwillig einer Tortur, die einen ähnlichen Effekt hat. Dabei wird die Hitze von außen künstlich erzeugt, oft mit viel Energieaufwand und hohen Kosten. Alle wissen, das ist gesund – deshalb empfinden wir Sauna empfehlenswert und Hitzewallungen als Zumutung.

Haltung entscheidend für mein Erleben

Hier wird wieder deutlich, dass die Haltung entscheidend ist, wie ich was erlebe. Unser Weltbild, das Leben, in die von uns gewünschte Form zwingen zu wollen – ist gleichbedeutend mit dem Ausspruch – „Wir machen uns die Erde untertan“. Dabei ist es doch das Leben selbst, welches die höhere Intelligenz hat, die wir unserem Verstand in unseren s.g. Wissenschaften bisher nur in winzigen unzusammenhängenden Teilbereichen erklärbar machen konnten.

Es lohnt sich also, das Leben selber zu belauschen, in Kontakt zu treten, mit allen Sinnen und es nicht allein mit dem Verstand entdecken und erklären zu wollen.

„Mit der Zeit war ich so fasziniert von den Zusammenhängen und von der Großartigkeit meines Körpers und seinen Funktionen, dass meine Ehrfurcht vor dem – was auch immer all diese Dinge lenkt, sehr groß wurde und sich Dankbarkeit breit machte. Es gab immer wieder ein Erleben von: Ich werde getragen und geführt, ich kann meinem Körper vertrauen. Meine Sehnsucht nach Hingabe, etwas Urweibliches – konnte ich in diese Körperprozesse einfließen lassen. Dabei wurde mir klar, es sind nicht lediglich körperliche Prozesse, sondern das, was da stattfindet, betrifft mich als ganzes Wesen. Es berührt mich auf allen Ebenen, körperlich, geistig und seelisch, und es erneuert, bewegt und beschenkt mich.“

Frauen wird das Vertrauen in ihren Körper geraubt

Das Vertrauen in unseren Körper wurde den meisten Frauen recht früh geraubt, indem religiöse oder gesellschaftliche Konzepte über sie gestülpt wurden. Beispielsweise wurde über Generationen von kirchlicher Seite behauptet, Frauen wären unrein, wenn sie ihre Tage hatten, oder Frauen, die körperliche Lust spürten, wären vom Teufel besessen. Hier könnte man vieles aufzählen, was sich im weiblichen, kollektiven Unterbewusstsein tief eingeprägt hat und das Empfinden von vielen Frauen bis heute prägt. So, dass ein gesundes, natürliches, körperorientiertes Fühlen, im Einklang mit Körper, Geist und Seele, in vielen Bereichen unmöglich gemacht wurde.

Wenn alle Prägungen, ob moralisch oder schulmedizinisch, mal beiseite gelassen werden können, weil Frauen sich dieser „Glaubenssätze“ bewusst werden, wird die Wahrnehmung von dem, was tatsächlich geschieht, möglich.

„Ich erkannte, dass diese Hitze meine Zellen verjüngt und vieles neu formatiert wurde. Ich spürte, wie durch den Schweiß vieles abgestoßen und entfernt wurde, was sich an Stoffen eingelagert hatte, die nicht mehr nützlich oder sogar schädlich waren. Es fühlte sich sehr deutlich nach innerer Reinigung an.“

„Ich spürte, dass der Lebensabschnitt, in dem ich mich jetzt befinde, nicht der Weg in den körperlichen Verfall ist – sondern der Weg in eine Erneuerung.
Die Energie, die mein Körper früher für die hormonellen Funktionen, die Versorgung der Eierstöcke, die monatliche Blutung benötigt hatte – wurde jetzt wieder dem gesamten System zugeführt und ermöglicht die Nutzung erweiterter Ressourcen – die bisher gar nicht in dem Maße zur Verfügung standen.“

Zurück zur Ehrung der Frauen

In anderen Kulturen wurden die Frauen in der Zeit der Fruchtbarkeit geehrt, für ihre Schöpferkraft, neues Leben in die Welt zu bringen.

Die Frauen, die nicht mehr bluteten, wurden dafür geehrt, durch ihre Weisheit und Verbundenheit mit allem Sein, die Fähigkeit zu haben, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Familie, den Clan und den Stamm auch durch schwierige Zeiten führen zu können.

Buchempfehlungen von der Redaktion

Das Tor ins Leben

9783981180503Ein einzigartiges Bilderbuch von Grit Scholz mit 200 Bildseiten zum Thema „Weibliche Genitalien – so habe ich das noch nie gesehen“. Hier finden Sie ausführlich, was in dem vorletzten Artikel über das Tabuthema Schambereich(e) etwas zu kurz gekommen ist. Die meisten Frauen erinnern sich an die Zeit, als sich plötzlich in der Pubertät der Schambereich veränderte, wie gerne frau sich andere Mädchen „untenherum“ angeschaut hätte, nur die wenigsten trauten sich, sich mit einem Spiegel selber zu betrachten. Selbst in der Frauenarztpraxis ist es unüblich, der Patientin einen Spiegel für “untenrum” vorzuhalten.

In diesem Fotoband “Das Tor ins Leben” hat Grit Scholz 65 Vulva-Fotos von 18-75-jährigen Frauen in all ihrer Vielfalt aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt. Durch die Gegenüberstellung mit Entsprechungen aus der Natur in Bäumen oder Blumen verlieren die Bilder jegliche pornographische Note, sondern regen an, sich mit Ehrfurcht und Erstaunen diesem wichtigen Körperteil, durch den die meisten von uns geboren werden, zuzuwenden. Beeindruckend der Prolog, der die Entstehungsgeschichte dieses Werkes mit all seinen Schwierigkeiten, Vorurteilen und Improvisationen beschreibt.

Infos und Einblicke in das Buch finden Sie hier. Ein Buch, das jede Frau mit ihrer Tochter und ihrem Partner ansehen sollte.

Das Geheimnis der Menstruation

proell Geheimnis MenstruationMag. Dr. Gabriele Pröll ist Sozialwissenschaftlerin in Österreich. Sie hat sich in der Erwachsenenbildung eingebracht und in der Frauenforschung einen Namen gemacht. Ihr Buch “Das Geheimnis der Menstruation” hat den Untertitel „Kraft und Weisheit des Mondzyklus“. Gabriele Pröll zeigt, wie unterschiedlich die Kulturen mit dem Phänomen der Menstruation umgehen. Sie regt dazu an, die Menstruation als Geschenk zu betrachten und nicht als Belastung, die unbedingt durch Hormone unterdrückt werden muss (Schlagwort Langzyklus). Rituale, Meditationen und Visualisierungen helfen dabei, die Kraft der Weiblichkeit zu entdecken, von der Gesellschaft anerzogene negative Programmierungen zu erkennen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Die Menstruation wird dann nicht mehr als notwendiges Übel betrachtet sondern als Kraftspender und eine Chance, mit dem Urweiblichen in Kontakt zu treten. Infos über die Autorin und ihr Wirken fnden Sie hier.

Sollten Sie das Buch nicht mehr über Amazon erwerben können, können Sie es auch direkt beim LebensGut Verlag bestellen.

Die “glückliche” Gebärmutter

Pröll GebärmutterDas neuste Buch von Gabriele PröllDie „glückliche“ Gebärmutter“ hat den Zusatz „Innere Bilder – selbstheilende Kraft bei Unterbauchbeschwerden: Mit praktischen Übungen nach der Methode Wildwuchs®“. Die Methode Wildwuchs® wurde von Angelika Koppe, entwickelt, die Ihnen diese Körper- und Seelenarbeit bereits in dem Artikel: „Mit dem eigenen Körper reden“ vorgestellt hat.

Gabriele Pröll untersucht die Ursachen von speziellen Frauenkrankheiten, wie Uterusmyome, Endometriose, Unterbauchschmerzen, und führt in die Selbstheilungspraxis ein. Sie stellt das Denkmodell der Körperlandschaft vor, leitet dazu an, ungünstige Glaubenssätze zu erkennen, zu verwandeln und zu verabschieden. Bei der Reise durch den Körper werden Orte der Kraft entdeckt und bei diesen Reisen Antworten gefunden, die sich positiv auf das Heilungsgeschehen auswirken.

Das Buch ist klar gegliedert, der praktische Übungsteil kann auch ohne Coach durchgearbeitet und erfolgreich angewendet werden. Nicht umsonst hat dieses Buch bei Amazon von allen 10 Kommentatoren die volle Punktzahl (5 Sterne) bekommen.

Über die Autorin

grit ScholzGrit Scholz, erforscht das Menschsein und beginnt dabei immer bei sich selbst. Vielfältige Erfahrungen und Begegnungen bildeten die Grundlage für Ihr Buchprojekt “Das Tor ins Leben“, dessen Auftraggeberin sie selbst war, dafür gründetet Sie 2007 den LebensGut-Verlag. Sie ist Mutter von zwei Töchtern und lebt auf dem Lande.

Kontakt

info@lebensgut-verlag.de

http://www.lebensgut-verlag.de

Fühlen Sie sich mit diesem Artikel bei Ihren Wechseljahresbeschwerden ernst genommen? Wie erleben Sie die Hitzewallungen? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

Magnesium, das Schlüsselmineral für unsere Gesundheit

$
0
0

Magnesiummangel ist weit verbreitet. Das Magnesiumbuch klärt auf, gibt Hilfe und informiert über die richtige Magnesiumeinnahme und transdermales Magnesium Oil.

Vitalität

Vitalität

Während meiner praktischen Tätigkeit in der Klinik spielte Magnesium schon immer eine große Rolle. Vielen Patientinnen konnte ich helfen, wenn ich ihnen ausreichend hohe Dosen von Magnesium verschrieb, angefangen von Schmerzen bei der Periode (Dysmenorrhö), bei dem prämenstruellen Syndrom (PMS), bei Wechseljahresbeschwerden, Kinderwunsch und Schwangerschaft. Aber auch bei Migräne, Schlafstörungen, Ängsten, Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität, Hauterkrankungen…gehört Magnesium zur Therapie, denn alle Stoffwechselvorgänge laufen nur mit Magnesium ungestört. Es wird deshalb auch als „Funke des Lebens“ bezeichnet. Energiegewinnung, Reizübertragung in Nerven und Muskeln: unmöglich ohne Magnesium.

Manchmal ist es nicht einfach, die richtigen Magnesium-Tabletten zu finden, die vertragen werden und deren Dosierung stimmt. Ich fragte mich oft, warum es nicht ein vernünftiges Magnesiumbuch gibt, das uns Ärzte genau über Magnesium aufklärt.

Endlich, jetzt ist es da, das Magnesiumbuch.

Und nicht nur das, auch eine völlig neue und sehr hilfreiche Anwendungsmöglichkeit von Magnesium, die so phantastisch einfach und effektiv ist, dass ich es zuerst kaum glauben konnte. Nämlich die Anwendung über die Haut!

Die Autorin dieses Magnesiumwerkes ist Ihnen keine unbekannte. Über ihr Buch „Endlich frei von Allergie“ interviewte ich Dr. Barbara Hendel im Dezember vergangenen Jahres. Und dieses Jahr im Mail berichtete Dr. Barbara Hendel Ihnen, wie man auch als Vegetarier oder Veganer gesund Gewicht reduzieren kann.

Interview mit Dr. Barbara Hendel über das Magnesium-Buch

Rolle von Magnesium für unsere Gesundheit

Welche Rolle spielt Magnesium generell für unsere Gesundheit?
Funke des Lebens

Funke des Lebens

Magnesium ist der Tausendsassa unter den Mineralstoffen. Es lenkt den gesamten Stoffwechsel, macht uns widerstandsfähig gegen Stress, bringt unser Nervensystem zur Ruhe, festigt unsere Knochen und verleiht uns gleichzeitig Ausdauer und Kraft. Ohne Magnesium läuft im Körper nichts. Zudem besteht bei keinem anderen Mineralstoff ein so gravierender und gleichzeitig so wenig beachteter Mangel wie bei Magnesium. Das mag auch daran liegen, dass es nicht einfach ist, einen Magnesiummangel nachzuweisen.

Magnesiumbedarf und Ernährung

Ist der benötigte Magnesiumbedarf mit einer gesunden Ernährungsweise noch zu gewährleisten?

Schwierig, denn nicht nur durch die Verarbeitung der Lebensmittel, sondern auch durch die ausgelaugten Böden hat sich der Magnesiumgehalt selbst bei den naturbelassenen Lebensmitteln dramatisch reduziert. Monokulturen und die Verwendung von Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmitteln verhindern, dass sich der Boden natürlich regenerieren kann. Dies trifft in besonderem Maße auf Mineralstoffe zu. Also, es wird zunehmend schwerer, sich mit dem heutigen Lebensmittelangebot optimal zu ernähren.

Verarbeitete Lebensmittel und Fast food weisen nicht nur wenig Magnesium auf, sondern führen auch zur Übersäuerung. Dadurch steigt der Magnesiumbedarf noch weiter an.

Hinzu kommt, dass Magnesium täglich zugeführt werden muss, weil es nicht auf Vorrat gespeichert werden kann. Einziger Notfallspeicher sind die Knochen. Muss der Körper auf Magnesium in den Knochen zurückgreifen, ist Osteoporose die logische Folge.

Magnesiumbedarf pro Tag

Wie hoch ist der tatsächliche Magnesiumbedarf pro Tag? Wovon ist er insbesondere abhängig?

Die offiziell empfohlene Tagesdosis liegt bei 375 mg Magnesium pro Tag. Für Männer liegt der Wert etwas höher, bei 400 mg, für Frauen bei 300 bis 350 mg pro Tag. Der tatsächliche Bedarf hängt jedoch stark von individuellen Faktoren ab. So kann ein Leistungssportler bis zu 1.200 mg/Tag benötigen. Auch Schwangere und stillende Mütter benötigen mehr Magnesium. Wird Magnesium nicht nur vorbeugend, sondern auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, kann die notwendige tägliche Dosis ebenfalls wesentlich höher liegen.

Nachweis Magnesiummangel

Welche Symptome deuten auf einen Magnesiummangel hin?
Wadenkrampf

Wadenkrampf

Die Symptome sind sehr indifferent.

Wie lässt sich ein Magnesiummangel eindeutig nachweisen?

Magnesium befindet sich zu 99 Prozent in den Zellen. Deshalb ist es schwierig, aussagefähige Werte durch eine Blutuntersuchung zu erhalten.

Liegt beispielsweise der Magnesiumwert im Blutplasma unter dem Normbereich, so kann man sicher von einem Magnesiummangel ausgehen. Bei einem Normalwert besteht jedoch keine Gewähr, dass nicht doch ein Magnesiummangel vorliegt, weil der Körper aufgrund der Wichtigkeit von Magnesium immer einen bestimmten Level im Blut aufrecht erhält und notfalls Magnesium aus dem Knochen löst.

Magnesium aus dem Vollblut, eine etwas aussagekräftigere Methode, wird nur von wenigen Labors routinemäßig bestimmt.

Deshalb wird häufig ein Bluttest in Kombination mit einem Magnesiummangel-Fragebogen (Beispiel in meinem Buch, Kurztest siehe unten) zur Beurteilung herangezogen.

Magnesium als Nahrungsergänzung und über die Haut

Wem empfehlen Sie, Magnesium zusätzlich zur Nahrung zuzuführen?

Aufgrund der soeben geschilderten Tatsachen empfehle ich praktisch jedem Magnesium zusätzlich zuzuführen. Unsere Lebensmittel enthalten immer weniger Magnesium und können den Bedarf nicht mehr ausreichend decken. Gleichzeitig benötigen wir durch unseren hektischen Lebensstil mehr Magnesium als in früheren Zeiten.

Ein Zuviel an Magnesium scheidet der Körper einfach aus. Eine Mangelversorgung wirkt sich jedoch auf den gesamten Körper negativ aus. Magnesium ist ein Schlüsselmineral, das den gesamten Mineralhaushalt steuert.

Welche Möglichkeiten der Magnesiumaufnahme gibt es? Und welche empfehlen Sie im besonderen Maße?

Abgesehen von Magnesium-Infusionen, die Notfallsituationen oder kurmäßigen Anwendungen vorbehalten sind, gibt es zwei Möglichkeiten, den Körper zusätzlich mit Magnesium zu versorgen. Die orale Einnahme und die Aufnahme über die Haut. Zur Einnahme von Magnesium muss ich nicht viel erzählen, das dürfte jedem bekannt sein.

Magnesium über die Haut
Magnesiumspray

Magnesiumspray

Interessant finde ich eine völlig neue Darreichungsform, das so genannte Magnesium Oil, das äußerlich auf die Haut aufgetragen wird. Magnesium Oil ist kein Öl im eigentlichen Sinn. Es handelt sich dabei um eine hochgesättigte Magnesiumchlorid-Wasser-Lösung, die sich aufgrund ihres hohen Sättigungsgrades zwar ölig anfühlt, jedoch nur aus Magnesiumchlorid und Wasser besteht. Sie wird nicht eingenommen, sondern direkt auf die Haut gesprüht und dort resorbiert.

Der große Vorteil: Der Magen-Darm-Trakt wird umgangen, und das Magnesium kann direkt am Ort des Geschehens aufgetragen und damit auch eine Akutwirkung erzielt werden. Die Resorptionsprobleme im Darm sowie die dosisabhängigen Nebenwirkungen sind also bei der transdermalen Anwendung hinfällig. Besonders für Menschen, die Magnesium oral schlecht vertragen, die generell ungern etwas einnehmen oder die ein Akutproblem, wie z.B. Muskelkrämpfe, gezielt beheben wollen, kann ich diese Anwendungsform wärmstens empfehlen.

Hinzu kommt, dass im Alter die Magensäureproduktion mehr und mehr nachlässt. Magensäure ist aber notwendig, damit Magnesium überhaupt vom Körper aufgenommen werden kann. Da wundert es nicht, dass sich gerade bei älteren Menschen die äußerliche Anwendung von Magnesium großer Beliebtheit erfreut. Viele ältere Frauen leiden an nächtlichen Wadenkrämpfen. Abgesehen davon, dass die orale Einnahme von Magnesium in diesem Fall nichts bringen würde, weil es viel zu lange dauert, bis das Magnesium dort ankommt, wo es gebraucht wird, kann Magnesium Oil direkt auf die schmerzhafte Stelle aufgetragen und eine unmittelbare Wirkung erzielt werden. Eine sehr effektive und elegante Methode!

Wie regulieren Sie Ihren Magnesiumbedarf persönlich?
Fußbad

Fußbad

Ich persönlich fahre mehrgleisig.

Als Ernährungsmedizinerin achte ich natürlich sehr auf meine Ernährung. Aus den oben genannten Gründen reicht das jedoch heutzutage für eine optimale Magnesiumversorgung nicht mehr aus.

Deshalb führe ich Magnesium täglich zusätzlich zu. Nachdem ich die Einnahme von Magnesium schlecht vertrage, verwende ich täglich Magnesium Oil, das ich mir morgens auf die Arme sprühe.

Nach einem besonders stressigen Tag oder nach ausgiebigem Sport gönne ich mir zusätzlich ein Magnesiumbad. Das entspannt mich nicht nur kolossal, sondern tut gleichzeitig meiner trockenen Haut sehr gut.

Überdosierung von Magnesium

Kann es nicht auch zu Komplikationen führen, wenn zu viel Magnesium eingenommen wird?

Nebenwirkungen sind nur bei der oralen Einnahme zu erwarten. Bekannt sind Durchfälle, Übelkeit und Blähungen. Das Auftreten ist dosisabhängig und kann individuell sehr schwanken. Während der eine 400 mg Magnesium problemlos verträgt, lösen bei einem anderen bereits 100 mg Verdauungsprobleme aus. Gerade in diesen Fällen hat sich die äußerliche Anwendung mit Magnesium Oil bewährt.

Indikationen für Magnesium

Bei welchen Krankheiten kann Magnesium außerordentlich wirksam sein?
  • Bei Magnesium denken viele zuerst an Muskelkrämpfe und Sport. Doch Magnesium kann viel mehr.
  • Aufgrund der gefäßerweiternden Wirkung hilft Magnesium vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßverkalkungen und Schlaganfall.
  • Magnesium senkt das schlechte Cholesterin, verhindert Kalkablagerungen in den Gefäßen und hilft beim Abnehmen.
  • Aber auch Diabetes, Migräne und Gelenkbeschwerden, Tinnitus, Depressionen und Demenz können mit Magnesium positiv beeinflusst werden.
  • Bei jungen Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden leiden, findet man immer niedrige Magnesiumspiegel.
  • Das gleiche gilt für Frauen mit Wechseljahresbeschwerden.

Mit der einfachen Zufuhr von Magnesium können viele Beschwerden wesentlich gebessert oder sogar zum Verschwinden gebracht werden. Es ist kaum zu glauben, dass mit diesem einfachen Mineral die zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten nicht nur verhindert, sondern auch erfolgreich behandelt werden können.

Magnesiummangel-Kurztest

Können Sie für meine Leserinnen eine kurze Hilfestellung geben, wie sie bei sich feststellen können, ob ein Magnesiummangel besteht?

Gerne.

Hier ist mein Magnesiummangel-Kurztest
  • Sind Sie häufig gestresst?
  • Trinken Sie häufig Alkohol?
  • Wachen Sie nachts häufiger wegen Wadenkrämpfen auf?
  • Treten bei Ihnen nach körperlicher oder sportlicher Betätigung Muskelverspannungen auf?
  • Leiden Sie besonders im Nacken- und Schulterbereich an Muskelverspannungen?
  • Leiden Sie an Migräne?
  • Sind Sie Diabetiker?
  • Bemerken Sie öfter ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen?
  • Essen Sie häufig Fastfood?
  • Trinken Sie häufig Cola-Getränke?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente wie Entwässerungstabletten, ACE-Hemmer, Abführmittel oder herzstärkende Mittel wie Digitalis ein?
  • Treten bei Ihnen hin und wieder Zuckungen der Augenlider auf?
  • Leiden Sie unter Krämpfen während der Regelblutung?

Wenn Sie mindestens zwei dieser Fragen mit ja beantwortet haben, kann dies ein Hinweis auf Magnesiummangel sein.

Bezugsquellen für Magnesium Oil

Unter dem Keyword “Magnesium Oil” finden Sie diverse Anbieter im Internet. Außerdem sind die Magnesium Oil Produkte auch in der Apotheke erhältlich.

Über die Autorin

Dr. med. Barbara Hendel studierte an der Ludwig-Maximilian-Universität in München Humanmedizin. Es folgten Jahre der Fortbildung in allen Bereichen der Naturheilkunde. Sie gründete eine Tagesklinik für Präventiv- und Ganzheitsmedizin und spezialisierte sich auf die Behandlung chronischer Krankheiten. Dabei war es ihr Ziel, die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren.

Frau Dr. Hendel ist bekannt als Autorin zahlreicher Bücher aus dem Gesundheitsbereich, in denen sie ihre Philosophie vom gesunden und bewussten Leben einem breiten Publikum zugänglich macht.

Weitere Informationen und Kontakt
Bildnachweis

Sämtliche Bilder wurden mit Genehmigung des Verlags dem Magnesium-Buch entnommen. Bildquellen-Nachweis auf den S. 309-310.

Ergänzung von der Redaktion

Sowohl in meinem Frauen-Gesundheitsbuch als auch in zahlreichen Artikeln dieses Magazins wurde bereits auf die Bedeutung von Magnesium hingewiesen. Auf einige aktuelle Punkte möchte ich kurz verweisen.

  • Wenn Sie Magnesium einnehmen, werden die organischen Magnesiumverbindungen (glukonat, citrat, aspartat etc.) besser aufgenommen als die anorganischen (oxid, sulfat).
  • Berücksichtigen Sie das Calcium/Magnesium-Verhältnis, das ungefähr 2:1 betragen soll. Wenn Sie also bspw. zur Verhinderung oder Behandlung einer Osteoporose Calcium einnehmen, müssen Sie die Magnesium-Zufuhr anpassen, z.B. bei 1.000mg Calcium/Tag 500-600mg Magnesium.
  • Dasselbe gilt für die hochdosierte Einnahme von Vitamin D. Magnesium ist wichtig für die Bindung von Vitamin D an das Transporteiweiß und die Umwandlung in aktives Vitamin D in der Leber. Außerdem regt es die Calcium-Einlagerung in den Knochen an.
  • Wenn Sie sich selber Magnesium kaufen, achten Sie genau darauf, ob die Menge von reinem Magnesium angegeben wird oder die Menge des gesamten Magnesiumsalzes. Beispiel 300mg Magnesiumaspartat sind nicht 300mg Magnesium, sondern nur 30mg, da der reine Magnesiumanteil am Magnesiumaspartat nur 10% ist.
  • Außerdem werden oft unterschiedliche Einheiten angegeben: 1mmol=2mval=24,3mg Magnesium!
  • Und vermeiden Sie zu viele Zusatzstoffe.

Buchempfehlung von der Redaktion

Das Magnesiumbuch

Hendel magnesium2Da bei uns der Magnesiummangel so weit verbreitet ist und zu wenig Magnesium zu einer Vielzahl von Beschwerden führt, ist dieses Buch für Jeden ein Muss!

Der Autorin, Frau Dr. Barbara Hendel, ist es gelungen, die wissenschaftlichen Daten über Magnesium zusammenzutragen, sie aber dennoch für Laien gut verständlich aufzubereiten. Sie stellt einleuchtend dar, wie durch unsere moderne Ernährung und unseren Lebensstil der Magnesiumbedarf wächst.

Da Magnesium an allen lebenswichtigen Funktionen beteiligt ist, führt ein Mangel zu einer individuell sehr unterschiedlichen Symptomatik. Die Wechselwirkungen mit anderen Mineralstoffen werden aufgezeigt und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Magnesiumaufnahme vorgestellt.

Magnesiumöl sensitivBis vor kurzem war mir nicht bekannt, dass durch Magnesium Oil die Magnesiumaufnahme über die Haut in nennenswerten Mengen möglich ist. Inzwischen nutze ich Magnesium Oil selber und bin froh, dass ich endlich nicht mehr so hohe Magnesiummengen schlucken muss, die meinen Darm belasten. Gerade jetzt im Sommer, wo wir durch Schwitzen und Sport einen noch höheren Magnesiumbedarf als in der kalten Jahreszeit haben, ist das Öl ideal.

Im Magnesiumbuch finden Sie aber auch Tabellen über den Magnesiumgehalt in Nahrungsmitteln, damit Sie Ihre Ernährung optimieren können. Und einen ausführlichen Fragebogen zu Magnesiummangel.

Ich kenne kein Buch über Magnesium, das so umfassend über dieses lebenswichtige Mineral informiert und das gleichzeitig so praktisch ist, dass man nach der Lektüre sofort weiß, was man zu tun hat.

Lesen Sie es, nutzen Sie es und verschenken Sie es!

Leiden Sie auch unter einem Magnesiummangel? Wie gehen Sie damit um? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

Neue Kurse in der Regenerativen Mitochondrienmedizin

$
0
0

RegenbogenDieser Artikel erschien zuerst im Februar 2013. Er wurde heute aktualisiert und mit neuen Informationen versehen. Das Thema liegt mir sehr am Herzen, denn täglich bekomme ich Anfragen von Leserinnen, bei denen ich als Umweltmedizinerin sofort den Verdacht auf eine umweltbedingte Mitochondrien-Erkrankung habe. Deshalb wünsche ich mir viel mehr Ärzte, die dieses Problem erkennen und ihren Patientinnen helfen können.

Inzwischen gibt es weitere Artikel in diesem Webmagazin, die Ihnen demonstrieren, wie man mit Hilfe der Mitochondrienmedizin chronisch Kranken zu besserer Gesundheit, ja sogar Heilung verhelfen kann:

Und schließlich der Bericht eines unheilbar Kranken, der sich jetzt bester Gesundheit erfreut.

Die westliche Medizin hat in der Vergangenheit viele Erfolge gefeiert. Seit einigen Jahrzehnten jedoch stagniert der Fortschritt in den Praxen: Chronischen Erkrankungen sowie den sogenannten Zivilisationskrankheiten hat die „Schulmedizin“ nicht viel entgegenzusetzen. Doch die Zahl der betroffenen Patienten wächst. Schon kleine Kinder sind betroffen und damit zu einem Leben mit Schmerzen, Medikamenten und vielen Entbehrungen verurteilt. Wir brauchen eine neue Medizin! Eine Medizin, die die Ursachen beseitigen hilft und die die Störungen bekämpft, die im Körper, seinem Stoffwechsel und seinen Zellen angerichtet wurden. Und es gibt Hoffnung …

Bei der Europa-Universität Viadrina wurde daher bereits 2008 ein Masterstudiengang Kulturwissenschaften — Komplementäre Medizin (KWKM) aus der Taufe gehoben, der sich sowohl intensiv mit den Methoden der evidenc-based-medicine als auch der kulturellen Vielfalt der Medizin, deren Sprache und Kommunikation und nicht zuletzt mit ausgesuchten Bereichen der biologischen Medizin beschäftigt. Dabei können Therapeuten und medizinisch Ausgebildete aller Art nicht nur den gesamten Studiengang absolvieren, es ist auch möglich, einzelne Module zu belegen.

Das könnte für Viele interessant sein, denn seit 2012 bekommt der Masterstudiengang ein neues Wahlpflichtmodul: die Regenerative Mitochondrien- und Umweltmedizin. Seitdem beteilige auch ich mich an der Ausbildung mit einem Vortrag über „Umweltmedizin in der Frauenheilkunde“. Die Daten für die neue Ausbildungsrunde 2016 liegen inzwischen vor. Zunächst aber soll Ihnen ein Arzt, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat, die Mitochondrienmedizin erkären.

Dr. Rainer Mutschler
Regenerative Mitochondrien-Medizin

Multiple Sklerose, Diabetes, Übergewicht, Allergien, Krebs, bei Frauen besonders Brustkrebs und Endometriose: jeder Arzt, Heilpraktiker oder Therapeut hat Kontakt mit diesen Erkrankungsgruppen. Leider können chronische Krankheiten heutzutage nur unzureichend verwaltet aber nicht wirklich an den Ursachen bekämpft und beseitigt werden. Erschwerend für alle Beteiligten kommt hinzu, dass diese Erkrankungen in den meisten Fällen kombiniert auftreten.

Etwas gegen die fatale Entwicklung im Sinne einer Prävention oder gar einer Heilung kann die Medizin nicht einmal ansatzweise bieten. Eben in diesem Bereich gibt es viel zu tun. Niemand, der direkt mit Patienten therapeutisch arbeitet, kann wirklich daran interessiert sein, diesen Status Quo in der Medizin zu erhalten. Es muss etwas geschehen, das steht völlig außer Frage, doch was? In welche Richtung soll sich der Therapeut wenden, um seinen Patienten eine bessere Zukunft bieten zu können?

Neue Therapien sind gefragt!

Wer sich etwas genauer und ohne Scheuklappen in der Therapielandschaft umschaut und auch über die deutschen und europäischen Grenzen hinausgeht, der stellt fest, dass es doch Möglichkeiten gibt, chronische Krankheiten nicht nur zu diagnostizieren, sondern wirklich gut zu behandeln. Meist sind diese Therapieformen nicht anerkannt, oft werden sie sogar als unwissenschaftlich belächelt.

Dennoch lohnt es sich, manche der Behandlungskonzepte genauer zu betrachten. Eine noch recht neue Ausrichtung der Medizin macht besonders viel Hoffnung. Sie beschäftigt sich mit einer wesentlichen Ursache insbesondere der genannten äußerst schlecht behandelbaren chronischen Erkrankungen: die regenerative Mitochondrienmedizin.

Die Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen

MitochondriumMitochondrien sind oval-förmige Organellen, die in jeder Zelle des menschlichen und tierischen Organismus (Ausnahme: Erythrocyten) vorkommen. Ihre Aufgabe ist vorrangig, das Gewebe und die Organe mit Energie zu versorgen – Mitochondrien sind, bildlich betrachtet, unsere kleinen Kraftwerke. Sie produzieren in einem chemischen Prozess den Hauptanteil des vom Körper benötigten energiereichen Stoffes ATP (Adenosintriphosphat). Die Bedeutung der Zellorganelle lässt sich besonders dadurch ermessen, wenn wir uns vor Augen führen, dass die Organe mit einem besonders hohen Energiebedarf, wie zum Beispiel das Herz und die Muskulatur, sehr viele Mitochondrien in ihren Zellen enthalten. Im Herzen können es mehrere Tausend pro Zelle sein, die den lebenserhaltenden Muskel versorgen.

Mitochondriopathien

Erkrankungen der Mitochondrien (sog. Mitochondriopathien) sind der Medizin durchaus bekannt. Es handelt sich um relativ selten auftretende Erbkrankheiten, die zu spezifischen Enzymdefekten führen. Somit können bestimmte Stoffwechselwege im gesamten Organismus von Beginn an nicht ablaufen, wodurch sich bereits im frühen Kindes- bis Jugendalter massive Symptome ausbilden. Aus diesem Grund ist eine herkömmliche Behandlung dieser ererbten Mitochondriopathien ein Teil der Kinderheilkunde.

Neue Formen der Mitochondriopathien

Tatsächlich scheint es jedoch andere Formen der Mitochondriopathien zu geben, die im Verlauf des Lebens erworben werden können. Hierbei ist nicht ein spezielles Gen (und damit ein konkreter Stoffwechselweg, der ausfällt) für eine Mitochondriopathie verantwortlich, sondern es handelt sich vielmehr um einen schleichend beginnenden Ausfall erst einzelner dann von immer mehr Mitochondrien.

Denn die vielen Organellen in der Zelle können zuerst noch gegenseitig aushelfen, sie können sich jedoch ebenso wie benachbarte Zellen vermutlich „anstecken“. Doch zuerst werden sich keine Symptome niederschlagen, da jede Zelle über viele Mitochondrien-Kopien verfügt und auch nicht alle betroffenen Mitochondrien dieselben Defekte entwickeln. Die Palette der möglichen Störungen ist so breit wie die Gesamtheit der biochemischen Abläufe in den Mitochondrien!

Was kann eine Mitochondriopathie auslösen?

ElektrosmogNach den Forschungen der regenerativen Mitochondrienmedizin kommt es zum Beispiel durch massive und/oder lang anhaltende belastende Umwelteinflüsse (Schwermetallvergiftungen, wie Amalgam, HWS-Traumata, Elektrosmog, Pestizide, Lösungsmittelexpositionen u. a.) zu Eingriffen in die Biochemie der Mitochondrien. Da in diesen Organellen der Sauerstoff als Reaktionspartner eine große Rolle spielt, kann es durch eine Fehlfunktion der Mitochondrien zu einem sog. oxidativen Stress und einer überschüssigen Bildung von freien Radikalen (ROS) in den Zellen kommen. Diese greifen dann auch auf das umliegende Gewebe über und erzeugen dort wiederum die ROS, die die Zerstörung weitertreiben.

Je nach Zerstörungsgrad der Mitochondrien sind die betroffenen Zellen nicht nur gezwungen, auf die mitochondriale Energielieferung mehr oder weniger zu verzichten. Die pathologischen biochemischen Prozesse beeinträchtigen das eingespielte Stoffwechsel-und Signale-Netzwerk in den Geweben und können schließlich sogar das genetische Material angreifen und Zelltod auslösen. Infolge einer Mitochondriopathie können folgende Beeinträchtigungen auftreten: Fehlfunktionen des Hormon-, Immun- und Nervensystems, Herzprobleme, Muskelschwäche und im weiteren Verlauf Allergien, Autoimmunerkrankungen, Krebs, Multiple Sklerose u.v.m.

Vererbung ist auch hier möglich

KinderFatalerweise scheint es darüber hinaus möglich zu sein, dass jene erworbenen Mitochondriopathien vererbbar sind, wenn sie sich auch in den Fortpflanzungsorganen von betroffenen werdenden Müttern und Vätern manifestieren. Forscher sprechen dann von Epigenetik. Die Folgen dieser Entwicklung sind gesundheitlich angeschlagene Mütter und Väter mit immer kränker werdenden Kindern, die zum Beispiel unter Lernschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen, Allergien und anderem zu leiden haben. Das gesamte Familienleben wird massiv beeinträchtigt, und niemand kann sich erklären, warum es gerade diese Familie so hart getroffen hat.

Natürlich können die herangezogenen Ärzte und Therapeuten meist nur die Symptome feststellen und hier und da lindern. Wirkliche Veränderungen dieser fatalen Lage sind auf herkömmlichem Wege nicht zu erreichen. Aber wenn man Sie schon bei Kinderwunsch berücksichtigt, kann man viel Leid in der Familie verhindern.

Die regenerative Mitochondrienmedizin ist eine Medizin der Zukunft!

Die regenerative Mitochondrienmedizin hingegen kennt diese Fälle und hat bereits viele therapeutische Verfahren entwickelt, die es ermöglichen, erstens die Ursachen zu beseitigen – soweit möglich – und zweitens die in den Mitochondrien und den betroffenen Zellen ablaufenden pathologischen Stoffwechselvorgänge zu stoppen. Je nach Zerstörungsgrad der Gewebe und Ursache der Mitochondriopathien kann so eine Regeneration der Zellen und Gewebe erreicht und möglicherweise sogar eine Heilung eingeleitet werden.

Noch ist es eine relativ kleine Gruppe von Therapeuten, die mit der regenerativen Mitochondrienmedizin arbeitet. Doch die Forschung auf dem Gebiet der Regenerativen Mitochondrienmedizin kommt immer stärker in Gang, und die ersten Erfolge der neuen Medizin rücken sie immer mehr in den Fokus der Wissenschaftler und Mediziner. Eine volle Etablierung der Regenerativen Mitochondrienmedizin bedarf noch viel Zeit intensiver Forschung, doch bereits jetzt gibt sie den Patienten und Behandelnden Hoffnung auf Entwicklung neuer Therapien bei den vielen, heutzutage noch nicht therapierbaren Erkrankungen.

Weitere Infos zum Masterstudiengang

VorlesungHaben wir Sie neugierig gemacht? Um das nötige Hintergrundwissen und die praktischen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Therapie zu erlernen, enthält das Wahlpflichtmodul sowohl theoretische als auch praktische Anteile, die sich auf fünf Vollzeit-Wochenenden zwischen März und November2016 erstrecken. Dabei konnten zahlreiche bekannte Referenten und Koryphäen des neuen Medizingebietes als Lehrende gewonnen werden. Hier können Sie schon den Flyer Curriculum 2016 einsehen und sich über die Referenten informieren.

Wenn Sie ein Therapeut sind, informieren Sie sich doch, ob dieser Masterstudiengang für Sie von Interesse sein könnte. Wenn Sie Patientin sind und mithelfen wollen, dass diese Medizin erforscht und verbreitet wird, dann drucken Sie doch einfach den Flyer Curriculum 2016 aus und geben Sie ihn an Ihren Arzt oder Therapeuten weiter. Wir sind heute alle so in unserer Routine eingespannt, dass wir kaum genug Zeit haben, uns über alles Neue zu informieren. Wie oft habe ich in meiner Sprechstunde Informationen und Tipps von meinen Patientinnen erhalten, für die ich sehr dankbar war und aus denen sich oft etwas ganz Phantastisches entwickelt hat!

Weitere Informationen zum Studiengang können unter den untenstehenden Links eingeholt werden. Bewerbungen werden an der Europa-Universität Viadrina entgegen genommen, beim

Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG)
Postfach 1786
15207 Frankfurt (Oder)

http://master-kmkh.eu/info/

http://www.europa-uni.de/de/forschung/institut/institut_intrag/index.html

http://mito-medizin.de/fortbildung/

Über den Autor

Dr. Rainer Mutschler ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren,Homöopathie, Manuelle Medizin, Flugmedizin, Sportmedizin und Akupunktur. Er ist Gründer und leitender Arzt des BioMedical Center Speyer. Dort werden weitere ganzheitliche Heilverfahren angeboten: Regenerative Mitochondrienmedizin und Cellsymbiosis-Therapie®, NLP, Hypnosystemische Therapie und klinische Hypnose.

Kontakt

BioMedical Center Speyer
Carl-Dupre-Str. 1,
D-67346 Speyer
Telefon:  06232 49910-60
Telefax:  06232 49910-88
E-Mail:   info@biomedical-center.de
Web: www.biomedical-center.de

Schreiben Sie doch einen Kommentar, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen mit Ihrem Therapeuten mitteilen wollen!

Neue Energie mit Ayurveda

$
0
0

Im indischen Gesundheitskonzept Ayurveda werden bei einer Erkrankung grundsätzlich die Ebenen Körper, Geist und Seele betrachtet, sowie die Umwelt einbezogen. Durch Ausgleich der drei Doshas Vata, Pitta und Kapha lässt sich die Lebensenergie stabilisieren und Heilung herbeiführen.

Beautiful young woman holding plant growing up through stones

Energie ©-fotolia-Nejron-Photo

Viele Frauen fühlen sich dauernd erschöpft und müde. Aus schulmedizinischer Sicht sind sie oft völlig gesund. Was sind die Ursachen für diese Kraft- und Energielosigkeit, und wie lässt sie sich dauerhaft beseitigen?

Es gibt in unserer Gesellschaft immer mehr Krankheitsbilder, wie Erschöpfung oder Burnout, die sich rein über die körperliche Ebene nicht erklären lassen. Die Schulmedizin spricht dann von Psychosomatik.

Besonderheiten des ayurvedischen Gesundheitskonzepts

Im indischen Gesundheitskonzept Ayurveda werden bei einer Erkrankung grundsätzlich alle Ebenen, also Körper, Geist und Seele, betrachtet. Eine Unterscheidung zwischen psychischen und physischen Krankheiten gibt es demzufolge nicht.

Der Mensch wird zudem immer als Teil seiner Umwelt betrachtet: Tages- und Jahreszeiten, Umgebung, Beruf, soziales Netz und vieles mehr spielen für sein Wohlbefinden eine Rolle.

Erst durch diese ganzheitliche ayurvedische Herangehensweise ist es möglich, die wahren Ursachen chronischer Müdigkeit – wie etwa Stress, Ängste, Überreizung, falsche Ernährung und fehlende Entspannung –  wirklich zu erkennen und dauerhaft zu beseitigen. Fast alle modernen Therapien und Ansätze bedienen sich an Elementen aus dem Ayurveda, einer der ältesten Heilslehren der Welt.

Wissen, was einem gut tut

Frauen, die sich dauernd erschöpft fühlen, erzählen mir häufig von dem enormen Leistungsdruck, unter dem sie stehen. Interessanterweise ist dies unabhängig davon, ob sie Hausfrau sind, ob sie Kinder haben, Karriere machen oder versuchen, dies alles zu verbinden. Das heißt also, nicht die Rahmenbedingungen, die Herausforderungen an sich machen krank. Es ist der empfundene Druck von außen, die Orientierung an den Erwartungen anderer, die so viel Energie kosten.

Verlust des inneren Kompasses

Kompass © Fotolia-Coloures-pic

Kompass © Fotolia-Coloures-pic

Viele von uns haben ihren inneren Kompass verloren, wissen nicht, was ihnen eigentlich gut tut, kennen ihre Grenzen nicht und missachten sie dauernd. „Nein“ sagen zu können, Entscheidungen für das eigene Wohlergehen zu treffen, erfordert Klarheit darüber, wer man eigentlich ist. Viele Frauen haben diese Klarheit verloren, häufig werden sie auch heute noch dazu erzogen, es allen recht zu machen. Statt das eigene Leben zu gestalten, leben sie so nach den Vorstellungen anderer.

Intuitives Wissen wiederfinden

Eine der wichtigsten Schritte aus der Erschöpfung ist es, das intuitive Wissen „Was ist für mich machbar? Was tut mir gut?“ wieder zu entdecken, dies dann entsprechend umzusetzen und Grenzen zu setzen. Eines der ayurvedischen Grundprinzipien ist, dass wir für unser Leben und unsere Gesundheit selbst verantwortlich sind – niemand sonst. Alles, was wir dazu brauchen, ist bereits in uns. Ayurveda bietet eine wunderbare Möglichkeit, die Energie- und Kraft-Quelle, die wir in uns tragen, und unser tiefstes Wesen wieder zu entdecken.

Die drei Lebensenergien: Vata, Pitta, Kapha

Die vier Elemente ©-Fotolia-Oliver-Sved

Die vier Elemente ©-Fotolia-Oliver-Sved

Aus ayurvedischer Sicht ist der Mensch wie auch das ganze Universum aus Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde aufgebaut. In unserem Körper spiegeln sich die fünf Elemente als die drei Lebensenergien, die Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Jede der Lebensenergien hat verschiedene Funktionen in unserem Organismus.

Die Konstitution eines Menschen wird nach ayurvedischer Auffassung durch die individuelle Verteilung der Doshas bestimmt. Sie prägt das äußere Erscheinungsbild, die Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel, die Anfälligkeit für Krankheiten und mentale Eigenschaften. Sie gibt uns Hinweise darauf, welcher Arbeits- und Beziehungstyp wir sind, welche Lebensmittel und Sportart für uns gut sind, wie oft wir Pausen brauchen und ähnliches.

Erschöpfung aus ayurvedischer Sicht

Aus ayurvedischer Sicht besteht die Ursache von Erschöpfung und Energielosigkeit in einem Ungleichgewicht der drei Lebensenergien. Die individuelle Dosha-Konstitution ist, genau wie das ganze Leben, dynamisch. Das heißt, in bestimmten Lebensabschnitten, in den Jahreszeiten oder in starken Stressphasen verändern sich die Lebensenergien.

Ziel jeder ayurvedischen Therapie ist es dann, die ideale Dosha-Konstitution unter Berücksichtigung der Lebensumstände wieder herzustellen.

  • Einen Hinweis darauf, welcher Dosha-Typ man ist, können einfache Fragebögen geben.
  • Wer es genau wissen will, sollte eine Pulsdiagnose bei einem erfahrenen Ayurveda-Therapeuten durchführen lassen.

Vata-Dominanz als Ursache chronischer Erschöpfung

Bei chronischer Erschöpfung hat meist über längere Zeiten die Vata-Energie dominiert, was sich in starker innerer Unruhe, Überreizung der Sinne und oft in Gedankenkarussellen zeigt. Bei Vata-Überschuss sollte man mit seiner Energie gut haushalten, schon kleine Unregelmäßigkeiten im Leben können dieses Dosha überreizen. Stabilität, Erdung und Reduzierung sind hier sehr wichtig. Man sollte daher auf regelmäßige Essens- und Schlafenszeiten achten, stabile Freundschaften pflegen und zu viele äußere Reize meiden. Zudem sollte man in Zeiten einer Vata-Dominanz viele Ruhe- und Entspannungsphasen einplanen.

Grundpfeiler der ayurvedischen Therapie

Grundpfeiler eines alten Tempels

Grundpfeiler eines alten Tempels

Die Grundpfeiler der ayurvedischen Therapie bei Erschöpfung und Burnout sind

  • eine typgerechte Ernährung,
  • eine Optimierung des Verdauungsfeuers
  • sowie körperliche Reinigung und
  • mentale Reinigung.

Dabei kommen neben verschiedenen ayurvedischen Diagnosetechniken, wie der Pulsdiagnose, Gewürze und Heilkräuter zum Einsatz.

Im mentalen Bereich sind die ayurvedischen Disziplinen wie Yoga und Meditation von großer Bedeutung. Es genügen manchmal schon minimale Änderungen in den Lebensgewohnheiten, um wieder zu voller Energie zurückzufinden.

Der Körper ist der Tempel, in dem sich Geist und Seele zu Hause fühlen sollen. Die ayurvedische Heilkunst  setzt bei starker Müdigkeit und Erschöpfung zunächst auf der körperlichen Ebene an. Wenn jemand einen sehr niedrigen Energielevel hat, hat es zunächst Priorität, ihn körperlich aufzubauen. Einer der wichtigsten Aspekte ist dabei die Ernährung.

Typgerechte Ernährung im Ayurveda

Welche Lebensmittel uns gut tun, lässt sich nicht verallgemeinern. Je nach individueller Verteilung der Lebensenergien sind unterschiedliche Nahrungsmittel besonders gut geeignet. Vieles von dem, was wir essen, kann unser Körper gar nicht verwerten. Rohkost wird zum Beispiel oft empfohlen, weil durch das Kochen die Vitamine nicht erhalten bleiben. Im Ayurveda wird dagegen fast  jedes Gemüse schonend gegart, weil es so überhaupt erst vom Magen-Darm Trakt-verarbeitet werden kann.

Die individuelle Dosha- Konstitution verrät viel darüber, welche Lebensmittel einem wirklich gut tun! Bei gestressten Vata-Menschen sind zu viel Salat, Obst und ähnliche kalte Speisen schädlich. Sie brauchen Speisen, die sie wärmen und nähren. Zu viele scharfe Gewürze erhöhen ebenfalls die Vata-Energie – und damit die Stressanfälligkeit. Andersherum kann man mit bestimmten Lebensmitteln und Ernährungsgewohnheiten die individuelle Fähigkeit, mit Stress umzugehen, verbessern.

Die sechs Geschmacksrichtungen im Ayurveda

Die ayurvedische Wissenschaft unterscheidet sechs Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und zusammenziehend. Die süße Geschmacksrichtung ist sehr wichtig, um sein Vata und damit den Stresslevel zu senken. Idealerweise sollte eine Mahlzeit alle Geschmacksrichtungen enthalten.

Das Verdauungsfeuer (agni) im Ayurveda

Kurkuma ©-fotolia-Monika-Wisniewska

Kurkuma ©-fotolia-Monika-Wisniewska

Noch wichtiger als gesunde, zum Typ passende Ernährung ist die Verdauung. Nicht nur auf der körperlichen, sondern auch der geistigen und seelischen Ebene. Erschöpfungszustände haben aus ayurvedischer Sicht immer etwas mit „Überfütterung“ zu tun – Körper, Geist und Seele sind überlastet und reagieren mit Blockade, mit bleierner Müdigkeit und Erschöpfung.

Viele der Kräuter und Gewürze, die in der ayurvedischen Küche eine zentrale Rolle spielen, entfachen das Verdauungsfeuer. Zu den bekanntesten zählen Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander und Kardamon. Es gibt noch viele andere Gewürze und Kräuter, denen die ayurvedischen Gerichte ihren spezifischen Geschmack und ihre heilende Wirkung verdanken.

Körperliche Reinigung im Ayurveda

Sehr oft ist der Körper mit der Verarbeitung von Schadstoffen stark gefordert, die wir über verschiedene Wege zu uns nehmen. Die körperliche Reinigung spielt daher im Ayurveda eine große Rolle. Müdigkeit und Erschöpfung sind immer ein Zeichen, dass der Organismus mehr Energie verbraucht, als er aufnehmen kann. Die ayurvedische Reinigung des Körpers gönnt dem Organismus eine Auszeit, die er mit einem höheren Energielevel danken wird.

Verschiedene Maßnahmen gehören zur körperlichen Reinigung:

  • Massagen mit dem Seidenhandschuh,
  • die morgendliche Zungenreinigung und
  • das Ölziehen.
  • Das regelmäßige Trinken von Ingwerwasser unterstützt den Körper bei der Reinigung und der Ausscheidung von Giftstoffen (Ama).
  • Zudem empfiehlt es sich, 1-2 mal im Jahr eine ayurvedische Entschlackungskur (Panchakarma Kur) durchzuführen. Diese entgiftet, vitalisiert und verjüngt den gesamten Organismus.

Mentale Reinigung im Ayurveda

Yoga

Yoga und Meditation

Ebenso wichtig wie die regelmäßige Reinigung des Körpers ist die Reinigung von Geist und Seele. Während wir in der westlichen Welt oft einen einseitigen Körperkult betreiben, geraten Geist und Seele darüber in Vergessenheit. Die ayurvedischen Disziplinen Yoga und Meditation bieten hier Unterstützung. Während Hatha-Yoga über die Konzentration auf Körperübungen (Asanas) lehrt, die Gedanken zu kontrollieren und achtsamer zu werden, geht die Meditation den direkten Weg über das Versenken in das Innere.

Schon fünf Minuten Meditation morgens oder abends unterstützen dabei, den Geist zur Ruhe zu bringen und eine tiefe Entspannung zu erreichen. Hilfreich ist es, sich dabei auf das Ein- und Ausatmen zu konzentrieren. Dazu bequem sitzen oder liegen und ruhig durch die Nase ein- und ausatmen. Wenn die Gedanken abschweifen, die Aufmerksamkeit wieder auf den Atem und die Atembewegung zurückführen.

Über die Autorin

Balvinder SidhuBalvinder Sidhu wurde im Norden Indiens geboren. Ihre Familie ist seit Generationen mit der ayurvedischen Gesundheitslehre eng verwurzelt. Seit ihrem zwölften Lebensjahr lebt sie in Deutschland. Die Ayurveda-Expertin betrachtet es als ihre Berufung, das über Jahrtausende alte ganzheitliche Wissen der hinduistischen Gelehrten – die Philosophie der Veden – mit den Bedürfnissen der westlichen Gesellschaft zu verbinden. Seit mehr als 25 Jahren leitet Balvinder Sidhu das Institut „Kaya Veda“ in Augsburg, das sich auf ayurvedische Lösungen in den Bereichen Burnout-Prävention, Anti Aging, Ernährung, Entschlackung, ganzheitliche Gesundheit und Schönheit spezialisiert hat.

Kontakt:

Kaya Veda ® GmbH
Schaezlerstrasse 4
86150 Augsburg
Telefon: (0049) (0) 8 21 / 5 67 45 00
E-mail: info@kaya-veda.de
www.kaya-veda.de

Gesellschaften und Therapeuten

DGÄM Deutsche Ärztegesellschaft für Ayurvedische Medizin

Deutsche Gesellschaft für Ayurveda

Verband europäischer Ayurveda Mediziner und Therapeuten

Europäische Akademie für Ayurveda: Ayurveda-Ausbildungen

Transzendentale Meditation Deutschland

Yoga Ausbildungen

Kommentar von der Redaktion

Endlich kann ich Ihnen in einem Artikel die Ayurvedische Medizin vorstellen. Während in den letzten 30 Jahren die Akupunktur und die Traditionelle Chinesische Medizin Einzug in die Arztpraxen gehalten hat, fristet die Traditionelle Indische Medizin immer noch ein Schattendasein. Dabei bietet sie alles, was wir von einer ganzheitlichen Medizin erwarten: individuelle Behandlung des Patienten, Zusammenschau von Körper, Geist, Seele und Umwelt, Prävention statt Symptomunterdrückung, wenn es (fast) zu spät ist.

Vor einigen Jahren durfte ich selber an zwei deutschen Ayurveda-Kliniken hospitieren und mich auch behandeln lassen. Es ist wirklich unglaublich, wie tiefgreifend eine Panchakarmakur entgiftet und chronisch kranke Menschen wieder buchstäblich „auf die Beine bringt“. Die Wirkung ist so nachhaltig, dass ich mich mindestens ein halbes Jahr lang fitter und leistungsfähiger führte als zuvor. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich mal in einer Ayurvedaklinik behandeln zu lassen (hat aber nichts mit Wellness zu tun!), kann ich Ihnen das nur empfehlen. Und wenn Sie gerne an den Erfahrungen einer jungen Frau mit Ayurveda teilhaben möchten, dann lesen Sie doch das Buch der Schauspielerin Dennenesch Zoudé, das ich Ihnen im April dieses Jahres vorgestellt hatte: „Heute bin ich gut zu mir.“

Buchempfehlungen von der Redaktion

Energiequelle Ayurveda

Sidhu AyurvedaMan merkt diesem Buch an, dass die Autorin Balvinder Sidhu Ayurveda tatsächlich lebt und jahrelange Erfahrungen mit kranken Menschen hat. Das Buch erklärt Ayurveda so, dass ein Laie die Grundlagen und Zusammenhänge des Ayurveda gut verstehen kann. Er wird von der Ayurveda-Therapeutin an die Hand genommen und dazu gebracht, an Hand einer eigenen Lebens-Bestandsaufnahme zu erkennen, was ihm fehlt.

Die Grundlagen des Ayurveda werden gut erklärt, so dass Verständnis für die Notwendigkeit der Ernährungsumstellung und der verschiedenen Reinigungsprogramme geweckt wird. Ein zehntägiges individuelles Entschlackungsprogramm mit Rezeptvorschlägen für jeden Doshatyp ist für den Einstieg eine große Hilfe. Als Beispiel für Yogaübungen stellt sie den Sonnengruß vor, womit meiner Erfahrung nach der Anfänger etwas überfordert wird. Die Autorin macht aber immer wieder deutlich, dass Achtsamkeit im Alltag die Grundlage für jeglichen Energiegewinn bildet. Für die mentale Weiterentwicklung schlägt sie Chakra-Übungen und Affirmationen vor. „Energiequelle Aurveda“ ist ein sehr gutes und preiswertes Buch, das uns Westlern die Augen öffnet für eine 5.000 Jahre alte ganzheitliche Medizin.

Ayurveda-Grundlagen und Anwendungen

Schrott AyurvedaWenn Sie sich gründlicher mit Ayurveda beschäftigen oder sich vielleicht sogar in Ayurveda ausbilden lassen wollen, empfehle ich Ihnen dieses Standardwerk „Ayurveda-Grundlagen und Anwendungen“, herausgegeben von zwei Ärzten, Dr. Ernst Schrott und Dr. Wolfgang Schachinger, die maßgeblich an der Verbreitung von Ayurveda in Deutschland beteiligt sind. Sechs weitere bekannte Ayurveda-Therapeuten haben an diesem Buch mitgearbeitet. Wo immer möglich, fließen moderne wissenschaftliche Erkenntnisse in die Darstellung der ayurvedischen Überlieferungen ein.

Neben der Geschichte des Ayurveda stellen sie das ayurvedische Weltbild dar und die ayurvedische Diagnostik. Die wichtigsten Heilpflanzen, die in der ayurvedischen Medizin eingesetzt werden, werden botanisch und medizinisch genau beschrieben. Wichtig der Hinweis auf geprüfte Qualität der Heilmittel und Zusatzstoffe, damit Vergiftungen, wie sie kürzlich bei einer Frau beschrieben wurden, die im Ausland behandelt worden war, ausgeschlossen sind.

Gut zu wissen, dass es auch ayurvedische Verjüngungstherapien gibt. Und ähnlich wie in der Chinesischen Medizin gibt es auch eine ayurvedische Architektur, die zu Wohlbefinden führt, und eine ayurvedische Astrologie! Es gibt Aromatherapie, Farbtherapie, Klangtherapie usw. Fast ein Drittel des Buches stellt die Therapie einzelner Krankheitsbilder vor. Faszinierend, wie die verschiedenen Behandlungsmethoden kombiniert eingesetzt werden können.

Die zeitlose Ayurveda Küche – die Heilkraft unserer Nahrung

Pollozek Ayurveda-KuecheUnd da nicht nur Liebe, sondern auch Ayurveda durch den Magen gehen, möchte ich Ihnen ein ganz besonderes Kochbuch vorstellen, besonders, weil es nicht nur 100 köstliche vegane Rezepte enthält, sondern ganz besondere Qualitäten der einzelnen Nahrungsmittel vorstellt und sie so kombiniert, dass Sie sich täglich ein bisschen gesunder fühlen werden.

In dem Buch „Tomatenrot + Drachengrün“ hatte die TCM-Ärztin und Hobbyköchin Ihnen west-östliche Rezepte zum Heilwerden vorgestellt, Hier sind es ein Koch, Dominik Behringer, und ein Ayurvedatherapeut, Alexander Pollozek, die Ihnen das gesunde Essen schmackhaft machen. In „Der zeitlosen Ayurveda-Küche“ geht es nicht um Kalorien oder Kohlenhydrate, hier geht es um die Lebensenergie der Nahrungsmittel und die individuelle Verdauungskraft, um aus jeder Mahlzeit den optimalen Nutzen zu ziehen. Lassen Sie sich inspirieren, es lohnt sich!

Haben Sie Fragen zum Ayurveda oder möchten Sie von Ihren Erfahrungen berichten, dann schreiben Sie doch einen Kommentar.


Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräuter im Jahreszyklus

$
0
0

Viele botanische Namen verraten den Zusammenhang zwischen Pflanzen und einer Göttin alter Kulturen. Göttinnen sind auch heute Archetypen für die weibliche Seite des Lebens. Heilende Pflanzen transportieren ihre Botschaften mitten in unsere Körper und Seelen.

Ceres Mohn

Ceres Mohn

Der Glaube an eine große Ur-Göttin ist wahrscheinlich der älteste Glaube der Welt. Sie wurde in alten Zeiten verehrt als das Unsichtbare hinter den Erscheinungen der Natur, als ein Teil des täglichen Lebens und als seine Hüterin, zuständig für Fruchtbarkeit, Nahrung, Gesundheit und Schutz. Göttinnen sind auch heute wieder Archetypen für die weibliche Seite des Lebens. Sie leben in unendlich vielen Geschichten, haben unendlich viele Gesichter, unendlich viele Namen und immer eine Botschaft für unseren Alltag. Die Liebe zum Leben und die Freude daran – das ist die Grundethik der Großen Göttin.

Die Menschen verehrten ihre Göttinnen draußen in der Natur, an heiligen Plätzen, Quellen, Hügeln oder Höhlen. Sie fanden ihre Kräfte und Botschaften in den grünen Pflanzen. Noch heute können wir ihnen da begegnen. Artemis finden wir im Beifuss, Ceres im Getreide, Demeter im Mohn, Freya im Frauenmantel, Holle im Holunder, Iduna in den Äpfeln und Isis im Eisenkraut. Die Pflanzen transportieren die Botschaft ihrer Göttinnen mitten in unsere Körper und Seelen. Dies zu spüren und in sich zu entdecken bringt neue Impulse und den Mut, immer mehr sich selbst und seine Einzigartigkeit zu leben.

Ich lade Sie ein zu einem Spaziergang durch das Jahr. In jedem Monat werden Sie einer Göttin begegnen und ihre Pflanzen kennenlernen, die passend zur Jahreszeit in der Natur zu finden sind.

Januar und Skadi

Im Januar begegnen wir Skadi, der skandinavischen Göttin. Sie zeigt sich im glitzernden Schnee, in Schneeglöckchen und Winterlingen. Mit Pfeil und Bogen aus glitzernden Eiskristallen ist sie unterwegs und findet in dieser Klarheit den Mut für ungewöhnliche Handlungen und Lösungen. Sie gilt auch als Erfinderin des Skilaufs.

Februar und Brigid

 Birke

Birke

Schon ab Anfang Februar werden die Tage merklich länger. Das Licht im Februar ist voller Zauber – ganz besonders zu Sonnenaufgang oder zu Sonnenuntergang. Es ist die Zeit von Brigid. Die heiß geliebte keltische Himmelskönigin, hat den Menschen alles beigebracht, was sie zum Leben brauchten. Es war ihre Feuerkraft, die im Februar das Eis schmelzen ließ und neue Fruchtbarkeit versprach. Ihr Feuer der Begeisterung trägt sie auch in die Herzen der Menschen und weckt Frühlingskräfte.

In Vogelmiere, Huflattich und ganz besonders in der Birke transportiert sie ihre Botschaft. Die Indogermanen verehrten Brigid als jugendliche Frühlingsgöttin in der Birke. In jenen Zeiten berührten die Bauern zu Beginn des Frühlings mit jungen Birkenzweigen alles, was fruchtbar werden sollte: Äcker, Bäume, Tiere, auch junge Frauen blieben nicht verschont. Das war das „Quicken“ mit der Lebensrute. Noch heute klingt in unserem Wort „erquicken“ dieser alte Fruchtbarkeitsbrauch nach.

März und Ostara

Der März blüht gelb und erfreut Sinne und Seele. Der Morgen duftet nach Gras und Blüten. Ostara ist die Göttin des großen Frühlingsfestes zur Tag- und Nachtgleiche im März, aus dem unser Osterfest hervorgegangen ist. Mit ihren Schlüsseln, den Schlüsselblumen, öffnet sie das Tor zum Frühling. Huflattich, Leberblümchen, Gänseblümchen und Veilchen sind ihre Lieblingsblumen. Sie tragen die Frühlingskraft mitten ins Herz. Und dort wachsen Tatkraft und Vertrauen inmitten von Lebenslust und Frühlingsgefühlen.

Schlüsselblumen wecken die Kraft des Willens in jedem Menschen. Sie sind der Schlüssel zu unseren geheimsten Wünschen und helfen dabei, sie zu leben. Ihr Duft steckt voller Optimismus, Zuversicht, Leichtigkeit und Mut.

April und Blodeuweed

„Aus Bergprimeln, Rose und Dorn –

aus Nesseln im Schatten zur Blüte reifend,

aus Besenginster und Distel –

aus Frauenmantel bin ich geboren.

Neun Blumen gaben mir neun Kräfte,

neun Bäume und Kräuter mir die Form,

mein Name ist Blodeuweed.

Und Erde und Magie liegen mir im Blut.“

In jedem Frühjahr singen die Waliser dieses Lied für ihre Frühlingsgöttin mit dem schönen Namen „Blumengesicht“. Mit ihr gemeinsam erblühen alle Frühlingskräuter. Ganz besonders erwecken die Blüten des Apfelbaumes mit ihrem Duft das Bewusstsein für die Schönheit des Augenblicks. Lebensfreude, Liebe und Leichtigkeit blühen da auf.

Mai und Flora

Rotklee

Rotklee

Flora ist eine römische Göttin von berauschender Schönheit. Sie ist in der Blüte ihres Lebens, fröhlich und ungebunden, voller Leben und sexy. Flora verkörpert den Frühlingsüberschwang im Mai und zieht ihr blühendes Hochzeits- und Vegetationskleid an. Tanzend verbreitet sie Lächeln, Lust, gute Laune, Blütenduft und Farbenrausch.

Sie zeigt sich in den Blüten aller Pflanzen, auch im Waldmeister. Rechtzeitig zur ersten Mainacht tanzt er sich in Spiralen unter alten Buchenblättern aus dem Waldboden hervor. Er bringt die Frühlingskraft ins Blut und ermuntert alle, der eigenen Intuition zu vertrauen.

Juni und Freya

Freya ist die germanische Göttin des Glücks und der Liebe. Sie lebt noch heute unter uns. Unsere Anrede Frau leitet sich von Freya ab – und bedeutet in der althochdeutschen Sprache Gebieterin und Herrin. Freya ermuntert jede Frau, sich selbst treu zu sein und alte Rollen loszulassen, die nicht zu ihr gehören. Daraus resultiert eine unerschöpfliche Lebensenergie. Für diesen Weg hält sie ein Geschenk bereit – den Frauenmantel. Das Blatt des Frauenmantels sieht aus wie ein grüner, samtener Umhang, unter dem sich jede Frau von Freya geborgen und beschützt fühlen kann. Jeden Morgen wieder schmückt sie den Frauenmantel mit glitzernden Diamanten aus Pflanzenwasser, die das urweibliche Wissen in sich bergen.

Juli und Artemis

Beifuß

Beifuß

Artemis gilt als die erste Hebamme Griechenlands. Sie verhilft den Frauen zu einer sanften Geburt. Sie ist im Wald zu Hause, kennt die Sprache der Tiere und der Pflanzen. Sie steht allen Frauen das ganze Leben hindurch mit ihren pflanzlichen Schätzen zur Seite und zeigt, dass wir Menschen viel, viel mehr sind als Denken und Intellekt. Und dass wir in der Verbindung mit dem Wald und der Natur die Kraft finden, unsere Träume zu leben.

Botaniker ehrten eine ganze Pflanzenfamilie mit dem Namen dieser Göttin und nannten sie Artemisia. Beifuss, Wermut, Estragon und Eberraute gehören dazu. Beifuss ist eine alte Frauenpflanze, bringt Wärme in den Körper, reinigt ihn von Grund auf, stärkt die inneren und äußeren Abwehrkräfte und entspannt Körper und Geist bei der Geburt.

August und Amaterasu

Amaterasu bestrahlt die Erde und die Menschen mit ihrem Leuchten. Und sie beschützt Frauen vor körperlicher Gewalt. Ihr Symbol ist die aufgehende Sonne, so wie sie heute noch in der Flagge Japans zu sehen ist. Sie liebt Tanz, Gesang, Lachen und das fröhliche Spiel mit der Liebe, durch die das Leben in die Welt kommt. Humor schätzt sie als heilende Kraft.

Arnika ist eine dieser Sonnenpflanzen. Gänsefingerkraut, Sonnenblume und die Esche gehören dazu. Die Esche liebt es, mit ihren hellen, grünen Blättern die Sonnenstrahlen einzufangen und mit ihnen zu spielen. Ein symbolischer Speer aus der Esche ist reines Licht und begleitet alle, die mit Fantasie und Freude ihr Leben genießen wollen.

September und Holle

Holle

Holle

Frau Holle hat überlebt – wenigstens im Märchen. Sie ist eine germanische Erd- und Himmelsgöttin, weise Frau und allgegenwärtige Mutter. Sie ist die Herrin der Spinnerinnen, regiert über die Elemente, die Jahreszeiten, das Wetter. Als Erdgöttin wohnt sie in Höhlen, Brunnen, Teichen und Quellen. Sie bringt Urvertrauen, hilft Entscheidungen zu treffen und die Fähigkeit, den richtigen Schritt im richtigen Augenblick zu tun.

Natürlich finden wir Frau Holle im Holunderbusch. Dort wohnt sie und schützt alles Leben in Haus und Hof. Ein Holunderbusch galt als Hausapotheke für ein ganzes Jahr. Die jungen Blätter reinigen das Blut, die Blüten stärken die Lebenskräfte, und die Beeren sind Gesundheitsvorrat für den Winter.

Oktober und Ceres

Die Römer hielten Zeremonien ab zu Ehren von Ceres, zum Beispiel das Erntdankfest. Diese Göttin lehrte die Menschen die Kunst des Ackerbaus. Sie war auch Beschützerin der Ehe und wachte über die Rechte der Ehefrauen. Wollte sich ein Mann scheiden lassen, musste er seiner Frau und auch der Göttin in ihrem Tempel ein Teil seines Vermögens überlassen.

Gerne schmückt sich Ceres mit Getreideähren (Cerealien), dem Füllhorn und Mohnkapseln. In der Schafgarbe gibt sie ihre Wohltaten an die Menschen weiter. „Schafgarbe im Leib tut wohl jedem Weib“ reimte einst ein Kräuterkundiger. Sie bringt Wärme in den Körper, verhilft jungen Frauen zu einer regelmäßigen und schmerzfreien Menstruation, besänftigt das Prämenstruelle Syndrom und führt nach turbulenten Ereignissen immer wieder zu innerer Ausgeglichenheit.

November und Ceridween

Ceridween ist Jungfrau, Mutter und weise Alte zugleich. Als keltische Göttin des Todes und der Wiedergeburt rührt sie in dem Kessel des Lebens, der ein Symbol für ihren Bauch, ihre Gebärmutter ist. Von hier kommt alles Leben und hierhin kehrt es auch wieder zurück. Ein Trank aus diesem Kessel bringt Weisheit – und heilt Körper, Seele und Geist. Farnwedel schwimmen darin. Ihre Blätter entrollen sich wie Spiralen und sind ein Sinnbild für die Ent-wicklung des Menschen.

Dezember und Perchta

Immergrün

Immergrün

In der kalten Jahreszeit ist es die Göttin Perchta, die mit Wind, Sturm, Schnee und Regen durch die Welt saust. Sie bringt den Menschen in den Alpenländern Glück für das neue Jahr ins Haus – nicht ohne sie vorher ein wenig zu erschrecken und sie zu Achtung und Respekt vor der Natur zu ermahnen. Deswegen zeigen ihre Masken oft zwei Gesichter: vorne das furchterregende Gesicht der zürnenden Göttin, auf der Rückseite ihr strahlendes Sonnengesicht.

Mit immergrünen Nadelbäumen, mit Efeu, Mistel und Stechpalme weist sie darauf hin, dass das Leben niemals endet und das Rad des Jahres immer wieder zu einer neuen Umdrehung ansetzt. Das winzige Kleine Immergrün, dessen Blüten manchmal schon an milden Wintertagen blau leuchten, war für die Kelten ein Symbol ewiger Liebe. Es hilft dabei, immer wieder Neues zu lernen.

Das alles, viele Rezepte, Anregungen und Geschichten finden Sie ausführlich in meinem Buch „Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräuter“, erschienen im Kosmos-Verlag.

Über die Autorin

U.StumpfUrsula Stumpf ist Apothekerin und Heilpraktikerin. Seit 1998 leitet sie eine eigene Kräuterschule in Karlsruhe. Sie bietet an: Kräuterspaziergänge, Jahreskreisfeste, Vorträge zur Pflanzenheilkunde in allen Aspekten. Sie ist Autorin mehrerer Bücher über die Heilkraft der Pflanzen.

Über 20 Jahre arbeitete Ursula Stumpf in eigener Naturheilpraxis mit den Schwerpunkten Kinesiologie und Phytotherapie. Sie kombiniert beide Bereiche zur „PhytoKinesiologie“ und macht so das Heilpflanzenwissen und die Kommunikation zwischen Mensch und Pflanze leicht zugänglich. Es ist ihr ein wichtiges Anliegen, diese Verbindung zwischen Mensch, Pflanze und Natur bei jeder Begegnung neu zu knüpfen und zu vertiefen.

Kontakt

Kräuterweisheiten
Fuchsbau 27
76228 Karlsruhe
0721/476 396 52
e-mail: vierjahreszeiten@kraeuterweisheiten.de
www.kraeuterweisheiten.de
www.unkrautkonferenz.de

Buchempfehlungen von der Redaktion

Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräuter: Naturkraft schöpfen, Heilwissen nutzen

Stumpf PflanzengöttinnenIn diesem Pflanzenheilkunde-Buch springt uns die Urkraft der Vegetation entgegen. Diese Natur ist erfüllt von göttlichen Wesen, die in der Mythologie der Kelten und anderer Kulturen noch ihren Platz haben. Dieses Buch ist ein Schatzkasten, der 46 typische heimische Pflanzenportraits enthält, die Sie in den verschiedenen Monaten entdecken können. Zu allen gibt es Hinweise zu ihren Inhaltsstoffen und Rezepte (Kräuterweine, Kräuterauflagen, Pflanzenmedizin). Neben wunderschönen Pflanzenfotos kann man sich in die kunstvolle Darstellung der Pflanzengöttinnen vertiefen. Für ihre Foto-Collagen ist die Künstlerin Helga Emmering-Christ berühmt. Mit Kräuterweisheiten und sinnigen Sprüchen wird man in jeden Monat hineingeführt und zum Lesen verführt. Ein Buch, dem man anmerkt, dass es von einer Wissenschaftlerin und Therapeutin geschrieben wurde, die mit der Natur, ihren Pflanzen und ihren Göttinnen lebt.

Heilpflanzen und ihre giftigen Doppelgänger

61MNxymnYSL„Allein die Dosis macht, ob ein Ding ein Gift ist“ wusste schon Paracelsus. Hier ist ein Bestimmungsbuch für alle, die die Heilkraft der Natur nutzen wollen. Es stellt 90 Heilpflanzen dar und 60 Pflanzen, mit denen man sie nicht verwechseln sollte. Das Buch passt leicht in die Hosen- oder Jackentasche und hilft dabei, heilende und essbare Pflanzen von ungenießbaren oder gar giftigen Doppelgängern sicher zu unterscheiden.

Und was halten Sie von der Darstellung dieser Pflanzenheilkunde? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

 

Krafttraining für Frauen – Gleichberechtigung für alle

$
0
0

Krafttraining verbessert auch bei Frauen das Gleichgewicht, stärkt die Muskulatur und die Knochen, schützt vor Zivilisationskrankheiten und steigert das Wohlgefühl.

Trainieren macht Spaß © underdogstudios-fotolia.com

Trainieren macht Spaß © underdogstudios-fotolia.com

Der Erfahrung nach ist für viele Frauen Krafttraining leider immer noch ein rotes Tuch. Hauptgrund ist, dass Krafttraining häufig mit den muskelbepackten Bodybuildern assoziiert wird und die wenigsten Frauen damit für sich ein ästhetisches Selbstbild verbinden.

Ebenso tummeln sich in den Krafttrainingsbereichen in diversen Fitnesseinrichtungen hauptsächlich Männer und pubertierende Jungen. Als Frau fühlt man sich dort immer noch als Exotin. Krafttraining ist in unseren Köpfen eine Domäne der Männer. Da Frauen eher selten „richtiges“ Krafttraining machen, denken auch viele, dass intensives Training schädlich für den Körper sein könnte!

Hinzu kommt, dass viele, besonders junge Mädchen, einem aberwitzigen Schönheitsideal hinterher „laufen“. Sie geben sich dann dem Populär-Medialen-Problemzonen-Training hin, sprich Bauch-Beine-Po. Dazu wollen sie abnehmen, um die berühmten 90-60-90 Maße zu erreichen. Das, so glauben sie, geht nicht mit Krafttraining, sondern wird über Ausdauertraining erreicht. Deswegen ist Cardio-Training sehr beliebt.

Das stimmt aber so nicht. Auch Krafttraining verbrennt jede Menge Kalorien. Bei einer 70 kg schweren Dame sind es geschätzte 420 Kcal pro Stunde. Das entspricht ca. 9 km in einer Stunde zu laufen.

Diese altbackenen Denkweisen verhindern oft, dass Frauen das hervorragende Krafttraining für sich und ihren Körper entdecken können.

Zum Glück ändert sich dieses Bild. Besonders im Profisport wird den Frauen immer mehr zugetraut. Während der „Wiedererfinder“ der olympischen Spiele, Pierre de Coubertin, noch meinte, dass Frauensport gegen die Naturgesetze sei (so ist es zumindest überliefert), gibt es heute kaum noch eine Sportart, die nicht von Frauen vollzogen wird.

Dementsprechend soll dieser Artikel die Damen bestärken, die bereits Krafttraining vollziehen, weiterzumachen. Allen anderen Frauen sollen die Vorbehalte gegenüber Krafttraining genommen nehmen.

Krafttraining: gibt es eine „beste Methode“?

Alle „neumodischen“ Ernährungs- und Trainingsmethoden oder auch Geräte laufen im Prinzip nach dem Motto ab: „gib dem Kind einen Namen“. Body-Shaping, Bauch-Beine-Po oder sanftes Krafttraining. Man muss nur einschlägige Magazine aufschlagen, dann findet man nahezu jede Woche „Die Methode“ schlechthin. Erst war es Tanzen, dann Aerobic, und jetzt ist es ein kolumbianischer Tanz, der das effektivste ist, was man angeblich machen kann. Ähnlich sieht es mit den Methoden im „Krafttrainingsbereich“ aus. Jede ist besser als die anderen und macht Mann und Frau in immer kürzerer Zeit mit immer weniger Aufwand immer schlanker und schöner. Jedem sollte jetzt schon klar sein, dass es nicht ganz so einfach ist, wie sich alles anhört.

© Artem Furman fotolia.com

© Artem Furman fotolia.com

Die Körper, die Sie in den Zeitschriften abgebildet sehen, haben in den seltensten Fällen auch was mit den angegebenen Inhalten zu tun. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass irgendein Model mit den Geräten trainiert oder die Pillen isst, die zu den Abendstunden auf diversen TV-Sendern verkauft werden?

Nein, im Gegenteil, diese Personen trainieren seit Jahren hart und ernähren sich bewusst. Im Training gehen sie dabei häufig an ihre körperlichen Grenzen, anders kommt man nicht an einen solchen Körper. Gesundheitsgefährdende Steroide, also Dopingmittel lassen wir mal außen vor.

Darüber müssen Sie sich im Klaren sein, ein beneidenswerter Körper kostet sehr viel Disziplin, Schweiß und Herzblut. Sie können Ihren Körper nicht shapen (formen), wenn Sie den Strukturen, sprich den Muskeln, keinen Anlass geben sich zu formen. Es ist nicht nachhaltig, ein paar Wochen sporadisch trainieren zu gehen und dann wieder in die Monotonie des Alltags zu verfallen und das Training wieder sausen zu lassen. Ich bezeichne das gerne als Silvesterphänomen.

Aber wer regelmäßig trainiert, der wird den Erfolg sehen. Erste sichtbare Anpassungen (dabei kommt es natürlich auf den Körperbau an) sind nach gut sechs Wochen zu erwarten.

Häufig zeigen sich erste Erfolge jedoch nicht auf der Waage. Denn gerade zu Beginn tut sich hier nicht viel, teilweise wird man sogar schwerer! Das liegt einfach daran, dass „leichtes“ Fett verloren geht und „schwerere“ Muskeln aufgebaut werden. Deswegen kann es sein, dass man eine Kleidergröße verliert, die „Gewichtabnahme“ sich jedoch nicht auf der Waage bemerkbar macht, ein paradoxer Effekt.

Krafttraining – kein Unterschied zwischen Mann und Frau

© contrastwerkstatt fotolia.com

© contrastwerkstatt fotolia.com

Grundsätzlich unterscheidet sich zwar die Zusammensetzung des männlichen und weiblichen Körpers, jedoch ist die Funktionsweise die gleiche. Männer haben im Regelfall einen höheren Muskelanteil, ca. 41,8 % des Körpergewichts, was im Schnitt gut 35 kg Muskelmasse bei einem untrainierten ist. Eine Frau hat gut 35,8% Muskelmasse, das sind ca. 23 kg. Frauen haben jedoch mit 28,2 % einen um 10% höheren Fettanteil. Im Regelfall ist eine Frau wegen der genannten körperlichen Gegebenheiten schwächer als ein Mann und erreicht „nur“ 50-80 % der Kraft eines Mannes.

So viel zur grauen Theorie. Praktisch gesehen unterscheidet sich das Training jedoch nicht. Die Skelettmuskeln sind in ihren Feinstrukturen identisch aufgebaut und reagieren auf Reize. Sind die Reize dauerhaft zu schwach, baut der Muskel ab. Sind die Reize jedoch überschwellig, so passt sich der Muskel an (natürlich auch Regenerationszeiten mit bedenken!).

Um den Muskel ideal und effektiv zu stärken, ist besonders intensives Training geeignet. Hier werden feine Strukturen (Sarkomere) des Muskels geschädigt. Das ist ein wünschenswerter Prozess, denn dabei werden Signalwege in Gang gesetzt, die die Muskulatur wachsen lassen. Der Muskel wird quasi gestärkt, um für die kommenden Reize gewappnet zu sein. Das passiert bei der Frau genauso wie beim Mann.

Es soll betont werden, dass Frauen beim Krafttraining nicht mit Samthandschuhen angefasst werden müssen! Damit setzen Sie sich nur selber Grenzen.

Das bewirkt gezieltes intensives Krafttraining besonders bei Frauen

Grundsätzlich ist jede korrekt ausgeführte Art von Training besser, als nichts zu tun. Auch ist es besser, nur einmal in der Woche mit leichten Gewichten zu trainieren, als nichts zu tun. Nur wer Ziele hat und ein nachhaltiges Training will, der sollte mehrfach pro Woche intensiv trainieren. Alles andere geht auch, aber Sie müssen wissen, dass es effektiver geht!

Krafttraining kräftigt die Muskulatur

Zuallererst wird durch ein Krafttraining die Muskulatur gekräftigt. Dabei geht es für die meisten Frauen nicht um Muskelberge, sondern um eine physiologische Muskulatur für den Alltag. Frauen haben nur 10% des Testosterongehalts im Körper wie ein Mann. Damit ist es im Regelfall nicht möglich, massive Muskelberge aufzubauen. Besonders wenn man sich vor Augen führt, dass häufig im Bodybuilding nochmals der Testosterongehalt im Körper durch Doping erhöht wird! Studien zeigen, dass bei hochintensivem Training sowohl bei jungen Frauen um 29 Jahre, als auch bei älteren Frauen um die 65 Jahre, deutliche Kraftzuwächse feststellbar sind, ohne Nebenwirkungen.

Folge: bessere und kraftvolle Bewältigung des Alltags

Krafttraining verbessert die Koordination und die Knochen

Brustmuskelübung

Brustmuskelübung

Krafttraining verbessert ebenso die Koordination. Besonders im Alter ist man dadurch vor Stürzen sicherer. In diesem Zusammenhang muss auch die Osteoporose abgehandelt werden.

Jedes Jahr erleiden rund 130.000 Menschen einen Osteoporose bedingten Oberschenkelhalsbruch, davon entfallen gut 72% auf das weibliche Geschlecht. Gerade im höheren Alter kann ein solcher Oberschenkelhalsbruch lebensgefährlich sein. Frauen sind häufiger betroffen, da gerade das Klimakterium mit einem gesteigerten Knochenabbau einhergeht (bis zu 3% Knochenmasse pro Jahr!). Dabei haben Frauen schon von Natur aus ein um 25 % leichteres Knochengewicht als Männer.

Man geht davon aus, dass besonders intensive Übungen den Knochenaufbau anregen und die Knochen stabiler machen bzw. den Abbau bremsen. Das wirkt sich besonders auf die Bruchfestigkeit und Stabilität der Wirbelsäule und der Hüften aus. Aufgrund der stärkeren Muskulatur wird auch das Gleichgewicht gestärkt, wodurch es zu einer verminderten Sturzgefahr kommt.

Folge: Schutz vor Stürzen und Osteoporose

Krafttraining erhöht den Energieverbrauch

Gerade bei Übergewichtigen ist es besonders wichtig, dass sich der Stoffwechsel durch Krafttraining steigern lässt. Im gesunden Maße lassen sich Muskeln aufbauen, und diese verbrauchen mehr Energie. Damit steigt der Grundumsatz.

Folge: Schutz vor Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht und Arteriosklerose.

Krafttraining macht ausgeglichen und fröhlich

Beinübung

Beinübung

Es gibt auch keine Altersbeschränkung, was das Training angeht! Jeder kann, natürlich angepasst an die individuellen Fähigkeiten, mit dem Krafttraining anfangen. Eine Studie aus Italien mit 100 im Schnitt 87-Jährigen zeigte, dass in diesem Alter intensives Krafttraining sicher ist. In dieser 10- wöchigen Studie wuchs die Muskelkraft um 113%, und u.a. wurde die Kraft zum Treppensteigen wesentlich um 28,4% verbessert. Krafttraining setzt, wie alle körperlichen Aktivitäten, auch Glückshormone (Endorphine) frei. Der Anstieg der opiumähnlichen Substanzen ist dabei umso höher, je höher die Belastung ist.

Folge: das persönliche Wohlbefinden und die Stimmung verbessern sich.

Grenzen des Krafttrainings

Krafttraining hat aber auch klare Grenzen. Die klassischen „Damen-Problemzönchen“ wie das, ich zitiere, „Winkefleisch“, oder auch Cellulite kann man im Idealfall etwas lindern, aber man darf keine Wunder erwarten. Auch kann man dem Körper nicht vorgeben, wo Fett abgebaut werden soll. Es ist leider so, das der Körper, sprich seine genetische Ausstattung, vorgibt, wo Fett abgebaut wird. Studien zeigten z.B., dass ein einmonatiges Sit-up-Training keinen wesentlichen Effekt auf das Unterhautfettgewebe am Bauch hat.

Folge: trainieren Sie Ihrer Gesundheit zur Liebe, und erwarten Sie keine Wunder!

Krafttraining: und so sieht das Üben aus

Die folgenden Empfehlungen richten sich an Anfänger und „Gesundheitssportlerinnen“.

Ärztliche Voruntersuchung

Grundsätzlich wird empfohlen, dass sich jeder, der mit Fitnesstraining anfangen möchte und um die 40 Jahre alt ist, vom Arzt untersuchen lassen sollte! Fitness-Tipps vom Arzt sollten jedoch mit dem Trainer im Fitnessstudio abgesprochen werden, da jeder seine Profession hat. Wenn bekannte Krankheiten vorliegen, sollten diese immer berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall sind diese der begrenzende Faktor. Sprich: wenn ich bekannte Schulterprobleme habe, sollte ich nicht mit zu belastenden Schulterübungen trainieren!

Schmerzen bei der Bewegung sind immer kontraproduktiv. Sie sollten jedoch vom normalen Muskelkaterschmerz unterschieden werden, der gerade zu Beginn absolut natürlich und auch wichtig ist!

Auswahl des Studios

© contrastwerkstatt fotolia.com

© contrastwerkstatt fotolia.com

Ein gutes Fitnessstudio führt mit Ihnen einen Eingangscheck durch, danach werden alle Modalitäten besprochen. Ihr Studio sollte in nächster Umgebung liegen, damit Sie nicht zu lange Strecken fahren müssen, um dorthin zu gelangen. Sonst wird das irgendwann vielleicht ein Grund sein, nicht mehr zu trainieren. Im Idealfall haben Sie auch einen Trainingspartner!

Wer möchte, kann zu Hause mit recht kostengünstigen Gummibändern und einfachen Stabilisationsübungen anfangen. Ein Fitnessstudio mit fachkundiger Anleitung ist auf Dauer jedoch zu empfehlen. Alles andere bleibt Könnern überlassen. Im Studio sollten unerfahrene Trainierende erst mit den Maschinen, also den geführten Bewegungen, beginnen. Der Körper muss an die Belastung und die saubere Bewegungsausführung gewöhnt werden! Nach und nach kann und sollte man dann den Freihantelbereich nutzen!

Der Vorteil der Freihantel liegt darin begründet, dass die Bewegungen nicht geführt sind. So muss der Körper die Bewegung alleine koordinieren! Das ermöglicht ein wesentlich besseres Nerv- Muskel- Zusammenspiel.

Krafttraining: Häufigkeit und Durchführung

Rückenübung

Rückenübung

Im Idealfall trainiert man 2-3 Mal pro Woche. Das reine Krafttraining sollte dabei um die 45 Minuten dauern. Das ist ein guter Wert, um nicht zu sehr zu ermüden und alle Übungen auch mental fit zu absolvieren. In dieser Zeit schaffen Sie rund 8 Geräte.

Wenn Sie sich entscheiden, Kraftsport zu betreiben, ist es am Anfang wichtig, ein Körpergefühl zu entwickeln. Man muss lernen, die Bewegungen zu koordinieren, und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was schwer und was leicht ist. 5 kg können an der Beinpresse viel zu leicht sein, an einem andren Gerät jedoch viel zu schwer.

An jedem Gerät machen Sie dann z.B. drei Sätze à 12- 15 Wiederholungen. Aber auch hier können und sollen Sie nach Ihrer „Eingewöhnung“ munter variieren, z.B. vier Sätze à acht Wiederholungen, dafür mit mehr Gewicht. Der Körper muss immer gereizt und vor neue Aufgaben gestellt werden. Pausen betragen dann je nach Intensität zwischen 30 Sekunden und 2-3 Minuten.

Sobald Sie sich sicher fühlen, sollten Sie das Gewicht so wählen, dass Sie es deutlich spüren und als anstrengend empfinden. Die letzte Wiederholung sollte Ihnen schon schwer fallen und am besten kaum noch möglich sein! Dieses Training ist zwar anstrengend, hat aber den größtmöglichen Nutzen und die größte Effektivität für Sie.

Für Beginner reicht ein Ganzkörpertraining, d.h. dass in einer Trainingssitzung alle Körperpartien trainiert werden. Fortgeschrittene können nach einem Split-System arbeiten, bei dem z.B. an einem Tag nur der Oberkörper, an dem nächsten Tag nur der Unterkörper trainiert wird. Das kann man dann mit dem Trainer vor Ort besprechen.

Die Bewegung sollte dabei kontrolliert vollzogen werden, ohne dass man zu viel Schwung holt und damit die Bewegung leichter macht!

Atmung beachten!

Beachtet werden sollte die AA und EE Regel, um den Blutdruck nicht in extreme Höhen zu jagen. AA heißt: bei der ANSPANNUNG AUSATMEN, und EE heißt: bei der ENTSPANNUNG EINATMEN.

Krafttraining: Muskelkater erwünscht

Um den Muskelkater ranken sich viele Mythen. Aber der Muskelkater gehört dazu! Mit der Zeit wird er immer seltener auftauchen. Aber gerade zu Beginn einer neuen Aufgabe tritt er häufig auf.

Was passiert beim Muskelkater?

Beim Muskelkater werden Feinstrukturen der Muskulatur beschädigt. Darüber bekommt der Muskel jedoch Signale, stärker zu werden. Er repariert im Endeffekt die zerstörten Areale, und mehr noch, er baut neue und stärkere Strukturen wieder auf. Sie werden also leistungsfähiger dadurch! Dazu sollte man dem Muskel jedoch Zeit lassen und erst den nächsten Trainingsreiz setzen, wenn der Kater abgeklungen ist. Im Regelfall sind das 2-3 Tage. Es hilft auch nichts gegen den Kater, außer eine warme Badewanne. Es sind Reparaturprozesse, die Zeit brauchen. Aber wenn der Körper sich an die Belastungen gewöhnt hat, werden die Katererscheinungen immer geringer.

In der letzten Zeit habe ich von einigen Frauen gehört, dass sie sich nach dem Krafttraining die Beine und Arme mit Zechstein Magnesium Oil eincremen. Seitdem hätten sie keinen Muskelkater mehr. Das Magnesium zieht rasch in die Haut ein und in die darunter liegende Muskulatur. Auf jeden Fall ist es eine preiswerte Möglichkeit, seinen Körper rasch und ausreichend mit Magnesium zu versorgen.

Krafttraining in der Schwangerschaft

Grundsätzlich ist gegen körperliche Aktivität in der Schwangerschaft nichts einzuwenden. Man sollte jedoch alles mit gesundem Menschenverstand machen. Das Ungeborene sollte dabei oberste Priorität haben! Trainieren Sie mit angepassten Gewichten, also Gewicht runter, Wiederholungszahl rauf, um extreme Druckveränderungen im Körper zu vermeiden.

Über den Autor

Stefes_2012Hermann-Josef Stefes, Jg. 85, war von Kindesbeinen an ein großer Sportliebhaber. Dementsprechend ist es nur eine logische Schlussfolge, dass er an der Deutschen Sporthochschule in Köln sein Studium abschloss und seit 2012 an seiner Dissertation arbeitet. Der Leistungssportler ist Leichtathletik-Trainer und arbeitete fünf Jahre lang in einer orthopädischen und onkologischen Rehabilitationsklinik. Nun ist er als Referent für „NRW bewegt seine Kinder“ beim Stadtsportbund Mönchengladbach tätig

Kontakt

Hermann-Josef Stefes
Dipl. Sportwissenschaftler
41066 Mönchengladbach
e-mail: DerSportwissenschaftler@t-online.de

Kommentar der Redaktion

BauchübungAuch ich gehörte zu den Frauen, die nie Krafttraining machen wollten. Die Vorstellung, nach 10 Stunden in fensterlosen klimatisierten Räumen (so war leider unsere moderne Ambulanz) und vielen Menschen um mich herum in ein Studio zu fahren mit lauter Musik, schlechter Luft und vielen jungen Leuten fand ich schauderhaft. Da ging ich lieber in den Wald zum Joggen. Dass auch Laufen für Frauen ein Segen ist, hat Ihnen Herr Stefes ja schon in einem Artikel erklärt.

Nachdem sich jedoch meine zeitlebens niedrige Knochendichte verschlechterte, begann ich vor sieben Jahren mit dem Kiesertraining. In den Kieserstudios läuft keine Musik, und man kann sich in aller Ruhe auf die Übungen und die Atmung konzentrieren. Dort treffe ich immer wieder auf Frauen aller Altersklassen, die sagen, dass die Entscheidung, regelmäßig Krafttraining zu machen, die beste Entscheidung ihres Lebens war. (So weit würde ich nicht gehen, ich glaube, ich habe viele „beste Entscheidungen“ getroffen!). Aber inzwischen möchte ich mein Training auch nicht mehr missen, und die Knochendichte nimmt zu statt ab.

Und welche Erfahrungen haben Sie mit dem Krafttraining gemacht? Würden Sie den Leserinnen Krafttraining anraten oder eher davor warnen? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

Neuer Ratgeber zur Glutathion-Therapie

$
0
0

Glutathion ist ein wichtiger Baustein in unseren Zellen, der vor oxidativem Stress, Alterung und Erschöpfung schützt.

Cramer GlutathionEin viel gelesener Artikel auf meiner Homepage behandelt einen neuen Therapieansatz bei chronischer Erschöpfung. Einer der wichtigsten Therapiebestandteile dabei ist Glutathion, genauer S-Acetylglutathion. Als dieser Beitrag entstand – im Jahr 2011 – war es noch schwierig, an Informationen über Glutathion-Therapien zu kommen. Das hat sich nun glücklicherweise geändert: Seit Anfang 2015 gibt es ein Buch, das sich für Laien verständlich und dennoch äußerst fundiert mit dem Thema Glutathion auseinandersetzt.

Die Rede ist von dem Titel „Glutathion“ von Doortje Cramer-Scharnagl. Der Autorin gelingt es in ihrem Ratgeber, auf nur 96 Seiten einen hochinteressanten und praxisorientierten Überblick über Glutathion, seine Bedeutung für den Körper und die therapeutischen Einsatzmöglichkeiten zu geben.Eigentlich kann der körper ja Glutathion selber herstellen. Aber mit zunehmendem Alter oder zunehmender Belastung mit Umweltschadstoffen schwinden die Glutathion-Vorräte. Mangelt es an Glutathion, kann in den Zellen nicht genügend ATP produziert werden, der Kraftstoff, der uns Energie liefert. Nicht umsonst setzt dei Regenerative Mitochondrienmedizin Glutathion ein!

Unter den vielen Themen, die Cramer-Scharnagel in dem Buch anspricht und erklärt, möchte ich drei hervorheben.

Gesund bleiben mit Glutathion

Vorsorge © Marco2811-Fotolia

Vorsorge © Marco2811-Fotolia

Ein eigenes Kapitel ist der Gesundheitsvorsorge mit Glutathion gewidmet (Kap. 4). Die Autorin geht auf die entgiftenden, antioxidativen und immunstärkenden Eigenschaften von Glutathion ein, deren Hintergründe – mit hilfreichen Grafiken illustriert – in den vorigen Abschnitten näher begründet werden.

Better Aging

Auch der Möglichkeit, die natürlichen Alterungsprozesse positiv zu beeinflussen, wird nachgegangen. Hier liegen die wertvollen Möglichkeiten von Glutathion wohl vor allem in seiner Wirkung gegen freie Radikale begründet. Die Autorin spricht dabei sympathischerweise von „Better Aging“ statt von „Anti-Aging“ – denn alt werden wollen wir alle, nur eben gesund und fit!

Glutathion sinnvoll bei Fibromyalgie und Hashimoto

Besonders interessant im Kapitel über die vielen Krankheitsbilder, bei denen eine (Zusatz-)Therapie mit Glutathion sinnvoll erscheint, ist der Abschnitt über Fibromyalgie. Hier ist eine individuell aufgebaute, fachübergreifende Behandlung besonders wichtig. Die Autorin hält es aus verschiedenen Gründen für sinnvoll, Glutathion als Therapiebaustein mit einzubinden, weist aber außerdem auf einen besonderen Effekt von Glutathion hin, der bei Fibromyalgie hilfreich sein könnte: Glutathion fördert die Produktion der Aminosäure SAM, die antidepressive, stimmungsaufhellende und schmerzstillende Wirkungen vermittelt. Für alle Angaben werden übrigens Belege aus wissenschaftlichen Studien angeführt.

Auf meiner Homepage finden Sie auch ein Interview mit Prof. Dr. Schulte-Übbing, in dem es unter anderem um Glutathion bei Hashimoto-Thyroiditis geht.

Konkrete Hinweise zum Glutathion-Einsatz

Ein Ratgeber, der keine konkreten Hinweise an die Hand gibt, ist kein guter Ratgeber. Doortje Cramer-Scharnagl bietet im letzten Drittel ihres Buches sehr konkrete und vor allem äußerst nützliche Hinweise und liefert dem Leser alle Informationen, die er für die Anwendung von Glutathion benötigt: von Tipps zur Therapeutenwahl über Darreichungsformen und Auswahlkriterien der Produkte bis hin zur genauen Dosierung und dem Sinn von Blutuntersuchungen. Eine Produktübersicht mit Bezugsquellen rundet den Praxisteil ab.

Fazit

Nahrungsergänzungen © pat_hastings-Fotolia

Nahrungsergänzungen © pat_hastings-Fotolia

Hier schließt sich der Bogen zu meinem Beitrag von 2011 – die Autorin selbst liefert keine Auswahlempfehlung, sondern gibt dem Leser lediglich Auswahlkriterien an die Hand, wie er das für ihn geeignete Produkt findet. Für mich als Fachärztin mit den Zusatzbezeichnungen Umweltmedizin und Naturheilkunde lassen die Fakten hier nur einen Schluss zu: Der Wirkstoff der Wahl ist S-Acetylglutathion (Eumetabol®), weil durch den Herstellprozess und entscheidende qualitätssichernde Maßnahmen die Wirksamkeit gewährleistet ist. Vielleicht lesen Sie dazu noch einmal hier herein!

Glutathion. Unverzichtbar für die Entgiftung, effektiv bei chronischer Erschöpfung, schützt Mitochondrien und Zellen

Ratgeber von Doortje Cramer-Scharnagl, VAK Verlags-GmbH 2015, ISBN-13: 978-3867311359, 7,95 Euro.

Impfung als Schutz vor Krankheit oder Krankmacher

$
0
0

Vor jeder geplanten Impfung sollten Risiko und Nutzen, sowie Haftungsfragen bei Impfschäden mit dem Impfarzt besprochen werden. Nur völlig gesunde Kinder und Erwachsene sollten geimpft werden.

Doctor giving an injection to his patient in medical office

Impfung © thodonal-fotolia

Über Jahrzehnte wurde geimpft, wurden in Schulen, Kindergärten und in Fabriken Massenimpfungen durchgeführt ohne Aufklärung der Impflinge oder deren Eltern. Auf Nebenwirkungen, Gesundheitsgefährdung durch die Impfstoffe und Zusatzsubstanzen wurde nicht geachtet.

Die Impfung selbst wurde also nie in Frage gestellt, denn ihre Erfolge waren beispiellos, so beschreibt es Barbara Richartz in einem Artikel, der am 28. Mai 2015 in den Lüdenscheider Nachrichten erschienen ist. Damit hat sie Recht. Wir verdanken der Impfung, dass Infektionskrankheiten, wie Pocken, Kinderlähmung (Polio), Tuberkulose, Diphterie, Masern, Tetanus, um nur einige zu nennen, in weiten Teilen Europas und Nordamerikas praktisch ausgestorben sind. Die Impfung gehört zu den ganz großen Errungenschaften des 20.Jahrhunderts.

Impfungen in der heutigen Zeit kann man jedoch nicht mehr vergleichen mit denen der vergangenen Jahren, da es seit 20 – 30 Jahren zu einer starken Zunahme der Belastung des menschlichen Körpers mit Schadstoffen gekommen ist. Diese hat zu einer Schwächung des Immunsystems und teilweise auch zu genetischen Schäden geführt mit Zerstörung von Enzymen, wie z. B. der Glutathion-S-Transferasen (GST). Diese GST sind wiederum lebensnotwendig für die Ausscheidung von Schadstoffen

Deshalb verwundert es nicht, dass gerade in der heutigen Zeit dieses Thema sehr kontrovers diskutiert wird. Das muss seine Gründe haben.

Wie hat sich die Einstellung gegenüber Impfungen geändert?

1.    Einer der Hauptgründe besteht darin, dass nicht mehr alle Eltern von den Impfprogrammen der Ständigen Impfkommission (STKO) überzeugt sind. Daher fällt  es ihnen schwer, ihr gesundes Kind impfen zu lassen.

2.    Die Anzahl der Impfungen für die Kinder in den ersten zwei Lebensjahren hat sich dramatisch bis auf 36! (sechsunddreißg) erhöht.

3.    Viele der heutigen Eltern kennen den Schrecken der schweren Infektionskrankheiten nicht mehr.

4.    Der wichtigste Grund ist aber die Angst vor möglichen Impfschäden. Damit sind nicht die Hautrötungen um die Einstichstelle gemeint, sondern schwere Erkrankungen mit bleibenden geistigen und körperlichen Behinderungen, wie z.B. Blindheit oder epileptische Anfälle nach Masern- Impfung.

5.    Besonders die Mehrfachimpfungen wie die 6-fach Impfstoffe (Hexavac, seit 2013 Hexxyon von Sanofi und Infanrix Hexa) stoßen auf Abwehr.

6.    Wie bei jeder Arzneimittelkombination muss man – außer der Summe der einzelnen Substanzen – mögliche Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Ingredienzien (Stoffen) bedenken. Hier gibt es leider wenige Untersuchungen.

7.    Die durchgehend verminderte Antikörperbildung bei Verwendung der Kombinationsimpfstoffe verglichen mit der Einzelimpfung ist unbestritten.

Auslöser für Impfskepsis

Einige besondere Impfkomplikationen können mit der Impfskepsis in Verbindung gebracht werden

Schweinegrippe und Nebenwirkungen

Patrick Pirker, fotolia.com

Patrick Pirker, fotolia.com

2009 wurden Impfungen gegen Schweinegrippe empfohlen. Hier wurden unterschiedliche Impfstoffe für Soldaten, Bundestagsabgeordnete, Bundeskanzlerin usw. und dem einfachen Bürger eingesetzt. Was noch schlimmer war und auch bekannt wurde, dass der Impfstoff nicht genügend getestet worden war. Folge: Es traten in zahlreichen Fällen schwere Nebenwirkungen auf, die stationär behandelt werden mussten. Insgesamt wurden nach der Schweinegrippe in Deutschland 3.518 unerwünschte Ereignisse registriert, darunter auch Todesfälle.

Sechsfachimpfung mit Todesfolgen

Im Frühjahr 2013 wurden 19 Todesfälle nach 6-fach-Impfung bekannt, ohne dass man von Seiten der Gesundheitsbehörde, Paul-Ehrlich-Institut (PEI), es für nötig hielt, geeignete Schutzmaßnahmen zum Schutz der Kinder zu ergreifen. Darüber hinaus kann niemand sagen, wie groß die Dunkelziffer ist, wie viele tote und dauerhaft erkrankte Kinder es insgesamt sind, denn die negativen Folgen von Impfstoffen werden nicht systematisch untersucht.

Sonstige Impfprobleme

  • Masernepidemien, die durch Geimpfte ausgelöst werden können
  • Grippeimpfungen ohne die „richtigen“ Erreger
  • Vakzine-assoziierte Poliomyelitis (VAPP) durch oralen Polio-Impfstoff, der noch immer von der WHO verteilt und von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung in unterentwickelten Ländern gefördert wird

Inhaltsstoffe von Impfungen

Erreger

Alle Impfstoffe enthalten einen abgetöteten oder einen abgeschwächten Erreger. Ferner werden den Impfstoffen Adjuvantien zugesetzt, die einerseits der Haltbarkeit dienen (s.u.) und die andererseits einen sogen. inflammatorischen Reiz verursachen sollen. Kein Impfstoff wirkt, wenn nicht vorher ein solcher Reiz gesetzt wird. Erst dann bildet der Körper gegen die auftretenden Antigene Antikörper. Eine Tatsache, die selbst vielen Impfärzten nicht bekannt ist.

Adjuvantien

Sie erzeugen den inflammatorischen Reiz und sorgen für die notwendige Haltbarkeit des Impfstoffes und den Hygieneschutz. Verwendet werden als solche Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat, Formaldehyd, Thiomersal, das Ethylquecksilberchlorid enthält, Squalen. In dem Artikel über aluminiumhaltige DEOs wurde Ihnen bereits die Gefährlichkeit von Aluminium auch in Impfungen aufgezeigt.

Ferner benutzt man Antibiotika, wie z. B. Gentamycin oder Neomycin: Sie wirken als Infektionsschutz.

Ursache der Nebenwirkungen von Impfstoffen

Nebenwirkungen können ausgehen von den Impfstoffen oder den Adjuvantien.

NW Impfstoffe

Da in den Impfstoffen die Erreger nur in abgeschwächter (attenuierter) oder abgetöteter Form verabreicht werden, sind Nebenwirkungen dadurch eher selten. Was häufig nicht genügend beachtet wird: Impfstoffe sind nur für gesunde Menschen gedacht. Kranke Menschen können auch durch attenuierte Erreger krank bzw. noch kränker werden. Es ist daher wichtig, sich vor jeder Impfung von dem Gesundheitszustand des zu Impfenden zu überzeugen. Das geschieht leider häufig aus Zeitgründen oder Nichtwissen nicht.

NW Adjuvantien

Vaccine © Anton Gvozdikov-fotolia

Vaccine © Anton Gvozdikov-fotolia

Meistens gehen die Nebenwirkungen jedoch von den Adjuvantien aus. Deswegen fragt man sich auch:

„Adjuvantien notwendiges Übel oder echte Innovation?“

Man hat immer die Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten.

Aluminium- und Ethylquecksilber-Verbindungen sind hochtoxische Metallverbindungen. Sie verursachen im Körper einen entzündlichen Reiz. Hält dieser über einen längeren Zeitraum an, wie z. B. bei Amalgamfüllungen und allen Zahnlegierungen, die über Jahre Tag und Nacht auf den Körper einwirken, kann es zu schweren Gesundheitsschäden führen .

Genau das kann auch nach einer Impfung passieren, da die Impfung subkutan (unter die Haut) oder i.m. (intramuskulär) verabreicht wird. Der Körper wird von der Impfstelle aus ständig mit Metallen gleichsam „beschossen“. Auch eine Erkenntnis, die leider kaum einem Impfarzt der klassischen Schulmedizin bekannt ist.

Impfung setzt, wie gesagt, voraus, dass die zu impfende Person gesund ist, d. h. auch ein noch gesundes Abwehrsystem hat. Das ist leider bei vielen Kindern, und in der heutigen Zeit auch bei vielen Erwachsenen, insbesondere den Senioren/innen unter uns, nicht mehr der Fall.

Wer ist durch Impfungen gefährdet?

Kinder

Impfung © Dmitry Naumov

Impfung © Dmitry Naumov-fotolia

1. Alle Kaiserschnittkinder, da sie häufig ein geschwächtes Immunsystem haben. Durch eine natürliche Geburt wird dagegen das Immunsystem gestärkt.

2. Kinder mit intrauteriner Fruchtschädigung durch Schwermetallbelastung der Mutter. Die Metalle werden während der Schwangerschaft von der Mutter über die Plazenta auf den Foeten übertragen und verursachen Gesundheitsschäden, schwächen das Immunsystem.

3. Alle Kinder durch die Zunahme der Mehrfachimpfung.

Erwachsene

1. Der heutige Mensch wird praktisch täglich mit Schadstoffen konfrontiert, die zu einer Schwächung unseres Immunsystems führen und genetische Schäden verursachen können.

2. Die Zunahme der Reiseimpfungen für die Tropen führt zu zusätzlichen Belastungen des Körpers und schwächt ebenfalls das eigene Immunsystem.

3. Alte und Kranke sollen besonders geimpft werden, haben aber ein besonders schlechtes Immunsystem.

Symptome und Krankheiten durch Impfungen

Akute Nebenwirkungen

Fieber, Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Impfstelle,

Spätfolgen

Spätfolgen entstehen chronisch schleichend, so dass die Ursache häufig von dem Betroffenen zunächst nicht erkannt wird. Auch für den auf dem Gebiet der Umweltmedizin nicht erfahrenen Arzt sind die Zusammenhänge nur schwer feststellbar.

Bekannt sind z. B. folgende Späterkrankungen des Nervensystems:

Epileptische Anfälle, Hirnschäden, periphere Nervenschäden (Polyneuropathie), Erblindung, Guillain-Barré-Syndrom mit Lähmungen der Arme, Beine, Nacken und Atemmuskulatur

Vorschläge zum Umgang mit Impfungen

Fragen an den Impfarzt

Patienten Aufklärung

Patienten Aufklärung © DOC RABE Media-fotolia

Ich rate allen, insbesondere den Eltern von Kindern, an den Impfarzt folgende Fragen zu stellen:

1. Handelt es sich um einen abgeschwächten oder abgetöteten Impfstoff? Diese Frage ist besonders bei gleichzeitiger Mehrfachimpfung wichtig. Bei abgetöteten Impfstoffen muss man eher an das Adjuvant als Ursache denken. Es  kann bei einer Mehrfachimpfung aber auch zu einer Potenzierung  der Wirkung der einzelnen Impfstoffe und Adjuvantien kommen. Gerade deswegen rate ich von Mehrfachimpfungen ab.

2. Welche Impfstoffe und Adjuvantien befinden sich in dem Impfstoff? Welche Nebenwirkungen können dadurch auftreten? Woran erkennt man sie?

3. Wer übernimmt die Verantwortung, falls es zu schweren Nebenwirkungen kommt?

  • Der Impfarzt?
  • der Hersteller?
  • der Arbeitgeber/Auftraggeber, wenn die ganze Belegschaft, Schule oder Kindergarten gegen Grippe geimpft werden soll?

Antikörpertiter vor Wiederauffrischimpfung

Bei Wiederauffrischungsimpfungen rate ich immer, vorher den Antikörpertiter zu bestimmen. Dies gilt besonders für Tetanus, Diphtherie, Masern, Röteln, Hepatitis A und B. Ist der Antikörpertiter noch gut, ist keine weitere Impfung notwendig.

Gesetzliche Impfpflicht

Wegen der skeptischen Haltung vieler Eltern ist die Durchimpfungsrate bei zahlreichen Krankheiten nicht ausreichend, um Epidemien zu verhindern. Eine Impfpflicht würde zu schweren Gewissenskonflikten, insbesondere bei den Eltern, führen kann.

Ich bin gegen eine Impfpflicht, und zwar aus zwei Gründen:

Selbstbestimmungsrecht

  • Das Selbstbestimmungsrecht hat für mich Vorrang, denn jede Impfung ist zunächst eine persönliche Abwägung von Nutzen und Risiken. Voraussetzung ist immer eine sachlich, allumfassende Aufklärung und eine klinische Untersuchung, die leider gerade bei Impfpflicht nicht erfüllt werden.
  • Eine solche Aufklärung kann eine Stunde und mehr dauern. Heute nimmt sich kein Arzt mehr diese Zeit. Sie wird ihm finanziell nicht entsprechend honoriert.

Haftung bei Impfschäden

Wer haftet für Gesundheitsschäden im Falle einer schweren Erkrankung und  übernimmt die Kosten: der Impfarzt, der Hersteller oder der Staat? Wer kontrolliert den Impfverlauf? Wer muss den Nachweis führen, dass es sich im Falle einer Krankheit tatsächlich um Impffolgen handelt. (Dieses Problem kennen wir von den Berufskrankheiten!)

Fazit

  • Jeder Impfung sollte eine ausführliche Aufklärung und klinische Untersuchung vorausgehen. Diese sollte evtl. sogar verbunden sein mit einer umweltmedizinischen Abklärung. Wir sprechen hier von Bio- und Umweltmonitoring, d. h. Untersuchung des Impflings auf „Innere und Äußere Belastungen“ mit Noxen/Giften. Im Falle einer bestehenden Belastung kann es zu einer Potenzierung der krankmachenden Schadstoffe mit den Impfbestandteilen kommen.
  • Ferner sollte mit dem Impfarzt die Frage der Haftung (Arzt, Herstellerfirma, Arbeitgeber, Gesundheitsamt) für evtl. auftretende schwere Nebenwirkungen diskutiert werden.
  • Von den Gesundheitsbehörden ist zu fordern, dass sie in Zukunft geeignete Maßnahmen zum Schutz der Kinder ergreifen.
  • Die Nebenwirkungen von Impfstoffen sollten systematisch untersucht werden.
  • Die Impfstoffhersteller sollten ungefährliche Adjuvantien entwickeln

Über den Autor

Walter_Wortberg-115x150Bis 2003 war Dr. Wortberg als Arzt für Allgemein-, Umwelt- und Tropenmedizin niedergelassen. Seine Zusatz- Ausbildungen bestanden in Katastrophenmedizin, Naturheilverfahren (Medizin ohne Nebenwirkungen) und dem B-Diplom in Akupunktur. Seit 1979 zusätzlich Fokussierung auf wissenschaftliche Arbeiten und Gutachten für Landes-und Sozialgerichte. Wissenschaftliche Arbeiten und Veröffentlichungen in den Bereichen Gynäkologie, Allgemeinmedizin/Gerontologie und Umweltmedizin.

Träger des „Max-Bürger-Preis“ 1986 der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie für seine Erfindung und wissenschaftliche Beweisführung  der Hüftpelotte, auch Fallschutzhose bzw. Stoßneutralisator genannt. „Ehrennadel mit Ehrenurkunde der Stadt Lüdenscheid“ (Februar 2008).

Kontakt

Dr. med. Walter Wortberg
Arzt f. Allgemein-, Umwelt – und Tropenmedizin (i.R.)
Buschhauser Weg 13 B
58511 Lüdenscheid
Mail: w.wortberg@umwelt-krank.de
Web: www.umwelt-krank.de

Kommentar der Redaktion

Schon seit Wochen werden unsere Patienten dazu angehalten, sich unbedingt gegen Grippe impfen zu lassen. Auch im Netzwerk Frauengesundheit werde ich von Gesunden und Kranken jeder Altersstufe angemailt und meine Meinung zu Impfungen eingeholt. Ich bin deshalb sehr froh, mit Dr. Wortberg einen Umwelt- und Allgemeinmediziner gefunden zu haben, der Sie kompetent zu Impffragen beraten kann.

wortberg bin ich umweltkrank2Ich hatte Ihnen Herrn Dr. Wortberg und sein Buch „Bin ich umweltkrank?“ schon vor einem Jahr vorgestellt, als ein unheilbar kranker Patient (Uwe Ohmer) Ihnen seine Krankengeschichte und das „Wunder“ seiner Heilung beschrieb. Ähnlich wie Herr Dr. Wortberg bin ich der Meinung, dass unser Immunsystem durch Umweltschadstoffe überlastet ist und wir deshalb schlechter auf Impfungen reagieren. Deshalb sollten nur die allernötigsten Impfungen und diese auch nur bei Gesunden gemacht werden.

Für mich gehört bspw. die HPV-Impfung zu den überflüssigen und viel zu wenig überprüften Impfungen. In Deutschland muss keine Frau Angst vor Gebärmutterhalskrebs durch HPV haben, wenn sie regelmäßig zur Krebsvorsorgeuntersuchung mit PAP-Abstrich geht. Wie ich in meinem Artikel zur HPV-Impfung bereits vor 4 Jahren erklärte, heilen über 90% der HPV-Infektionen aus.

Inzwischen muss man davon ausgehen, dass eins von 500 geimpften Mädchen schwere Schädigungen durch die Impfung erleidet. In Dänemark sind die Ärzte aktiv geworden, sie sammeln die Fälle der kranken Mädchen und wenden sich gegen die HPV-Impfung. Schon im letzten Jahr wurde von einem medizinischen Skandal in Zusammenhang mit Gardasil gesprochen. Informieren Sie sich gut, bevor Sie sich für oder gegen eine HPV-Impfung bei Ihrer Tochter entscheiden.

Buchempfehlung

Impfen ja oder nein. Der Ratgeber für eine bewusste Entscheidung

Machens impfenDer Arzt Dr. Machens hat ein sehr ausgewogenes Buch über das Pro und Contra von Impfungen geschrieben. Es stellt den Stand 2015 dar und ist deshalb hochaktuell. Sowohl jeder Therapeut als auch jeder Laie findet darin wertvolle Hinweise zum Umgang mit Impfungen. Neben der Geschichte der Impfungen allgemein wird auf die einzelnen Impfungen eingegangen. Auch der soziale Aspekt wird berücksichtigt, wenn Impfverweigerer ausgegrenzt und kriminalisiert werden. Ein ausführliches Vorwort des beliebten Kollegen Dr. Rüdiger Dahlke gibt Anregungen, wie wir uns ohne Impfungen gesund erhalten können und wie uns die Auseinandersetzung mit Bakterien und Viren stärken kann.

Impfen. Das Geschäft mit der Unwissenheit

loibner ImpfenDagegen ist der österreichische Arzt Dr. Loibner ein eindeutiger Impfgegner. Offenbar hat er in seiner Praxis so viele Impfgeschädigte erlebt, dass er von jeder Impfung abrät. Manche seiner Hypothesen kann ich nicht nachvollziehen. Wer sich dieses Buch kauft, sollte unbedingt auch das von Dr. Machens lesen, denn schließlich muss man auch die Gegenargumente kennen.

Einig sind sich beide Ärzte darin, dass Menschen, die einen gesunden Lebensstil pflegen, Umweltbelastungen reduzieren und sich gesund und vollwertig ernähren ein so gutes Immunsystem haben, dass sie mit Viren und Bakterien fertig werden. Natürlich gehört dazu auch, regelmäßig zu entgiften und den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren. Denn wie sagten schon unsere klugen Altvorderen: „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles“.

Und wie sind Ihre Erfahrungen mit Impfungen? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

Gewalt in der Geburtshilfe, das alltägliche Verbrechen

$
0
0

Täglich widerfährt Frauen unter der Geburt psychische und körperliche Gewalt. Am 25. November, Roses Revolution Day, sind Frauen aufgerufen, diese Gewalt anzuklagen.

Rose schüchternGewalt unter der Geburt – ein Tabu

Gebärenden wird viel zu oft während der Geburt durch das geburtshilfliche Personal  Gewalt angetan. Die Öffentlichkeit ist nahezu völlig ahnungslos. Das Thema wurde bislang totgeschwiegen und scheint eines der letzten tatsächlichen Tabu-Themen in unserer westlich-zivilisierten Gesellschaft zu sein. Doch obwohl die Medien in den vergangenen Jahren das Thema fast vollständig ausgeblendet haben, haben sich in den sozialen Netzwerken Tausende von betroffenen Frauen zusammengefunden.

Frauen beginnen die Gewalt anzuprangern

Vor drei Jahren begannen Betroffene, sich zu vernetzen und auszutauschen. Die internationale Nichtregierungsorganisation Human Rights in Childbirth (HRIC) wurde 2012 gegründet und Dr. Katharina Hartmann brachte 2013 von der HRIC-Konferenz in Belgien die Idee des Roses Revolution Day mit nach Deutschland.

Am 25.11., dem Roses Revolution Day, dem Tag gegen Gewalt in der Geburtshilfe, sind betroffene Frauen dazu aufgerufen, eine rosafarbene Rose vor die Tür zu legen, hinter der ihnen Gewalt angetan wurde. Dieses Jahr legen Frauen zum dritten Mal in Deutschland Rosen vor Kreißsaaltüren nieder – oft zusammen mit einem Bericht über die Gewalt, die ihnen widerfahren ist. Die Mütter fotografieren dies und posten die Bilder in den sozialen Netzwerken, wo sie organisiert sind und sich gegenseitig über die erlebten Gewalttaten austauschen.

Was bedeutet „Gewalt unter der Geburt“?

Da diese Verbrechen absolut tabuisiert sind, ist es für die meisten Menschen schwierig, sich vorzustellen, inwiefern eine Gebärende Opfer von Gewalt werden kann. Wir haben ein sehr positiv besetztes Bild von der Geburt eines Menschen. Es ist das Wunder des Lebens – doch für viele Frauen ist es auch das Trauma ihres Lebens. Dies gedanklich zusammen zu bringen ist nicht einfach.

Die Gewalt hat viele Facetten

Die Frauen sollten unterstützt und respektvoll sowie wertschätzend behandelt werden in einer so anstrengenden und auch schmerzhaften Phase ihres Lebens. Stattdessen werden oft ihre Rechte mit Füßen getreten. Gewalt unter der Geburt umfasst psychische als auch körperliche Übergriffe. Sie beginnt beimviele Rosen

  • nicht ernst nehmen,
  • auslachen,
  • beleidigen,
  • unter Druck setzen,
  • ignorieren,
  • allein lassen,
  • dem Missachten der Rechte der Gebärenden
  • und reicht bis hin zu
  • verweigerten Schmerzmitteln,
  • dem nicht genehmigten Verabreichen von Medikamenten,
  • unnötig vielen und brutalen vaginalen Untersuchungen,
  • unnötigen und nicht genehmigten Damm- und Kaiserschnitten
  • und weiteren Eingriffen in die Rechte und die Körper der Gebärenden.

Auch die Hebammen leiden unter der Gewalt

Dabei sind nicht nur die Gebärenden selbst von der Gewalt traumatisiert. In den sozialen Netzwerken und in meinem Buch „Gewalt unter der Geburt“ äußern sich auch viele Hebammen und berichten, was sie selbst erleben und mitansehen mussten. Wie oft sie ihre Ausbildung bereits abbrechen wollten, weil sie die tägliche Gewalt nicht mehr ertrugen. Die (werdenden) Hebammen fühlen sich zum Teil als Mittäterinnen oder zur Mittäterschaft genötigt. Aber sie sind auch oft selbst traumatisierte Zeuginnen und somit Mitopfer. Als besonders belastend erleben sie die Tatsache, dass sie meist zusehen müssen und nicht helfen können – eine Form der Traumatisierung, die auch die Väter häufig betrifft.

Geburtskultur befindet sich im Wandel

Die Geburtshilfe wird seit Jahren immer medizinisch-technischer. „Normale“ interventionsfreie Geburten finden quasi kaum noch statt. Lediglich 6 % der Geburten verlaufen noch ohne äußere Eingriffe, ohne Operationen, Medikamente oder mechanische Entbindungshilfen.

Angeblich immer mehr „Risikoschwangerschaften“

Rose im HerbstSchwangerschaft und Geburt werden zunehmend pathologisiert. Dies zeigt sich auch daran, dass 1990 noch 34% der Schwangerschaften als Risikoschwangerschaft eingestuft wurden, während es im Jahr 2013 bereits 76,3 % waren. Die Risikoschwangerschaft ist also inzwischen der Standard geworden. Das liegt sicher zum Teil daran, dass die Erstgebärenden älter werden und mit künstlichen reproduktiven Maßnahmen sehr „kostbare“ Kinder empfangen werden.  Entsprechend rechtfertigt man in den Kliniken auch die Zunahme der Interventionen, wie die medikamentöse Einleitung der Wehen, den Dammschnitt, den Kaiserschnitt und viele weitere Eingriffe.

Mehrwert der Eingriffe bleibt fraglich

Gleichzeitig lässt sich jedoch seit 1988 keine weitere Verringerung der Säuglingssterblichkeit, der Müttersterblichkeit oder eine Verbesserung der Vital-Werte der Neugeborenen verzeichnen. Der Mehrwert dieser zunehmenden Interventionen und Operationen bleibt also höchst fraglich.

In der Geburtshilfe wird kräftig gespart

Geburtshilfliche Abteilungen „lohnen“ sich für Kliniken kaum. Mit „normalen“ Geburten ohne zusätzliche Eingriffe machen sie oft sogar ein Verlustgeschäft.

Gezielte finanzielle Anreize für operative Eingriffe

Die Krankenkassen entlohnen die allermeisten Eingriffe jedoch gesondert. Es werden also gezielt finanzielle Anreize gesetzt, zu operieren, zu schneiden, zu nähen und zu betäuben.

Personaleinsparung

Zudem sparen die Kliniken Personal ein, versuchen durch das künstliche Beschleunigen von Geburten eine bestmögliche bzw. lohnende Auslastung der Räumlichkeiten und des Personals zu erreichen und nehmen viele ihrer Aufgaben nicht mehr wahr – schlicht weil das Personal (insbesondere Hebammen) fehlt.

Keine Zeit für Gespräche

Für sensible Gespräche, die Aufklärung über Eingriffe, das Einholen der Einwilligung der Gebärenden, einen respektvollen und achtsamen Umgang mit Schwangeren, Müttern und Kindern scheint keine Zeit mehr zu sein, und so bleiben diese Aufgaben viel zu oft auf der Strecke.

Ähnlicher Ablauf der Gewalt

RosengruppeHiermit ist ein optimaler Nährboden für die Gewalt geschaffen. Und so laufen die meisten Fälle, in denen es zu einem gewaltsamen Umgang mit der Gebärenden kommt, auch ähnlich ab:

  • der Klinik dauert die Geburt zu lange,
  • die Geburt soll durch Eingriffe beschleunigt werden,
  • die Wünsche der Gebärenden werden ignoriert,
  • sie wird nicht aufgeklärt,
  • sie wird nicht um Erlaubnis gefragt,
  • die Eingriffe werden gegen den Willen der Frau durchgeführt.

Da sich die meisten Schwangeren nicht so einfach in das Krankenhausprotokoll pressen lassen, kommt es zudem oft zu psychischer Gewalt. Die Frauen werden durch Drohungen und Beleidigungen unter Druck gesetzt und gefügig gemacht.

Die Opfer leiden oft noch lange unter den Folgen

Die Auswirkungen dieser Gewaltform sind nicht unerheblich.

Gestörte Sozialbeziehungen

Sie betreffen die Mütter, ihre Kinder, die Väter und das geburtshilfliche Personal. Sie belasten die Mutter/Kind-Bindung, die Vater/Kind-Beziehung und die Paarbeziehung.

Psychische Folgen

Häufige psychische Folgen bei den Müttern sind Angstzustände, Schlafstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen und Wochenbettdepressionen, Bindungsstörungen, der Abschluss der Familienplanung oder ein Wunschkaiserschnitt beim nächsten Kind.

Körperliche Folgen bei der Mutter

Körperlich leiden sie je nach Geburtsverlauf und Gewalttat unter Hämatomen, Wunden, Nahtproblemen oder übermäßigen Blutungen. Wird der Kristeller-Handgriff (Druck durch das Personal von außen auf den Bauch) durchgeführt, der in vielen Kliniken in England und Frankreich bereits verboten ist, können auch Uterus-, Leber- oder Milzrupturen oder Rippenfrakturen auftreten.

Folgen für das Neugeborene

Die Neugeborenen sind ebenfalls häufig psychisch beeinträchtigt und reagieren u.a. mit unstillbarem Schreien, Koliken, Stillproblemen oder auch Bindungsstörungen. Auch mit körperlichen Verletzungen macht sich die Gewalt unter der Geburt bei den Säuglingen bemerkbar. So können Wunden, das KISS-Syndrom, ein Schlüsselbeinbruch, Schädigungen des zentralen Nervensystems oder eine geburtstraumatische Armlähmung und ähnliches auftreten.

Gesundheitspolitik muss umdenken

Das Widersprüchliche an der Finanzpolitik im Gesundheitswesen ist, dass den Kliniken ausreichend Gelder vorenthalten werden – diese werden dann jedoch gezahlt, wenn es zu Interventionen kommt. Vorhanden scheinen die finanziellen Mittel also zu sein. Weshalb aber müssen Frauen dafür aufgeschnitten werden, damit diese Gelder auch in den Kliniken ankommen?

Aufstockung und Umverteilung der Gelder

Die Finanzierung der Geburtshilfe muss einerseits aufgestockt werden.

Andererseits muss die Vergütung aller geburtshilflichen Aktivitäten jedoch auch umverteilt werden. Es darf sich für eine Klinik nicht „rechnen“, die Damm- und Kaiserschnittrate absichtlich und medizinisch unbegründet hochzuschrauben. Es muss ein Abrechnungssystem installiert werden, das sich an den realen Kosten und Ausgaben, die bei den jeweiligen Maßnahmen den Kliniken entstehen, orientiert.

Mehr Hebammen und Qualitätschecks

Zudem benötigen wir für einen angemessenen, respekt- und würdevollen Umgang mit den Gebärenden eine Eins-zu-Eins-Betreuung durch Hebammen.

Auch das Einführen von Qualitätschecks und –siegeln könnte den Schwangeren mehr Überblick und Durchblick bei der Wahl der Klinik verschaffen und würde somit automatisch dazu führen, dass sich die Kliniken an Qualitätsstandards halten.

Forderungen für eine frauenfreundliche Geburtshilfe

RosenbeetDie Standards, die dabei zu erfüllen wären, wurden bereits vor 20 Jahren, beispielsweise in der Charta der Rechte der Wöchnerin, vom Europäischen Parlament beschrieben. Und ebenfalls vor 20 Jahren hat die Coalition for Improving Maternity Services Kriterien für eine mütterfreundliche Geburtshilfe benannt. Die Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) hat eine Erklärung abgegeben zur  „Vermeidung und Beseitigung von Geringschätzung und Misshandlung bei Geburten in geburtshilflichen Einrichtungen“ , die Sie hier herunterladen können.

Coalition for Improving Maternity Services fordert Standards für eine mütterfreundliche Geburtshilfe

  • die freie Wahl des Geburtsortes, der Gebärposition, des Geburtsablaufs,
  • die Möglichkeit ohne wehenbeschleunigende oder wehenverzögernde Maßnahmen zu gebären,
  • eine individuelle und angemessene medizinische Behandlung,
  • das ausführliche Informieren der Gebärenden,
  • das Animieren der Gebärenden zu Bewegung und aufrechten Gebärhaltungen,
  • das Verzichten auf Routinemaßnahmen (wie z.B. Schamrasur, Einlauf, Ess- und Trinkverbote etc.) und
  • die Einschränkung von bestimmten Eingriffen (z.B. Geburtseinleitungen bei unter 10%, Dammschnittrate mit dem Ziel bei 5% zu liegen, Kaiserschnittrate von 10% oder darunter).

Die Aufstockung der finanziellen Mittel für die Geburtshilfe darf jedoch keinesfalls mit der Beschneidung der Rechte der Gebärenden oder der Hebammen einhergehen, so wie es derzeit versucht wird.

Darüber hinaus muss das geburtshilfliche Personal bereits in der Ausbildung, aber auch später in Weiterbildungen sensibilisiert und aufgeklärt werden über die körperliche und psychische Gewalt unter der Geburt und über die Rechte der Gebärenden.

Thema enttabuisieren

RosenknospeWichtig ist jedoch auch, dass das Thema enttabuisiert wird. Das Abschaffen der Gewalt unter der Geburt wird nur möglich, wenn die Öffentlichkeit darüber informiert ist. Hier können Sie einen Flyer herunterladen, mit dem Sie Ihre Freundinnen auf den 25.11. hinweisen können.

Daher ist es auch ein bedeutender Schritt, wenn Betroffene wieder am 25.11. eine rosafarbene Rose vor der Tür niederlegen hinter der ihnen Gewalt angetan wurde – ein würdevoller Akt, der eine Gewaltform ins Bewusstsein holt, die uns mit Sprachlosigkeit erfüllt.

Über die Autorin

C. MundlosChristina Mundlos hat bis 2009 Soziologie und Germanistik mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung an der Universität Kassel studiert. Von 2009-2014 war sie Mitarbeiterin im Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität Hannover – zuletzt als Leiterin des Familienservicebüros. Zudem ist sie seit 2009 als freie Autorin tätig. Zuletzt erschienen von ihr „Mütterterror – Angst, Neid und Aggressionen unter Müttern“ (2013), „Gewalt unter der Geburt – Der alltägliche Skandal“ (2015) und „Wenn Mutter sein nicht glücklich macht – Das Phänomen Regretting Motherhood“ (2015).

Christina Mundlos ist 33, lebt in Hannover und hat zwei Kinder (4 und 8 Jahre)

Kontakt

www.christina-mundlos.de

E-mail: christina.mundlos@gmx.de

Stellungnahme der Redaktion

Mundlos gewaltAls ich zunächst von dem Buch „Gewalt unter der Geburt“ hörte, dachte ich (wie sicher auch Sie, wenn Sie zunächst die Überschrift des Artikel lesen): „Was soll das denn jetzt wieder für eine Panikmache sein!“. Ich hatte Ihnen schon einige inspirierende Artikel vermittelt, wie frau das Glückserlebnis der Geburt steigern kann: bspw. durch Yoga und Flowbirthing und Hypnobirthing.

In weiteren Artikeln hatte ich Sie darauf hingewiesen, wie Sie eine gesunde Umwelt für Ihr Baby gestalten können:

und wie Sie durch Ihren Lebensstil in der Schwangerschaft dafür Sorge tragen können, dass Ihr Baby im Mutterleib mit allen wichtigen Schutzstoffen versorgt wird und gut ausgereift und fit ins eigene Leben starten kann:

Monatelang haben wir uns in diesem Magazin dafür stark gemacht, dass die Kaiserschnittrate reduziert werden muss. Wir haben an Petitionen teilgenommen, die die Ausbildung und den Verdienst von Hebammen verbessern sollen. Und jetzt soll plötzlich Gewalt unter der Geburt alltäglich und ein Tabuthema sein? Ich muss zugeben, als ehemalige Geburtshelferin, die ihre schönsten Momente im Kreißsaal erlebt hatte, war ich schockiert und konnte es nicht glauben.

Aber dann las ich das Buch „Gewalt unter der Geburt“ und wurde eines Besseren belehrt. Die Erlebnisse der Frauen, die darin berichten, egal ob als Betroffene oder Hebamme, gehen unter die Haut. Mir wurde plötzlich deutlich, dass in unserem Medizinsystem auch in der Geburtshilfe Vieles falsch läuft.

Aus eigenem Erleben weiß ich ja, wie man als Geburtshelfer oft unter Druck steht, wenn nicht genügend Personal da ist, um jede Frau rund um die Uhr zu betreuen, dass man schon mal kurz angebunden reagiert, wenn dieselbe Frage zum x-ten Mal beantwortet werden muss, dass meistens gleichzeitig in mehreren Kreißsälen plötzlich die Herztöne schlecht werden usw. Und trotzdem müssen wir uns darüber im Klaren sein, in was für einem verletzlichen und außergewöhnlichen Zustand sich eine Gebärende befindet.

In diesem Buch wird deutlich gemacht, was für weitreichende Folgen die Technisierung unserer Klinikgeburtshilfe und unserer Sparmaßnahmen für Frauen, ihre Babys und ihre ganzen Familien hat. Chancen für eine Veränderung sehe ich nur, wenn endlich die Geburt als ein natürlicher Vorgang angesehen wird. Eine Geburt, die durchaus auch zu Hause und in Anwesenheit einer erfahrenen Hebamme geschehen kann. Holland geht uns da mit einem sehr guten Beispiel voraus. Da es immer weniger Ausbildungsstellen für Hebammen gibt, könnten erfahrene Doulas regelmäßig unter ärztlicher Begleitung eingesetzt werden.

Dieses Buch ist allen zu empfehlen: Frauen, Hebammen, Ärzten und nicht zuletzt sozialen und politischen Entscheidungsträgern, damit dieser alltägliche Skandal von psychischer und manchmal auch körperlicher Gewalt enden kann.

Haben Sie auch Gewalt unter der Geburt erfahren? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar. Oder besser noch: haben sie eine beglückende und gut umsorgte Geburt erfahren, dann berichten Sie doch auch mal davon!

Verhüten ohne Hormone? Na sicher!

$
0
0

Nichthormonelle Verhütungsmethoden, wie Diaphragma, Spirale und NFP, haben eine hohe Methodensicherheit und Anwendersicherheit und stellen besonders für Frauen mit späterem Kinderwunsch eine echte Alternative zur Hormonpille dar.

Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all

Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all

Viele Frauen glauben, dass es abgesehen von der Pille keine sichere Verhütungsmethode gibt. Weit gefehlt, es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, sehr sicher und vor allem ohne synthetische Hormone zu verhüten. Neben der Kupfer-Spirale zählen die leider sehr aus der Mode gekommenen Diaphragmen und Portiokappen und die Zeitwahlmethoden dazu. Ein großer Vorteil der hormonfreien Verhütungsmethoden ist der, einen natürlichen Zyklus zu haben, der ohne Beeinflussung durch Medikamente abläuft.

Der Menstruationszyklus ist ein Ausdruck von Selbstregulation des weiblichen Körpers.

In der Naturheilkunde wird dem natürlichen Zyklus der Frau eine große Bedeutung beigemessen. Der Menstruationszyklus ist bei Frauen zwischen der Pubertät und der Wechselzeit ein Ausdruck der Selbstregulation und kann oft als ein gutes Feedback genutzt werden, wie gut oder schlecht Selbstfürsorge gelebt wird.

Was den Zyklus beeinflusst

Die seelische Einstellung und der Lebensstil können den Zyklus beeinflussen.

Negative Beeinflussung

Schlechte Ernährung, Stress ohne Ende und Bewegungsarmut verstärken häufig prämenstruelle Symptome und Bauchkrämpfe während der Mens.

Positive Beeinflussung

Ein bewusster Umgang mit dem Körper sowie eine Ernährung, die reich an Magnesium, ungesättigten Fettsäuren und anderen Vitalstoffen ist, fördern einen unkomplizierten und beschwerdefreien Zyklus.

Bedeutung des natürlichen Zyklus für die Anamnese

In der Anamnese, sei es für die Auswahl eines homöopathischen Konstitutionsmittels oder in der Diagnostik für eine traditionell chinesische Behandlung, spielt der Zyklus eine Rolle.

  • Kommt die Periode regelmäßig oder unregelmäßig?
  • Ist die Periode eher kurz oder lang?
  • Ist die Blutung stark oder schwach?
  • Ist die Blutung hellrot oder dunkel mit Klumpen?

All das kann einer naturheilkundlichen Ärztin eine Auskunft über die Konstitution der Patientin geben und Hinweise für die benötigte Therapie, selbst wenn Menstruationsbeschwerden nicht der Anlass für die Konsultation waren.

Was ein Medikamentenzyklus ist

Ein Standardzyklus aus der Packung mit den Antibabypillen ist dagegen keine echte Menstruation, denn der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verläuft unter der Pille anders als in einem fruchtbaren Zyklus. Ein medikamentöser Zyklus kann sinnvoll sein:

Aber aus Sicht der Naturheilverfahren bedeutet die Verhütung mit der Pille eine Blockade der Selbstregulation des weiblichen Körpers. Daher lohnt es sich die Pille und Alternativen zu ihr genauer zu betrachten.

Sicherheit der Verhütung

Baby noViele junge Frauen glauben, dass die Einnahme der „Pille“ die sicherste Verhütungsmethode darstellt.

Leider ist die Pille zahlreichen Störfaktoren ausgesetzt: von Erbrechen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen mit Durchfällen, Medikamenteneinnahme bis hin zu ganz simpler Schusseligkeit. Im internationalen Vergleich ist die Anwendersicherheit der Pille, das heißt die Sicherheit im täglichen Alltag, seit Jahren konstant.

Sechs bis acht von 100 Frauen werden jedes Jahr unter Pilleneinnahme  schwanger. Diese Angabe beruht auf Untersuchungen internationaler Gesellschaften für Familienplanung unter anderem der ESC (European Society for Contraception). Theoretisch, das heißt unter Studienbedingungen, ist die Pille sehr sicher, 0,5-0,3 Frauen von Hundert werden nur schwanger. Aber diese Idealbedingungen finden sich im Alltagsleben kaum.

Pearl Index

Der gerne zitierte Pearl-Index, nach dem angeblich die Pillen so sicher sind, ist nur eine Rechenmethode und sehr abhängig davon, mit welchen Daten die Rechnung ausgeführt wird. So verwundert es kaum, dass innerhalb der wissenschaftlichen Erforschung der Verhütungsmethoden ein Pearl-Index seit Jahren nicht mehr angegeben wird. Stattdessen werden der Methodenindex und der Gebrauchsindex verwendet

Methoden-Index

Der Methoden-Index gibt die maximale Sicherheit einer Verhütungsmethode bei immer korrekter Anwendung an. Das bezeichnet die ideale Anwendung ohne jeden Fehler.

Gebrauchsindex

Gebrauchsindex oder Anwendersicherheit: Dabei handelt es sich um die durchschnittlich im täglichen Leben erreichte Sicherheit. Diese weicht häufig vom Methoden-Index deutlich ab.

Vergleich der Verhütungsmethoden

Werden die einzelnen Verhütungsmethoden danach angesehen, fällt der Vergleich viel besser zu Gunsten der hormonfreien Verhütungsmethoden aus.

Verhütungsmethode Methodensicherheit Anwendersicherheit
Pille 0,3-0,7 6-8
Intrauterinpessar mit Kupfer 0,3-0,7 0,7
Diaphragma 1,2-4 2-8 (ohne Gel bis 20!)
NFP = symptothermale Zeitwahlmethode (s. u.) 0,3 1-3
  • die Zahlen geben an,  wieviele Frauen pro Jahr schwanger werden, wenn 100 diese Verhütungsmethode anwenden

Das heißt, im täglichen Leben ist die Pille nicht notwendigerweise das sicherste Verhütungsmittel. Ein Grund, sich andere Verhütungsmethoden einmal näher anzusehen. Denn es hat sich in den letzten Jahren im Bereich der hormonfreien Verhütung viel Gutes in der Entwicklung und Forschung getan.

Diaphragma zu Unrecht selten verwendet

images_datepicWaren in den 80er und frühen 90er Jahren in der Frauengesundheits-Bewegung Diaphragmen en Vogue und als selbstbestimmtes Verhütungsmittel ohne hormonelle Beeinflussung des Körpers oft Methode der Wahl, so ist es im letzten Jahrzehnt eher ruhig geworden um das Diaphragma.

Was ein Diaphragma ist

Ein Diaphragma ist eine Membran, die vor dem Muttermund liegt und diesen in einem spermienhemmenden Gel badet. Diese Art der Verhütung gehört damit zu den Barriere-Methoden. Diaphragmen werden vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt und acht bis 24 Stunden danach wieder entfernt.

Frühere Nachteile des Diaphragma heute gelöst

DiaphragmaWar das Material früher Latex, das mit Weichmachern gelegentlich zu Allergien führte und für manche Frauen und Männer ein juckendes Problem darstellte, haben wir heute nur noch Modelle aus antiallergischem Silikon.

Auch das Problem der häufigen Pilzinfektionen, das so manche Frau in den 70er Jahren dazu brachte, ihr Diaphragma frustriert aufzugeben, ist gelöst. Früher war ein spermientötendes Gel mit Nonoxinol-9 der Standard und in jeder Apotheke erhältlich. Da aber Nonoxinol-9 nicht nur Spermien abtötete, sondern auch gleich die guten Döderlein´schen Milchsäurebakterien in der Vagina vernichtete, waren Tür und Tor geöffnet für Scheideninfektionen.

Heute sind spermienhemmende Gele auf Milchsäurebasis das beliebteste Produkt zur Verwendung mit dem Diaphragma. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Verhütungssicherheit genauso gut ist wie mit Spermiziden, aber die ansäuernde Wirkung fördert die natürliche Vaginalflora und schützt daher vor Infektionen.

Die Verträglichkeit von Diaphragmen und Cremes ist über die Jahre viel besser geworden. Da bei konsequenter Anwendung bei jedem Verkehr die Sicherheit sehr gut ist, ist es schade, dass es um diese weibliche Barrieremethode so ruhig geworden ist.

Weitere Barrieremethoden für die Frau

Caya

Neben dem klassischen Diaphragma, das in mehreren Größen hergestellt wird und individuell angepasst werden muss, gibt es mittlerweile auch ein Diaphragma in einer Einheitsgröße in einer anatomisch besonders angepassten Form, das Caya. Unsere Erfahrungen in der Praxis sind damit sehr gut, es passt bei nahezu allen Frauen und die Handhabung ist sehr einfach.

Femcap

capsesDie Portiokappen des letzten Jahrhunderts, die damals alle aus Latex waren und gelegentlich Allergien und Juckreiz auslösten, sind von der Femcap aus Silikon abgelöst worden. Diese neue Portiokappe ist in drei Größen verfügbar und kann 2 Tage vor dem Muttermund bleiben. Die Femcap ist explizit für mehrfachen Verkehr bei liegender Barriere konzipiert und gerade für Wochenendbeziehungen gut geeignet.

Frau Professor Ingrid Gerhard hat in den 90er Jahren von Doktorandinnen Untersuchungen zur Sicherheit von weiblichen Barrieremethoden bei gut informierten Frauen durchführen lassen. Es konnte eine sehr gute Anwendersicherheit nach dem Pearl-Index von 1,2-2 nachgewiesen werden. Auch wurde eine große Akzeptanz der Methode bei den Probandinnen erreicht.

Zeitwahlmethoden: Äpfel und Birnen in einen Topf

apfel und BirneAls Zeitwahlmethoden werden Verhütungsmethoden bezeichnet, bei denen auf verschiedene Weise die fruchtbaren Tage ermittelt werden und dann der Geschlechtsverkehr auf die unfruchtbaren Tage beschränkt wird. Dabei reicht die Spannweite vom einfachen (und sehr, sehr unsicheren) Abzählen der Zyklustage bis zu einer komplexen Beobachtung des eigenen Körpers und seiner Symptome.

Natürliche Familienplanung (NFP)

Natürliche Familienplanung (NFP), auch unter dem Namen „Sensiplan“ bekannt, bezeichnet ein System, in dem die morgendliche Körpertemperatur, die Veränderungen des Muttermund-Schleimes und ggf. die Position des Muttermundes zur Ermittlung der fruchtbaren Tage herangezogen werden.

Es ist eine wissenschaftlich sehr gut untersuchte Verhütungsmethode, mit der eine sehr hohe Verhütungssicherheit möglich ist.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass die Anwenderinnen Störungen im Zyklusverlauf, wie eine unzureichende Gelbkörperphase, bemerken können. Dann ist naturheilkundliche Abhilfe möglich, bevor der Kinderwunsch drängend wird! Heilpflanzen, zum Beispiel Extrakte der Keuschlamm-Früchte, können hilfreich sein.

Und wenn Kinderwunsch entsteht, wissen Sie bereits genau, wann und wie sich Ihr Eisprung ankündigt, und wie Sie Ihr Zykluswissen nutzen können, um schwanger zu werden.

Leider werden die Zeitwahlmethoden oft alle über einen Kamm geschoren und haben daher einen eher schlechten Ruf als kompliziertes und eher ungenaues „Vatikanisches-Roulette“.

Unterscheidung der Zeitwahl-Methoden

Es ist daher wichtig, genau zu unterscheiden, ob es sich um

  • eine symptothermale Methode handelt, das heißt um ein System, in dem zu der Messung der Körpertemperatur mindestens ein sicheres körperliches Symptom hinzugezogen wird, – Doppelt genäht hält besser!
  • oder ob es sich um eine monosymptomale Methode handelt, das heißt nur die Messung der Temperatur oder nur die Beobachtung des Muttermund-Schleimes.
  • Oder gar um eine reine Kalender-Methode, das heißt eine reine Berechnung ohne Beachtung der Körpersignale

Nur Technik ohne Körperbeobachtung, nein danke!

Die zuletzt genannten monosymptomalen Methoden erreichen keine so gute Verhütungssicherheit, auch wenn sie im modernen Gewand eines Zykluscomputers daherkommen. Wenn eine Frau einen Zykluscomputer verwenden möchte, sollte sie ein Modell wählen, das mehr kann, als nur die Temperatur registrieren (z. B. Cyclotest MyWay). Dies ist zurzeit der ausgereifteste Zykluscomputer. Der Vorläufer war bei Stiftung Warentest der absolute Sieger in Sachen Verhütungscomputer.

Apps können irreführend sein.

Gerade in unserer heutigen technik-verliebten Welt fallen junge Frauen gerne auf Zyklus-Apps herein, die die „fruchtbaren Tage“ oder „den“ Einsprung anzeigen auf Grund einer Berechnung mit einem sehr simplen Algorithmus für einen Durchschnitts-Zyklus. Da diese Berechnung nichts mit dem individuellen Zyklusgeschehen der Frau zu tun hat, ist es kein Wunder, das viele Apps nicht zur Verhütung geeignet sind, auch wenn sie „den Eisprung“ anzeigen. Das Smartphone meldet mit den meisten Apps eben nur den Eisprung von Frau Dora Durchschnitt. Nur Apps, die eine Aufzeichnung von Morgentemperatur und anderen Körpersymptomen, wie dem Muttermundsschleim, ermöglichen, können zur sicheren Verhütung verwendet werden, z. B. myNFP.

Kombination von Symptothermaler Methode und Barrieren

Gerade die Kombination von NFP und Barrieremethoden in der fruchtbaren Phase des Zyklus ermöglicht eine sehr praktikable und flexible Verhütung, leider existieren dazu überwiegend Erfahrungswerte aber wenige wissenschaftliche Studien.

Kupfer-Spiralen, heute viel besser als früher

IUB_IUPWenn eine Frau sich nicht ausführlich mit ihrem Körper beschäftigen möchte oder das Leben gerade sehr turbulent ist, sind natürlich auch Spiralen eine Möglichkeit. Neben den Hormonspiralen gibt es heute eine breite Auswahl an Spiralen, die über die Abgabe von Kupfer wirken. Kupfer ist ein Spurenelement wie Eisen und Kalzium, aber eines, das in der Gebärmutter Spermien abtötet. Die modernen Spiralen geben deutlich weniger als 10% der Kupfermenge ab, die wir täglich mit der Ernährung aufnehmen.

Waren früher die Nebenwirkungen, wie Menstruationsschmerzen und starke Blutungen, an der Tagesordnung, so ist es heute dank verschiedener Modelle und Größen möglich, die Spirale passend zur Gebärmutter zu wählen. Die meisten Blutungsprobleme mit der Spirale entstehen durch schlecht sitzende, oft zu große Modelle. Für sehr zierliche Gebärmütter gibt es die Kupferkette, die keinen Rahmen hat, der drücken kann.

Verhütung für Frauen mit späterem Kinderwunsch

Gerade Frauen, die zwar aktuell kein Kind wünschen, aber gerne in der Zukunft eine Familie gründen wollen, sind gut beraten, irgendwann auf eine hormonfreie Verhütung zu wechseln.

Am besten hormonfreie Verhütung

  • Zum einen, da der natürliche Zyklus dann ausreichend Zeit hat, sich wieder einzuschwingen.
  • Zum anderen, da die langjährige Einnahme der Anti-Baby-Pille zu einer Verarmung an Mikronährstoffen führt.

Nachteile der Pille für Frauen mit späterem Kinderwunsch

Einige Frauen werden nach dem Absetzen der Pille sofort schwanger oder haben sofort wieder einen regelmäßigen Zyklus. Es gibt aber auch das Gegenteil: Frauen, die nach dem Absetzen monatelang auf eine Regelblutung warten oder die eine völlig unregelmäßige Menstruation haben.

Pille Schuld an Zyklusstörung?

PilleDann wird oft die Pille beschuldigt, die Zyklusstörungen nach dem Absetzen verursacht zu haben. Aber bei genauer Nachfrage in der Anamnese geben doch recht viele Frauen an, dass der Zyklus auch vor der Einnahme recht unregelmäßig oder schmerzhaft war. Ist dann nur die Pille schuld? Oder hat die Tatsache, dass die Regel durch die Einnahme der hormonellen Verhütung immer alle 28 Tage kam, es zu einfach gemacht, an eventuellen hormonellen Problemen vorbei zu sehen?

Folgen des Mikronährstoffmangels unter der Pille

Die Pille verändert den Stoffwechsel für Folsäure, Vitamin B6, Vitamin B12 und andere Vitamine aber auch für Magnesium und Zink. Der Speicherstatus sinkt, und damit kann die Versorgung eines werdenden Kindes gefährdet sein.

Missbildungen

Dass ein Mangel an Folsäure Fehlbildungen, wie einen offenen Rücken oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, beim Baby begünstigen kann, hat sich bei vielen Frauen herumgesprochen. Dass die Vitamin-Speicher bereits VOR der Zeugung gut aufgefüllt sein sollten, um den optimalen Schutz vor diesen Fehlbildungen zu gewährleisten, das wissen viele Frauen nicht.

Übelkeit in der Schwangerschaft

Abgesehen davon mindert eine gute Versorgung mit B-Vitaminen Probleme in der Schwangerschaft. Ein Mangel an Vitamin B6 kann Übelkeit in der Frühschwangerschaft verstärken,

Anämie und Erschöpfung in der Schwangerschaft

Zu wenig Vitamin B12 behindert die Blutbildung und kann zu Anämie und Erschöpfung in der Schwangerschaft führen.

Ist die Pille wirklich die ideale Lösung für die dauerhafte Verhütung?

Fazit

Es gibt also mehrere gute Gründe dafür, im Hinblick auf die langfristige Lebensplanung regelmäßig die eigene Verhütung zu überprüfen und sich nach Alternativen zur Pille umzusehen.

Über die Autorin

doro47Dr. med. Dorothee Struck, Frauenärztin und Ärztin für Naturheilverfahren, ist in ihrer eigenen Privatpraxis Kiel niedergelassen. Neben den Heilpflanzen und der Mikrobiologie hat sie zwei weitere „Hobbys“ im Bereich der Gynäkologie: Verhütung und Kinderwunsch! Scheinbar gegensätzliche Themen, aber doch nur unterschiedliche Seiten einer Münze. Die Freiheit für Frauen zu entscheiden, ob und wann in ihrem Leben Kinder einen Platz finden, ist für sie ein wichtiger Punkt für selbstbestimmtes Leben. Wenn Dorothee Struck nicht in der Praxis arbeitet, paddelt sie gerne mit ihrem Mann die kleinen Flüsse Norddeutschlands herab und betrachtet die Heilpflanzen am Ufer.

Kontakt

Dr. Dorothee Struck
Praxis für Frauengesundheit Kiel
Esmarchstr. 1a
24105 Kiel
Tel 0431-2404019
E-Mail: termin@frauengesundheit-kiel.de
Website: www.frauengesundheit-kiel.de

Buchempfehlung von der Redaktion

Verhüten ohne HormoneEndlich kann ich Ihnen einen umfassenden und leicht lesbaren Leitfaden zum Umgang mit der Verhütung vorstellen. Frau Dr. Struck hat schon an meinen beiden Lehrbüchern „Geburtshilfe integrativ“ und „Gynäkologie integrativ“ engagiert mitgearbeitet. Sie weiß also, wovon sie spricht. Im August 2015 erschien ihr Buch „Verhüten ohne Hormone – Alternativen zu Pille & Co“ im Stadelmann Verlag.

Sehr einfühlsam beschreibt sie zunächst den Frauenkörper und das Zyklusgeschehen. Sie erklärt die Geschichte der Spiralen und stellt die unterschiedlichen Typen von Intrauterinpessaren vor. In Zeichnungen macht sie deutlich, welche Spirale für welche Frau, bzw. deren Gebärmutter, am günstigsten ist. Von der Vorbereitung auf den Eingriff bis zu späteren möglichen Komplikationen wird nichts ausgelassen.

Die Barrieremethoden von Diaphragma und Caya bis Femcap und Prentiv werden mit Vor- und Nachteilen in einer Tabelle aufgeführt und mit Doc Dodo´s eigenen Erfahrungen geschmückt. Auch die chemischen Verhütungsmittel werden einer eingehenden Analyse unterzogen.

Pille für den MannNatürliche Familienplanung (NFP), Coitus interruptus, Nachverhütung, Sterilisation, Lunazeption: Sie sehen, außer der hormonellen Verhütung ist keine Methode ausgelassen. (Und natürlich wird auch an die Pille für den Mann gedacht!). Dabei ist Frau Dr. Struck wichtig, dass jede Frau ihre individuelle Methode wählen kann, die sich durchaus in verschiedenen Lebensphasen unterscheiden kann. Am Ende jeder dargestellten Methode werden die Sicherheit und die Kosten zusammengefasst.

Ein lesenswertes Standardwerk der Verhütung, das in jeden (Frauen)Haushalt gehört und auch in jeder Frauenarztpraxis gut aufgehoben wäre. Der lockere und fröhliche Stil der Autorin verführt zwar zum raschen „Durchschmökern“, aber die Fakten lassen sich jederzeit gezielt in den einzelnen Kapiteln finden. Gratulation zu diesem Buch, das eine Lücke in der Verhütungsliteratur schließt!

Und welche Verhütungsmethode schätzen Sie? Berichten Sie doch von Ihren Erfahrungen mit einem Kommentar!

Wie Heilsteine uns schön und gesund machen

$
0
0

Heilsteine wirken sich auf den Energiefluss des Körpers aus. Sie werden nach der Ähnlichkeitsregel zur Linderung von Beschwerden und zum Wohlbefinden eingesetzt.

Muschel mit Perlen

Muschel mit Perlen

Wenn ich an meine Kindheit denke, erinnere ich mich besonders intensiv an die Zeiten, in denen ich tagelang mit gesenktem Kopf am Strand entlang lief. Nicht etwa, weil ich traurig war, sondern weil ich keine schöne Muschel und keinen interessanten Stein verpassen wollte. Die schimmernden Perlmuttlagen der Austern faszinierten mich genauso wie die fantasievollen Zeichnungen der Feuersteine.

Machten wir in den Bergen Urlaub, suchte und fand ich glitzernde Quarzsteine, wobei mich ein kleiner eisklarer Bergkristall besonders in seinen Bann zog. Ich nahm ihn immer wieder gerne in die Hand und fühlte: Er tut mir gut!

Was man unter Heilsteinen versteht

Unter Heilsteinen versteht man übrigens vor allem die – zu Heilzwecken geeigneten – festen, anorganischen Minerale bzw. Edelsteine, aber u. a. auch organisch gebildetes Perlmutt bzw. Perlen.

Mensch und Mineral – eine magische Verbindung?

Nun, auch wenn die Begeisterung für diese etwas mühsame und meist auf recht unscheinbare „Findlinge“ begrenzte Form der Steinsuche im Erwachsenenalter oft nachlässt, bestimmt können sich die meisten von uns an ähnliche Kindheitsepisoden erinnern. Mensch und Mineral ziehen sich eben auf natürliche Weise an. Und sicher begeistern auch Sie sich heute noch für schöne Steine, sobald Sie nur irgendwo auf einen Mineralienstand treffen.

Dabei muss es sich keineswegs gleich um Diamanten handeln, auch die preiswerten Achate, Amethyste, Rosenquarze usw., oft für ein paar Euro zu haben, üben ihre Magie auf uns aus. Schließlich sind Steine viele Millionen Jahre alt (natürliche Diamanten z. B. über 900 Mio. Jahre) und bergen daher unendlich viele Geheimnisse! Nicht nur das „offene Geheimnis“, dass sie uns schöner und damit glücklicher machen. Obwohl: Allem, was der Psyche guttut, kann ja bereits eine gewisse Heilwirkung zugesprochen werden!

Blaue Steine für Abwehrkräfte, grüne fürs Herz, rote für die Sexualität

Aventurin bei Herzbeschwerden und Allergien

Aventurin bei Herzbeschwerden und Allergien

Die „Magie“ der Steine spüren wir spätestens dann ganz deutlich, wenn wir vor einer großen Auswahl an Mineralien stehen. Wir lassen uns von intensiven Farben animieren, nehmen verschiedene Steine in die Hand und plötzlich ist da einer, dessen „Ausstrahlung“ wir nicht mehr widerstehen können: Er liegt besonders angenehm in der Hand und nimmt auch noch unsere Körperwärme besonders schnell auf. Mit ihm fühlen wir uns einfach auf Anhieb wohl!

In der Steinheilkunde geht man davon aus, dass man auf solch intuitive Weise den „richtigen“ Stein finden kann, den Stein, der perfekt zu unserer momentanen seelischen und körperlichen Verfassung passt. Wobei Rohsteine als besonders wirkungsvoll gelten, aber auch polierte Steine – zum Beispiel an einem Textilband um den Hals getragen – können für Heilzwecke geeignet sein.

  • So sollen blaue Steine – wie Lapislazuli oder Sodalith – entspannend wirken, Atemwegserkrankungen lindern und unsere Abwehrkräfte stärken. (Steine wirken also auch vorbeugend!)
  • Wenn wir Herzprobleme haben, weil uns im wahrsten Sinne der Worte etwas auf dem Herzen liegt, können dunkelgrüne Steine – wie Aventurin oder Malachit – helfen.
  • Und rote Steine – wie der tiefrote Granat – können Durchblutung und Liebeslust anregen.

Wobei jede wie auch immer farbige Steinart auch noch ihre ganz individuelle Wirkung auf Körper und Geist ausübt. Deshalb ist es bei bekannten Beschwerden entsprechend sinnvoller, gleich den genau auf diese Beschwerden abgestimmten Stein zu erwerben, sich aber bei der Wahl seiner Größe und Form noch intuitiv leiten zu lassen! Allerdings gilt es u. a., nicht auf künstlich gefärbte (z. B. oft bei Achaten der Fall) oder überhaupt gefälschte Steine (z. B. gefärbter Magnesit anstatt Türkis oder irgendwelche schwarzen Steine anstatt Schungit) hereinzufallen. Bei der richtigen Stein-Auswahl (wenn möglich aus fairem Handel/Fair Trade), ihrer Anwendung und ihrer Pflege helfen geschulte Edelsteinberater und gute Fachliteratur.

Steinheilkunde: über Jahrtausende gesammelte Erfahrungswerte

Energiezentren

Energiezentren

Die beschriebene Farbwirkung von Steinen stimmt mit den modernen Erkenntnissen der Farbenlehre und Farbpsychologie überein. Doch hat die Steinheilkunde eine sehr viel längere Geschichte, über fast alle Kulturen und Kontinente hinweg!

So berichten Jahrtausende alte chinesische Schriften und Zeugnisse aus den Anfängen der indischen Heilkunde „Ayurveda“ bereits von heilsamen Edelstein-Wirkungen. Und aus der indischen Lehre kennen wir auch die Energiezentren (Chakren) des Körpers, denen heute noch Edelsteine/Minerale bestimmter Farben zugeordnet und auf die diese Steine gegebenenfalls zu Heilzwecken aufgelegt werden. Z. B. gehört

  • Dunkelblau zum Stirnchakra,
  • Hellblau zum Halschakra,
  • Grün zum Herzchakra und
  • Rot zum Wurzelchakra.

Bekannt sind auch die Überlieferungen des legendären Arztes Paracelsus (1493 – 1541) zu den gesundheitlich wirksamen „feinstofflichen Kräften“ der Steine sowie die Erkenntnisse der Hl. Hildegard von Bingen (1098 – 1179): In ihren Schriften hat sie der Nachwelt vielfältige Anwendungsmöglichkeiten von Heilsteinen hinterlassen, die heute allerdings – wie häufig bei Überlieferungen – zum Teil neu interpretiert werden, u. a. weil sich die Bezeichnungen einzelner Steinarten gewandelt haben: So wurde z. B. unser heutiger Lapislazuli zu Zeiten Hildegards wohl als Saphir bezeichnet.

Was Heilsteine und Homöopathie gemeinsam haben

Die heutige Steinheilkunde beruht also auf alten Überlieferungen sowie auf modernen Erkenntnissen und Weiterentwicklungen, genau wie die Pflanzenheilkunde. Während wir jedoch der heilsamen Wirkung von warmen Kartoffel-Halswickeln aufgrund der Erfahrungen unserer Großeltern gerne vertrauen, sind viele Menschen bei Steinen sehr skeptisch. Und das trotz über Jahrtausende gesammelter Erfahrungswerte. Das mag daran liegen, dass niemand die Lebensform „Pflanze“ und ihre lebenserhaltende Wirkung auf uns anzweifelt, viele jedoch Steine für tote Materie und damit für „nutzlos“ halten.

Auch Steine schwingen

Doch auch Steine, so hat uns die Physik gelehrt, schwingen – wie alle Materie. Und jede Schwingung, die auf eine andere trifft (z. B. Mineral auf Mensch), bewirkt eine Resonanz. Schwingungen, die den unseren ähnlich sind, wirken positiv („Ähnlichkeitsprinzip“). Unähnliche Schwingungen, die von außen auf uns treffen, wirken demnach negativ. Je nach ihrer Intensität können sie unsere eigene Schwingung in Unordnung bringen und uns krank machen.

Heilsteine als Schutz vor Strahlung

In einem solchen Verdacht stehen z. B. Handy-Masten, Handys, Computer … und ihre Strahlung bzw. ihr Elektrosmog. Als Schutz empfehlen sich hier übrigens die Steine Schungit, Schörl oder Rosenquarz, die man z. B. bei Computerarbeiten tragen oder auf den Arbeitstisch stellen kann.

Heilsteine nach dem Ähnlichkeitsprinzip

In der Steinheilkunde gilt es also, nach dem Ähnlichkeitsprinzip zu handeln: wie in der Homöopathie! Ein Prinzip, das Paracelsus u. a. bei der Anwendung von Mineralien schon lange vor dem Begründer der Homöopathie, dem Arzt Samuel Hahnemann (1755 – 1843), zur Anwendung brachte. Die Homöopathie verwendet ja extrem verdünnte pflanzliche, tierische oder auch mineralische Aufbereitungen (z. B. auf der Basis von Quarz/Bergkristall, Austernschalen, Edelmetallen), deren Grundsubstanz in der Regel gar nicht mehr nachweisbar ist.

Doch die Schwingung der jeweiligen Grundsubstanz hat sich auf das Homöopathikum übertragen. Nimmt der erkrankte Patient das zu ihm passende homöopathische Mittel ein, rufen diese Schwingungen bei ihm eine positive Resonanz, im besten Fall also eine Wiederherstellung seiner normalen körpereigenen Schwingung hervor. Und er kann wieder gesund werden. Neueste Versuche lassen sogar vermuten, dass das Verreiben von flüssigen Homöopathika auf der Haut zum Teil bessere Ergebnisse erzielen kann als die Einnahme.

Heilsteine optimieren den Energiefluss

grüner Heilstein gut fürs Herz

grüner Heilstein gut fürs Herz

Da liegt es doch sehr nahe, dass auch Mineralien/Edelsteine über ihre Schwingungen in ähnlicher Weise wie ein Homöopathikum wirken und auf diese Weise den Energiefluss im Körper optimieren können. Wobei es in der Steinheilkunde analog zu den Mitteln in der Homöopathie wichtig ist, dass Stein und Mensch perfekt zusammen passen:

Dem einen Rheumatiker hilft der Türkis, dem anderen ein Saphir … Um sein Wohlbefinden zu steigern, kann man das passende Mineral immer mal wieder in die Hand nehmen, es an einem Textilband um den Hals oder am Handgelenk tragen, mit ihm meditieren, massieren oder es an mehreren Tagen für jeweils 20 Minuten auf das betreffende Energiezentrum des Körpers auflegen usw. (Wichtig ist hierbei eine entspannte  Atmosphäre.)

  • Außerdem tut bei manchen Beschwerden auch ein ganz „normal“ in Silber oder Gold gefasster Stein gute bis sogar besonders gute Dienste, z. B. der sogenannte „Indianerschmuck“ (= Türkis plus Silber).
  • Oder Sie platzieren einen großen Stein offen im Wohnraum oder
  • Sie verwenden bestimmte Minerale als „Badezusatz“ …
  • Und auch das Einnehmen von Edelstein-Essenzen oder das Trinken von bzw.
  • das Einreiben mit Edelstein-Wasser ist eine Möglichkeit, von der Kraft der Steine zu profitieren. (Für Edelstein-Wasser sind jedoch nur bestimmte Steine geeignet, die man für ein paar Stunden in ein Glas Wasser legt und das so „angereicherte“ Wasser dann therapeutisch nutzt.)

Die Steinheilkunde auf wissenschaftliche Füße stellen

Wir haben oben erwähnt, dass die jeweiligen Wirkungen der Steine wissenschaftlich schon allein über ihre oft besonders intensiven Farben erklärt werden können, denn Farbe hat eine große Signalwirkung (und damit auch Einfluss) auf den Menschen. Doch dann würden wir nicht unbedingt einen Stein für unser Wohlbefinden benötigen, sondern auch die Farbe der Tapete bzw. die Wandfarbe könnte uns ausreichend beeinflussen.

Schließlich weiß jeder: Eine blaue Tapete beruhigt (Schlafzimmer), eine gelbe regt den Appetit an (Esszimmer) usw. Doch zieht uns die blaue Tapete etwa genauso in ihren Bann wie ein funkelnder blauer Stein? Schauen wir immer wieder gern auf sie, wollen wir sie berühren? Beobachten wir, wie sich das Licht auf ihr spiegelt?

Diese „Magie“ besitzt doch nur ein echter Stein, dessen Faszination und Wirkung eben nicht nur aus seiner (im Gegensatz zur Tapete) natürlichen Farbe, sondern auch aus seiner Entstehungsweise und seiner speziellen Zusammensetzung resultiert, die sich so nur im Mineralreich findet: Mineralstoffe (wie Calcium, Chrom, Eisen, Kupfer usw.), die wiederum die natürlichen Farben bewirken, und individuelle Kristall-Strukturen.

Steinheilkunde e. V.

Vor allem der Steinheilkunde e. V. hat sich der Aufgabe gestellt, die Wirkung dieses Zusammenspiels auf den Menschen wissenschaftlich zu belegen, also über die isolierte Betrachtung der Wirkung von Farben bzw. Mineralstoffen hinaus. Als Resümee seiner etwa 20-jährigen Forschungsarbeit kann man dazu auf seiner Website lesen: „(…) werden Heilsteine derzeit in mehr als 70 Forschungsgruppen mit einer Gruppenstärke von ca. 5 bis 25 Teilnehmer/innen getestet. (…) Zielsetzung des Projekts ist es, objektivierbare ‚Wirkungsbilder’ und wiederholbare Anwendungsmöglichkeiten von Heilsteinen zu erarbeiten. Diese werden an Ärzte/Ärztinnen und Heilpraktiker/innen zur Überprüfung in der Praxis weitergegeben.“

Auch wenn sich in unseren Breitengraden nur eine relativ geringe Zahl von Medizinern mit Heilsteinen beschäftigt: An dieser an homöopathische Arzneimittelprüfungen angelehnten Form der wissenschaftlichen und praktischen Arbeit sind also Heilpraktiker und Ärzte beteiligt. Zudem profitieren von den gewonnenen Erkenntnissen natürlich Edelsteinberater, Therapeuten, Homöopathen, Masseure und private Anwender.

Steinheilkunde unterstützt schulmedizinische Therapie

Ich selbst bin übrigens schon vor ca. 25 Jahren erstmals mit der Steinheilkunde in Berührung gekommen, als ich eine – über die Grenzen unserer Stadt hinaus – sehr angesehene Heilpraktikerin aufsuchte. Sie behandelte mich mit homöopathischen Mitteln und Heilsteinen.

Wenige Jahre danach fand ich einen Internisten, der Steine sammelte und sie in seiner Praxis gemäß alten Vorbildern vor allem für Diagnose-Zwecke nutzte. Je nachdem für welchen Stein sich bestimmte Patienten besonders interessierten, konnte er daraus wichtige Erkenntnisse über die zugrunde liegenden Beschwerden ableiten. Ein, wie ich finde, sehr gutes Beispiel dafür, dass die Steinheilkunde die schulmedizinische Versorgung zwar nicht ersetzen kann und soll, wohl aber sinnvoll unterstützen kann.

Und auch wenn es gerade nicht um eine akute Erkrankung geht, kann man neue – spannende und wertvolle – Erkenntnisse über sich selbst gewinnen, sobald man sich nur mit der genauen Bedeutung und Wirkung seiner liebsten Schmucksteine beschäftigt.

Fazit

Türkis

Türkis

Anregend, entspannend, vorbeugend, lindernd und heilend …

Mineralien/Edelsteine eröffnen viele Möglichkeiten, neue Kraft zu schöpfen und das Wohlbefinden zu steigern: als Schmuck tragen, oft in der Hand halten, intensiv anschauen, auf die Energiezentren  auflegen, mit Steinen meditieren oder massieren und vieles andere mehr.

Im Krankheitsfall ist natürlich der Arzt der erste Ansprechpartner, in vielen Fällen empfehlen sich jedoch außerdem die Möglichkeiten des Mineralreiches.

Schließlich kann es kaum eine schönere Form von Therapie und Wellness geben.

Über die Autorin

Schon im Gymnasium gehörte die Biologie – sowie privat die Mineralogie – zu Sigrid E. Günthers bevorzugten Interessensgebieten. Nach einem thematischen Abstecher in die Wirtschaftswissenschaften und dem Studienabschluss »Diplom-Ökonomin« arbeitete Sigrid E. Günther dann viele Jahre als verantwortliche Lektorin in einem der führenden Verlage für Berufsschulbücher und Weiterbildungsliteratur. Ihre Fachbereiche: Wirtschaft, Ernährung und Gesundheit. Wobei ihre wahren Interessensgebiete, die Ernährungs- und Gesundheitsthemen, immer mehr zu ihrer Passion wurden.

Als begeisterte Mineralienkennerin interessierte Sigrid E. Günther insbesondere die Verknüpfung von Mineralogie und alternativen Heilmethoden. Jahrelange intensive Recherche in wissenschaftlichen Arbeiten, reger und systematischer Gedankenaustausch mit Wissenschaftlern, Lehrenden, Ärzten und Heilpraktikern sowie Menschen, die von alternativen Heilmethoden profitiert hatten, und nicht zuletzt eigene Erfahrungen in der Anwendung von Heilsteinen führten in 2003 und 2006 schließlich zu ihren ersten Ratgebern in Buchform. Seitdem hat Sigrid E. Günther als freie Redakteurin und Autorin viele Artikel zu Gesundheitsthemen bearbeitet und publiziert. Sie ist Mineralienkennerin und u. a. Autorin des Ratgebers „Heilsteine – 150 Steine für Ihr Wohlbefinden“, der inzwischen in 4., aktualisierter Auflage im BLV Buchverlag, München, erschienen ist.

Buchempfehlung von der Redaktion

Heilsteine – 150 Steine für Ihr Wohlbefinden

HeilsteineBereits in einem früheren Artikel hatte ich Ihnen ein Buch über Heilsteine empfohlen. Damals wollte ich Ihnen vermitteln, wie und warum Edelsteinbalsame eine so wohltuende Wirkung haben. Als ich das Buch von Sigrid E. Günther in Händen hielt – „Heilsteine – 150 Steine für Ihr Wohlbefinden“-, war ich begeistert von den detaillierten Hinweisen, wie Sie Heilsteine noch einsetzen können. Die weltweiten Wissenschaften der Heilsteine haben dazu geführt, dass es Erfahrungen gibt, welche Heilsteine bei welchem Geburtsmonat am häufigsten eingesetzt werden können, welches Tierkreiszeichen am meisten von welchen Steinen profitiert, welche Erkankungen am günstigsten beeinflussbar sind, wie man am besten damit meditiert, usw.

Und nur mit einem Heilstein ist es ja nicht getan. Sie können auch Schmuck der entsprechenden Steine anlegen und an die richtigen Stellen positionieren, so dass Schönheit und Wohlbefinden direkt miteinander verbunden werden können. Im Hinblick auf Weihnachten musste ich Ihnen deshalb diesen Artikel und dieses Buch ans Herz legen: schenken Sie doch Ihrer besten Freundin ein Schmuckstück aus ihrem Heilstein! Oder noch besser: lassen Sie sich selber damit verwöhnen! Die wunderschönen Bilder der 150 Heilsteine animieren direkt zum Anfassen der Steine. Die Kapitel sind übersichtlich gegliedert und die verschiedenen Tabellen eine große HIlfe, um für sich oder einen seiner Liebsten den oder die richtigen Steine auszuwählen.

Sämtliche Bilder sind mit Erlaubnis des Verlags dem Buch „Heilsteine – 150 Steine für Ihr Wohlbefinden“ entnommen.

Und wie sind Ihre Erfahrungen mit Heilsteinen? Dann schreiben Sie uns doch darüber in einem Kommentar!


Überraschungsgeschenke zu Weihnachten, auch für Sie

$
0
0

Preiswerte Buchgeschenke, Kalender, eine DVD und eine Superüberraschung, mit denen Sie sich und Ihren Lieben zu Weihnachten eine Freude bereiten können.

WeihnachtsbaumGeht es Ihnen auch so, dass Ihnen ein paar Tage vor Weihnachten noch einige Personen einfallen, die Sie eigentlich mit einem Geschenk überraschen wollten? Ich habe in den letzten zwei Wochen einige Tipps für Sie gesammelt, kleine Geschenke, die das Herz und die Gesundheit erfreuen, nach denen Sie nicht lange suchen müssen, sondern die Sie schnell online bestellen können.

Und am Ende des Artikels wartet noch eine SUPERÜBERRASCHUNG ganz speziell auf Sie!

Gooding Portal

Das Wichtigste zuerst: kennen Sie das Gooding Portal?  Bevor Sie irgendetwas einkaufen, unbedingt dort hineinschauen. Sie können sich dort ganz einfach registrieren, Ihre Einkäufe wie bisher erledigen und bei jedem Einkauf eine kleine Summe spenden, aber ohne dass Sie mehr bezahlen müssen! Klingt unglaublich, ist aber wahr! In über 1.300 Shops können Sie einkaufen: Amazon, Otto, ebay, zalando, DBBahn usw.

Und außerdem können Sie noch ein Projekt oder einen Verein angeben, dem die Spende gutgeschrieben werden soll. Schon über 4.600 Projekte und Vereine sind registriert!

So können Sie auf einen Schlag vielseitig Gutes tun. Ich habe übrigens die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr ausgewählt, über deren aktuellen Newsletter ich von diesem Programm erfuhr.

Buchgeschenke

Auch wenn immer wieder geunkt wird, dass Bücher aus der Mode gekommen seien: ich merke in meinem Bekanntenkreis nichts davon. Es ist doch viel angenehmer ein Buch in den Händen zu halten, als immer nur auf den Bildschirm zu starren.

Göttinnen altern nicht

Northrup GöttinnenMeine amerikanische Kollegin Christiane Northrup ist Ihnen sicher bekannt. Ihr Buch „Frauenkörper – Frauenweisheit: wie Frauen ihre ursprüngliche Fähigkeit zur Selbstheilung wiederentdecken können“ ist seit über 10 Jahren ein Topseller unter den Frauengesundheitsbüchern. Inzwischen auch in die Jahre gekommen, setzt sie sich in ihrem aktuellen Buch mit dem Altern auseinander. „Göttinnen altern nicht: Wie wir der Zeit die Macht nehmen, indem wir uns für die Fülle des Lebens entscheiden“ ist ein gutgemeintes Buch mit einem attraktiven Titel: denn welche Frau wollte sich nicht manchmal als Göttin fühlen?

Man merkt, dass Northrup dem Jugendwahn des amerikanischen Lebensstils etwas entgegensetzen will, gleichzeitig aber doch sehr darin verhaftet ist. Zu akzeptieren, dass die Frau über 60 nicht die Haut einer 20-Jährigen haben muss, ist schon mal sinnvoll. Viele gute Tipps beziehen sich auf die gesunde Ernährung, Bewegung, den ausgewogenen Lebensrhythmus. Warum so betont wird, dass eine charismatische ältere Frau jeden Mann betören und gewinnen kann, ist wohl eher dem amerikanischen Lifestyle anzurechnen. Besonders wichtig erscheint mir ihr Hinweis auf die spirituelle Dimension unseres Lebens, auf die Entwicklung der inneren Weisheit und Heilkraft. Ein lesenswertes Buch für alle, die das Älterwerden gelassen und energievoll angehen lassen wollen.

Bei dem Thema „Göttinnen“ muss ich Ihnen unbedingt noch ein weiteres Göttinnenbuch ans Herz legen:

Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräuter

Stumpf PflanzengöttinnenIn einem viel beachteten Artikel dieses Webmagazins hat die Apothekerin Ursula Stumpf die spezifischen Heilkräuter jedes Monats beschrieben.

Bereits die Namen vieler Heilpflanzen zeigen die Verbindung mit dem Weiblichen und den Ur-Göttern alter Kulturen auf. Neben wunderschönen Fotos von 46 Pflanzen kann man sich in die kunstvolle Darstellung der Pflanzengöttinnen vertiefen. Für ihre Foto-Collagen ist die Künstlerin Helga Emmering-Christ berühmt. Mit Kräuterweisheiten und sinnigen Sprüchen wird man in jeden Monat hineingeführt und zum Lesen verführt. Ein Buch, dem man anmerkt, dass es von einer Wissenschaftlerin und Therapeutin geschrieben wurde, die mit der Natur, ihren Pflanzen und ihren Göttinnen lebt.

Meeting Shiva: Mein Weg von der Liebe ins Erwachen

Stupia ShivaDie Autorin Tiziana Stupia führt uns mit einer ganz besonderen Liebesgeschichte nach Indien. Die westlich erzogene Frau möchte dort den Mann ihres Lebens finden. Als mir dieses Buch zur Rezension empfohlen wurde, dachte ich erst: „was soll das, wahrscheinlich so ein moderner „Lore-Roman“. Dafür habe ich eigentlich keine Zeit und Lust.“
Doch als ich einen Auszug gelesen hatte, wollte ich wissen, wie die Suche weiter- und ausgeht. Außerdem faszinierten mich die Beschreibungen des Lebens in Indien, des Lebens im Kloster, der indischen Mythologie und Spiritualität.
Die junge Frau, die sich schon länger auf dem spirituellen Weg befindet, und der Leiter eines Ashrams, der im Zölibat lebt, verfallen einander. Es entsteht ein Liebesverhältnis, das beide tief berührt und in ein Drama stürzt. Sehr spannend, wie im Laufe der Begegnungen Scheinheiligkeit und Doppelmoral des Mönchslebens aufgedeckt werden. Sehr gut beschrieben, wie unterschiedlich Frau und Mann mit diesen Dissonanzen umgehen.
Mehr möchte ich nicht erzählen, damit die Geschichte für Sie spannend bleibt. Nur so viel: es gibt ein Happyend, auch wenn es anders als gewohnt ausfällt. Und bitte, lesen Sie nicht die ausführlichen Kommentare in Amazon, sondern genießen Sie zuerst das Buch!

365 Wege um das Glück anzuziehen

webster 365 wege um das Glück anzuziehenDieses Lebenshilfebuch des erfolgreichen Autors Richard Webster ist eine erstaunliche Fleißarbeit, denn er bringt tatsächlich 365 „Glückspunkte“ zusammen. Nach einer Einführung in die Bedeutung der Worte „Glück“ und „Unglück“ stellt er im ersten Teil des Buches dar, wie wir Glück dadurch anziehen können, dass wir unsere Lebenseinstellung ändern. Aber keine Angst, das sind alles keine aufwendigen Methoden, sondern oft nur Kleinigkeiten, die wir uns nur bewusstmachen müssen.
webster englischIm zweiten Teil macht er uns mit traditionellen Methoden bekannt, durch die die Menschen seit Urzeiten versuchen, das Glück anzuziehen: Glückssteine, magische Worte, Glücksbringer, und fordert uns auf, Experimente damit zu machen (auch wenn wir „natürlich“ nicht daran glauben).
Im dritten Teil fokussiert er verschiedene Lebensbereiche und beschreibt Methoden, wie man sie mit Glück füllen kann. Im vierten Teil geht er volkstümlichen Überlieferungen nach, die sich weltweit in unterschiedlicher, zum Teil aber auch sehr ähnlicher Form bis heute gehalten haben.
HeilsteineEin empfehlenswertes Buch für jeden, der sich zwischendurch immer wieder für das „Glücksbewusstsein“ motivieren möchte und sich nicht scheut, mit „Glücksmethoden“ zu experimentieren. Ich schlage jetzt täglich eine zufällige Seite auf und lasse mich überraschen.

Übrigens auch in Englisch erhältlich.

Passend zu den Glückssteinen hatte ich Ihnen im letzten Artikel berichten lassen, was Glückssteine oder Heilsteine für Kräfte haben können. Ich habe jetzt zu Weihnachten für einige ganz gute Freundinnen und Verwandte nach dem Heilsteinebuch die passenden Anhänger oder Ketten herausgesucht und bin sehr gespannt, wie sie gefallen werden.

Vegane Schokolade: Unvergleichlich köstliche und verführerische milchfreie Desserts

Costigan_vegane SchokoladeWas wäre Weihnachten ohne Weihnachtsplätzchen und Schokolade? Sie werden es nicht glauben, aber so etwas gibt es auch vegan!
Seit 20 Jahren zaubert Fran Costigan in ihrer New Yorker Lehrküche vegane Spezialitäten. Sie wird auch die Königin der veganen Desserts genannt. Dabei ist es ihr Credo, nur Zutaten zu verwenden, die rein pflanzlich, fair trade und bio sind. Die hochprozentige schwarze Schokolade ist glutenfrei. Die Zutatenlisten sind teilweise lang, aber immer in einem gut sortierten Bioladen zu bekommen.
costigan vegan chocolateEs gibt Rezepte für Pralinen, Kuchen, Desserts, Gefrorenes, alles, was das Herz oder der Gaumen begehrt. Und das Beste: wenn man sich an die gut beschriebenen Rezepte hält, entstehen auch bei Anfängern superleckere Kreationen, denen selbst hartnäckige Vegan-Verächter nicht widerstehen können. Sicherheitshalber können Sie Ihren Gästen ja erst nach der Kostprobe gestehen, dass es sich um vegane Schokolade handelt.

Auch dieses Buch gibt es natürlich in Englisch.

Hallo, Herr Husten! Guten Tag, Frau Bauchweh!

tegetthoff hallo herr HustenMit diesem Buch können Sie bereits bei Ihren Kindern damit anfangen, Ganzheitsmedizin verständlich zu machen. Dem Autor Frank Tegetthoff aus Österreich, ist es gelungen, in Form von Märchen den Kindern Angst vor ihren Schmerzen und Krankheiten zu nehmen. Da muss der wichtige Hustenbär bis zur Erschöpfung arbeiten, um die Luftröhre sauber zu putzen, und wer dankt es ihm? Anstatt auf den schrecklichen Husten zu schimpfen, sollten die Eltern „danke, lieber Husten“ sagen, denn er hat ja dafür gesorgt, dass ihr Kind nicht erstickt ist!
Die 17 wichtigsten Kinderbeschwerden sind in anrührende Märchen verkleidet. Am Schluss wird dann auch noch der „große schwarze Vogel“ erklärt, der mit dem Opa (Alzheimer) und seinen Erinnerungen fortfliegt. Für die Großen gibt es am Ende jedes Kapitels nützliche Erklärungen und naturheilkundliche Hausmittel, die dabei helfen, dass Schmerzen gelindert werden und Beschwerden schneller abklingen.Und sicher ganz wichtig: beim Vorlesen dem Kind nahe zu sein und es zu trösten, das ist schon die halbe Medizin!

Ein Buch, von einem begnadeten Erzählkünstler geschrieben, das ausdrücklich von Kinderärzten empfohlen wird.

Kalender

Tischkalender

KOlbergIm vergangenen Jahr bekam ich einen Tischkalender von Anja Kolberg geschenkt. Die wunderschönen Fotos und weisen Sprüche treffen direkt ins Herz. Ich habe diesen Kalender, der aus 12 einzelnen Karten besteht, jeden Tag neben mir auf dem Schreibtisch stehen und ertappe mich, wie ich immer wieder mal das Foto in mich aufnehme oder den Spruch überdenke.

Seit zehn Jahren gestaltet Anja Kolberg Tischkalender mit herrlichen Fotographien und Texten als wohltuende Inseln für die Seele. Es ist ihr Wunsch, damit Freude zu bereiten, das Innere zu berühren und zu stärken.

Die Kalender machen Mut für die Umsetzung eigener Ideen, geben Kraft in schwierigen Zeiten, regen zu Pause an, laden zu Gelassenheit ein und geben anregende Impulse.

Ein Geschenk für alle, die uns am Herzen liegen – auch für uns selbst.

Zu bestellen direkt über Anja Kolbergs Shop

Homöopathie-Kalender

Der jährlich erscheinende Homöopathie-Kalender vom Narayana Verlag ist immer wieder eine Freude. Er besticht mit wunderschönen Fotos von 12 homöopathischen Mitteln und einer Beschreibung, die die Essenz des jeweiligen Mittels in einem Satz wiedergibt.

Der Kalender enthält Fotos und Essenzen folgender Mittel:Homoeopathie-Kalender-2016

– Theridion curassavicum (Orangenspinne)
– Gelsemium sempervirens (Gelber Jasmin)
– Barium carbonicum
– Moschus (Moschushirsch)
– Paeonia officinalis (Pfingstrose)
– Cerium metallicum
– Asterias rubens (Roter Seestern)
– Ignatia amara (Ignatiusbohne)
– Plumbum metallicum
– Lachesis muta (Buschmeisterschlange)
– Platinum metallicum
– Helleborus niger (Christrose)

Ein aufmerksames Geschenk für alle, die der Homöopathie nahestehen. Und jetzt kurz vor Weihnachten nur 5,90€!

Benefizgeschenk

Aufatmen + frei sein!

aufatmenLebensrezepte mit Atem- und Yogaübungen

Um die Arbeit der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr zu unterstützen, habe ich Ihnen in den vergangenen Jahren immer wieder Benefizprodukte vorgestellt: Kalendarien, Entspannungs-CDs, und besinnliche Geschichten.

In diesem neuen Kalendarium mit einem Grußwort von Dr. Ebo Rau, führt uns Stefan Klatt, der Atem- und Yogalehrer ist, an zahlreiche einfach und alltäglich praktizierbare Atem- und Yogaübungen heran. Sie werden verstärkt durch tägliche Affirmationen, ansprechende und einprägsame Fotos und Illustrationen. Sein Ziel ist es, bei Gesunden und Kranken das körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden zu verbessern.

DVD

e-motion – Lass los und du bekommst, was für dich bestimmt ist

e-motion DVDDieser Film entstand unter Mitarbeit von Bradley Nelson, den Sie schon aus einem Artikel von Dr. Susanne Hufnagel in diesem Webmagazin kennen gelernt haben. Sie hat ihnen vorgestellt, wie man mit dem Emotionscode emotionale Altlasten auflösen kann. In diesem Film kommen Heiler, spirituelle Lehrer, ganzheitlich arbeitende Ärzte, Quantenphysiker und Biologen zu Wort. Sie alle sind der Überzeugung und haben zum Teil auch handfeste Beweise dafür, dass traumatische Lebensereignisse, ob erinnert oder nicht, tief in unseren Körperzellen gespeichert werden und von dort aus lebenslang unseren Stoffwechsel, unsere Gefühle, unsere Hormone, das Immunsystem beeinflussen. Daraus können sich chronische Schmerzen und Krankheiten entwickeln.

Walbert Heilcodes entschlüsseltEs gibt unterschiedliche Methoden diese emotionalen Blockaden zu finden und aufzulösen. Die Psychoanalyse ist eine davon, nach meiner Erfahrung viel zu langwierig und nur für wenige Patienten wirklich geeignet. In diesem Film erfahren Sie, welche Methoden es noch gibt. Und der wichtige erste Einstieg: achtsam sein, sich selber genauer beobachten, im Hier und Jetzt voller Dankbarkeit leben.

Und wenn Sie niemanden finden, der Sie an der Hand nimmt und Ihnen bei der Entschlüsselung Ihrer Emotionen hilft, dann kann ich Ihnen noch ein kleines Büchlein vorschlagen: „Heilcodes entschlüsselt„. Die beiden Autoren Monika Walbert und Thomas Lang beschäftigen sich seit Jahren mit geistigem Heilen und bilden auch in einer Heilakademie aus. In dem Buch finden Sie sehr gute Anleitungen und praktische Beispiele, wie Sie für sich und Ihre Familie Heilung unterstützen können.

SUPERÜBERRASCHUNG für meine Leserinnen

Dr. Jacob’s Weihnachtspaket 2015

Von Dr. Ludwig Jacob und seinem Team haben Sie in diesem Webmagazin schon einiges gelesen. Er ist Entwickler von hervorragenden Nahrungsergänzungen, wie bspw. des Granatapfelelixiers, des Basenpulvers, des gesunden Chi-Cafe balance, des leckeren Kakaogetränks Flavochino und vielem mehr.…..

Cover Simply LoveFür Sie hat er vorbereitet:

  • eine CD mit Liebesliedern zur Tiefenentspannung „Simply Love“. Gönnen Sie sich eine Auszeit und folgen Sie Suzanne Jacobs Gesang und Timothy Camplings sanften Gitarrenklängen. Audio-CD mit 16 Titeln, Gesamtspieldauer 65:25 min.
  • Simply eatund ein Rezeptbuch mit einfachen pflanzlichen Gerichten „Simply Eat“– das Rezeptbuch nach dem Dr. Jacobs Weg. „Simply Eat“ beweist, wie einfach und lecker gesunde Ernährung sein kann! So können Sie Ihre guten Vorsätze für das neue Jahr kinderleicht in die Tat umsetzen. Suzanne Jacob zeigt Ihnen mit viel Liebe zum Detail, wie Sie gesunde, pflanzliche und leckere Mahlzeiten zaubern können! Außerdem orientieren sich die Rezepte an Dr. Jacobs Ernährungsplan: pflanzlich, salz-, kalorien- und fettreduziert. Alle Rezepte sind laktosefrei, viele zudem glutenfrei. Praktische Tipps und Hintergrundinformationen runden das Rezeptbuch ab.

Bestellen Sie jetzt während der Weihnachtsaktion die Entspannungs-CD „Simply Love“ für nur 9,95 € statt 14,95 € und erhalten Sie zusätzlich gratis das Rezeptbuch „Simply Eat“. Das perfekte Geschenk für alle, die Ihnen am Herzen liegen!

Zeit statt Zeug

Obwohl ich Ihnen ja viele preiswerte Geschenkideen vorgestellt habe, kann es ja sein, dass Sie entweder schon alle Geschenke gekauft haben oder dass Sie wirklich keine Geld mehr übrig haben. Dann müssen Sie nicht traurig sein, denn die schönsten Geschenke, die Sie zu vergeben haben, kosten gar nichts: liebevolle Zuwendung, ein Streicheln, ein aufmerksames Telefongespräch, etwas Selbstgebasteltes, ein gemeinsames Spiel, ein Lächeln für einen Fremden. Da sind der Phantasie wirklich keine Grenzen gesetzt! Oder lassen Sie sich hier inspirieren.

Und wenn Sie etwas zu meinen Geschenkideen zu sagen haben, dann schreiben Sie doch einen Kommentar.

Und wenn Sie noch ein Geschenkangebot für sich selber haben wollen, dann schreiben Sie sich für meinen Newsletter ein. In der kommenden Ausgabe 17.2015 erfahren Sie noch eine Überraschung.

Wechseljahre, Segen oder Fluch?

$
0
0

Die Ärztin und Autorin von „Mit Power durch die Wechseljahre“ gibt auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen einen Überblick, wie frau diese Lebensphase positiv gestalten kann.

HaarausfallAb Mitte 40 klagen viele meiner Patientinnen über Schlafstörungen, Hitzewellen, Haarausfall, unregelmässige Periodenblutungen, über Harninkontinenz, trockene Scheidenschleimhäute, Stimmungsschwankungen und Erschöpfungszustände.

Die Haare werden langsam grau, die Haut verliert an Elastizität, bildet Falten und Runzeln. In vielen Frauen mobilisiert das Panik und Angst, sie trauern um die Jugend, die jetzt definitiv zu Ende geht, und fürchten sich vor dem Altern.

Alter = Siechtum?

Denn Alter wird leider immer noch in vielen Köpfen mit Krankheit und Siechtum in Verbindung gebracht. Da nutzt es auch nicht viel, wenn wir uns die Statistiken anschauen, nach denen Frauen eine Lebenserwartung von über 80 Jahren haben. Wenn die Wechseljahre anklopfen, herrscht in vielen weiblichen Köpfen „Weltuntergangsstimmung“.

Dem Alter ein Schnippchen schlagen

Manche Frauen greifen dann zu Botox, lassen sich die Brust operieren, liften oder das Fett absaugen. Andere färben sich die Haare, nehmen Hormone ein, um den Wechsel noch um einige Jahre hinauszuschieben – zumindest künstlich.

Viele Frauen wollen aber keine Hormontherapie, seit die Medien über deren teils gravierende Nebenwirkungen berichtet haben. Sie wollen kein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, für Schlaganfall, Herzinfarkt oder Venenthrombosen.

Leistungstief und mangelndes Selbstwertgefühl

angstGleichwohl belasten die Symptome des Wechsels den weiblichen Körper – und das Seelchen — erheblich. Unruhige Nächte sorgen für Müdigkeit und Konzentrationsstörungen am Tag. Gefühle der Erschöpfung und der Überforderung sind die Folge. Das Selbstwertgefühl leidet unter diesem Leistungstief.

Hitzeattacken können Erkältungen begünstigen, weil die feuchte Haut zugluftempfindlicher ist. Unlust, Misslaunigkeit, Antriebslosigkeit und Blues- Stimmung reduzieren die Leistungsfähigkeit und stören die Partnerschaften.

Plötzlich fühlen sich diese zuvor immer starken Frauen alt, nutzlos, depressiv. Sie fürchten, dass hinter den ganzen Symptomen vielleicht doch eine schlimme Krankheit lauert, verspannen sich, werden misstrauisch und ängstlich.

Der Körper, der ihnen zuvor vertraut war, wird ihnen fremd. Eine meiner Patientinnen hat es so beschrieben:“ Ich habe den Eindruck, ich bin im Mixer und finde den Aus- Knopf nicht mehr“.

So werden Wechseljahre zum Segen

Hilfe durch Pflanzenheilkräfte

Glücklicherweise hat die Natur eine ganze Reihe an sinnvollen Mitteln für die Frauen in der Lebensmitte bereit:

Abhärtung

Daneben kann guten Gewissens die Empfehlung gegeben werden, mit Sauna, Dampfbad, wechselwarmen Duschen, Trockenbürsten die Haut zu trainieren und so die Schwitzattacken zu lindern.

Ernährung optimieren

Die Ernährung sollte jetzt vitaminreich, proteinreicher und etwas kalorienärmer sein als in den Jahren zuvor, weil der Stoffwechsel unter Hormonentzug die Tendenz hat, langsamer und etwas träge zu werden. Zu allem anderen wollen die aktiven Frauen nicht auch noch Zusatzkilos mit sich herumtragen.

Bewegung steigern

WalkingDarum ist es auch hilfreich, jetzt etwas mehr Bewegung ins Leben zu bringen. Nicht alle Frauen mögen Sportstudios. Aber alle können öfter Treppen gehen anstelle den Aufzug zu nehmen. Oder sie steigen eine Haltestelle früher aus dem Bus oder der S-Bahn aus und gehen den Rest der Strecke zu Fuss.

Ein Tanzkurs mit dem Partner kann ebenfalls mehr Bewegung (und Freude) ins Leben bringen. Der gesundheitliche Nutzen des Tanzens ist unbestritten:

  • Kondition und Muskelkraft werden gefördert,
  • daneben schult das Tanzen Konzentration (auf die Schritte),
  • Koordination (Schrittfolgen hintereinander),
  • Gleichgewichtssinn (Drehungen um die eigene Achse),
  • und die Musik hebt die Stimmung und hilft beim Entspannen.

So können die Frauen lustvoll Kalorien verbrennen und zudem etwas Gutes für die Partnerschaft und ihre Erotik tun. Ein gutes Körpergefühl macht vielleicht auch Lust auf zärtliche Nähe.

Lustvolle Öle und ein Frauenzimmer

Wenn die Regelblutung ausbleibt, muss das kein Drama sein. Die Frauen könnten diesen Moment der Menopause auch positiv besetzen: Ab jetzt brauchen sie keine Angst mehr vor einer unerwünschten Schwangerschaft zu haben. Der Sex kann jetzt unbeschwert genossen werden. Wenn die Schleimhäute trockener sind als in jungen Jahren, darf ein Öl benutzt werden – die Lust soll ja weiterhin Lust machen und nicht wehtun.

Wenn eine Frau Kinder geboren hat, sind die Jahre ab Mitte 40 oft die Zeit, in der der Nachwuchs flügge wird und das Haus verlässt. Die unmittelbare Mutterrolle ist nun vorbei- kein Grund, mit „Empty-Nest-Syndrom“ in die Depression zu rutschen. Auch dieser Übergang kann positiv gesehen werden. Das ehemalige Kinderzimmer kann jetzt zum „Frauenzimmer“ umgestaltet werden- als eigener Raum zum Rückzug und Ausüben der eigenen Hobbies.

Erdige Hobbies

Und noch einen grossen Vorteil haben die Jahre ab 49, wenn alle sieben Stockwerke des Körpers vom Becken, Unterbauch, Oberbauch, Herz, Hals, Stirn und Oberkopf jeweils sieben Jahre lang (nach Rudolf Steiner) durchschritten wurden.

Dann ist ein Mensch quasi oben angekommen und „wechselt“ dann wieder ins Becken. Frauen dürfen also noch einmal anfangen, sich zu erden und sich mit ihren Wurzeln vertraut zu machen. Viele entdecken jetzt erdige Hobbies, wie gärtnern, wandern oder klettern, segeln, rudern oder Nordic Walking. Andere entdecken die Bodengymnastik, Yoga oder Pilates. All diese Möglichkeiten, den eigenen Körper zu spüren, dürfen jetzt entspannt und ohne Leistungsdruck betrieben werden.

Stolz auf eigene Lebensleistung

attraktivDas ist einer der ganz grossen Vorteile für die Zeit ab 50: Jede Frau darf sich darüber klar werden, dass sie nun schon 50 Jahre bewiesen hat, dass sie ihr Leben gestalten kann. Sie kann auf ihre Lebensleistung zurückschauen und sich sagen: “Ich muss niemandem mehr etwas beweisen- noch nicht einmal mir selbst!!“

So kann in den kommenden Jahren ein neues Selbstwertgefühl entstehen, mit mehr Gelassenheit, einem behutsamen Einsatz der eigenen Kräfte, ohne Überforderung, aber durchaus mit Dynamik und Mut. Sich immer mehr auf die eigene Intuition zu verlassen, den Wünschen des eigenen Herzens zu lauschen und klar zu sagen, was frau will und was nicht (mehr), kann ebenfalls zur Zufriedenheit beitragen.

Es kann sehr segensreich sein, nicht mehr zu müssen, sondern das zu wollen, was frau tut.

Ab 50 dürfen Frauen ihre Energie zu sich nehmen und genüsslich das ernten, was sie in den Jahren zuvor gesät haben. Ob das der berufliche Erfolg ist, ob es die Rolle der Familienmanagerin ist, die nun Oma werden darf, ob es künstlerische Fähigkeiten sind, die jetzt Muße finden – mit 50 ist das Leben im allgemeinen noch lange nicht zu Ende.

Darum gilt es für die Frauen in diesen Jahren, die eigenen Möglichkeiten realistisch zu betrachten und mutig, entschlossen und respektvoll ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen.

Selbstfürsorge

Die Erkenntnis, dass schon mehr Leben gelebt wurde als noch vor einem liegt, muss nicht zur Verzweiflung führen. Sie kann ein wichtiger Impuls sein, ab jetzt ganz bewusst jeden Tag zu geniessen und gut für sich selbst zu sorgen.

Selbstfürsorge wird jetzt gross geschrieben– sowohl was den Körper, als auch was Seele, Geist und spirituelle Reifung betrifft.

Es ist sinnvoll, sich ab 45 zu überlegen, was die wahre Aufgabe im jetzigen Leben ist – und dem eigenen authentischen Wesenskern immer näher zu kommen.

Es überrascht nicht, dass viele Frauen ab 50 anfangen, zu meditieren, Yoga zu machen oder sich sonst spirituell zu interessieren.

Wer loslässt, hat die Hände frei

StopschildDenn auch dies ist Teil dessen, was jetzt ansteht. Unser Leben ist endlich, und loslassen müssen wir alle einmal. Darum ist es hilfreich, beizeiten und freiwillig das Loslassen schon einmal zu üben.

Es geht also nicht darum, mit aller Gewalt an der schwindenden Jugend festzuhalten, sondern die Seele und den Geist zu öffnen für die Weisheit, für Gelassenheit, auch für den eigenen schrägen Humor, für das entspannte Lachen über Absurditäten.

So betrachtet sind die Wechseljahre der spannende Aufbruch in ruhigere Gefilde, wo noch ganz viel sein kann, aber nur noch wenig sein muss.

Stabile Energielage mit PSEnergy

Als Reisegepäck empfehle ich allen Frauen eine gute Energielage, die mit PSEnergy relativ leicht und zuverlässig erreicht werden kann.

Ausserdem empfiehlt es sich, einmal jährlich bei der Frauenärztin vorbei zu schauen, den Augeninnendruck beim Augenarzt überprüfen zu lassen, spätestens jetzt mit dem Rauchen aufzuhören und sich mit Menschen zu umgeben, die einem guttun.

Was immer nicht (mehr) passt, darf jetzt leichten Herzens losgelassen werden, damit die Reise von möglichst wenig beschwert wird.

Dann sind wir die aktiven Gestalter des eigenen Lebens und befreien uns von Zwängen, Konventionen und zugedachten Opferrollen.

Bewusst trauern

Manchmal ist das Loslassen schmerzhaft, gerade dann, wenn es die eigenen Eltern sind, die in diesen Jahren krank oder dement werden und sterben.

Bewusst zu trauern und sich klar zu machen, dass wir alle sterben, der eine früher, der andere später, kann helfen, den eigenen Schmerz zu relativieren.

Und wenn wir dann in uns spüren, dass die eigene Seele unsterblich ist, dass nur der Leib abgelegt wird, dann können wir uns vertrauensvoll dem Leben hingeben.

Fazit

Die Wechseljahre sind ein normaler Prozess im Laufe eines Frauenlebens.

Die eigene innere Einstellung entscheidet darüber, ob nur das Negative gesehen und erlebt wird, oder ob im Sinne des noch halb vollen Glases eine optimistische und zuversichtliche Grundhaltung vorherrscht.

Für mich (inzwischen 59 Jahre alt) sind und waren die Wechseljahre ein interessanter Aufbruch in ein erfülltes Leben.

Die Abbildungen wurden mit Genehmigung des Verlags dem Buch 
"Mit Power durch die Wechseljahre" entnommen.

Über die Autorin

Dr. Ulrike Güdel, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, arbeitet seit 1989 in eigener Praxis und seit 17 Jahren ausschliesslich mit PSEnergy. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Verbindung zwischen Körper, Seele und Geist und die Freilegung der Selbstheilungskräfte und Ressourcen in jedem Menschen.

Das Thema Wechseljahre ist ihr seit den Zeiten ihrer gynäkologischen Grundausbildung ein Anliegen, verstärkt wurde dieses Interesse durch die abwechslungsreichen Erfahrungen ihrer eigenen „Wechseljahre“.

Sie lebt und arbeitet mit ihrem Mann in der Nähe von Basel und in Bregenz. Neben Praxis, eigenen Seminaren, dem Schreiben von Büchern und Artikeln liest sie sehr gerne, freut sich an Sport, ihren Hochbeeten im Garten, reist gerne, löst knifflige Sudokus, liebt das Leben, ihren Mann und ihre Familie und ist dankbar für ihren Freundeskreis und viele gleichgesinnte Kolleginnen und Kollegen.

Kontakt

Dr. med. Ulrike Güdel
Unterbiel 22
4418 Reigoldswil
Schweiz
info@psenergy.ch
www.psenergy.ch

Buchempfehlungen der Redaktion

Mit Power durch die Wechseljahre

Güdel WechseljahreAuch wenn sich in Ihrem Regal die Bücher über Wechseljahre schon stapeln sollten, fehlt Ihnen auf jeden Fall noch dieses Buch von Frau Dr. Güdel. Es ist fachlich fundiert, humorvoll geschrieben, vielseitig und lässt keine Fragen offen. Im Folgenden werde ich Ihnen das Besondere an diesem „Lebensbuch“ vorstellen.

Autorin ist nämlich eine Frau, die bereits selber die Wechseljahre durchlebt hat. Eine Frau, die die Höhen und Tiefen des Lebens kennt und die dabei nie ihren Humor und ihren Optimismus verloren hat (das darf ich behaupten, weil ich sie persönlich kenne).

Frau Dr. Güdel ist Ärztin, die die körperlichen und seelischen Veränderungen, die mit den Wechseljahren einhergehen, richtig und laienverständlich erklärt.

Die Autorin ist nicht nur auf allgemeine naturheilkundliche Methoden spezialisiert, sondern sie ist auch Umweltmedizinerin. Das ist aber immer noch nicht alles, denn die Autorin hat gleichzeitig die Energiemedizin für sich (und uns) entdeckt, kennt sich mit der Traditionellen Chinesischen Medizin aus und der Kinesiologie.

Jetzt müssen Sie aber keine Angst vor einem Buch haben, das Sie mit Wissen überschüttet. Nein, das Reisegepäck für den Tapetenwechsel ist übersichtlich in einzelne Schachteln verpackt: die körperlichen Beschwerden, die seelischen Nöte, die Partner- und Sexprobleme, der Energiekörper. Dabei ist in den Schachteln jede Menge Platz für Individualität. Da gibt es kein „Sie müssen“, sondern immer der Vorschlag: “probieren Sie aus, was fühlt sich für Sie jetzt richtig an“. Durch die Fallbeispiele aus der eigenen Praxis werden unterschiedliche Lösungswege aufgezeigt.

Als mir das Manuskript vorgelegt wurde, las ich nur ein paar Zeilen und war sofort fasziniert von dem Schreibstil der Autorin. Immer wieder musste ich herzhaft lachen, wie sie mit Augenzwinkern auf die Probleme ihrer Geschlechtsgenossinnen einging. So kann Medizin und Gesundwerden richtig Spaß machen! „Mit Power durch die Wechseljahre“ möchte ich jeder Frau ab 35 empfehlen, denn so verliert das Älterwerden seine Schrecken.

Mit Yoga durch die Wechseljahre

seitz mit yoga durch wechseljahreUnd da Yoga eine ideale Methode ist, um zu sich selber zu finden, möchte ich Ihnen als Begleitung durch die Wechseljahre auch noch ein Buch vorstellen. Frau Dr. Anand Martina Seitz beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Frauen in Wachstums- und Transformationsprozessen.

In diesem Yogabuch hat sie Übungen zusammengestellt, die Anregungen geben, wie Sie auch in und nach den Wechseljahren kraftvoll und gelenkig bleiben können. Sowohl innere Ruhe als auch Kreativität und Harmonie werden gefördert.

Auch die Themen Ernährung und pflanzliche Präparate werden angesprochen. Der Schwerpunkt des Buches „Mit Yoga durch die Wechseljahre“ der Kundalini-Yoga-Expertin liegt jedoch in den detailliert dargestellten Yoga-Übungen, die nicht nur als Sport gesehen werden, sondern die dabei helfen sollen, spirituelle Wachstumsprozesse anzustoßen.

Und wie erleben Sie die Wechseljahre? Schreiben Sie doch einen Kommentar für Ihre „Leidensgenossinnen“, damit auch für andere die Wechseljahre kein Fluch sind sondern ein Segen werden.

Gefahren durch Smartphones und Tablets für Fruchtbarkeit und Nachwuchs

$
0
0

Mikrowellenstrahlung durch Smartphones und Tablets verursachen oxidativen Zellstress in Geweben. Besonders gefährdet sind der Embryo, die Hoden und die Eierstöcke.

Schwangere mit LaptopDie Verbraucherschutzorganisation diagnose:funk hat in der Reihe Brennpunkt einen Studienüberblick mit dem Titel „130 Studien. Smartphones & Tablets schädigen Hoden, Spermien und Embryos“ veröffentlicht, den Frau Prof. Gerhard so kommentiert: „Als Reproduktions- und Umweltmedizinerin appelliere ich an unsere politischen Entscheidungsträger, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Bevölkerung, besonders die Kinder, vor weiteren Strahlungsschäden zu schützen.

Die Studienlage ist besorgniserregend, aber den Betroffenen, und das sind 100% der Bevölkerung, werden die Risiken vorenthalten. Deshalb ist es ganz „normal“, dass Männer sorglos das Smartphone in der Hosentasche tragen. Dort senden und empfangen die Apps immer, ob telefoniert wird oder nicht und bestrahlen die Hoden.

Die werdende Mutter im Bild macht Alltägliches. Sie surft über WLAN am Laptop und tauscht gleichzeitig mit der Freundin Neuigkeiten über das Smartphone oder DECT-Telefon aus. Sie weiß nicht, dass sie damit ihr Kleines im Bauch großen Risiken aussetzt.

Mikrowellenstrahlung durch Smartphones und Tablets

Smartphones und Tablets senden und empfangen mit Mikrowellenstrahlung. Das sind elektromagnetische Funkwellen (EMF), die Fenster und Wände durchdringen. In unseren Zellen wirken sie als Störstrahlung. Wir übersehen im Smartphone-Hype, „dass alle Säugetiere elektrosensibel sind. Denn nur aufgrund des Zusammenspiels von Elektrophysiologie und Biochemie können wir überhaupt leben. Jede der Billionen Zellen in unserem Körper ist angewiesen auf eine mehr oder weniger ausgeglichene Zellspannung„, schreibt der Umweltmediziner Dr. Harald Banzhaf in seinem neuen Buch „Meditieren heilt – Vorbeugen und gesund werden durch Achtsamkeit“. „Mobilfunkstrahlung stört dieses Gleichgewicht (Homöostase)“, so Dr. Banzhaf weiter, „und ist ein allgegenwärtiger Störfaktor, der Zellstress auslöst“.

Und besonders sensibel reagiert der Embryo. Millionen Zellteilungen finden ununterbrochen in seiner Entwicklung statt, die hoch empfindlich auf Umwelteinflüsse reagieren.

Die alarmierende Zusammenfassung von Forschern

Eine koreanische Überblicksstudie (Review von Gye/Park 2012) fasst den Stand der Forschung zusammen: „Zu den Fortpflanzungsparametern, die sich Berichten zufolge durch EMF-Exposition änderten, gehören die männlichen Keimzellen, der Sexualzyklus, endokrine Fortpflanzungshormone, das Gewicht von Fortpflanzungsorganen, die Spermienmotilität, die frühe Embryonalentwicklung sowie der Erfolg von Schwangerschaften. Auf Zellebene kann eine Zunahme von freien Radikalen und [Ca2+]i die Wirkung elektromagnetischer Felder vermitteln und zur Behinderung des Zellwachstums, zur Proteinfehlfaltung sowie zu DNA-Strangbrüchen führen.“

Studienlage zu Mobilfunk und Fortpflanzung

Auf fast keinem Gebiet der Mobilfunkforschung ist die Studienlage so umfangreich und eindeutig wie zur Schädigung der Reproduktionsorgane.

130 Studien, die pathologische Effekte aufzeigen, liegen dazu vor:

  • 57 zu den männlichen Organen,
  • 73 zu den weiblichen.

13 systematische Überblicksstudien (Reviews) kommen zu dem Schluss, dass ein hohes Gefährdungspotential vorliegt, auf allen Ebenen. Betroffen sind die Spermien und Hoden des Mannes, bei den Frauen die Eierstöcke, die Oogenese (Eireifung) und der Embryo.

Früh- und Spätfolgen der Strahlungs – Exposition des Embryos/Fetus

Die Strahlenbelastung in der frühen Schwangerschaft erhöht das Risiko von Fehlgeburten (Li 2002).

Während der gesamten Schwangerschaft kann die Strahlenbelastung für den Embryo bleibende Folgen haben.

  • Eine Studie an Mäusen von Aldad (2012) hatte zum Ergebnis, dass die pränatale Exposition zu postnatalen Verhaltensstörungen führte, vergleichbar mit ADHS.
  • Aber auch epidemiologische Studien beim Menschen zeigen auffallende Ergebnisse. So ergab eine Untersuchung u.a. im Auftrag des National Institute of Environmental Health Sciences/National Institute of Health (NIEHS/NIH), USA, an 28.745 Kindern: Wenn Mütter in der Schwangerschaft mobil telefonieren und die Kleinkinder im Alter von 7 Jahren auch, haben diese Kinder bis zu 70% mehr Verhaltensprobleme (Divan 2012).
  • Forschungen im Auftrag der California Public Health Foundation und des California EMF Research Programs in den USA kamen zu dem Ergebnis, dass die pränatale Exposition außerdem zu Übergewicht und Asthma führen kann (Li 2011, 2012).

Oxidativer Zellstress als Ursache eines breiten Schädigungsspektrums in der Embryogenese

Sofa_Laptop_Die Ursachen dafür liegen in Zellschädigungen durch nicht-ionisierende Strahlung. Die Hauptursache: es werden entzündliche Prozesse durch eine Überproduktion von freien Radikalen ausgelöst. Dies ist ein Mechanismus, wie wir ihn auch vom Rauchen oder Pestiziden kennen. Die Überproduktion von freien Radikalen (ROS, Reaktive Oxidative Species) führt zu oxidativem Zellstress, also entzündlichen Zellschädigungen, zur Verarmung an Antioxidantien und zur Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems.

Dieser grundlegende Mechanismus löst eine Vielzahl von Krankheiten aus. Von 100 Studien zu ROS durch nicht-ionisierende Strahlung, die verfügbar sind und 2015 von einer internationalen Forschergruppe ausgewertet wurden, zeigen 93 diese Schädigung auf (Yakymenko 2015).

Nur ein Beispiel aus vielen: Die Studie von Ozgur (2013) weist Auswirkungen auf den Embryo durch Zellstress und Veränderungen von Blutparametern nach.

Strahlungsexposition des männlichen Embryos schädigt seinen Hoden

Einige Auswirkungen: So ergab die Untersuchung von Hanci (2013), dass die Strahlung sich auch deshalb schädlich auswirkt, weil der Kreislauf der Föten über Uterus und Plazenta mit dem mütterlichen Kreislauf verbunden ist. Die 900-MHz-Bestrahlung der trächtigen Muttertiere (Ratten) hatte Auswirkungen auf die Hoden der neugeborenen Nachkommen und auf deren weitere Entwicklung.

Die 900 MHz verursachten Veränderungen in den Samenkanälchen, einen Anstieg der MDA-Konzentration (Marker für oxidativen Stress) im Gewebe, der DNA-Oxidation im Blutplasma und der Apoptoserate (Zelltod). Da die Samenkanälchen geschädigt wurden, kann man schließen, dass die 900-MHz-Strahlung (GSM) die Entwicklung der Samenzellen nach der Geburt beeinträchtigt, wenn elektromagnetische Felder vor der Geburt einwirken.

Vermindertes Wachstum der Nervenzellen im Gehirn

Die Studie von Chen (2014), erschienen in den Scientific Reports von Nature, stellt hemmende Einflüsse auf die Gehirnentwicklung fest. Das Längenwachstum der Nervenzellfortsätze (Neuriten) der aus den embryonalen Stammzellen entstandenen Nervenzellen und die Anzahl der Verzweigungen der reifen Neuronen waren nach 3 Tagen der Bestrahlung mit 4 W/kg (SAR-Wert) signifikant vermindert. Das kann, so die Autoren, ein wichtiger Angriffspunkt der Mobilfunkstrahlung auf die Entwicklung des Gehirns sein.

Die Untersuchungen von Umur (2013) ergaben hemmende Auswirkungen auf die Entwicklung des Neuralrohrs und eine erhöhte Rate von absterbenden Zellen (Apoptoserate).

Sagun (2015) fand in einem Langzeitexperiment heraus, dass es in der postnatalen Phase zu Entwicklungsverzögerungen kommt, wenn der Embryo bestrahlt wurde.

Erbgutveränderungen können im späteren Leben zu Krebs führen

Fünf Studien, u.a. Shahin (2013) und Hanci (2013) weisen DNA – Schädigungen nach. Diese Erbgutveränderungen können zu Krebs führen.

Schon vor dem Handyboom erforscht: Eireifung durch EMF gestört

Mädchen mit HandysDie Strahlung kann zu Unfruchtbarkeit führen. Die Studie von Geronikolou (2015) weist bei der Fruchtfliege, einem Referenztier zur Untersuchung der Oogenese (Eireifung), eine verminderte Fruchtbarkeit nach, bei einer Bestrahlung weit unter den Grenzwerten. Der Forscher bestätigt, was durch griechische Forschergruppen schon seit den 90er – Jahren bekannt ist.

So berichtete die Gruppe um Professor I. Magras (Aristotle University of Thessaloniki) bereits 1997, dass bei niedrigen Intensitäten zu beobachten war, „dass die Anzahl der Neugeborenen pro Muttertier fortlaufend abnahm und zum Schluss war der Fruchtbarkeitsverlust irreversibel (unumkehrbar)… Die hohe Empfindlichkeit der Mäuse-, Ratten-, Hühner- und Wachtelembryos gegenüber schwacher Mikrowellenstrahlung ist ein deutlicher Hinweis auf die entsprechend hohe Empfindlichkeit der Embryonen von höheren Säugetieren einschließlich Menschen, da sie Ähnlichkeiten in den Anfangsstadien ihrer vorgeburtlichen Entwicklung aufweisen.“

Dies wurde mehrfach durch die Arbeitsgruppe von Prof. Panagopoulos bestätigt. Eine seiner Studien hat den Titel: „Zelltod, induziert durch GSM 900 MHz und DCS 1800 MHz Mobiltelefon-Strahlung“(2007).

Das sind nur einige repräsentative Ergebnisse von mehr als 70 Studien zu Wirkungen auf die Eireifung und den Embryo. Details können in den Studienrecherchen von diagnose:funk und dem Brennpunkt nachgelesen werden.

Auch Männerhoden leiden unter EMF

Smartphone_HosentascheGenauso gefährdet sind die Männer. Die Kenntnis der Ergebnisse von 57 Studien zu Wirkungen auf Hoden und Spermien müssten dazu führen, dass kein Mann mehr das Smartphone in der Hosentasche trägt. Dies kann u.a. zu einer Verminderung der Spermienanzahl und – qualität führen, zur Abnahme ihrer Beweglichkeit, eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Befruchtung, zu DNA-Strangbrüchen (Erbgutschädigung) und zu einem verminderten Testosterongehalt.

Warum die Politik unsere Gesundheit verkauft

Die Industrie und die Gesundheitsbehörden kennen natürlich diese Studienlage. Wissen Sie, dass das Bundesamt für Strahlenschutz davor warnt, die Geräte körpernah zu nutzen? Die Warnungen sind versteckt auf einer Homepage, die in der Regel nur Fachleute aufrufen. Denn das Bundesamt für Strahlenschutz als untergeordnete Behörde kann sich bisher nicht offen für eine Vorsorgepolitik aussprechen. Durch die insgesamt mehr als 55 Milliarden Euro Mobilfunk-Lizenzgebühren sahen sich alle Bundesregierungen nicht nur zum Schweigen verpflichtet, sondern auch zur kritiklosen und aktiven Förderung der Verbreitung dieser Technologie. Verkaufte Gesundheit!

Man kann sich schützen! Was tun?

Die Strahlenbelastung durch die körpernahe Nutzung kann sehr hoch sein, durch WLAN – Access Points bis zu 200 000 µW/m2 (0,2 Meter Abstand), bei körpernaher Nutzung der Endgeräte kann sie weit darüber liegen. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) fordert einen Schutzwert von 1 µW/m2 bei Dauerbelastung.

Das Umweltbundesamt empfiehlt, WLAN zu vermeiden und der Verkabelung den Vorrang zu geben: „WLAN-Access-Points, WLAN-Router und Basisstationen von Schnurlostelefonen kommen am besten in den Flur oder einen anderen Raum, in dem man sich nicht dauernd aufhält. Schlaf- und Kinderzimmer sind dagegen nicht geeignet. WLAN-Router lassen sich abschalten, wenn man sie nicht benutzt.“ (Presseinformation Nr. 36/2013)

Weil heute immer mehr über WLAN kommuniziert wird, kommt dieser Warnung eine besondere Bedeutung zu, nicht weniger zellschädigend sind GSM, UMTS oder LTE.

Die Hersteller kennen die Risiken: für Smartphones wird in Gebrauchsanweisungen empfohlen, sie nur in 25 mm Abstand vom Körper zu nutzen. Die US – Federal Communications Commission empfiehlt bei Laptops (Tablets) gar 20 cm Abstand. Ist dies praktikabel? Wohl nicht, es ist eine juristische Absicherung für mögliche Folgeschäden.

Aus all dem ergeben sich eigentlich klare Konsequenzen

  • Während der Schwangerschaft strikt alle Strahlungsquellen vermeiden.
  • Sie haben es selbst in der Hand: DECT-Schurlostelefone und WLAN aus der Wohnung verbannen, verkabelt kommunizieren.
  • Das Smartphone nur im Notfall nutzen und daran denken: auch im Stand-by senden und empfangen die Apps nahezu ununterbrochen.

Die Österreichische Ärztekammer hat 10 Handyregeln aufgestellt, hier drei davon:

  • ·       Prinzipiell gilt: So wenig und so kurz wie möglich telefonieren – Festnetz verwenden oder SMS schreiben. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitführen! Bereits vor sechs Jahren warnte Frau Prof. Gerhard in diesem Blog vor der Handynutzung von Kindern.
  • ·       „Der Abstand ist dein Freund“ – das Handy während des Gesprächsaufbaus von Kopf und Körper fernhalten, beziehungsweise achten Sie auf den in der Bedienungsanleitung vom Hersteller empfohlenen Abstand. Nutzen Sie die eingebaute Freisprecheinrichtung oder ein Headset!
  • ·       Bei Verwendung von Headsets oder integrierter Freisprecheinrichtung Handys nicht unmittelbar am Körper positionieren – besondere Vorsicht gilt hier für Schwangere. Bei Männern sind Handys in der Hosentasche ein Risiko für die Fruchtbarkeit. Personen mit elektronischen Implantaten (Herzschrittmacher, Insulinpumpen etc.) müssen auf Abstand achten. Wenn nicht anders möglich: äußere Rocktasche, Rucksack oder Handtasche verwenden!

Wenn Sie die Informationen dieses Artikels weitergeben wollen, bspw. an Freunde oder Schulen, dann können Sie  hier ein Faltblatt herunterladen.

Im Text zitierte Studien können Sie hier als pdf herunterladen

Über den Autor

Hensinger_PeterPeter Hensinger, M.A., studierte Pädagogik und Germanistik. Er war Gruppenleiter in einer psychiatrischen Einrichtung in Stuttgart. In der Umwelt- und Verbraucherorganisation „Diagnose-Funk e.V.“, die sich für den Schutz vor elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks einsetzt, leitet er den Bereich Wissenschaft. Peter Hensinger wertet mit einem industrieunabhängigen Netzwerk von Fachwissenschaftlern die Studienlage aus.

Publiziert werden die Ergebnisse auf der Homepage www.mobilfunkstudien.de. Lösungen für zukunftsfähige und umweltverträgliche Technologien werden gefördert.

Die Homepage www.diagnose-funk.de klärt über die psycho-sozialen und strahlungsbedingten Wirkungen digitaler Medien auf. Material steht zum Download, im Online-Shop können Informationen bestellt werden.

Kontakt

Peter Hensinger
Ressort Redaktion und Wissenschaft
Vorstand Diagnose-Funk Deutschland
Umwelt- und Verbraucherorganisation
zum Schutz vor elektromagnetischer Strahlung
Bismarckstr. 63
70197  Stuttgart
Tel: 0049 (0) 711 638 108
email: peter.hensinger@diagnose-funk.de
www.diagnose-funk.de
www.mobilfunkstudien.de

Weitere Fachartikel von Peter Hensinger:

Big Data – Der Wandel der Erziehung zur Konditionierung für den Wachstumswahn / A Paradigm Shift in Education from Personal Autonomy to Conditioning toward Excessive Consumerism (umwelt-medizin-gesellschaft, 2015)

Steigende „Burn-out“-Inzidenz durch technisch erzeugte magnetische und elektromagnetische Felder des Mobil- und Kommunikationsfunks / Increasing incidence of burnout due to magnetic and electromagnetic fields of cell phone networks and other wireless communication technologies, Warnke/Hensinger (umwelt-medizin-gesellschaft, 2013)

Diagnose:funk Brennpunkte zum Thema – Bestellung: http://shop.diagnose-funk.org/

Diagnose:funk Studienrecherchen

Studiensummarys in Deutsch auf der Datenbank der Bundesregierung/WHO Referenzdatenbank

Copyright der Bilder bei Diagnose:funk

Und wie ist Ihre Meinung zu WLAN und Co? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar. Berücksichtigen Sie aber, dass nur hilfreiche Kommentare freigeschaltet werden und keine polemischen oder verunglimpfenden Sprüche. (Diese Erfahrung musste ich leider bei früheren Artikeln zu den Themen Handy, Amalgam, Elektrosmog etc. bereits machen).

Gefahren von Grünen Smoothies kennen und vermeiden

$
0
0

Sechs Gefahren von grünen Smoothies, wie man sie vermeidet und obendrein aus dem Smoothie ein Superfood macht.

DSC_0057Im vergangenen Jahr habe ich Ihnen von meinen ersten schlechten Erfahrungen mit grünen Smoothies berichtet und später von meinen guten Erfahrungen. Seit einem Jahr trinke ich nun fast  jeden Morgen mein Glas grünen Smoothie. Ich muss ehrlich sagen, dass es zwischendurch immer mal einen Tag gibt, wo ich den Eindruck habe, dass ich ihn nicht vertragen habe:

  • ich werde müde, obwohl ich bis dahin ausgeschlafen war (ein Phänomen, das ich bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten schon kenne),
  • ich spüre einen Druck im Leberbereich oder unter dem rechten Schulterblatt (typisches Leberzeichen),
  • manchmal habe ich sogar Durchfall.

Dann finde ich aber sehr schnell heraus, was ich wieder falsch gemacht habe: in Eile zu schnell getrunken, zu unreifes Obst benutzt, Gemüseblätter, die schon einige Tage im Kühlschrank lagen, weil ich keine Zeit zum Einkaufen hatte, zu bittere Kräuter usw. Ähnliche Erfahrungen höre ich auch von anderen, die dann meist frustriert aufgeben. Zumal es ja auch wirklich sehr kritische Stimmen gibt.

Im Internet finden Sie immer wieder Kommentare, die vor den Gefahren von grünen Smoothies warnen. Diese „Gefahren“ entstehen im Wesentlichen durch Unkenntnis.

Gefahr 1: durch grüne Smoothies bekommen Sie Nierensteine.

Blätter von Rote Bete, Spinat, Mango, Kohl und Salat

Blätter von Rote Bete, Spinat, Mango, Kohl und Salat

Hintergrund: Es stimmt, dass in einigen Gemüseblättern, bspw. in Spinatblättern oder Blättern von Roten Beten, Oxalsäure enthalten ist, und dass es Nierensteine gibt, die aus Calciumoxalat, einem Salz der Oxalsäure, bestehen. Leute, die an diesen Nierensteinen leiden, haben aber sicher nicht ihr Leben lang zu viel Spinat gegessen, sondern zu wenig getrunken, zu viel Kochsalz gegessen und zu wenig Magnesium und Kalium bekommen. Außerdem sind sie ständig latent übersäuert und haben eine schlechte Darmflora.

Meine Antwort: im Gegenteil: grüne Smoothies wirken allen diesen Risikofaktoren von Nierensteinen entgegen. Außerdem zwingt Sie niemand, täglich mehrere grüne Spinatsmoothies zu trinken. Abwechslung in den grünen Blättern wird sowieso empfohlen. Und Rhabarberblätter, die besonders viel Oxalsäure enthalten, gehören sowieso nicht in den grünen Smoothie.

Gefahr 2: durch grüne Smoothies kann man sich vergiften.

Was könnte in grünen Smoothies giftig sein?

Meine Antwort

1. die ganze Pflanze, die Blätter und Nadeln.

Die meisten können Sie verwenden. Finger weg von Eibe, Tollkirsche, Faulbaum, Einbeere, Robinie, Holunder (Holunderblüten dürfen Sie aber essen).

Folgende Wildkräuter sind giftig: Nachtschatten-, Hahnenfuß-, Liliengewächse, Maiglöckchen, Lupine, Fingerhut, rohe Bohnen samt Bohnengrün (gekocht nicht, aber dann gehören sie ja auch nicht in den Smoothie). Farne und Flechten sind auch nichts, aber Moose sind essbar (habe ich aber selber noch nicht probiert).

Zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören auch Alkaloide und „natürliche Pestizide“. Sie befinden sich in den für die Smoothies genutzten Blättern entweder gar nicht oder in so geringen Konzentrationen, dass sie sicher nicht schaden. Im Gegenteil, einige werden sogar therapeutisch genutzt.

In diesem Buch, das ich Ihnen schon empfohlen habe, finden Sie eine ausführliche Liste aller essbaren und giftigen Pflanzen: Dr. med. Christian Guth und des Autors Burkhard Hickisch: „Grüne Smoothies-Die gesunde Mini-Mahlzeit aus dem Mixer“.

2. die Kerne.

Avocadobaum2

Avocadobaum

Manche Obstkerne enthalten Blausäure, die kennen Sie von den Bittermandeln. Auch Aprikosenkerne und Kirschkerne sollten Sie nicht benutzen. Viele andere Kerne haben aber sehr gesunde Inhaltsstoffe, dazu gehören Kürbiskerne und Papayakerne. Beide helfen, Parasiten loszuwerden. Papayakerne werden auch als Pfefferersatz angeboten und Kürbiskerne bei Blasenbeschwerden eingenommen.

Sogar Avocadokerne können Sie in den Smoothie tun. Er ist nicht so hart, wie er aussieht. Mit einem Messer lässt er sich leicht durchschneiden und vierteln. Am besten vorher abwaschen und abtrocknen, damit er Ihnen nicht aus den Fingern glitscht. Er enthält viele Antioxidanzien und Fettsäuren und gibt einen leicht nussigen Geschmack. Wenn ich nur einen halben brauche, friere ich die Reste in kleinen Portionen ein.

Apfelkerne enthalten viele Pektine, Ballaststoffe, die die Darmschleimhaut schützen und den Darm reinigen. Himbeerkerne enthalten Ellagsäure, ein hochwirksames Antioxidanz (Sie wissen ja: Krebszellen mögen keine Himbeeren!).

3. die Behandlung mit Pestiziden, Ablagerungen von Schwermetallen

Meine Antwort: Deshalb nach Möglichkeit nur Bio-Gemüse kaufen oder selber anbauen. Wildkräuter nur dort sammeln, wo Sie sicher sind, dass nicht gespritzt wird. Nicht in der Nähe von Autostraßen sammeln.

Gefahr 3: grüne Smoothies machen Verdauungsprobleme.

Meine Antwort: dann machen Sie entweder etwas falsch (wie ich bei meinem ersten Smoothie-Versuch) oder Sie haben Nahrungsmittelallergien, denen Sie auf den Grund gehen sollten.Und denken Sie an die Chinesische Medizin: Durch das viele Wasser in Obst und Gemüse wirkt es innerlich kühlend. Ein empfindlicher Magen-Darm-Trakt ist damit überfordert und reagiert mit Blähungen, Krämpfen und Durchfall.

Hier noch einmal zusammengefasst, wie vorsichtig man anfangs bei sensiblem Darm vorgehen muss:

  • DSC_0040Nur ganz wenig Obst nehmen, die grünen Blätter werden besser als Obst (wegen der Fruktose) vertragen. Eventuell statt Obst lieber mit etwas Ahornsirup süßen. Oder noch besser: biologisch angebautes Steviablätterpulver.
  • Nur eine oder maximal zwei verschiedene Blättersorten nehmen. Am besten zu verdauen ist grüner Salat.
  • Verdauungshilfen hinzufügen, wie bspw. Kardamom, Ingwer oder Galgantpulver. Oder die Gartenkräuter entsprechend kombinieren.
  • Mit Hochleistungsmixer sehr fein vermahlen.
  • eventuell etwas mit warmem Wasser verdünnen.
  • Nur auf nüchternen Magen trinken.
  • Mit einem Schnapsglas voll anfangen und langsam steigern.
  • Ganz langsam im Mund bewegen und über 10 min kauend trinken.
  • Danach mindestens eine halbe Stunde nichts essen.

Gefahr 4: grüne Smoothies verursachen Kopfschmerzen

Meine Antwort: wenn das der Fall ist, ist das ein Zeichen für Entgiftungsprozesse. Trinken Sie viel reines Wasser und geben Sie nicht auf. Ähnliche Symptome treten auch bei Fastenkuren auf.

Gefahr 5: grüne Smoothies schaden den Zähnen.

zähneMeine Antwort: grüne Smoothies schaden den Zähnen weniger als Fruchtsäfte, süße Brausen, Süßigkeiten oder Kaffee. Und davor warnt niemand. Die Vermutung der Zahnschädigung rührt wahrscheinlich daher, dass im Obst für die grünen Smoothies Fruchtsäuren enthalten sind. In süßem Obst aber deutlich weniger als in saurem. Außerdem erklärte mir mein Zahnarzt, dass die Fruchtsäuren frühestens nach einer halben Stunde auf den Zahnschmelz einwirken, Zucker aber sofort. Am besten also einfach nach dem grünen Smoothie den Mund mit Wasser spülen. Gilt natürlich auch für jede Mahlzeit und jede Nascherei zwischendurch!

Gefahr 6: grüne Smoothies schaden der Schilddrüse

Meine Antwort: In manchen Pflanzen gibt es Substanzen, die die Jodaufnahme blockieren können, sogen. goitrogene Substanzen. Resultat wäre dann eine Schilddrüsenunterfunktion. Zu diesen Nahrungsmitteln gehören Soja, Walnüsse, Kohl, Zwiebeln, Maniok, Pearl-Hirse. In Tierversuchen wirkten diese Nahrungsmittel aber nur dann goitrogen, wenn sie über Monate ausschließlich verfüttert wurden. Da für den grünen Smoothie höchstens Kohlblätter in Frage kommen, können Sie die Wirkung auf die Schilddrüse vergessen. Oder würden Sie jetzt ab sofort auch keinen Kohl mehr essen? Das wäre fatal, denn Kohlgewächse schützen u.a. vor Krebs und Infektionen.

Und so sieht mein grüner Smoothie zur Zeit aus

Zwei Drittel Grünes, maximal ein Drittel Obst. Nie zusätzliches Eiweiß oder Fett, keine Nüsse. Bei den Blattgemüsen Abwechslung reinbringen, nicht alle Sorten jeden Tag.

  • Grüner Salat, ev. etwas Rucula

    Koriander

    Koriander

  • Blattgrün von Möhren (oder Rote Beten oder Radieschen oder Kohlrabi)
  • Spinat oder Mangold
  • ein Stück Salatgurke
  • Grünkohl oder andere Kohlblätter (wenig)
  • Kräuter wie Petersilie, Basilikum, Koriander
  • Ein Apfel mit Schale und Gehäuse oder Mandarine oder Kaki oder Mango
  • Drei entsteinte Datteln
  • eventuell ein Avocadokern
  • Kokoswasser (macht den Smoothie sämig)
  • einen gehäuften Teelöffel Gerstengraspulver
  • 5ml Lactirelle (mit B-Vitaminen, Milchsäure und Laktat)

Fazit

Es gibt keine echten Gefahren durch das Trinken von grünen Smoothies, nur Vorteile! Wichtig ist aber meiner Meinung nach, dass man auf seine Körpersignale hört. Nicht jeder Tag ist gleich. Oft haben wir auch nur am Abend vorher zu viel und falsch gegessen und müssten unserem Bauch am nächsten Morgen etwas Ruhe gönnen. Dann tut es auch mal nur ein Gerstengrassaft. Und orientieren Sie sich etwas am Ayurveda oder der Traditionellen Chinesischen Medizin. Berücksichtigen Sie Ihren Typ und die Jahreszeit, dann können Sie jeden grünen Smoothie für sich verträglicher gestalten.

Buchempfehlungen

Grüne Smoothies – Die gesunde Mini-Mahlzeit aus dem Mixer

Guth SmoothieIm ersten Artikel habe ich Ihnen schon den GU-Ratgeber meines Kollegen Dr. med. Christian Guth und des Autors Burkhard Hickisch: „Grüne Smoothies-Die gesunde Mini-Mahlzeit aus dem Mixer“ empfohlen.

Im zweiten Artikel zu grünen Smoothies habe ich Ihnen zwei weitere Bücher empfohlen.

7 Tage grün – Grüne Smoothies und Rohkost

Schmid 7 Tage grün
Ein Ratgeber für eine gesunde Entgiftungswoche mit grünen Smoothies, leicht auch trotz Berufstätigkeit durchführbar.

Garten-Smoothies – gesunde Drinks aus eigenem Anbau

Cover_RiasBucher_GartenSmoothies_1000px_421x600
Eine Anregung, sich auf Balkon, Terrasse oder im Garten einen immer nachwachsenden, ungespritzten Blätter- und Kräutervorrat anzubauen.

Wilde grüne Smoothies

bräutigam wilde grüne smoothiesBei diesem Ratgeber der zertifizierten Kräuterführerin Gabriele Leonie Bräutigam über „Wilde grüne Smoothies“ bleibt wirklich keine Frage offen. 50 heimische Wildkräuter werden von ihr genau beschrieben. Ab sofort macht Ihnen sogar das Unkrautrupfen im Garten Spaß, denn Sie werden einiges davon für Ihre grünen Smoothies gebrauchen können!

Die Rezepte sind außergewöhnlich in ihrer Zusammensetzung, illustriert mit wunderschönen Bildern, die allein schon das Buch zu einer kleinen Kostbarkeit machen. Das Aroma der Wildpflanzen wird beschrieben und die passenden Obstsorten dazu komponiert. Wenn Sie Ihren Gästen diese Smoothies servieren, halten sie Sie für eine Sterneköchin!

Kokoswasser

Fife KokoswasserBruce Fife hat sich viele Jahre mit den heilsamen Eigenschaften der Kokosnuss beschäftigt. Im Zusammenhang mit der Ketonkur bei Alzheimer hatte ich Ihnen schon sein Buch „Stopp Alzheimer!“ vorgestellt. In seinem Buch über Kokoswasser beschreibt er die Inhaltsstoffe, die Kokoswasser zu einem wunderbaren isotonischen Getränk machen. Der Geschmack ist leicht nussig. Sportler trinken es gerne auch als Schorrle und brauchen keine weiteren Mineralstoffe mehr.

Und wie sind Ihre Erfahrungen inzwischen mit den grünen Smoothies? Vielleicht haben Sie noch besondere Tipps für unsere Leserinnen, dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

Hormonspirale: mangelnde Aufklärung und viele Nebenwirkungen

$
0
0

Das Risiko von Hormonspiralen  wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.

1_MirenaVon vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.

  • Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
  • Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.

Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.

Nebenwirkungen

Mirena Beipackzettel

Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).

Jaydess Beipackzettel

Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.

Die „lokale“ Wirkung

2_Lokale_Wirkung_Mirena

Ausschnitt Werbebroschüre

Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.

Eine glatte Werbelüge, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.

Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?

Die „niedrige“ Dosierung

Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich gibt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, eine tägliche Menge Gestagen an den Körper, die mindestens doppelt so hoch ist wie eine Tagesdosis der Gestagenpille. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion) kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.

Progesteronmangel/Östrogendominanz

Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.

Hormonspirale für stillende Mütter?

3_Saeugling_BrustDie Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“

Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002  bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.

Jaydess, die bessere Alternative?

2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.

Infektionsrisiko

Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.

Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.

Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale

4_ZufriedenheitLaut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.

Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.

Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.

Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten

In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.

Bayer und die illegale Werbekampagne

Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.

Fazit

Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.

Über die Autorin

5_K.MicadaKatharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de

Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.

Viewing all 220 articles
Browse latest View live